G. F. Unger Western-Bestseller 2669 (eBook)

Böse Stadt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6595-4 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2669 - G. F. Unger
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Es sind mehrere Ereignisse, die aus Hope, dem gottverlassenen Nest am Rand der Apachenwüste, für kurze Zeit eine böse Stadt machen.
Joel Webster stößt auf eine Quelle und gründet an der Wasserstelle eine Postkutschenstation. Der Wagenweg zwischen Nogales, El Paso und Santa Fe wird so um gute fünfzig Meilen verkürzt, und Hope liegt plötzlich an der Lebensader des Landes.
Fast zur selben Zeit findet Sam Hickman ganz in der Nähe von Hope eine Silberader, und auch dies trägt dazu bei, dass sich der Ort verändern wird.
Und dann rauscht ein Unwetter nieder und zwingt die fünf Insassen einer Postkutsche, in Hope Zuflucht zu suchen. Es sind drei flüchtige Banditen und zwei skrupellose Abenteurerinnen. Erst fluchen sie und hadern mit dem Schicksal, dann aber hören sie von dem Silberfund, und plötzlich wittern sie das große Geld.
Und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Hope wird zu einer Sodom und Gomorrha des Westens, zu einer Stadt des Bösen, der Verbrechen und des Lasters, deren baldiger Untergang unausweichlich ist.
Dass wenigstens einige Gerechte vor der Katastrophe bewahrt werden, ist nicht zuletzt der Verdienst Slon Harpers, der auf der Suche nach seiner verschollenen Freundin ebenfalls in die böse Stadt geritten kommt ...


Böse Stadt

Es sind mehrere Ereignisse, die aus Hope, dem gottverlassenen Nest am Rand der Apachenwüste, für kurze Zeit eine böse Stadt machen.

Joel Webster stößt auf eine Quelle und gründet an der Wasserstelle eine Postkutschenstation. Der Wagenweg zwischen Nogales, El Paso und Santa Fe wird so um gute fünfzig Meilen verkürzt, und Hope liegt plötzlich an der Lebensader des Landes.

Fast zur selben Zeit findet Sam Hickman ganz in der Nähe von Hope eine Silberader, und auch dies trägt dazu bei, dass sich der Ort verändern wird.

Und dann rauscht ein Unwetter nieder und zwingt die fünf Insassen einer Postkutsche, in Hope Zuflucht zu suchen. Es sind drei flüchtige Banditen und zwei skrupellose Abenteurerinnen. Erst fluchen sie und hadern mit dem Schicksal, dann aber hören sie von dem Silberfund, und plötzlich wittern sie das große Geld.

Und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Hope wird zu einem Sodom und Gomorrha des Westens, zu einer Stadt des Bösen, der Verbrechen und des Lasters, deren baldiger Untergang unausweichlich ist.

Dass wenigstens einige Gerechte vor der Katastrophe bewahrt werden, ist nicht zuletzt der Verdienst Slon Harpers, der auf der Suche nach seiner verschollenen Freundin ebenfalls in die böse Stadt geritten kommt ...

Sam Hickman kommt eilig auf seinem Maultier in die kleine Stadt geritten und wirft sich dort mit einem jauchzenden Ruf aus dem Sattel, obwohl seine Knochen schon ziemlich alt und morsch geworden sind in all den Jahren. Aber diesmal halten sie den Absprung noch aus.

Sam Hickman eilt in den Store, denn der Storehalter von Hope ist zugleich der Posthalter und Town Marshal. Letzteres Amt bekleidet er für das symbolische Gehalt von einem Dollar pro Monat. Er führt als Marshal auch die Register, trägt also die Sterbefälle und Geburten ein, registriert Besitzwechsel und Eheschließungen und dergleichen.

Sam Hickman schlägt mit seiner brettharten Hand auf den Ladentisch und brüllt nach dem Marshal.

Der Storehalter kommt aus der Eisenwarenabteilung und fragt ziemlich böse: »Warum brüllst du hier herum, Sam Hickman? Hat dein Maultier dich wieder in einen Kaktus geworfen so wie damals, als ich aus deinem Hintern die Stacheln herausoperieren musste?«

Aber Sam Hickman schüttelt heftig den Kopf und hebt beide Hände, um sie über seinem alten Hut zusammenzuklatschen.

