SUIZID -  Gerhard Kogler

SUIZID (eBook)

Keiner ist es wert!
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
204 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-19106-9 (ISBN)
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Die Geschichte erzählt von der unglücklichen Liebe eines jungen Mannes, die ihn sogar zu einem Selbstmordversuch treibt. Seine Freundin nützt ihn aus und betrügt ihn gleichzeitig mit anderen Männern. Trotz dieser Erkenntnis dauert es noch einige Zeit, bis er den Mut aufbringt, sich von seiner Freundin endgültig zu trennen. Es gelingt ihm schließlich seine Probleme in den Griff zu bekommen. Er beginnt Kontakte zu knüpfen und sein Leben neu zu gestalten.

Gerhard Kogler ist 1973 in Lustenau/Österreich geboren. Er ist gelernter Koch und hat 1996 ein Fernstudium zum Schriftsteller absolviert. 2005 Veröffentlichung seiner ersten beiden Werke. 2014 Veröffentlichung von zwei weiteren Büchern. 2014 Fernstudium zum Journalisten. 2015, 2018, 2023 und 2024 Veröffentlichung weiterer Werke. Einen Roman über ein Thema zu schreiben, das man sehr ernst nehmen sollte, betrifft leider viele Menschen. Fast jeder hat oder hatte Beziehungsprobleme oder kennt jemanden, dem es so ergangen ist. Das Problem, dass genau dann viele keinen Ausweg mehr finden, war ein gutes Argument für den Autoren, dieses Thema aufzugreifen. Speziell die Wahl des Autoren in der ICH-Form zu schreiben bewirkt, dass dieser Roman intensiver gelebt wird. Für Gerhard war es wichtig diese ICH-Form zu wählen, da dieses brisante Thema jeden treffen kann. Ein wichtiger Punkt für den Autoren war es auch, durch das intensivere Erleben beim Lesen, das Betroffene nie diesen letzten Schritt als Ausweg sehen.

Samstag. 9. Oktober:

Am Vortag war ich lange aus gewesen. Bis 05.00 Uhr morgens. Andrea war nicht nach Hause gekommen. Demnach übernachtete sie bei ihrer Freundin. Mir war es fast egal. Hatte ich doch viel Spaß. Mit Freunden hatte ich für heute wieder etwas ausgemacht. Treffpunkt in einer Bar, die sich in einem Hotel befand und in der auch auswärtige Personen Zutritt hatten. Es war auch mein Stammlokal und dies hatte heute am Samstag den letzten Tag geöffnet, bevor die Barmänner in die Zwischensaison gingen.

Um 22.00 Uhr öffnete die Bar und ich wollte einer der ersten sein. Ich hatte meine schwarzen Stiefeln angezogen, meine weiße Hose, ein schwarzes Hemd und darüber ein weißes Gelee. An der Hand trug ich eine Kopie einer Breitlind und einen Herrenring. In meinem rechten Ohr hin ein Silberring und im linken zwei goldene Ketten. Nachdem ich meine Haare hergerichtet hatte, ging ich ins Zentrum des Dorfes.

Nach nur zehn Minuten Fußmarsch erreichte ich das Hotel, in der sich die Bar befand. Hinter dem Haupteingang befand sich die Rezeption die, für die Größe des vier Sterne Hotels ziemlich klein war.

„Hey Friedel.“ sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen. „Hallo Thomas.“ erwiderte er und reichte mir die Hand.

Friedel war der Nachtportier des Hotels. Ich kenne ihn schon seit Jahren. Er ist gute 1.80 Meter groß aber dafür sehr schmächtig. Der Kärntner war 32 Jahre alt und man verglich ihn oft mit Hansi Hinterseer, obwohl er mit dem Schlagerstar gar nichts gemein hatte. Seine glatten braunen Haare reichten ihm bis zu den Schultern. „Und? Hast du dich von gestern wieder erholt?“ fragte er mit einem Lächeln.

