DEADLY CURSED -  Kenzie Phoenix

DEADLY CURSED (eBook)

Hels Assassine
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
588 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-7342-4 (ISBN)
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BLUTIG, DÜSTER & APOKALYPTISCH Ein Hauptmann mit der Last der Verantwortung auf den Schultern. Ein Mädchen, das alles verloren hat. Ein geläuterter Dieb mit Neigung zu unüberlegten Handlungen. Eine junge Frau ohne Vergangenheit. Wir vier sind Freunde und Fremde, zusammengeführt vom Schicksal, konfrontiert mit einer albtraumhaften, widernatürlichen Bedrohung. Unsere Moralvorstellungen sind so unterschiedlich wie unsere Zukunftsvisionen. Jeder von uns muss entscheiden, wer er sein will und was er zu opfern bereit ist. Ob uns diese Gemeinsamkeit enger zusammenschweißt? Ja und nein. Sagen wir einfach, es ist kompliziert, manchmal 'messerscharf' und mit mehr Verantwortung verbunden, als ein Mensch schultern sollte. Dass unsere Unstimmigkeiten den Kampf gegen den Feind nicht einfacher gestalten, kannst du dir sicher denken. Trotzdem müssen wir zusammenhalten. Weil wir die Einzigen sind, die die Wahrheit kennen: Der Tod ist auf dem Vormarsch ...

Kenzie Phoenix ist Freigeist, Träumerin und Gefühlsmensch. Sie hat eine kaufmännische und psychologische Ausbildung; ihre große Liebe gilt jedoch seit Kindertagen der Kraft von Geschichten und Worten. Sie glaubt an das Unsichtbare, liebt Musik und jede Art kreativen Ausdrucks. Ihr Herzensland ist Irland, ihr Krafttier der Phönix. Website: www.kenziephoenix.de Instagram/Facebook: @kenziephoenix.autorin

DARIUS






Der Hauptmann von Aldris zog am Zaum des Pferdegeschirrs, um seinen braunen Wallach zum Stehen zu bewegen. Reiter und Tier waren gleichermaßen unleidlich. Man hatte sie nach nur wenigen Ruhestunden aus Bett und Stall gescheucht, ohne dass es einem von beiden gerechtfertigt erschien.

»Ein Toter im Roten Hirsch« – damit hatte sein Leutnant und Freund Lennox das beharrliche Hämmern an seiner Tür begründet. Tote gehörten zum Leben; das war kein Grund, einem Mann den Schlaf zu versagen. Insbesondere heute, da Darius erst in der Morgendämmerung von einer Reise zurückgekehrt war, deren Schatten noch immer auf ihm lagen.

Trotzdem hatte er sich aus dem Bett gequält, das Gesicht mit kaltem Wasser benetzt und seine lederne Uniform übergestreift, weil er seinen Männern nicht Dienstbereitschaft abverlangen konnte, ohne sie selbst vorzuleben. Ein paar unwirsche Flüche kamen ihm beim Ritt durch die kalte Luft trotzdem über die Lippen.

Im Hinblick darauf galt Darius’ Interesse, als er schwerfällig vom Rücken seines Pferdes glitt, vor allem der raschen Rückkehr in seine Kammer und weniger dem Toten, der sich wahrscheinlich mit reichlich Bier selbst ins Jenseits befördert hatte. Nicht mein bester Tag als Hauptmann, dachte er schuldgeplagt.

Als er Lorin an einem Pfahl festgebunden und ihm versöhnlich am Ohr gekrault hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Eingang der Schenke. Noch auf dem Weg forderte er eine Erklärung von dem dort wartenden Mann. »Raus mit der Sprache: Blutet der Tote Gold oder warum wurde ich herbestellt?« Gleiches, wenn auch mit anderen Worten, hatte er bereits Lennox gefragt, der nur frech zurückgefragt hatte, welche Frau ihm den Schlaf ruiniert hatte. Im Überstrapazieren seiner Nerven war er ein echter Held.

Der rotgesichtige Wirt, der die Stadtwache alarmiert und auf seine Anwesenheit bestanden hatte, ließ sich nicht einschüchtern. »Warum bei allen Göttern ich den Hauptmann hier haben wollte?«, keifte er. »Weil ich verdammt nochmal keine Toten unter meinem Dach brauchen kann!« Sein Gesicht färbte sich noch röter, was ihn wie eine überreife Tomate wirken ließ.

