Ein Arzt auf Wolke 7, bitte! -  Britt Gerken

Ein Arzt auf Wolke 7, bitte! (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
257 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-3870-5 (ISBN)
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Tiffys Leben könnte so schön sein: Sie hat das alleinige Sorgerecht für Kurti - einen bezaubernden Mops-Pudel - und arbeitet mit ihrem besten schwulen Freund Piet in dessen gemütlichen Café. Würde nur Tiffys biologische Uhr nicht ständig so laut ticken. Als Piet ihr die Tarotkarten legt, sagen diese voraus, dass Tiffy schon bald das Herz eines Arztes für sich gewinnen wird. Wenn damit mal nicht Oberarzt Mattheus gemeint ist, der jeden Morgen vollkommen übermüdet seinen Kaffee bei Tiffy bestellt!

Um Mattheus näher kennenzulernen, meldet sich Tiffy - trotz ihrer Angst vor Blut und Spritzen - als ehrenamtliche Helferin für den Ambulanzbus an. Doch anstatt mit ihrem attraktiven Arzt muss sie die medizinischen Versorgungsfahrten zu der abgelegenen Landbevölkerung mit dem grummeligen und wortkargen Pfleger Alex unternehmen. Mattheus wird nur bei Notfällen dazu gerufen. Zu allem Überfluss durchschaut Alex ihren Plan auch noch sofort. Die Stimmung im Bus ist folglich mies und Tiffy sieht ihre »Mission Traummann« in ernster Gefahr. Denn die Karten lügen nie ... Oder etwa doch?

Du willst dich mal wieder so richtig verlieben, laut lachen und von Mr. Right träumen? Dann ist Britt Gerkens zweiter Liebesroman genau das richtige Buch für dich: eine herzerfrischende Enemies-to-Lovers-Geschichte für alle Fans von romantischen Komödien.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.





<p><span style="font-family: Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 15px; background-color: #ffffff;">Britt Gerken arbeitet in einer Arztpraxis und erfährt dabei jeden Tag, dass Gesundheit der größte Reichtum, Liebe der kostbarste Schatz und Lachen die beste Medizin ist. Sie hat drei erwachsene Töchter, acht Beinahe-Schwiegersöhne und einen Ehemann, der seltene Pflanzen züchtet und die Wohnung regelmäßig in ein Gewächshaus verwandelt. Zur Freude der Schnecken, Wühlmäuse und Vögel in ihrem Garten gibt sie den Versuch nicht auf, eigenes Gemüse anzubauen. Ihre Kreativität lebt sie gerne beim Kochen ohne Rezept aus und liebt es, andere Menschen mit ihren Geschichten zu erfreuen. Das schriftstellerische Handwerk hat sie in einem Fernstudium bei der</span><em style="box-sizing: border-box; font-family: Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 15px; background-color: #ffffff;">Textmanufaktur</em><span style="font-family: Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 15px; background-color: #ffffff;">erlernt und tauscht sich gerne mit anderen Autoren einer Oldenburger Schreibwerkstatt aus.</span></p>

Kapitel 2


Ungeduldig wippte ich auf den Fußsohlen und schaute immer wieder zur Eingangstür. Tag vier, an dem mein Tarot-Prinz am Morgen nicht aufgetaucht war.

Eine Horde Kinder stürmte lärmend unseren Laden, darunter auch meine beiden kleinen Lieblingskunden Felix und Hanna. Ich teilte die Lunchpakete aus, notierte mir die Namen und ließ die Kleinen in das Süßigkeitenglas greifen, doch mein Blick wanderte immer wieder über die Köpfe hinaus zum Eingang.

»Hanna! Warte mal! Du hast ein Haargummi verloren«, rief ich ihr hinterher. Ich bückte mich und hob das mit roten Plastikkirschen verzierte Haarband auf. Hanna stellte sich mit dem Rücken zu mir, ich griff ihre weichen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und befestigte das Gummi daran. Hanna roch so gut nach Vanilleshampoo, am liebsten hätte ich meine Nase in ihre Haare gedrückt.

»Schreibt ihr heute das Diktat?«, fragte ich, und Hanna nickte, dass ihr Zopf nur so wippte.

»Dann wünsche ich euch, dass es nicht so schwer wird.«

»Danke schön!«, sagte Hanna artig und ging zur Tür.

Felix stand noch am Verkaufstresen und schielte hoch zu dem Bonbonglas.

»Du, Tiffy?«, quengelte er mit herzergreifend verzogenem Gesicht, das wohl die pure Verzweiflung ausdrücken sollte. »Ich habe heute wieder sehr viel Stress! Da brauche ich noch mehr Nervennahrung. So heißt das doch, oder?«

Lachend fuhr ich ihm durch die strubbeligen Haare und öffnete das begehrte Süßigkeitenglas noch einmal.

