Gipartexx - Begegnung mit einer unbekannten Spezies -  Lotar Martin Kamm

Gipartexx - Begegnung mit einer unbekannten Spezies (eBook)

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2024 | 1. Auflage
162 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-4707-8 (ISBN)
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Gipartexx - Begegnung mit einer unbekannten Spezies Unendlich riesig erstreckt sich der Kosmos, in dem Milliarden von Sonnensystemen ihn zu füllen scheinen, obwohl in den Weiten des unbegrenzten Raumes ein luftleeres Nichts kaum endenwollend einem begegnet, wer denn sich auf Reisen durch ihn begibt. Schon lang waren sie unterwegs, Zeit spielte nicht die geringste Rolle in ihrem Bewußtsein, weil diese lediglich die Menschen beschäftigte. Noch betrug die Distanz zu diesem herrlich blau anzuschauenden Planeten an die 180 Millionen Kilometer, ein wenig weiter als des Fixsterns Licht diesen erhellte, für die Gipartexx ein Katzensprung, zumal sie just einen Kurztrip von rund 6 Millionen Parsecs hinter sich hatten...

Lotar Martin Kamm, Jahrgang 1957, geboren in Tübingen, als Kleinkind aufgewachsen in Schottland, gelernter Möbelschreiner, gearbeitet als Bühnen-tischler, Holzbildhauer, lebt im Oberbergischen Kreis, betreibt den Blog Makadomo, moderiert beim Web-Radio "Radiobase".

Als die Welt in Flammen stand


Giseles Versuche einer aussichtslosen Flucht


Langsam lösten sich die ersten Gedanken in willkommene Erinnerungen an lieblichere Zeiten auf, überschlugen sich förmlich angesichts des rasant herannahenden Ereignisses, welches zunächst ziemlich überraschend eintrat. Niemand hatte mit einer dermaßen schnellen Entwicklung gerechnet, obwohl eigentlich genügend klare Indizien vorhanden waren, aber die meisten diese einfach verdrängt hatten, sie nicht wahrhaben wollten.

Nunmehr befanden sie sich mitten im Geschehen. Die nähere Umgebung erzitterte wie eine lodernd heiße Flamme, unsichtbar flackernd und dennoch gerade so mit dem bloßen Auge wahrnehmbar, ähnlich wie wir alle es kennen vom Lagerfeuer. Nur, daß diese undefinierbare Erscheinung bei den meisten eine gewisse Schockstarre hervorrief, sie nahezu bewegungslos kaum in der Lage waren, sich vom Fleck weg zu bewegen.

Die ersten unter ihnen sackten bereits zusammen, als Gisele nur noch eines kannte: weglaufen, so schnell wie möglich, sofortigst! Im Handumdrehen war die 23-jährige Rothaarige aufgesprungen, warf noch einen entsetzten Blick zurück auf die gespenstische Szenerie und verschwand leicht geduckt laufend hinter einer Reihe geparkter Autos an jenem Mittwochnachmittag im Juli 2015.

Überall registrierte sie hektisches Treiben, Glas zersplitterte, Detonationen waren nicht zu überhören, instinktiv hielt Gisele sich beide Ohren zu, stolperte kurz über eine weiße Katze, die mit weit aufgerissenen Augen in ihren Eingeweiden lag.

Dieses grauenhafte Bild hatte keine Chance, sich in ihrem jungen Gedächtnis einzunisten, zu viele heftige Eindrücke prasselten auf sie ein, entführten sie in eine gänzlich andere Welt als alles bis hierher Geschehene. Ihr wurde schlagartig bewußt, der Unterschied zwischen „geschönt manipulierte Fernsehberichte“ über Kampfhandlungen sowie Katastrophen und der sich jetzt abzeichnenden Realität. Die ließ sich aber nicht einfach per Fernbedienung wegklicken, sondern bedrohte ihr augenblickliches Leben. Was tun, fragte sie sich ständig verzweifelt, versuchte nicht die Orientierung zu verlieren trotz aufkommender Angst, die aber noch weit entfernt sie nicht unmittelbar berührte.

