OATH OF LOYALTY - Der Treueschwur -  Vince Flynn,  Kyle Mills

OATH OF LOYALTY - Der Treueschwur (eBook)

Thriller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Festa Verlag
978-3-98676-105-9 (ISBN)
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Im Visier einer neuen Generation von Profikillern US-Präsident Anthony Cook fühlt sich von Mitch Rapp, Amerikas mächtigster Waffe gegen den Terror, persönlich bedroht. Ein Deal wird eingefädelt: Rapp verlässt das Land, solange Cook im Amt ist, im Gegenzug verzichtet dieser auf Maßnahmen gegen ihn. Der neue CIA-Direktor verfolgt jedoch andere Pläne: Er setzt Legion, eine Bande von Auftragsmördern, auf Rapps Freundin Claudia Gould an. Weil es nicht mehr möglich ist, das Killerkommando zurückzurufen, muss Rapp alle Register ziehen, um seine große Liebe zu retten ... Diesmal wird es persönlich für den Helden aus dem Hollywood-Blockbuster American Assassin! Dan Brown: »Es knistert vor lauter Insider-Informationen und CIA-Geheimnissen.« Irish Independent: »Actiongeladen, knallhart, mit Adrenalin vollgepumpt.« Guardian: »Mitch Rapp ist großartig, ein Held, der die bösen Jungs entweder voller Selbstmitleid oder tot zurücklässt.«

Vince Flynn wird von Lesern und Kritikern als Meister des modernen Polit-Thrillers gefeiert. Dabei begann seine literarische Laufbahn eher holprig: Der Traum von einer Pilotenlaufbahn beim Marine Corps platzte aus gesundheitlichen Gründen. Stattdessen schlug er sich als Immobilienmakler, Marketingassistent und Barkeeper durch. Neben der Arbeit kämpfte er gegen seine Legasthenie und verschlang Bücher seiner Idole Hemingway, Ludlum, Clancy, Tolkien, Vidal und Irving, bevor er selbst mit dem Schreiben begann. Insgesamt 60 Verlage lehnten sein Roman-Debüt ab. Doch Flynn gab nicht auf und veröffentlichte es in Eigenregie. Der Auftakt einer einzigartigen Erfolgsgeschichte: Term Limits wurde ein Verkaufsschlager, ein großer US-Verleger griff zu, die Folgebände waren fortan auf Spitzenpositionen in den Bestseller-Charts abonniert. Der Autor verstarb 2013 im Alter von 47 Jahren infolge einer Krebserkrankung. Der Anti-Terror-Kämpfer Mitch Rapp ist der Held in bisher 22 Romanen. Aufgrund des bahnbrechenden Erfolgs (Verkauf alleine in den USA schon über 20 Millionen Bücher) wird die Reihe in Absprache mit Flynns Erben inzwischen von Kyle Mills fortgesetzt.

Prolog

Im Südwesten von Uganda

Rapp nickte anerkennend, wobei er bezweifelte, dass die subtile Bewegung im Mondlicht zu erkennen war. Mike Nash hatte es geschafft, den Geländewagen durch den Fluss zu bringen, war dann aber wenige Meter vom trockenen Ufer entfernt im Schlamm stecken geblieben. Der ehemalige Marinesoldat saß auf dem Fahrersitz, das Gesicht erhellt vom Leuchten des Armaturenbretts. Die Fernbedienung für die Seilwinde baumelte an der Hand aus dem Fenster.

Davon abgesehen blieb alles ruhig. Selbst die Brise war verstummt. Allein das Sirren der Insekten durchbrach die Stille, unterlegt vom Leerlauf des Motors. Die wenigen Spuren menschlicher Zivilisation in diesem Teil Ugandas hatten sich vor einer guten Stunde verabschiedet, als das hügelige Ackerland einer verlassenen Wildnis wich. Am Himmel zeichneten sich die verschwommenen Konturen der Milchstraße ab und vermittelten ein trügerisches Gefühl von Frieden und Anonymität.

In jüngeren Jahren hätte Rapp seiner Umgebung lediglich Beachtung geschenkt, um taktische Feinheiten zu analysieren. Er war regelrecht besessen davon, mögliche Hinterhalte und Fluchtwege zu sondieren oder die Geschwindigkeit abzuschätzen, mit der man sich in unberechenbarem Terrain außerhalb des Lichtkegels von Scheinwerfern absetzen konnte. Jetzt gelang es ihm fast, sich der Illusion hinzugeben, es sei ein sicherer Moment zum Durchatmen.