»Warum heißt du eigentlich Tiffy, Tiffy?«, fragte Felix und fischte sich ein saures Gummitier heraus.

»Weil meine Mutter mich so genannt hat. Tiffany Melody, um genau zu sein.« Ich schraubte den Deckel wieder zu, stellte die Bonbonniere auf ihren Platz auf dem Tresen und half Felix, den schweren Ranzen aufzusetzen.

»Komischer Name.«

»Ja«, seufzte ich. »Der ist wirklich ungewöhnlich. Aber Felix ist ein schöner Name.«

»Und Hanna?«, fragte das Mädchen, die abmarschbereit in der Tür stand und sie aufhielt.

»Sehr schön!«

»Aber Felix findest du am schönsten, oder?« Felix zog mit dem Mund das Ende einer Lakritzschnecke ab, kaute darauf herum und sah mich erwartungsvoll an.

Ich hockte mich hin und wickelte ihm den grün-weiß gestreiften Werder-Bremen-Fanschal um den Hals, der ihm heruntergerutscht war. Diesen Schal trug er zu jeder Jahreszeit. Ich erinnerte mich an das Drama, als er eines Morgens bemerkte, dass er den Schal zu Hause vergessen hatte. »Den Namen finde ich am schönsten für einen Jungen und Hanna am schönsten für ein Mädchen, okay? Und nun ab mit euch!«

Ich richtete mich auf, drehte mich um und schaute plötzlich in das lächelnde Gesicht von Mattheus, der, von mir unbemerkt, das Café betreten hatte. Schlagartig schoss mir das Blut in die Wangen und mein Herz fing wie wild an zu schlagen. Vor allem, weil sich eine Frau vertraulich bei ihm eingehakt hatte. Sie war hochgewachsen wie er und wirkte skandinavisch gesund, selbst die sanften Wellen ihrer blonden Haare erschienen beneidenswert natürlich.

Ich musste unwillkürlich seufzen. Es gab Locken. Schöne Locken, die sich niedlich kringelten und lustig beim Gehen wippten. Und es gab dieses widerspenstige Zwischending wie das rötliche Gestrüpp auf meinem Kopf, für das Anti-Frizz-Produkte erfunden wurde und das sich weigerte, Schoko-Karamellbraun oder Haselnuss-Blond als neue Farbnuance zu akzeptieren. Obwohl ich gerade nicht in Geld schwamm, gab ich doch einen beträchtlichen Anteil für Haarpflegeprodukte aus. Ich glaubte an die Werbeversprechen, dass aus dem Gewirr aus Haaren ein schimmernder Wasserfall gezaubert werden konnte, der sich genauso sanft über die Schultern ergoss wie bei der Dame, die an Mattheus’ Arm hing.

»Du? Tiffy?« Felix zupfte an meiner Schürze und riss mich aus meinen Gedanken. Er stand mit gerunzelter Stirn vor mir und schaute von einer meiner Brüste zur anderen. Ich sah, wie er mit seinen Zweitklässler-Lesekünsten zu entziffern versuchte, was dort aufgestickt war.

»Steht da rechts und links auf Holländisch auf deinen Möpsen?« Er sah mich aus seinen Kulleraugen so treuherzig an, dass ich ihm für die Frage nicht böse sein konnte.

Die Begleitung von Mattheus gluckste, und auch er schien ein Lachen zu unterdrücken. An meinen Wangen hätte man ein Streichholz entflammen können, so sehr brannten sie nun vor Scham.

»Äh, nein. Dort steht Geniet van het leven! Das heißt: Genieße das Leben!« Ich griff die Schürze und zog sie von meinen Körperrundungen weg, sodass sie glatt abstand. Sie war anthrazitfarben, und unser Motto war darauf in Hellrot eingestickt und eigentlich ganz hübsch. Pieter sah darin mit seinem athletischen Körper sexy aus, doch an mir hing das Kleidungsstück, abgesehen von den beschrifteten Ausbeulungen, bis zum Schienbein hinunter, und ich fühlte mich neben Mattheus’ Begleitung wie ein rotwangiges Zwergenweib.

»Ach so. Kommt Kurti heute?«

Apropos Möpse. Genau das nannte man wohl einen Gedankensprung. »Ja, heute fängt die Kurti-Woche an.«

»Juhu! Tschüss, Tiffy!« Felix flitzte hinaus, da Hanna ihn bereits nervös herbeiwinkte. »Ich finde deinen Namen schön! Und dich auch!«

»Danke, bis morgen!«, rief ich ihm nach und wusste nicht, wo ich vor Scham hinblicken sollte.

»Süße Racker«, sagte die hübsche Blondine und musterte unsere Auslage. »Du hast recht, Mattheus, das sieht alles fantastisch aus hier!«

Pieter trat aus der Backstube an den Tresen, wischte sich gerade die Hände an einem Geschirrtuch trocken und fing meinen verzweifelten Blick auf. »Guten Morgen!«, sagte er.