Lag genau darin eine Gelegenheit, rechtzeitig noch den Überblick für sich zu wahren, bevor sie in unvermittelte Fallen tappte oder Gefahren übersah? Gisele wußte im selben Moment, daß sie besser all ihre geistige Gegenwart aufbringen mußte. Das tat sie relativ bestimmt und erfolgreich. Ein verzweifelter Polizist meinte, er müsse sich an ihr festklammern, weil eine Horde wutentbrannter Rocker ihm hinterherrannte, doch Gisele drehte sich geschickt mit einer 90-Grad-Bewegung, ließ sehr kurz ihr rechtes Knie nach vorne schnellen,

traf dessen Gemächt heftigst, so daß der Uniformierte zusammensackend von ihr abließ, sie weiterlaufen konnte. Sie hörte noch die jubelnden Rocker und kümmerte sich nicht weiter drum.

Plötzlich bemerkte sie eine ganz andere Gefahr, die um ein Vielfaches bedrohlicher ihr entgegentrat: eine Rotte wildgewordene Hunde, mindestens neun oder ein Dutzend, wie sie gerade noch erkennen konnte, ein Alpha-Rüde sie bereits zähnefletschend besprang. Mit einem gezielten Schlag auf dessen empfindliche Nase schickte sie ihn ins Reich der Träume, aus diesem er wohl nie wiedererwachen würde, weil das Stahl des Schlagrings den gesamten Oberkiefer zertrümmert hatte, der Anführer der Rotte röchelnd am Boden liegend erstickte. Wimmernd und reißausnehmend ergriffen die anderen die Flucht, mit einer solchen Gegenwehr hatten sie wohl nicht gerechnet.

Wer jetzt glaubte, eine personifizierte Lara Croft würde sich mal locker ebenso der entflammten Welt entgegenstellen, befand sich im Irrtum. Gisele hatte lediglich wenigstens gelernt, sich mit einfachen, aber wirkungsvollen Kampftechniken zu wehren, bevor ein feindliches Gegenüber ihr Böses anzutun vermochte. Das schützte sie in diesen Momenten.

Doch da warteten noch manche jener gefährlichen Momente auf Gisele, die Umgebung erzitterte unaufhörlich, überall herrschte Chaos, schreiende Menschen liefen wirr durch die Gegend, schier grenzenlose Panik vermischte sich mit abgrundtiefem Haß, niemand konnte mehr dem anderen trauen, in Sekundenbruchteilen entschied Sympathie und Antipathie über das Leben des vermeintlichen Feindes.

Hatte sie sich noch nachmittags vor einer Rotte Hunde in Sicherheit bringen können, eskalierten inzwischen die offensichtlichen Gewaltszenen. Dabei versuchte sie dennoch, die letzten Tage zuvor zu reflektieren, erkannte plötzlich den Zusammenhang zwischen jenen Ereignissen und den zurückliegenden der letzten Jahre. Stets verlautete die Botschaft bei kritischen Querdenkern, daß die Regierungen sich längst von ihren Völkern abgewandt hatten, gemeinsam mit geldgierigen Konzernen der Pharma-, Rüstungs- und Ölindustrie, um nur die drei Mal zu erwähnen, aber auch selbst mit kriminellen Elementen der Prostitution und dem Drogenmilieu sich arrangierten.

Der erreichte Profit schweißte zusammen, erschuf Allianzen, gegen die sämtliche Aussteiger, Spirituelle und eben Querdenker kaum eine Chance hatten, aus dieser menschenverachtenden Umklammerung sich zu befreien. Alles ordnete sich dem Willen dieser mächtigen Weltenbeherrscher unter, das Schreckgespenst von der NWO war Wirklichkeit geworden, ohne daß es den Völkern gelang, dies zu verhindern. Und auch Gisele war sich stets dessen bewußt gewesen.