„Ja. Es geht schon wieder.“

Er setzte sich wieder auf den Sessel vor den Computer, blickte zu mir hoch und fragte: „Wie lange bist du gestern den geblieben?“ „So um die fünf bin ich heim.“

„Bohh!“ raunzte er und riss dabei den Mund weit auf. „Dann hast du aber lange ausgehalten. Wo ist denn Andrea?“

Ich stellte mich bequemer hin, öffnete den Reisverschluss meiner Jacke und antwortete: „Die ist in Innsbruck bei ihrer Freundin.“

„Bei welcher?“

„Bei Sandra.“

„Sandra, Sandra.“ murmelte er und dachte nach. „Ist das die Blonde aus Ostdeutschland?“

„Genau.“

„Ach so.“ meint er und nickte schnell mehrmals mit dem Kopf. Er schluckte und sprach weiter: „Die hat doch eine Wohnung in Innsbruck. So ist das also. Aber die hat doch einen Freund?“

„Ja. Mit dem wohnt sie zusammen.“

„Richtig genau. Muss Andrea noch arbeiten?“

„Nein. Sie ist schon fertig.“

„Und du?“ fragte er schnell.“

„Eine Woche noch.“ Dann schlug ich ein anderes Thema ein. „Du bist sicher froh, wenn die Bar heute zum letzten Mal offen hat.“

„Ja.“ sprach er nachdenklich und fügte dem hinzu. „Wir haben viel Spaß gehabt. Es war mir bei der Arbeit nie langweilig. Aber zum Schluss hin geht es mir dann doch auf die Nerven. In den letzten vier Wochen in denen ich noch arbeiten muss, bin ich froh wenn ich etwas Ruhe habe.“

Ich grinste ihn nur an.

Er fuhr fort und erklärte mir: „Immer die Betrunkenen die zum Streiten anfangen und ständig stehen sie hier herum. Die halten mich dann schon ordentlich von der Arbeit ab. Und da kommt etwas Ruhe mir ganz recht.“ Er schwieg kurz, lehnte sich zurück und fragte mich: „Wie sieht es aus? Fahren wir in die Slowakei? So wie wir es letzte Zwischensaison ausgemacht hatten?“

„Na klar.“ war ich ganz begeistert. „Ich bin dabei.“

„Ich auch.“ Dann klang sein Wortlaut etwas betrübt. „Und was machen unsere Weiber?“

„Die bleiben hier.“ gab ich schnell zurück.

„Natürlich. Sicher.“ drang Freude in seine Stimme und wieder nickte er mehrmals schnell hintereinander. „Ein paar fesche Hasen zupfen.“ Wieder machte er eine kleine Pause und fuhr fort: „Ist es da drüben wirklich so billig?“

„Ja. Eine Flasche Bier kostet nur neun Schilling. In der Disco bekommst du einen Long-Drink mit acht cl. Und der kostet gerade einmal 12 Schilling.“

„Wahnsinn.“ war er erstaunt darüber. „Das ist wirklich billig. Und eine Übernachtung?“

„In einem Hotel, in einem guten Zimmer zahlst du etwa 200. Meist jedoch ohne Frühstück.“

„Das werden wir auch nicht brauchen. Wir werden sowieso immer bis mittags schlafen.“

„Gut. Ich gehe dann mal hinein.“ unterbrach ich das Gespräch abrupt.

„Ist gut.“

Während Friedel weiter seiner Arbeit nachging, ging ich in die Bar, deren Eingang sich gegenüber der Rezeption befand.

Die Bar war ein kleines Nachtlokal. Sie wurde vor einem Jahr verkleinert, da der Besitzer des Hotels mehr Platz für das Restaurant benötigte.

Zur linken Seite standen Bänke und Tische über die gesamte Länge hindurch. Zur rechten drei kleine Tische, ein Dartautomat, dann folgte die Bar, die fast die übrige Länge einnahm. Am Ende der Bar befanden sich der Platz des DJ und noch ein Tisch. Da der Tresen nicht geradlinig verlief, konnte somit nur in der hinteren Mitte der Bar getanzt werden.

