THE EVER TALE (eBook)

Der letzte Torwächter

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
292 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-11940-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

THE EVER TALE -  J.D. Miles
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(Band 1) Vielleicht wusstest du es längst: es gibt mehr zwischen dem Hier und Jetzt, als wir manchmal sehen können. Verschluckt Deine Waschmaschine manchmal Deine Socken? Fehlen plötzlich Schlüssel, die an anderer Stelle wieder auftauchen? Träumst Du öfter schlecht? Für all das und noch viel mehr gibt es eine Erklärung. Bisher verbrachte Johshua Freeman sein Leben mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Kate. Eine vollkommen normale, glückliche Familie...bis Kate an Leukämie stirbt und sich alles ändert. Joshuas Eltern trennen sich, er wird in der Schule gemobbt und zu allem Überfluss beginnt er plötzlich fremde Wesen zu sehen. Eines Tages wacht er in einer anderen Welt auf und beginnt dort eine Reise, die ihn für immer verändern wird. Denn Joshuas gefahrenvolle Suche nach der Aufgabe, die nur er erfüllen kann, das verzweifelte Bangen seiner Eltern, die nicht wissen, was mit ihm geschieht und die alles tun, um ihn zu retten, werden Dich gefangen nehmen.

Aufgewachsen ist J.D. Miles mit Momo, den Brüdern Löwenherz und Ronja Räubertochter. Ihre Kindheit verbrachte sie entweder in Fantasien oder streunte durch die Natur, wo sie - sehr zum Leidwesen ihrer Mutter - jedes tierische Findelkind mit nach Hause brachte. In ihren Zwanzigern begann J.D. halbherzig ein Soziologiestudium, arbeitete währenddessen aber mit Begeisterung fürs Theater und Fernsehen. J.D. hat eine Schwäche für Fastfood und Tanzen, schreibt ihre Geschichten am liebsten barfuß und liebt fast ihr ganzes Leben schon denselben Mann, mit dem sie zum Glück verheiratet ist.

Aufgewachsen ist J.D. Miles mit Momo, den Brüdern Löwenherz und Ronja Räubertochter. Ihre Kindheit verbrachte sie entweder in Fantasien oder streunte durch die Natur, wo sie - sehr zum Leidwesen ihrer Mutter - jedes tierische Findelkind mit nach Hause brachte. In ihren Zwanzigern begann J.D. halbherzig ein Soziologiestudium, arbeitete währenddessen aber mit Begeisterung fürs Theater und Fernsehen. J.D. hat eine Schwäche für Fastfood und Tanzen, schreibt ihre Geschichten am liebsten barfuß und liebt fast ihr ganzes Leben schon denselben Mann, mit dem sie zum Glück verheiratet ist.

6

Joshua war es gelungen, sich aus dem Schlamm freizukämpfen. Entsetzt blickte er jetzt nach unten auf das tintenfischartige Wesen, das sich an sein Bein klammerte und gerade dabei war, eins der langen Tentakel unter seine Haut zu bohren.

»Hau ab. Verschwinde!«, schrie Joshua und schüttelte das Bein panisch. Als das nicht half, griff er mit beiden Händen nach dem glitschigen Ding und riss es sich mit aller Kraft von der Haut.

Es gab ein laut schmatzendes Geräusch, dann entwand sich das Geschöpf seinen Händen und flutschte in den Schlick, wo es sofort verschwand. Zurück blieb eine offene Stelle an Joshuas Bein, aus der ein blutiges Rinnsal langsam nach unten floss.

»Verdammt!«, fluchte Joshua und hatte Mühe, sich von dem Schock zu erholen. »Was für eine Scheiße ist das hier?« Er zuckte zusammen und erwartete im nächsten Moment, von seiner Mutter wegen des Ausdrucks getadelt zu werden. Dann erinnerte er sich daran, dass sie nicht da war und fluchte gleich nochmal. Vorsichtshalber trampelte er noch ein bisschen im Schlamm herum, um sicher zu sein, dass das komische Vieh weg war und sah sich dann um. Was sollte er jetzt machen?

Einen Schritt nach dem anderen, sagte er sich und begann langsam durch den Matsch zu waten.