Darius, übernächtigt und angespannt, spürte wie zunehmend Wut in ihm aufstieg. Reiß dich zusammen!, mahnte er sich.

»Es waren mehrere Gäste unter dem Dach«, fuhr sein Gegenüber indes erhitzt fort. »Trotzdem hat niemand etwas mitbekommen. Man sollte doch meinen, wenn jemand abgestochen wird, kriegt man das mit! Aber nein; erst, als der Mann das Zimmer im Laufe der Morgenstunden nicht räumte und meine Frau nachsah, fand sie ihn in einer Lache seines eigenen Blutes vor.«

Darius zog die Brauen zusammen. Totgesoffen fiel damit weg; blieb nach wie vor Toter im Gasthaus übrig. »Das war noch immer keine Antwort auf die Frage, weshalb ich hier bin. Meine Männer sind durchaus in der Lage einen Toten ohne mein Beisein in Augenschein zu nehmen und entsprechende Meldung im Quartier zu machen.« Während er sprach, nahm er auch Lennox ins Visier, der zu wenig Anstand besaß, als dass er ernsthaft reuevoll wirkte.

»Er ist der Zweite innerhalb einer Woche!«, brüllte der Wirt. »Wenn das so weitergeht, was denkt ihr, wie sich das auf mein Geschäft auswirkt? Glaubt Ihr, dass die Leute noch einen Fuß über meine Schwelle setzen, wenn sie fürchten müssen, morgens in ihrem eigenen Blut zu schwimmen? Ich kann es mir nicht leisten, dass die Kundschaft ausbleibt. Ich muss Bier ausschenken und Zimmer vermieten. Die Zeiten sind auch so hart genug! Und wenn«

»Ich bin also wegen Eurer Kasse hier?«, vergewisserte Darius sich mit ruhiger Stimme, die im Gegensatz zu seiner inneren Verfassung stand.

»Es kann doch nicht im Interesse der Stadtgarde sein, dass eine Taverne von Toten gepflastert wird«, verteidigte sich der Wirt in gemäßigter Lautstärke. »Die Stadt ist auf Reisende angewiesen Reisende wiederum sind auf Zimmer angewiesen.«

Darius sagte nichts. Er musterte sein Gegenüber lediglich. Wäre er nicht so aufgewühlt und müde, hätte ihm der nervöse Anblick des Wirtes ein beruhigendes Wort oder gar ein Grinsen entlockt. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse und aktuellen Umstände, wurde sein Blick jedoch noch eindringlicher.

»Den ersten Toten kannte ich persönlich«, verteidigte sich der schwitzende Wirt, während er zunehmend ins Stottern geriet. »Er war ein Stammgast. Ein guter Kunde! Ein ehrbarer Mann der Garde!«

Das ließ Darius aufhorchen. »Einer meiner Männer?«, entgegnete er alarmiert und bedachte Lennox mit einem rügenden Blick. Das hat er nicht erwähnt, als er mich aus dem Bett gehämmert hat?

»Nicht unsere Einheit«, warf Lennox eilends ein. »Er kam von auswärts. Sah nicht schlecht aus, die Uniform«, bemerkte der Blondhaarige mit einem Schulterzucken. »Abgesehen von den Blutflecken, versteht sich.«

Darius rieb sich die Schläfe. Die Kasse des Wirtes war ihm egal. Was ihm nicht egal war, waren das Hämmern in seinem Kopf, die Nachrichten, die er von seiner Reise mitgebracht hatte und der Tote, wegen dem er hier stand. Tote waren ihm niemals egal. Auch wenn es heute nah dran war. »Also gut«, erklärte er mit einem tiefen Atemzug. »Lasst mich einen Blick auf den Mann werfen, ehe wir weitere Nettigkeiten austauschen.«

Der Schankraum roch ranzig. Die aufgestaute Wärme machte es nicht besser. Wenn der Wirt derart heizte, konnte es nicht so schlecht um seine Einnahmen stehen. Gleiches ließ sich nicht in Bezug auf sein Befinden sagen. Der Geruch, der Darius an eine Mischung verdorbener Butter und fauler Eier denken ließ, drehte ihm regelrecht den Magen um. Selbstbeherrschung, mahnte er sich, während er die Übelkeit aus seinem Gesicht zurückdrängte.

Auf ein autoritäres Nicken seinerseits, ging der Wirt voran. Sie folgten ihm eine schmale Stiege bis in den zweiten Stock hinauf, wo er auf eine Tür wies und sich vielsagend gegen die Wand daneben drückte. Darius glitt schnaubend an ihm vorbei und trat in das Zimmer.

