John Sinclair 2384 (eBook)

Ich gegen die blonde Bestie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6207-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 2384 - Jason Dark
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Sie war schon immer etwas Besonderes - die Vampirin Justine Cavallo!
Früher hatte sie zu meinen Todfeinden gezählt, dann hatte sie die Seiten gewechselt und mit mir gegen die Schwarzblütler gekämpft.
Doch das war plötzlich vorbei. Justine Cavallo hatte erneut die Seiten gewechselt, und wir waren wieder Todfeinde! Und nicht nur auf mich hatte sie es abgesehen, auch auf meine engsten Freunde ...


Ich gegen die
blonde Bestie

von Jason Dark

Justine Cavallo leckte sich die letzten Tropfen Blut von den Lippen, dann war sie zufrieden und schaute durch die Scheibe des Renault Clio.

Sie war satt. Richtig satt. Sie hatte das Blut eines Menschen getrunken und ihn somit zum Vampir gemacht. Doch sie wollte nicht, dass es zu viele Vampire auf der Welt gab, deshalb hatte sie ihn anschließend mit einem Stich ins Herz getötet.

Skrupel hatte sie nicht gehabt. Dieser Mann war ein Mörder gewesen. Er hatte zwei Kinder umgebracht und deshalb dieses Ende verdient. So dachte sie.

Sie hatte ihn sich geholt, bevor die Polizei gekommen wäre, um ihn zu verhaften. Jetzt war er dort, wo er hingehörte.

In der Hölle!

Lange wollte die Blutsaugerin nicht hier bleiben, sondern nach Hause fahren. Und der Begriff Haus stimmte tatsächlich. Das kleine Haus auf dem Land hatte sie für wenig Geld von einem Bauern gekauft, der damit nichts mehr anfangen konnte.

Justine war dort eingezogen. Das Mobiliar hatte sie mitgekauft. Geld fehlte ihr nicht. Das besorgte sie sich bei Typen, die anderen Menschen Geld abnahmen und sie erpressten. Sogar den Clio hatte sie von diesem Geld gekauft. Allerdings gebraucht.

Nach einigen Minuten schüttelte sie kurz den Kopf. Dann startete sie den Wagen. Sie würde noch eine halbe Stunde durch die Nacht fahren müssen, um ihr Ziel zu erreichen.

Es stand dort, wo London endete und das freie Land begann. Dort gab es nur noch vereinzelt Bauernhöfe. Es ging den Leuten nicht mehr so gut, die Wirtschaft schwächelte stark, und das merkten die normalen Menschen zuerst.

Sie konnten ihren Lebensstandard nicht mehr halten, und so standen einige Höfe leer und warteten auf Käufer.

Die nächtliche Glitzerwelt der Metropole lag hinter ihr. Jetzt war Justine allein mit der Dunkelheit und auch der Einsamkeit. Beides machte ihr nichts aus. Freunde hatte sie in dem Sinne nicht. Nur ein paar Verbündete hatte sie, und zu denen zählte John Sinclair von Scotland Yard.

Er wusste über sie Bescheid und akzeptierte sie, weil sie und Sinclair sich schon mehrmals das Leben – oder in ihrem Fall: die Existenz – gerettet hatten.

Ihretwegen konnte es so weitergehen. Damit hatte sie kein Problem.

Sinclair wohl, aber er hatte sich zähneknirschend damit abfinden müssen. Das wusste Justine Cavallo, das nahm sie hin.

Jetzt freute sich darauf, sich ein paar ruhige Tage machen zu können.

Um ihr Haus zu erreichen, musste sie von der normalen Straße weg und in einen schmaleren Weg einbiegen. Er und der schmale Bach führten direkt auf ihr Haus zu.

Es brannte kein Licht, niemand sollte in der Nacht darauf aufmerksam gemacht werden. Nur wenn in der Nacht ein Auto vorfuhr, strich das bleiche Licht der Scheinwerfer über die dunklen Mauern mit den recht kleinen Fenstern.

Viel Platz bot das Haus nicht. Es gab nur die untere Etage und eine Leiter, die unter das Dach führte. Das war alles.

Justine ließ den Clio ausrollen und hielt dicht vor der Haustür an. Sie stieg aus und blieb neben ihrem Wagen stehen. Wäre das Plätschern des Bachs nicht gewesen, hätte man von einer Totenstille sprechen können.

Ein paar wenige Schritte waren es bis zum Eingang. Justine Cavallo hatte die Distanz schnell überwunden, blieb für ein paar Sekunden vor der geschlossenen Tür stehen und schloss sie dann auf.

Sie blieb kurz auf der Schwelle stehen und starrte in das dunkle Haus.

Sie war zufrieden, trat ein und durchquerte einen kleinen Flur. Von dem aus führte die Stiege unters Dach.

Justine hatte das Licht eingeschaltete, das aber nur einen sehr müden Schein abgab. Der reichte Justine.

Sie hatte sich vorgenommen, sich hinzulegen. Dazu hätte sie nach links zur Couch gehen müssen, auch das tat sie nicht. Etwas hielt sie davon ab.

Aber was?

Die Vampirin öffnete den Mund. Schloss ihn dann wieder und fuhr sich durch ihr hellblondes Haar. Sie war leicht nervös geworden. Aber was konnte der Grund dafür sein?

Zu einem Ergebnis kam sie nicht. Sie sah auch nichts, hörte kein fremdes Geräusch, und trotzdem hatte sie das Gefühl, dass es nicht so war wie immer. Etwas hatte sich verändert.

Justine dachte nicht mehr daran, sich hinzulegen. Sie wollte dieses Rätsel lösen, das sie so verunsicherte. Das kannte sie gar nicht von sich, doch es ließ sich nicht wegleugnen.