Stunden später war Joshua vollkommen nassgeschwitzt und hatte das Gefühl, keinen Schritt mehr weiter gehen zu können, ohne vor Erschöpfung zusammen zu brechen. Die Hände an die Knie gestützt, den Rücken krumm, sah er auf seine nackten Füße hinunter, aber die waren vollkommen von der braunen Brühe unter ihm bedeckt. Wieder krächzte eine Krähe in der Nähe und Joshua fuhr erschrocken auf. Ängstlich blickte er sich nach weiteren Lebenszeichen um, aber das Moor blieb gleichmäßig still.

»Hallo?«, rief er unsicher. »Ist hier jemand?«

Mittlerweile war es ihm fast egal, wer oder was hier hauste, er wollte einfach nur eine Antwort, damit er das entsetzliche Gefühl loswurde, er wäre mutterseelenallein in dieser Welt.

Nichts rührte sich, niemand antwortete ihm.

Joshua schwankte zwischen Erleichterung und Panik. Er konnte doch nicht ewig in diesem Morast umherlaufen. Was geschah, wenn er niemals hier herausfinden würde? Mutlos senkte Joshua den Kopf und versuchte, seine umher wirbelnden Gedanken zu ordnen. Er musste plötzlich an die Worte seines Vaters denken. Auf einer ihrer Wanderungen durch den Mount Greylock State Park, hatte sein Dad ihm immer wieder eingebläut was er tun musste, wenn er sich einmal verlaufen sollte. Bleib an dem Ort oder an einem offenen Platz in der Nähe. Joshua blickte sich stirnrunzelnd um. Er konnte noch nicht einmal sagen, wie weit er inzwischen gelaufen war. Also schied dieser Ratschlag schon mal aus.

Leg eine Spur, hörte er die Stimme seines Vaters in Gedanken, markiere den Weg, den du zurücklegst damit du erkennst, wenn du dich im Kreis bewegst.

Dieser Tipp schien Joshua schon anwendbarer. Fieberhaft überlegte er, was er als Markierung benutzen könnte. Am ehesten noch den Stoff seines Pyjamas. Obwohl der Stoff die Kälte nicht wirklich abhielt, kostete es Joshua Überwindung das Oberteil auszuziehen. Immerhin war seine Kleidung das einzig Vertraute an diesem unheimlichen Ort. Dennoch zog er sich die Pyjamajacke über den Kopf und begann mühsam den Stoff auseinander zu reißen. Anschließend betrachtete er das Ergebnis seiner Anstrengung und war zufrieden. Ungefähr zehn längliche Streifen des gemusterten Pyjamastoffs lagen jetzt vor ihm im Schlamm. Dann machte er sich an die Arbeit. Er ging zu der Trauerweide hinüber, die ihm am nächsten stand und band einen der Streifen an einem der herunterhängenden Äste fest. Nachdem er weitergelaufen war, stellte Joshua erleichtert fest, dass er seine Markierung auch aus der Entfernung noch gut erkennen konnte. Mit neu gewonnener Zuversicht stapfte er weiter.

Der trübe Vormittag war inzwischen in einen noch trüberen Nachmittag übergegangen. Das matte Licht reichte kaum noch aus, um die Markierung zu sehen, die Joshua zuletzt angebracht hatte. Er hatte Hunger und Durst, am schlimmsten war jedoch der pochende Schmerz, der von der Beinwunde ausging. Es hatte zwar aufgehört zu bluten, aber die Wunde sah böse aus und entzündete sich langsam. Angestrengt verscheuchte Joshua die Angst, gleich ohnmächtig zusammenzubrechen.

Stattdessen schaute er auf die zwei letzten Stofffetzen in seiner Hand. Er begann zu frösteln, denn ihm wurde bewusst, dass er in diesem wenig einladenden Gelände wahrscheinlich übernachten musste. Eine Gänsehaut kroch ihm über die nackten Arme, bei dem Gedanken daran, im feuchten Schlamm zu liegen, während die unheimliche Dunkelheit ihre Finger nach ihm ausstrecken würde. Er war so sehr in diese Schreckensvorstellung vertieft, dass er das Geräusch beinahe überhört hätte. Ruckartig hob er den Kopf und lauschte. Sein eigener Atem war derart laut, dass er unwillkürlich die Luft anhielt.

Da. Da, war es wieder.