»Mitch! Was treibst du denn da, Mann? Irene wartet.«

Da es keine Bäume gab, mussten sie einen Bodenanker zum Sichern der Winde benutzen. Rapp blickte sich um und stieß auf eine Stelle mit ausreichend weicher Erde, um die schaufelähnliche Klinge einzuschlagen. Sobald der Haken tief genug eingedrungen war, hob er eine Hand, und Nash begann, das Seil einzuholen. Als es straff war, hatte sich Rapp bereits einen halben Meter in die Dunkelheit zurückgezogen.

Er beobachtete, wie sein alter Freund das Gaspedal durchtrat, während er selbst die Fernbedienung betätigte. Der Motor des Wagens kämpfte gegen das Einsinken der Reifen ins Erdreich an, durfte dabei aber nicht zu viel Zug auf den Anker ausüben. Überzeugt davon, dass Nash das Fahrzeug bald zurück auf festen Boden geholt haben würde, verlagerte Rapp die Aufmerksamkeit zurück auf den Himmel.

Vor nunmehr sechs Wochen hatte Irene Kennedy ihn gebeten, einen Auftrag zum Schutz von Nicholas Ward anzunehmen, dem ersten Billionär der Geschichte. Eine Person mit weitreichendem Zugriff auf den Hauptrechner der CIA hatte sensible Informationen über den Unternehmer abgezogen und eine verzweifelte Maulwurfsjagd in Gang gesetzt, über die lediglich fünf Personen auf der Welt Bescheid wussten. Seitdem ging es mit der Situation zunehmend den Bach runter. Die gestohlenen Informationen waren in die Hände der Saudis gelangt, die nun versuchten, Ward zu töten; einen Mann, dessen Fortschritte auf dem Gebiet der alternativen Energien ihre üppigen Ölreserven wertlos zu machen drohten. Rapp hatte erste Anschläge vereitelt, allerdings auf eine Weise, die den Anschein erweckte, die Saudis wären erfolgreich gewesen. Aktuell glaubte die Öffentlichkeit, dass sich Ward in der Gewalt eines der skrupellosesten Terroristen der Geschichte befand und Rapp, Scott Coleman und die meisten seiner Mitarbeiter nicht mehr lebten.

Sie zogen eine Alles-oder-nichts-Strategie durch, ausreichend, um die großen Volkswirtschaften zu erschüttern, aber nicht erfolgreich genug, um ihren Maulwurf zu identifizieren. Mit etwas Glück änderte sich das bald. Ward nutzte seine Beteiligungen an internationalen Telekommunikationsfirmen, um die Wegwerfhandys aufzuspüren, über die der Unbekannte mit seinen saudischen Auftraggebern kommunizierte. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dabei ein Name fiel.

Ohne diesen Namen hatten sie jedoch weiterhin keine Ahnung, wie tief der Maulwurf in die Kommunikationsstrukturen der Agency vorgedrungen war. Aus diesem Grund hatte Irene Kennedy Mike Nash zu einem persönlichen Treffen mit Rapp nach Uganda geschickt, um die nächsten Schritte zu koordinieren. Unter Einsatz primitiver technischer Mittel und damit abhörsicher.

So lautete zumindest die Theorie.

Bei seinem Eintreffen hatte Nash ihm ein passwortgeschütztes Tablet mit einer Videobotschaft von Kennedy übergeben. Sie setzte ihn darüber in Kenntnis, dass die Verschwörung gegen Ward weit über die saudische Königsfamilie hinausging. Offenbar waren die Risiken so groß, dass sie ohne Nashs Wissen selbst den Weg nach Uganda angetreten hatte, um persönlich mit Rapp zu sprechen. Der Clip endete mit der Wegbeschreibung zu einem Treffpunkt, der so nahe am absoluten Nirgendwo lag, wie es irgendwie möglich schien.

Das Motorengeräusch des Geländewagens wurde lauter. Rapp richtete die Aufmerksamkeit auf den Mann am Steuer. Nash war zweifellos mutig, patriotisch und verdammt clever. Doch war er auch loyal? Gestern wäre ihm die Antwort auf diese Frage noch locker über die Lippen gegangen, doch eine SMS, die Rapp vor ein paar Stunden erhalten hatte, ließ ihn stutzig werden.

Paranoia? Wahrscheinlich. Sogar fast sicher. Allerdings hatte es noch nie jemanden umgebracht, zu paranoid zu sein.

»Wo geht’s lang?«, wollte Nash wissen.

Aus den veranschlagten zwei Stunden war eine fünfstündige Tortur geworden, die zwei weitere Flussdurchquerungen und eine weitere Gelegenheit zum Einsatz der Seilwinde umfasste. Schließlich hatten sie eine asphaltierte Straße erreicht, die in einer Sackgasse endete.

