Niemand küsst so wild wie ein Duke -  Charis Michaels

Niemand küsst so wild wie ein Duke (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2695-1 (ISBN)
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Ian Clayblack, Duke of Lachlan, steckt in ernsthaften Schwierigkeiten: Plötzlich schneit seine Schwester mit ihren zwei Töchtern ins Haus, und der alles andere als schickliche Duke sieht sich verpflichtet, seinen Nichten eine standesgemäße Saison zu ermöglichen. Dafür muss eine Gesellschafterin her, und zwar schnell! Clayblack engagiert Miss Drewsmina Trelayne, eine rothaarige Schönheit, für die es nichts Wichtigeres gibt als gute Manieren und anständiges Benehmen. Doch im Privaten lässt sich die strenge junge Dame zu ganz und gar unanständigem Benehmen verführen; und ein Skandal droht über die Familie hereinzubrechen, als Drewsmina und der wilde Duke bei einem mitternächtlichen Kuss beobachtet werden ...



Schon auf der Highschool verschlang Charis Michaels unzählige Romances, und jetzt lebt sie ihren Traum und schreibt Bücher über Leute, die in Kutschen fahren, auf Bälle gehen und sich unsterblich verlieben. Die gebürtige Texanerin lebt mit ihren Kindern, ihrem Mann und ihren zwei Hunden in Washington, D.C.

2. KAPITEL


„Das Geheimnis wäre gelüftet“, murmelte Ian Clayback, der Duke of Lachlan, als er vor Prinz Adolphus stand. Er verneigte sich steif.

„Wie bitte, Lachlan?“, rief Prinz Adolphus, der auf einem Thron saß, der aussah wie ein gepolsterter Ohrensessel. Neben ihm auf einem ähnlichen Ohrenthronsessel saß eine junge Frau in einem Kleid mit langen rosafarbenen Schleifen und wilden blonden Locken.

„Guten Morgen, Euer Hoheit“, verbesserte Ian sich schnell und mit scharfer Stimme.

Zu der Frau sagte er: „Wie geht es Ihnen, Prinzessin? Herzlichen Glückwunsch zur Vermählung.“ Die Worte waren freundlich, aber sein Tonfall war es nicht.

„Welches Geheimnis?“, wollte der Prinz wissen.

„Das Geheimnis, warum Sie mich einbestellt haben.“ Er sah sich um. „Hierher.“

„Ich habe Sie einbestellt, weil Sie mich amüsieren, Lachlan.“

„Ja, aber normalerweise amüsiere ich Sie bei einem Pint Bier im Ferryman in der Cumberland Road.“ Ian sah sich um. „Ich wusste gar nicht, dass es in Kew Palace einen Thronsaal gibt. Oder dass Sie Audienzen abhalten.“

Der Prinz winkte ab. „Es ist nicht leicht, die königliche Familie mit fünfzehn Geschwistern zu teilen, Lachlan. Ich muss in dieser Familie um meinen Anteil kämpfen. Das ist Mamas Handarbeitszimmer, wenn Sie es genau wissen wollen. Sie gestattet meiner Frau und mir, es jeden zweiten Montag im Monat für Anliegen zu benutzen, die uns interessieren.“

„Also bin ich ein Anliegen?“, fragte Ian stirnrunzelnd.

Ian und Adolphus hatten zusammen bei der Armee gedient. Sie hatten im Freien geschlafen und Pampe mit Rüben gegessen und Salamander am Spieß geröstet. Ian betrachtete Dolph als Verbündeten und Freund, aber jetzt konnte er ihn möglicherweise ernsthaft verärgern; er war ein verfluchter Prinz. Er musste vorsichtig sein.

„Natürlich sind Sie kein Anliegen“, versicherte der Prinz ihm. „Und wir werden schon bald wieder zusammen im Ferryman ein Bier trinken. Aber jetzt, da ich ordentlich verheiratet bin …“, er griff nach der kleinen Hand seiner Prinzessin, „…versuche ich, meine Pflichten als Mitglied der Königsfamilie ernster zu nehmen. Uns verbindet eine Freundschaft, das ist wahr, aber lassen Sie uns nicht unsere größeren Aufgaben vergessen. Mein Vater ist das Staatsoberhaupt; Sie sind ein Duke. Sie haben Ziele im Parlament und ich will Ihnen helfen, sie zu erreichen.“

Schon klar“, sagte Ian, der ihm kein Wort glaubte. Bei diesem Treffen ging es nicht um Ians Ziele, es ging um ...