Sie wollte das Haus durchsuchen und auch den schmalen Boden unter dem Dach in Augenschein nehmen.

Noch ein letzter Rundblick. Er brachte nichts, und so machte sich Justine auf den Weg.

Um die Umgebung größer erscheinen zu lassen, hatte der vorherigen Besitzer einen menschenhohen Spiegel an der Wand anbringen lassen. Justine hatte ihn nicht abgenommen, es war ihr egal, denn sie als Vampirin hatte kein Spiegelbild. Wenn sie vor der hellen Fläche stand, blieb die leer.

So war es immer.

Doch diesmal war es anders. Justine hatte den Spiegel erreicht, und diesmal sah sie jemanden darin.

Eine Person mit blonden Haaren.

Und das war sie selbst!

Es gibt kaum etwas, was Justine als Vampirin schocken konnte. Das hier schon, obwohl es so harmlos aussah. Eine Person im Spiegel.

Sie wollte es nicht glauben, aber diese Gestalt war sie selbst. Das gleiche Gesicht, das gleiche Outfit, die gleiche Haarfarbe. Da stimmte einfach jedes Detail. Nur die alte Wahrheit traf nicht mehr zu. Dass Vampire kein Spiegelbild hatten.

Und hier?

Das Spiegelbild war da, aber Justine war keine Person, die schreiend weglief, um sich dann irgendwo zu verkriechen. Sie stellte sich jeder Gefahr. Und nicht nur das. Sie stellte sich auch Vorgängen, die unerklärbar waren.

Da Justine Cavallo so dachte, drehte sie auch nicht durch. Sie behielt die Nerven und wartete ab. Dann hob sie den rechten Arm.

Und genau da passierte es. Jetzt hätte sich auch der Arm in dem Spiegel bewegen müssen, aber das geschah nicht.

Und so gab es nur eine Erklärung. In der hellen Fläche malte sich nicht ihr eigenes Spiegelbild ab. Das stand für Justine jetzt fest.

Aber wer oder was tat sich dort?

Es war keine Täuschung, keine Halluzination, auch keine Plastik oder ein Gemälde, denn die Gestalt sah verdammt echt aus.

Justine schluckte. Zu atmen brauchte sie nicht, aber sie verspürte ein verdammt ungutes Gefühl. Keine Angst, denn so etwas kannte die Vampirin nicht.

Gesagt hatte die Blonde im Spiegel nichts, was aber nicht heißen konnte, dass sie stumm war. Es stand fest, dass sie etwas Besonderes war, und Justine musste zugeben, dass es sich bei der Blonden auch um etwas wie eine Zwillingsschwester handeln konnte.

Justine wusste nicht, wie lange sie schweigend vor ihrem Spiegelbild stand, aber sie wartete darauf, dass etwas passierte.

Das trat ein.

Im Gesicht der anderen war ein kurzes Zucken zu sehen, dann hörte Justine das Lachen. Der Klang gefiel ihr nicht. Er hörte sich so höhnisch und siegessicher an. Das war die Blutsaugerin nicht gewöhnt. Normalerweise war sie es, die triumphierte.

Das Lachen war kaum verstummt, als Justine ihre erste Frage stellte. »Wer bist du, verdammt noch mal?«

»Das siehst du doch.«

»Das ist mir zu wenig.«

Die Blonde im Spiegel fuhr sich durchs Haar. Und das mit einer Geste, die auch Justine von sich kannte. Auf die Antwort musste sie nicht lange warten.

»Ich bin dein Schicksal.«

Genau das war es. So etwas Ähnliches hatte sich Justine schon gedacht.

»Und was willst du mir damit sagen?«

»Dass ich hier bin. Hier in deiner Welt.«

»Aha. Dann kommst du aus einer anderen, wenn ich das richtig verstehe.«

»Möglich.«

Die Antwort war Justine zu vage. »Kannst du nicht genau sagen, woher du kommst?«

»Das kann ich.«

»Dann ...«

Man ließ Justine nicht ausreden. »Ich bestimme, wann ich was sage und welches Thema ich anschneide.«

»Gut. Wenn du es willst.«

Die Blonde lächelte. Und es sah so aus, als würde Justine lächeln. Sogar die beiden Vampirzähne waren zu sehen.

Damit war für Justine endgültig klar, dass es sich um eine Doppelgängerin handelte. Sie selbst hatte an so etwas nie einen Gedanken verschwendet, nun aber musste sie erkennen, dass auch ein untotes Dasein Überraschungen bereithielt, die ihr nicht gefallen konnten.

Justine war gespannt, was noch passieren würde. Aber sie hatte ihre Zweifel, ob die Blonde freiwillig etwas darüber verraten würde. Es sah nicht so aus, und deshalb stellte Justine eine Frage.

»Wie geht es weiter?«

»Was meinst du?«

»Ich meine bei dir. Du bist doch bestimmt nicht nur gekommen, um mir zu zeigen, dass es dich gibt.«

»Auch, meine Liebe. Aber wenn ich schon mal hier bin, dann werde ich auch aktiv werden.«

»Aha. Und wie sieht das aus?«

Die Blonde lachte. »Welch eine dumme Frage. Du kennst dich doch. Und deshalb kennst du auch mich. Ob du es glaubst oder nicht, ich werde mich von dem ernähren, was auch dich zufriedenstellt.«

Justine wusste Bescheid. Die andere Person musste nichts weiter erklären, es ging um die Nahrung, die Vampire ihre Existenz garantierte.

Es ging um Blut.

Justine Cavallo...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2024
Reihe/Serie John Sinclair
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-6207-8 / 3751762078
ISBN-13 978-3-7517-6207-6 / 9783751762076
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