„Hi Tomi!“ schrie Gino und winkte.

Ich hob die Hand und rief zurück: „Hey Gino!“

„Grüß dich Tomi!“

„Grias di!“ rief ich zu Otto zurück, dem zweiten Barmann.

Gino hatte die Führung über dieses Lokal. Er war auch schon Anfang dreißig und man sah ihm die lange Zeit im Nachtgeschäft an. Er war gut ein halben Kopf größer als ich und gut gebaut. Seine Haare trug er kurz und auf seiner Stirnglatze bildeten sich die ersten Falten.

Ich ging direkt auf ihn zu an die Bar. Wir reichten uns die Hände.

„Alles klar?“ fragte er mich mit einem grinsen und sortierte weiterhin die Flaschen.

„Passt bestens. Keine Probleme.“

„Gestern hast du ordentlich getrunken. Ich habe dir noch nachgesehen als du gegangen bist. Fast wärst du nicht durch die Tür gekommen.“

„Ja. Gestern hatten wir heftig gesoffen.“

„Walfänger war schon hier und hat nach dir gefragt.“

„Kommt er wieder?“

„Ich denke schon. Er hat gesagt; er gehe zuerst in ein anderes Lokal.“

„Gut.“ Ich sah mich um. Bis zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal 12 Gäste anwesend, die sich zumeist in zweier Gruppen im Raum verteilt hatten.

„Was darf es sein?“ fragte Gino und beugte sich über die Bar zu mir.

„Das übliche.“ antwortete ich ihm.

„Na dann ein Bier Bull.“

„Ich bin hinten bei Chris.“ gab ich zurück. Und ich ging zum DJ, der John Travolta zum verwechseln ähnlich sah. Auch wir beide reichten uns die Hände.

„Der Verarschlberger ist ah wieder da. Wann hast du endlich deine Scheidung?“

„Nächstes Jahr werde ich sie beantragen.“

„Warum so spät?“

„Dann sind drei Jahre vorbei.“

„Ach ja genau. Das hast du mir schon einmal erklärt.“ Dann legte er eine andere Disc ein.

Gino kam hinter der Bar daher, nicht nur mit meinem Getränk sondern auch noch mit drei Wodka-Bull. „Die gehen auf mich.“ fügte er hinzu, als er sie auf den Tresen stellte.

„Na!“ jaulte Chris auf. „Nicht schon wieder saufen.“

Wir stießen an und tranken die Gläser in einem Zug aus.

„Ist das gut.“ sprach Gino und strahlte dabei.

Jedoch meckerte Chris immer noch herum: „Pfui Deifel. Mir schmeckt das überhaupt nicht. Wie kann man so etwas nur saufen.“ Er streckte die Zunge heraus und es schien ihm wirklich davor zu grausen.

„Bring uns noch drei Sibirische.“ winkte ich Gino zu.

„Für mich aber keinen mehr.“ krächzte Chris sogleich.

„Ja sicher.“ meinte Gino darauf und grinste dem DJ ins Gesicht. „Aber hinterher dann doch saufen.“

„Du spinnst! Verschwinde mit dem Dreck!“

Und keine Minute später standen wieder drei vor uns.

„Zum Wohl!“ rief Gino aus und hielt sein Stamperl hoch.

Nur langsam und mit Wiederwillen nahm Chris das Glas, sah hinein, streckte die Zunge heraus und murmelte vor sich hin.

Wir anderen fingen dabei zu lachen an.

„Meine alte spinnt wieder, wenn ich dieses pickige Zeug sauf.“ versuchte er sich zu verteidigen und trank es aus, ohne vorher mit uns anzustoßen.

„Der nächste geht wieder auf mich.“ stammelte Gino.

„Aber nicht so schnell.“ erhob Chris Einspruch und deutete mit dem Finger auf den Barmann, um seinen Worten Nachdruck zu...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-384-19106-4 / 3384191064
ISBN-13 978-3-384-19106-9 / 9783384191069
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