„Bitte erzählen Sie doch mal“, fuhr der Prinz fort, „wie geht es denn Evelyn und Ava?“

Und damit war alles klar. Ian fluchte in Gedanken. „Wem?“, fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte – obwohl die Antwort ihn mit Abscheu erfüllte.

„Ihren Nichten, Lachlan.“

„Oh“, sagte Ian. „Imogene und Ivy.“

„Natürlich, ich bitte um Verzeihung“, verbesserte sich der Prinz. „Wie geht es denn den lieben Mädchen?“

„Meinen Nichten geht es gut“, stieß Ian zwischen den Zähnen hervor und das war auch nicht vollständig gelogen.

„Sie sind wütend“, sagte der Prinz.

„Ich bin verwirrt, Euer Hoheit. Sie haben ein Vorzimmer voller treuer Untertanen, die drauf und dran sind, aufeinander loszugehen. Jemand hat ein Fenster eingeschlagen. Ich will den Tag, den Sie Ihren vielen unterwürfigen Bittstellern widmen wollen, nicht unterbrechen.“

„Immer ein selbstloser Mann des Volkes“, sagte der Prinz sarkastisch.

„In der Tat“, sagte Ian, der immer noch zu ergründen versuchte, was er vorhatte. Da der Prinz weiter nichts sagte, holte Ian tief Luft und wagte sich weiter vor.

„Na schön“, sagte Ian. „Da Sie schon fragen: Die Ausfuhrzölle in Bournemouth müssen dringend aufgehoben werden. Der Lebensunterhalt meiner Pächter – von so vielen Handwerkern in Dorset – ist in Gefahr, wenn sie ihre Waren nicht nach außerhalb Englands verschiffen dürfen, ohne dass man ihnen durch Abgaben noch das letzte Hemd nimmt.“

„Oh ja, ja, Pächter und Abgaben“, murmelte der Prinz. „Ich sehe mal, was sich tun lässt. Aber lassen Sie uns für einen Augenblick zu unserem ursprünglichen Thema zurückkehren: Ihren Nichten.“ Er zwinkerte seiner Frau zu.

Ian verkniff sich ein Knurren. Er erinnerte sich daran, dass er damit gerechnet hatte. Sein alter Freund hatte ihn zu sich bestellt, aber Adolphus besaß so gut wie keine Macht. Die Exportzölle waren eine Angelegenheit des Parlaments oder des Königs.

Und was Ians Nichten anging … Ian staunte darüber, dass Adolphus sich an die beiden Mädchen erinnerte. Falls Ian sie jemals erwähnt hatte, hatte er keine Ahnung, warum. Außerdem ...

„Bitte zügeln Sie sich mit Ihren wütenden Blicken und harten Worten, Lachlan“, sagte der Prinz scharf. „Wir sind hier nicht in der Kaserne und Sie verunsichern meine Ehefrau damit. Sie versucht, Ihnen allen einen großen Gefallen zu tun.“

„Verzeihung bitte, Ma’am“, stieß Ian zwischen den Zähnen hervor. „Welchen Gefallen denn?“

„Ihre beiden Nichten begleiten Sie doch hier in London, oder nicht?“, fragte der Prinz.

„Doch, das tun sie“, sagte Ian, aber in Gedanken sagte er Nein, nein, nein, das muss ein Witz sein – Nein.

Doch die Würfel waren natürlich gefallen.

Die Frau mit den feuerroten Haaren im Vorzimmer hatte das mehr als deutlich gemacht. Was für eine furchtbare, offensichtlich unvermeidbare Überraschung. Und Ian hasste Überraschungen.

„Und Sie wollen sie für die Saison in der Stadt unterbringen und sie in die Gesellschaft einführen?“, fragte der Prinz.