Er runzelte die Stirn. Es kam von links und hörte sich an, als würde jemand etwas flüstern. Joshua zögerte kurz. Er dachte an das unheimliche Rauschen, das er vor ein paar Stunden gehört hatte. Nachdem er allerdings ein paar Minuten abgewartet hatte, war er davon überzeugt, dass es dieses Mal etwas anderes sein musste. Er wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Er war noch nicht lange gelaufen, da wurde der Boden unter seinen Füßen allmählich fester. Immer mehr Steine und aufgehäufte Erdberge tauchten auf und veränderten die Landschaft. Vor lauter Aufregung, vielleicht den Ausweg aus dem Moor gefunden zu haben, ließ Joshua die letzten Stofffetzen fallen und begann zu rennen. Kurz darauf spürte er endlich wieder festen Boden unter sich. Er fiel auf die Knie und begann wild zu schluchzen. Erleichtert vergrub er beide Hände im satten, grünen Gras, das ihn jetzt umgab. Müde und vollkommen erschöpft rollte sich Joshua auf dem Boden zusammen und schlief augenblicklich ein.

Einige Stunden später kam Joshua langsam zu sich. Erstaunt stellte er fest, dass es nach Gras und frischer Erde roch. Um ihn herum erklang das Summen von Insekten. Er schlug die Augen auf und blickte verwundert in einen sternenübersäten Nachthimmel, der sich wie eine große Kuppel über ihm wölbte. Erschrocken rappelte er sich hoch und stützte sich auf den Ellenbogen ab. Sofort flammte der Schmerz in seinem Bein wieder auf und mit ihm kehrte die Erinnerung zurück. Verängstigt betrachtete Joshua die fremde Umgebung, die so ganz anders aussah, als das öde Moor, aus dem er sich frei gekämpft hatte.

Tausende von durchsichtigen Blumen wogten um ihn herum. Abwechselnd leuchteten sie hellblau, blassrosa, milchig gelb, dunkelviolett, manche in den Farben des Regenbogens, andere in den Schattierungen eines Sonnenuntergangs. Über den geöffneten Glasblüten summten und tanzten eigenartige Geschöpfe. Sie waren so groß wie Joshuas Daumen und hatten zierliche Flügel auf dem Rücken, die so schnell schlugen, dass er es kaum erkennen konnte. Mit ihren langen, stielartigen Fühlern, tauchten sie kopfüber in die Blüten ein und während sie eine Art Nektar absaugten, begannen die Blumen zu leuchten.

Das Summen der feenähnlichen Wesen hörte sich an, als ob unzählige Stimmen das Gleiche flüsterten.

Zögernd kam Joshua auf die Beine und humpelte ein Stück vorwärts. »Hallo?«, rief er ängstlich. »Jemand da?«

Alles blieb ruhig.

Joshua schluckte die Tränen hinunter, die plötzlich seine Augen füllten. Das alles konnte doch nicht wahr sein! Wie kam er bloß hierher? Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass er zu Hause in seinem Bett gelegen hatte, bevor er in dem Moor aufgewacht war.

»Das ist nicht ganz richtig«, sagte plötzlich eine kehlige Stimme und etwas zupfte ihn am rechten Fuß.

Joshua schrie auf und sprang zur Seite. Erschrocken starrte er nach unten.

»Gut fragen, heißt viel wissen«, schnarrte eine riesige Schildkröte, während sie genüsslich ein Grasbüschel herauszupfte und darauf herumkaute.

Ungläubig sah Joshua sie an. »Ich glaube, jetzt drehe ich vollkommen durch! Das kann nicht sein. Du bist gar nicht da.« Joshua fuchtelte wild vor seinen Augen herum. Als die Schildkröte nicht verschwand, keuchte er kurz auf und humpelte so schnell er konnte in die andere Richtung davon.

»Du musst schneller als die anderen sein, wenn du Gefolgschaft haben willst«, murrte die Schildkröte neben Joshua.

»Ich bilde dich mir nur ein.« Sich die Ohren zuhaltend, begann er trotz der Schmerzen zu rennen. Er musste so schnell wie möglich hier weg, bevor er vollends den Verstand verlor.

»Du solltest besser zweimal fragen, um nicht immer wieder irrezugehen«, beharrte die Schildkröte, die mühelos mit ihm...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2024
Reihe/Serie THE EVER TALE
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • ever • Familie • Fantasy • Fremde Welt • Freundschaft • Joshua • Orasyen • Tale • Torwächter
ISBN-10 3-384-11940-1 / 3384119401
ISBN-13 978-3-384-11940-7 / 9783384119407
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