Alles, was das Leben ist - Laura Haussener

Alles, was das Leben ist

Die Geschichte einer einzigartigen Reise. Roman

(Autor)

Buch
162 Seiten
2024 | 1. Auflage
Neptun Verlag
978-3-85820-350-2 (ISBN)
28,00 inkl. MwSt
«Dieses Leben ist zurückhaltend und überschwänglich
Es ist Aufbruch und Ankunft, Flucht und Angriff
Es ist jung, neugierig und auf dem Weg
Es ist alt, weise und vollendet»

Edward kann auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken.
Dem kleinen Noah steht dieses unglaubliche Abenteuer noch bevor – und er will alles darüber wissen. Als er an einer Bushaltestelle überraschend auf Edward trifft, begeben sich die beiden gemeinsam auf eine aussergewöhnliche Reise. Beim Spazieren auf Bergpfaden, durch Herbstwälder und Lavendelfelder, widmen sie sich gemeinsam den grossen Fragen des Lebens. Dabei entsteht eine liebevolle Freundschaft zwischen den zwei Gefährten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

«Zart, gefühlvoll und mit schönen Weisheiten gespickt: Die Lektüre macht Freude!»

«Zart, gefühlvoll und mit schönen Weisheiten gespickt: Die Lektüre macht Freude!»

1 Wo alles beginnt Einatmen Luftholen Festhalten Mut fassen die Augen schliessen das Herz öffnen Ausatmen Loslassen Aufbrechen Edward öffnete die Augen. Er blinzelte ein paar Mal, bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, und sah sich um. Er sass auf der Holzbank einer verlotterten Bushaltestelle an einer Landstrasse, die in Richtung Süden in eine Wüste zu führen schien, in die andere Richtung in ein entferntes kleines Dorf. Er hob den Blick. Der Himmel war grau und wolkenverhangen. Es würde bald anfangen zu regnen. Das würde der staubigen Luft guttun. Edward lächelte zufrieden. «Hier bin ich also», sagte er leise zu sich selbst. Er wusste nicht genau, wie er hierhergekommen war. Gerade eben hatte er noch in seinem Bett gelegen, müde, und sich gefragt, wie oft er wohl noch einschlafen müsste, bis er nicht mehr aufwachen würde. Und nun war er hier. Etwas wehmütig seufzte er und fuhr sich durch die grauen Haare. Seine verbliebenen Freunde und seine Familie würden nun bestimmt sehr traurig sein, auch wenn er ihnen oft gesagt hatte, dass er das nicht wollte. Er sah Enyd vor sich, seine Pflegerin, wie sie ihn in seinem Bett fand, und die Hände vors Gesicht schlug. Wie sie seine kalte Hand nahm und ihre Tränen auf das Bettlaken fielen. Wen würde sie zuerst anrufen? Diese Gedanken machten sein Herz schwer und trübten seine Freude, hier zu sein ein bisschen. «Guten Tag!» Er hatte den kleinen Jungen, der neben ihm auf der Bank sass, gar nicht bemerkt. Dennoch erschrak Edward nicht, als dieser mit seiner Begrüssung die staubige Stille durchbrach – er wusste, dass er nicht allein unterwegs sein würde. Er wandte sich ihm zu und lächelte freundlich. «Hallo, Kleiner. Ich bin Edward. Und du?» Der Junge blinzelte ins trübe Licht. Er hatte braunes, lockiges Haar und ebenso braune, grosse Augen. Er trug ein weisses, kurzärmliges Shirt und kurze, grüne Hosen, die ihm ein bisschen zu gross waren. «Noah, glaube ich.» «Noah, glaubst du! Na schön, Noah-glaubst-du, was tut denn ein kleiner Junge wie du an dieser verlassenen Haltestelle? Wo willst du hin?» Noah schien ein bisschen verwirrt. Er sah sich um und schien sich zu überlegen, wo er denn hinwollen könnte. «Ich weiss nicht so genau. Ich weiss nicht, wo ich hinwill, oder wo ich hinmuss. Ich kann mich nicht erinnern.» Edward lächelte. «Das macht nichts, Noah. Ich werde auf jeden Fall mitkommen, dahin, wo du hinwillst.» «Ehrlich?», fragte Noah erstaunt. «Ehrlich! Deine erste Reise wird meine letzte sein. Ich glaube, das wird ganz spannend werden mit uns zwei.» Noah holte Luft, um zu antworten, doch in diesem Moment hielt vor ihnen ein grosses Gefährt mit quietschenden Reifen. Die Vollbremsung wirbelte viel Staub auf und die beiden mussten einen Moment warten, bis sie überhaupt sehen konnten, was das war. Es war ein ziemlich alter, gelber Schulbus. Die Türen sprangen auf. «Was meinst du, wollen wir einsteigen und irgendwo hinfahren?», fragte Edward. Der Junge runzelte die Stirn und schien sich der Sache noch nicht ganz sicher zu sein. Doch schliesslich sagte er zögerlich: «Naja, warum nicht?» Und so stiegen Noah und Edward in den Bus – und eine Reise begann, wie sie einzigartiger nicht sein konnte. Der alte Schulbus fuhr mit knatterndem Motor los. Noah und Edward waren allein, es gab keine anderen Fahrgäste. Die mit braunem Leder überzogenen Sitze waren in die Jahre gekommen und sahen etwas schmuddelig aus. Sie waren alle leer. Die beiden setzten sich in der Mitte auf eine Bank. Noah wollte natürlich am Fenster sitzen. Der Fahrer war kaum zu erkennen, doch er war offensichtlich recht dick, trug eine Uniform und eine blaue Mütze und hatte ihnen beim Einsteigen kurz zugenickt. Am Rückspiegel baumelte ein kleines Schild: Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Bern
Sprache deutsch
Maße 210 x 140 mm
Gewicht 800 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte Austausch zwischen Jung und Alt • Ein Gespräch • Entwicklungsroman • Geschenkbuch • grosse Lebensfragen • Lebensreise • naturverbunden • Philosophische Lebensreise • über Leben und Tod
ISBN-10 3-85820-350-5 / 3858203505
ISBN-13 978-3-85820-350-2 / 9783858203502
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Iris Wolff

Buch | Hardcover (2024)
Klett-Cotta (Verlag)
24,00
Roman

von Maria Leitner

Buch | Hardcover (2024)
Reclam, Philipp (Verlag)
25,00