Red Ties -  C.G. Starling

Red Ties (eBook)

Untergang der Macht
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
164 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-7448-3 (ISBN)
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Nachdem Katharina nur knapp einen Anschlag überlebt, wird sie rund um die Uhr von Sicherheitsleuten überwacht, aber die Bedrohung ist nicht überwunden. Dann wird sie zur First Lady, doch bald kommt sie schockierenden Geheimnissen auf die Spur und kämpft weiterhin mit ihrem Gewissen... Der Machtapparat beginnt zu bröckeln...Das Finale des Romance-Thrillers des Jahres.

C.G. Starling' wurde 1981 in Leipzig geboren, studierte dort Theater- und Medienwissenschaften mit Nebenfach Politik. Während des Studiums begann er an Literaturwettbewerben teilzunehmen und schrieb einige bislang unveröffentlichte Bücher. Red Ties ist sein Erstlingswerk. Zur Zeit arbeitet er bei einer IT-Unternehmensberatung.

1. Teil


1. Kapitel


Im nächsten Moment liege ich in einem Helikopter auf einer Bahre. Ärzte stehen um mich herum. Ivan ist auch da… Was verdammt noch mal ist passiert? Alles ist voller Blut und die Ärzte machen etwas mit mir… Sie sagen etwas auf Russisch und lassen Ivan durch. Er nimmt meine Hand…

„Ich… ich sterbe jetzt…“ Ich sage das, als wollte ich von meinem Gegenüber hören, dass das in Ordnung ist. Dass ich darf. Weil ich noch nie so schlimm verletzt war…

„Neihn.“ Er schluckt, „das wirst du nicht – ich verspreche es… “ Aber ich weiß nicht, ob er das kann…

„Ich…hast du…“

„Nein“, sage ich, „das würde ich nie tun – ich werde den vernichten, der dir das angetan hat… und wenn es ein Staatschef war, ich werde eine Atombombe auf sein Land werfen…“

„Tu das… nicht…“ Das Letzte, das ich will ist für den dritten Weltkrieg verantwortlich zu sein…

„Dann bleib am Leben. Ich liebe dich…“ Ich will ihm sagen, dass ich das auch tue, aber ich kann nicht mehr reden… ich weiß auch nicht, ob ich das schaffe, am Leben zu bleiben. Ich weiß, dass ich verdammt krank bin dass ich mehrere Kugeln im Körper haben muss und wer überlebt das schon? Sie werden mich stundenlang operieren müssen. Vielleicht wache ich nie wieder auf. Ich will nicht, dass sie das tun, aber ich weiß, dass sie das werden. Irgendwie bekomme ich alles mit, obwohl ich bewusstlos bin – ich sehe sie, wie sie versuchen, meinen Körper am Leben zu erhalten und mir Blut geben. Sie reden über die Operation und wie schlecht meine Chancen stehen. Ivan will es nicht einsehen – er will mich in das beste Krankenhaus bringen… er droht Ihnen, wenn sie mein Leben nicht retten können – ich weiß, dass er es nicht war, so würde er nicht reden, er denkt, ich bekomme es nicht mit… er war es nicht… aber wer dann… ist das jetzt noch wichtig? Ich weiß nicht mal, ob es mir wirklich wichtig ist, dass mein Körper überlegt. Irgendwie fühle ich kaum noch Bezug zu ihm… er sieht so blutig aus von außen, so unglaublich zerstört… wenn ich das überlebe, wie werde ich dann je wieder ganz gesund? Wer tut so etwas? Irgendwann sind sie beim Krankenhaus. Sie schieben mich sofort in den OP. Ivan geht mit rein – sie geben ihm einen Mundschutz, dabei dachte ich, dass er Besprechungen haben muss, aber das ist ihm jetzt egal – dann liegt ihm doch etwas an mir. Dann würde er mich nicht alleine lassen, wenn ich im Sterben liege… wenn er das gewesen wäre, würde er mich nicht retten. Er könnte mich in diesem abgeschiedenen Privatkrankenhaus töten lassen und keiner würde es je bemerken. Ich sehe nur Teile der Operation, aber ich bekomme mit, dass mich alle drei Kugeln getroffen haben und dass sie fast mein Herz getroffen hätten, aber nicht ganz – meine Lunge hat Risse, aber ich brauche keine Transplantation – das hätte ich auch nie gewollt, aber Ivan hätte das angeordnet und mir jedes Organ gegeben, wenn es nötig gewesen wäre – ich bin froh, dass es das nicht ist irgendwie… irgendwann muss ich doch in Bewusstlosigkeit gedriftet sein. Es fühlt sich an wie zu schlafen und immer wieder aus einem bösen Traum aufzuwachen… ich bin immer wieder im Wald und dann bin ich wieder hier…