Aber was nutzten all diese Überlegungen, wenn nunmehr in ihrer unmittelbaren Umgebung letztlich Krieg ausbrach, denn als was anderes konnte sie es nicht mehr deuten. Kurz zuvor hatte ein Marschflugkörper zwei Straßenzüge weiter ein Bankgebäude getroffen, welches daraufhin in sich zusammenbrach. Eine kräftige Hand packte plötzlich ihre rechte Schulter und dessen linker Arm war im Begriff, ihre Taille zu umklammern, sie herumzureißen. Was der Soldat völlig unterschätzte, betraf ihre geschulten Reflexe.

Sie ergriff seinen rechten Unterarm, beugte sich schlagartig nach vorne, so daß er unweigerlich gegen ihr Gesäß knallte, was ihr wiederum die Gelegenheit gab, über die Hüfte mit einer gleichzeitig heftigen Drehbewegung ihn auf den Boden zu schleudern. Im nächsten Moment hatte sie zielsicher seinen linken Arm ergriffen, ihren rechten Fuß in sein Kreuz gestemmt, kniete sich nieder und drückte seinen Arm heftigst nach oben. Ein Aufschrei war die Folge.

Ihr Glück war ihr hold, weil der Soldat Handschellen mit sich trug, die sie sofortigst einsetzte, seine Hände auf seinem Rücken fixierte, anschließend aufstand und ihn achtlos zurückließ. Kaum hatte Gisele daraufhin die Straße überquert, sah sie von weitem eine Kolonne Militärfahrzeuge auf sich zufahren. Im nächsten Augenblick hechtete sie daher in ein Geschäft, dessen Glastür offenstand. Geistesgegenwärtig duckte sie sich, warf einen scharfen Rundblick in den Schreibwarenladen, entdeckte ganz hinten eine Tür, rannte auf sie zu, stieß sie auf und befand sich im Treppenhaus.

Schon vernahm sie gezielte Befehle von den in den Laden hereinstürmenden Soldaten, als die 23-Jährige sich kurzentschlossen nach draußen begab, einen Hof schnellstens durchquerte, mit einem geschickten Satz über eine mannshohe Mauer sprang und dahinter weich in einem Blumenbeet landete, sich abrollte, aufsprang und ihre Flucht sofortigst fortsetzte. Die Rothaarige wußte jetzt nur zu genau, daß die Soldaten nicht lockerließen. Zum zweiten Mal war das Glück auf ihrer Seite, stand dort doch am Haus eine Kawasaki KLE 650 Versys, wobei gar der Schlüssel steckte. Kurzentschlossen schwang sie sich auf das Sportmotorrad und fuhr im Nu davon, als gerade die wutentbrannten Soldaten über die Mauer sprangen. Zu spät, das Bike war entschieden zu schnell, Gisele ihren Verfolgern entkommen.

Ende gut und doch aussichtslos?


Normalerweise macht Bikefahren richtiggehend Spaß, wenn befreit aufatmend, den entgegenfliegenden Horizont im Visier, unzählige Assoziationen durch den Kopf schnellen, das Gefühl der Geschwindigkeit, des Rausches, vom Allerwertesten über den gekrümmten Rücken verteilend sich in wohlige Wärme auflöst. Kurz, Steppenwolfs Born To Be Wild wurde nicht zufällig zum Biker-Hymnensong, er unterstreicht das pure Freiheitsgefühl.

Allerdings konnte Gisele derartige Gefühle nicht hegen, als sie just den Soldaten entkommen unterwegs war auf der Kawasaki in Richtung Autobahn, hin und wieder aus dem Hinterhalt irgendwelche Kugeln an ihrem Helm vorbeischossen, diese sie zum Glück nicht trafen.

Die Sonne längst untergegangen, die anbrechende Nacht dennoch taghell erleuchtet vom Feuer ringsum, zogen obendrein überall Rauchschwaden auf, Menschen liefen völlig verzweifelt gehetzt durch die brennende Landschaft, manche kreuzten achtlos ihren Weg, Gisele vermochte jedesmal gerade noch auszuweichen.

Schon hatte sie die Autobahn erreicht, als sie zur Rechten einen Hubschrauber bemerkte, der einen...

Erscheint lt. Verlag 20.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7583-4707-6 / 3758347076
ISBN-13 978-3-7583-4707-8 / 9783758347078
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