„So ungefähr. Falls es mir gelingt.“

„Sie verfügen als Duke über einiges Kapital, Lachlan. Natürlich gelingt es Ihnen. Falls Sie sich wegen des Skandals um die Unruhen Sorgen machen, der ist mit Sicherheit so gut wie vergessen.“

Oder, dachte Ian, alle erinnern sich lebhaft daran – so wie die Frau, die mir vor fünf Minuten eine völlig verzerrte Darstellung davon gegeben hat.

Er sagte: „Ja, Euer Hoheit.“

„Sagen Sie mir doch mal, vor welchen Schwierigkeiten Sie wegen der Mädchen stehen.“

Keine, die Sie etwas angehen, dachte Ian, aber der Gesichtsausdruck des Prinzen ließ keinen Zweifel daran, dass er eine Antwort haben wollte.

„Ah, meine Schwester – die Mutter der Mädchen – ist ein wenig … leicht abzulenken“, gab Ian zu. „Und die Mädchen sind sehr … unkultiviert.“

„Durchaus“, beruhigte ihn der Prinz mit mitfühlendem Tonfall. „Genau das haben wir gehört.“

„Gehört? Von wem?“, brummte Ian. Außer dem Personal, das er vorausgeschickt hatte, um das Stadthaus der Familie bewohnbar zu machen, hatte er niemandem von seiner Rückkehr nach London erzählt. Und die Mädchen hatte erst recht niemand erwähnt.

„Oh, wir haben da so unsere Quellen, hab ich recht, Fischchen?“, sagte der Prinz und lächelte seiner Frau dabei zu. Die Prinzessin rückte so dicht an ihn heran, wie die beiden Sessel es zuließen. Sie beugte sich vor, um ihm etwas in sein Prinzenohr zu flüstern. Sie war ein hübsches kleines Ding, wenn man Gefallen an süß und jung und zart fand, was Adolphus immer schon getan hatte. Er freute sich für ihn. Es war schwer genug, ein Herzog zu sein. Ian war überzeugt davon, dass der siebte Sohn eines Königs mit noch viel mehr Schwierigkeiten zurechtkommen musste. Dolph konnte seine puppenhafte Frau ruhig haben, aber musste er sich deshalb in Ians Leben einmischen? Das war ohnehin schon kompliziert genug.

„Falls Sie es fertigbringen, meiner Frau mit angemessenem Respekt und der nötigen Höflichkeit zu begegnen“, sagte der Prinz, „würde sie Ihnen gerne ein Angebot machen – Ihnen und Ihren Nichten. Eins, das ihr Fortkommen betrifft.“

Warum konnten die Leute ihn nicht einfach in Frieden lassen, fragte Ian sich. Er wünschte sich für sich und für seine Familie nicht mehr, als dass sich niemand in ihr Leben einmischte, und natürlich, dass die verfluchten Exportzölle den Lebensunterhalt seiner Pächter nicht weiter in Gefahr brachten.

„Meine Frau möchte Ihnen anbieten, die Mädchen zu protegieren“, sagte der Prinz. „Im nächsten Frühling. Wenn sie bei Hofe eingeführt werden. Bei Mama.“

Ian blinzelte. Er musste sich verhört haben.

„Bei der Einführung am Hofe der Königin“, stellte Dolph klar. „Von England.“

Ian konnte weder höflich noch respektvoll, ja nicht einmal mehr verärgert sein. „Sie möchte was?“ Er sah Prinzessin Cynde mit offenem Mund an.

„Sie haben mich schon verstanden“, seufzte der Prinz und lehnte sich zurück.

Ian sah erst seinen alten Freund an, dick und selbstgewiss; und dann seine zarte Frau, deren liebes Gesicht von hellem Haar gerahmt wurde wie von Vorhängen auf einer hell erleuchteten Bühne.

„Vielen Dank?“, wagte Ian schließlich zu sagen.

„Es ist mir ein Vergnügen“, zwitscherte die Prinzessin. Es waren ihre ersten Worte. Sie hatte eine hohe Stimme, die zu den vielen Schleifen und Bändern passte, die sie trug.

Ian kümmerte sich nicht um sie und versuchte, dieses vollkommen aberwitzige Angebot zu begreifen.

Es war wahr: Er...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2024
Übersetzer Simone Wolf
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2695-1 / 3751526951
ISBN-13 978-3-7515-2695-1 / 9783751526951
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