2. Kapitel


Irgendwann komme ich zu mir. Ich wünschte, es wäre nicht passiert. Ich hänge an einer Atemmaschine und bekomme Luft durch ein Gerät. Mein Brustkorb fühlt sich an, als hätten mehrere Messer ihn durchbohrt und jeder Atemzug tut schrecklich weh und wird von dem Gerät gesteuert, was gruselig und maschinell klingt.

„Sie ist aufgewacht, ich rufe ihn an…“, höre ich jemanden sagen. Aber ich will nicht wach sein – nicht wach bleiben. Wie lange war ich weg, wenn er nicht mehr da ist? Kurz darauf höre ich Stimmen – sie sagen etwas auf Russisch – sie reden energisch und dann kommen sie rein. Patov war die ganze Zeit da… oder ich habe mein Zeitempfinden verloren. Er nimmt meine Hand.

„Es wird wieder gut“, sagt er, „es wird alles gut.“ Aber ich weiß es nicht. Ich kann nicht reden – nichts sagen – wie kann man sich von so etwas erholen? Wie lange dauert das?

„Sie werden ihn finden – sie durchkämmen das Gebiet – er wird hier niemals rauskommen.“ Ich weiß nicht, ob mich das freuen soll – mir ist klar, dass wer auch immer das getan hat, sterben wird, aber ich weiß nicht mal, ob ich das gut finden soll. Bin ich dann verantwortlich? Will ich, dass man mich so rächt? Würde das was besser machen? Er nimmt meine Hand, „es tut mir so leid.“

„Wa- rum“, bringe ich heraus.

„Wir finden es heraus“, sagt er, „aber ich glaube nicht, dass es mit dir zu tun hatte… das… hatte es nicht…“ Also ging es um ihn… sie wollten ihm einfach etwas wegnehmen, das er liebt?

„Es tut mir so leid…“, sagt er, „es wird nie mehr passieren.“ Nein. Wenn ich das nicht überlebe, dann kann es das auch gar nicht…