»Ich habe die Ader gefunden – die große Ader! Trag sie ein, Lin Perrit, trag sie ein in dein schlaues Buch! Ich kann dir die genaue Lage angeben, die ganz genaue Lage am Schnittpunkt der Linien. Na los, ich habe wenig Zeit! Denn ich will mich gleich in Lolas Hurenhaus betrinken und mich von ihren Mädchen verwöhnen lassen. Dass ich das noch mal erleben kann! Oho!«

Sam Hickman ist vor Freude wie von Sinnen.

Der Storehalter aber greift unter den Ladentisch und holt eine Flasche und zwei Gläser hervor. Indes er einschenkt, spricht er ruhig: »Das freut mich aber für dich, Sam Hickman – wirklich. Du warst all die Jahre ein armer Hund, der wie ein Maulwurf überall herumwühlte und niemals Glück hatte. Aber jetzt – ist es weit von hier? Ich meine, wird diese Stadt von deinem großen Fund profitieren können?«

»Keine zehn Meilen von hier liegt meine große Silberader in der guten Mutter Erde!« Sam Hickman grinst breit und zeigt dabei seine fünf braunen Zähne. Denn mehr hat er nicht. Sie heben die Gläser und leeren sie mit einem Ruck.

Dann holt Lin Perrit das große Buch hervor, um den ersten Silberclaim des Landes einzutragen.

Dabei spricht er: »Weißt du eigentlich, Sam, dass der Finder einer Silberader dieser folgen kann, selbst wenn andere Claims an seinen angrenzen? Diese Ader gehört ganz und gar dir, sobald ich die genaue Lage eingetragen habe. Also, wie sind die Landmarken, deren Linien sich auf dem Claim kreuzen müssen?«

Er leckt an dem Tintenstift und wartet neugierig.

Durch die offene Tür treten nun zwei Männer in den Store. Man hörte zuvor ihre Pferde kommen und anhalten.

Nun treten sie ein wie zwei Kunden.

Doch das sind sie nicht.

Denn einer spricht hart: »Da kommen wir ja wohl noch rechtzeitig! Alter, es wird nicht klappen mit dem Claimraub. Wir sind zwei. Du bist allein. Und wir können beschwören, dass wir die Silberader zuerst fanden und für uns absteckten. Eigentlich sollten wir dich erschießen, du verdammte Wüstenratte. Hau ab, schleich dich. Denn sonst ...«

Weiter kommt er nicht. Denn Sam Hickman, der sich so fühlt, als würde er aus dem Himmel in die Hölle niederfallen, stößt einen seltsamen Laut aus.

Er wendet den beiden Eingetretenen den Rücken zu, denn er steht ja noch Lin Perrit zugewandt am Ladentisch.

Nun holt er seinen Revolver aus dem Hosenbund und wirbelt damit herum, so schnell er nur kann mit seinen morschen Knochen, Muskeln und Sehnen.

Als er es geschafft hat und den Revolver heben will, da bekommt er zwei Kugeln in die Brust. Und weil der Storehalter Lin Perrit die Schrotflinte unter dem Ladentisch hervorgeholt hat und auf die beiden Fremden richten will, bekommt auch er es von ihnen.

Denn eines wird klar: Es kamen zwei Revolverschwinger nach Hope.

Der Raum füllt sich mit Pulverdampf. Sam Hickman und Lin Perrit fallen zu Boden.

Einer der beiden Fremden sagt hart und trocken: »Nun besitzen wir nicht nur eine Silberader, sondern auch noch diese Stadt. Oho, sie wird mächtig wachsen, blühen und gedeihen! Ja, es wird wohl so sein, dass wir auch diese armselige Stadt übernehmen müssen, um aus ihr ein Juwel zu machen. Nicht wahr, Ringo?«

»Sicher, Johnny, sicher.« Ringo grinst. »Wir haben zwei Silberadern in unserer Hand. Zwei!«

✰✰✰

Es ist ein verdammt harter und langer Weg, den die beiden Frauen und die fünf Männer wandern müssen, seit ihre Kutsche nach dem Unwetter beim Passieren der Furt von der starken Strömung des Flusses mitgerissen wurde und sie nur mit allergrößter Mühe ihr Leben retten konnten.