Der Tote lag rücklings auf dem Bett, das Blut auf den weißen Laken bildete einen deutlichen Kontrast. In seiner Kehle klaffte ein tiefer Schnitt; zudem hatte man ihm die rechte Hand abgetrennt.

Darius sank in die Knie, um die Wunden aus nächster Nähe zu begutachten, wobei er an den geweiteten Augen des Mannes haften blieb. Auf den Lippen lag eine verzehrte Grimasse, die von Qual und Entsetzen zeugte. Der Tod war für die meisten Menschen ein Schock. Er selbst nahm sich nicht davon aus.

Den Geruch von Blut und beginnender Verwesung in der Nase, konzentrierte er wieder sich auf die Schnitte. Sie waren sauber und präzise, was gegen einen ungeübten Mörder sprach. Ein Schnitt durch die Kehle brachte schnell das gewünschte Ziel und verhinderte unerwünschte Aufmerksamkeit weshalb aber die abgetrennte Hand?

»Ist seine Geldbörse noch da?«

»Nein. Aber das muss nichts heißen«, erklärte Lennox mit Blick in Richtung Türstock, was den Wirt, der sie von dort aus beobachtete, schnaubend davonrauschen ließ. Darius war sein Abgang nur recht.

Wer auch immer den Mann getötet hatte, wusste, was er tat. Er hatte gezielt gemordet und das an einem Ort, der weder abgeschieden noch verlassen war. Sehr von sich selbst überzeugt oder unvorsichtig. Oder beides, schlussfolgerte er im Geiste.

»Das ist der Sechste«, erklärte Lennox.

Darius sah ruckartig auf. »Der Sechste

»Fünf weitere Männer wurden anderenorts gefunden«, fuhr sein Leutnant dienstbeflissen fort. »Ähnliches Spiel wie hier: Niemand hat etwas gesehen oder gehört.« In seinem Mundwinkel zuckte es. »Ganz so, als sei der Mörder ein Geist.«

»Das konntest du mir nicht früher sagen?«, knurrte Darius, die Pointe seines Freundes übergehend. Er hielt nichts von Geistern. Genauso, wie er im Moment nichts von Lennox’ Humor hielt.

Sein Leutnant zuckte mit den Achseln. »Wenn du mit ´früher` meinst, als du mit mordlustigem Blick aus deiner Kammer gepoltert, zu deinem Pferd gestampft und wie ein Wahnsinniger vor mir her geritten bist, nein, dann nicht. Ich dachte, der beste Zeitpunkt Beichte darüber abzulegen wäre, wenn du eins der Opfer vor Augen hast. Meine Vermutung, dass es ein weiteres geben würde, hat sich hiermit leider bestätigt.«

Darius erhob sich aus der Hocke, schnaubte und blickte Lennox finster an. »Da verlasse ich ein einziges Mal die Stadt und ihr seht dem Tod Däumchen drehend beim Schlachten zu. Ich weiß nicht, ob ich euch allesamt auspeitschen oder rauswerfen soll!«

Ein Anflug von Trotz glitt über die Miene des Blondhaarigen. »Das sind nicht die üblichen Schweinereien. Das hier ist anders. Keine fransigen Schnitte. Keine Verstümmelungen. Keinerlei Spuren, keinerlei Motiv.«

Dieser Umstand ist ihm also auch nicht entgangen. Lennox war ein aufmerksames Kerlchen, das musste man ihm lassen. »Spuren gibt es immer. Man muss sie nur finden. Und Motive gibt es bei den Göttern genug«, schloss Darius, während er sich abwesend durch das dunkle Haar strich.

»Bei den Göttern?« Lennox grinste spöttisch. »Diese Worte aus deinem Mund zu hören, bereitet mir zugegebenermaßen ein wenig Sorge. Vielleicht sollten wir für den Weg zurück einen Karren organisieren. Nicht, dass du vor Erschöpfung vom Pferd fällst und dir den Kopf anschlägst.«

»Treib es nicht zu weit, Nox«, warnte Darius.

»Käme mir nie in den Sinn, Hauptmann«, entgegnete Lennox mit einem ungenierten Grinsen.

Ein Moment des Schweigens entstand.

»Alles Männer?«

»Alles...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7565-7342-7 / 3756573427
ISBN-13 978-3-7565-7342-4 / 9783756573424
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