3. Kapitel


Aber ich überlebe es… es geht mir jeden Tag etwas besser. Die Schmerzen gehen weg, ich kann wieder normal atmen. Sie operieren mich noch zwei Male, einmal nur, damit ich weniger schlimme Narben habe – das wäre mir egal gewesen, aber Ivan will wohl nicht, dass ich zu viel davontrage oder es geht ihm wirklich um Ästhetik – mir ist es egal… ich hätte nicht gedacht, dass ich überlege – er muss die besten Leute engagiert haben. Es dauert ewig, bis sie mich entlassen. Ich bekomme es kaum mit. Ivan ist oft da, obwohl er die Zeit eigentlich nicht haben kann… irgendwann darf ich zurück. Natürlich gibt es auch in dem Anwesen eine Krankenstation und Ärzte… es ist schöner nicht mehr im Krankenhaus zu sein, aber es geht mir immer noch schlecht. Die Wunden tun immer noch weh, aber das ist nicht mal alles. Ich kann kaum schlafen, weil ich dauernd schreiend aufwache. Sie stellen doppelt so viele Wachen wie sonst in mein unser Zimmer und Ivan übernachtet immer bei mir… sie haben Scharfschützen an allen Fenstern – so viele, dass ich eher sehe, dass eine Gefahr davon ausgeht, dass sich bei ihnen aus Versehen ein Schuss löst, als dass uns jemand etwas tun kann, aber ich fürchte mich trotzdem davor. Er ist bei mir. Umarmt mich. Verspricht mir, dass sie den Attentäter finden werden und dass sie jedem Tipp nachgehen… Als es mir besser geht, reden wir darum, wie ich mich wieder in der Öffentlichkeit zeige, weil die ausländischen Medien schon spekulieren würden, was mit mir passiert sei – will man eine Schwangerschaft verbergen, lebe ich noch? Wurde ich von Ivan selber aus dem Weg geräumt? Ich will mich dem nicht stellen. Ich weiß nicht, wie ich es verarbeiten soll, vor allem, wenn ich mit niemandem reden kann, außer der Psychologin, die für mich bestellt wurde... aber ich hasse es, dass Ivan nicht mit mir darüber redet. Möglicherweise ist das die russische Art und er kann deswegen einfach kein Gefühl zeigen. In meiner Zeit helfen mir Trainer, wieder fit zu werden, und Ärzte beobachten mich rund um die Uhr. Außerdem arbeiten Berater mit mir an einer Erklärung, warum ich mich so lange aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe. Sie wollen, dass ich sage, es hätte gedauert, bis ich mich vor dem Schock mit Alexander erholt habe und ich sei fertig, wegen den Reaktionen meines Landes, aber ich will das nicht so. Am liebsten würde ich einfach die Wahrheit sagen, am liebsten würde ich einfach die Wahrheit wissen. In meinem Traum bin ich wieder in dem Wald. Ich werde wieder verfolgt – ich sehe die Lichter der Autos auf der nächsten Straße. Ich muss nur diese Straße erreichen, aber ich weiß, dass ich hier nicht raus komme – ich bin in diesem Traum gefangen und ich werde wieder und wieder sterben müssen, auch wenn ich weiß, dass es nur ein Traum war. Der Killer steht neben mir...

„Na los, erschieß mich, lass mich aufwachen, bitte“, sage ich. „Woher weißt du, ob dein Leben nicht ein Traum ist und du in Wirklichkeit gestorben bist... wie soll man das überleben…?“ Ich weiß es nicht. Es ist so gruselig – der Gedanke, nicht mal zu wissen, ob ich noch lebe.

„Willst du denn gar nicht wissen, wer ich bin und warum ich dich damals verfolgt habe...“ Er lächelt, „woher willst du wissen, dass er es nicht doch… gewesen ist – vielleicht bist du ihm auf die Nerven gegangen. Wolltest zu viel entscheiden, ist es nicht so...“

„Er hätte es doch längst tun können…“, schreie ich…. „Das sagt er immer, aber warum bringt er es wohl nicht an die Öffentlichkeit... was glaubst du, was er hinter deinem Rücken tut... was er gegen Alexander plant... ob er es nicht nochmal versucht, dich zu...“

„Neihn“, sage ich, „du bist nichts weiter, als mein Unterbewusstsein, ich habe keine Angst davor, also mach schon...“

„Nein, du weißt zu viel, ich werde es langsam tun und vorher habe ich noch ein paar Fragen...“ Er schießt mir erst ins Bein. Ich wache davon nicht auf... ich will aufwachen – es soll mich jemand aus dem Traum ziehen, aber es passiert nicht. Ich atme hektisch und schrecke hoch, sodass mein Rücken und meine Brust davon so wehtun, dass ich schreie. Regen donnert gegen die Scheibe. Sofort ist es hell und Wachen kommen rein und Ärzte. Patov liegt neben mir und umarmt mich so leicht, dass es nicht wehtut. Er ist wirklich hier.

„Es ist nichts“, sage ich den Ärzten, „es ist nur ein Alptraum gewesen...“

„Sie müssen sich trotzdem aufsehen, ob die Wunde aufgegangen ist...“, sagt Ivan. Natürlich müssen sie das – sie müssen dauernd nach mir sehen. Ich kann nichts mehr alleine machen.

„Sieh mich an“, sagt er und ich lege mich auf die Seite, wo es einigermaßen geht.

„Willst du mir nicht sagen, was genau passiert...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7565-7448-2 / 3756574482
ISBN-13 978-3-7565-7448-3 / 9783756574483
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