Besonders dem Begleitmann Pete, der einen Stiefel im Fluss verlor, fällt das Laufen schwer. Er bleibt immer weiter zurück und schließt dann erst auf, wenn die anderen eine Pause einlegen.

Die beiden Frauen halten sich an diesem Tag prächtig. Es macht ihnen nichts aus, dass die Männer immer wieder auf ihre Beine starren. Sie geben sich sehr selbstbewusst, und es ist völlig klar, dass sie eine Menge Erfahrung haben mit Männern jeder Sorte.

Manchmal bleiben sie ein Stück zurück und unterhalten sich wie Schwestern.

Es ist Eveline Keyes, die zuerst das Gespräch mit den Worten beginnt: »Also Jodie heißt du.«

»Jodie White«, erwidert diese. »Ja, das ist mein Name. Und du bist Eveline Keyes, nicht wahr? So hast du dich vorgestellt. Wir werden zusammenhalten müssen wie gute Schwestern, Eveline. Oder bist du anderer Meinung?«

»Nein, Jodie, nein. Denn wir sind mit drei besonders harten Nummern unterwegs, die uns nicht mal ihre Namen verraten. Die haben eine Menge Verdruss auf ihren Fährten. Und jetzt sind sie so entschlossen wie drei hungrige Wölfe, die man aus ihrem Jagdrevier jagte. Die werden sich ein neues Revier suchen, und ich wette, sie gehen dafür über Leichen. Irgendwann werden sie versuchen, uns zu vernaschen. Was dann, Jodie, was dann?«

Sie schweigen eine Weile und wandern nebeneinanderher. Und so zerzaust, abgerissen, staubig und schmutzig sie auch sind, sie bieten dennoch einen erfreulichen Anblick.

»Ja, was dann ...«, murmelt Eveline und spricht dann weiter: »Weißt du, Jodie, ich bin schon oft vernascht worden, vor allem damals, als ich als junges Ding von daheim weglief, weil ich nicht länger wie ein Siedlerjunge leben und schuften wollte. Weißt du, bei uns kamen keine Jungen, sondern nur Mädchen zur Welt. Und alle meine Schwestern liefen irgendwann von zu Hause fort. Ich war die Fünfte. Nach mir waren es noch zwei. Wir alle wählten diesen Weg durch die Hölle. Aber jetzt lasse ich mich nicht mehr vernaschen, sondern vernasche selbst. Jodie, wohin bist du unterwegs?«

»Nach Santa Fe natürlich«, erwidert Jodie. »Und dann will ich weiter über den Raton Pass ins Goldland von Colorado. Rings um das große Camp Denver suchen schon zehntausend Hammel nach Gold. Denen will ich das Fell über die Ohren ziehen. Und du, Eveline?«

»Ich auch, Schwester, ich auch. Welchen von den drei zweibeinigen Wölfen hältst du für den gefährlichsten?«

»Diesen Cole.«

»Dann werden wir ihn spüren lassen, dass wir ihn für einen edlen Coltritter halten, einen stolzen Samurai, dessen Schutz wir uns anvertrauen.«

»Gut so, Schwester, gut so. Aber ich glaube, sie besitzen alle drei jenen Revolverstolz und kommen sich wie die letzten Ritter vor. Die werden richtig um uns werben, denke ich. Das sind keine zweitklassigen Revolverschwinger. Die sind eine Klasse größer. Ich würde gerne ihre richtigen Namen wissen. Aber das bekommen wir schon noch heraus.«

Sie wandern dann schweigend weiter.

Das nasse Land dampft bald unter der Sonne, und es ist am späten Mittag, als sie überall das erste Grün aus...

Erscheint lt. Verlag 20.4.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6595-6 / 3751765956
ISBN-13 978-3-7517-6595-4 / 9783751765954
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