Der Tag hatte so schön angefangen, und nun hätte ich weinen mögen. Ich verschwand mit gesenktem Kopf in der Backstube.

So hatte ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt. Pieter und ich hatten die letzten Tage damit verbracht, uns auszumalen, wie es mit Mattheus und mir weitergehen sollte. Zunächst war ich sehr euphorisch gewesen, doch mit jedem weiteren Morgen, an dem er nicht auftauchte, hatte mich mehr und mehr die Verzweiflung gepackt. Pieter hatte dazu am Vorabend ausführlich seine Karten befragt und eine eindeutige Antwort bekommen: Es würde sich alles fügen, eine Zukunft mit mir und dem Arzt stand nichts im Wege, wir brauchten das Schicksal nur machen zu lassen, alles würde sich von allein ergeben. Hurra!

Und nun das.

Da tauchte mein Herzblatt wieder auf, und ich blamierte mich bis auf die Knochen. Und dann hing da auch noch diese Schönheit an seinem Arm. Ich sah unsere Kinder und Kurti auf unserem imaginären zweimastigen Segelboot langsam abtreiben und am Horizont verschwinden. Den Tränen nahe machte ich mich daran, die nächste Fuhre Brotteig anzusetzen. Unser softes Vollkornbrot mit der knackigen Kruste fand immer mehr Liebhaber, und alles war meistens mittags schon ausverkauft. Brotteig profitierte davon, wenn man ihn heftig durchknetete und darauf herumboxte. Je mehr Luft man hineinprügelte, umso fluffiger wurde er später. Meinen ganzen Scheidungsfrust hatte ich bereits in die Teige hineingehämmert, und die Qualität der Brote dankte es mir. Auch jetzt donnerte ich meine Fäuste in den Teig, dass das Mehl nur so umherstob.

»Wir nehmen auf jeden Fall vier von diesen dort, die sehen ja sehr lecker aus«, hörte ich die Frau sagen.

Das so selbstverständlich ausgesprochene »Wir« versetzte mir einen kleinen Stich.

»Wie viel wird es denn insgesamt?«, fragte Pieter.

»Tja, was meinst du? Acht Kuchenstücke und acht belegte Brötchen?«

Mattheus brummte etwa Unbestimmtes als Antwort.

»Gibt es was zu feiern?«, fragte Pieter.

»Allerdings!« Ich hörte das Lächeln in ihrer Stimme. »Meinen Abschied! Heute gibt es ein letztes Frühstück auf Station. Noch ein paar Schichten, und dann bin ich weg und studiere Medizin in Freiburg.«

»Ihren Abschied!«, rief Pieter betont laut. »Für einen Ausstand sind Drentse Kontjes genau das Richtige, die sind richtig lecker. Gefüllte Blätterteigtörtchen mit Puddingsahne, Mandelmasse, Apfelsinencreme und Marzipan obendrauf. Kontje heißt auf Deutsch übrigens so viel wie kleiner Popo

»Wie passend, wenn man bald nur noch meine Kehrseite sieht.«

Das Lachen der drei erlöste mich aus meiner Erstarrung, ich richtete mich auf und hob mein Kinn. Sie war also bald weg. Nur eine Krankenschwester, die ein Abschiedsfrühstück ausgab.

Ich wusch mir schnell die Hände und ging nach vorn in den Verkaufsraum.

Pieter verpackte die Bestellung und warf mir einen triumphierenden Seitenblick zu. Ich machte mich daran, die Kaffeemaschine neu zu befüllen und Tassen in den Geschirrspüler zu räumen.

»Heute auch wieder Kaffee zum Mitnehmen?«, fragte ich und war dabei um einen geschäftsmäßigen Tonfall bemüht. Dann zwang ich mich, Mattheus direkt anzuschauen. Ich bemerkte keine Belustigung über den kleinen Vorfall von vorhin. Ruhig und gelassen stand er dort. Statt seiner Krankenhauskleidung wie sonst, trug er eine perfekt sitzende Jeans und unter der Lederjacke ein schneeweißes Shirt, das so eng an seinem Körper lag, dass sich die definierte Muskulatur abzeichnete. Das war also ein Sixpack. Unsere Augen fanden sich und sein amüsierter Blick dauerte eine Sekunde zu lang.

Jetzt hatte er mich auch noch beim Glotzen erwischt. Na toll.

»Nein, heute nicht, danke«, erwiderte er mit zuckenden Mundwinkeln.

»Okay, dann genießen Sie das Leben, bis zum nächsten Mal«, antwortete ich mit...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7517-3870-3 / 3751738703
ISBN-13 978-3-7517-3870-5 / 9783751738705
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