»Rechts. Wir sind wieder auf der ursprünglichen Straße, von der wir hinter der Tankstelle abgebogen sind.«

Als sie durch ein kleines Dorf fuhren, ihren nächsten Orientierungspunkt auf der Karte, war es bereits später Vormittag. Rapp stellte den Kilometerzähler des Fahrzeugs mit dem Knopf auf null zurück. »Nach exakt 27,3 Kilometern kommt auf der rechten Seite ein Feldweg. Im Dunkeln kann man ihn leicht übersehen, aber jetzt, wo die Sonne aufgegangen ist, sollte es kein Problem sein, ihn zu finden.«

Laut Kennedys Video führte dieser Feldweg sie zu einem Waldgebiet, das zu steil und felsig war, um von Bauern genutzt zu werden, die sich einst in der Gegend niedergelassen hatten. Auf einer Lichtung in der Mitte sollte Kennedy warten.

Wie angekündigt, war die Abzweigung tagsüber leicht zu finden. Sie erklommen die holprige Strecke durch den Wald. Nach ein paar weiteren Kilometern zeigte Rapp auf eine Lücke im Laub. »Da vorn.«

Nash hielt an der bezeichneten Stelle. »Hier?«

Rapp riss wortlos die Tür auf und verließ den Wagen. Nash folgte ihm, wobei er eine Hand benutzte, um die Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Die Lichtung wies einen Durchmesser von knapp 100 Metern auf und wurde von dicht wuchernden Bäumen umgeben. Der Boden war leicht uneben, ein paar Felsen hier und dort, ansonsten nichts.

Mitch blieb in der Nähe des Fahrzeugs stehen. Sein Begleiter entfernte sich ein Stück, um Abstand zwischen sie zu bringen. Nachdem er etwa 20 Meter zurückgelegt hatte, drehte er sich um.

»Verrätst du mir, was wir hier wollen, Mitch?«

»Wir sind mit Irene verabredet.«

»Mit Irene? Wovon zum Teufel sprichst du?«

Rapp löste sich aus der Deckung des Wagens und kam auf Nash zu. »Die Nachricht auf dem Tablet besagte, dass wir sie hier treffen.«

Auf Nashs Gesicht trat ein skeptischer Ausdruck mit einem Anflug von Alarmiertheit. »Als ich sie zurückließ, hatte sie sich in ihrem Büro ziemlich bequem eingerichtet, Mitch. Warum sollte sie mich herschicken, wenn sie vorhatte, selbst zu kommen? Gibt es etwas, das du mir verschweigst?«

Rapp fand keine Zeit für eine Antwort, bevor die Männer zwischen den Bäumen auftauchten. Drei von ihnen waren von Kopf bis Fuß in Tarnmonturen gehüllt, ihre Augen hinter Schutzbrillen unsichtbar. Sie hielten Sturmgewehre in der Hand. Die perfekt abgestimmten Positionen ermöglichten es ihnen, Rapp mit den Waffen ins Visier zu nehmen, ohne ein Kreuzfeuer zu riskieren.

Rapp blieb stehen und beobachtete einen Moment lang, wie sie sich bewegten, griff aber nicht nach der versteckten Glock im Holster unter dem rechten Arm.

»Es lauern noch vier weitere in den Bäumen, die auf deinen Kopf zielen. Jeder von ihnen ist ein erstklassig ausgebildeter Operator. Sie wissen, wer du bist. Sie mögen zahlenmäßig und strategisch überlegen sein, aber ich garantiere dir, sie haben trotzdem Angst. Ein falsches Zucken von dir, und sie drücken sofort ab.«

Rapp nickte und spürte ein Aufflackern von Wut, die sich schnell in etwas weitaus Schlimmeres auflöste. Etwas, das ihm schlagartig in Erinnerung rief, was er seit dem Tod seiner Frau durchgemacht hatte. Ein tiefes Gefühl von Verlust, begleitet von dem undefinierbaren Gefühl, dass künftig für ihn nichts mehr so blieb, wie es mal gewesen war.

»Behalt einfach die Hände, wo sie sind, und alles wird gut.«

»Wieso kauf ich dir das nicht ab, Mike?«

Nash zog den Colt und trat einen halben Meter weiter zurück. Er war jetzt zwar ein Schreibtischtäter, aber noch nicht so weit von seinen militärischen Wurzeln entfernt, um diesen Männern grenzenlos zu vertrauen, dass sie ihn beschützten.

»Es ist nichts Persönliches, Mitch.«

»Wie kann es verdammt noch mal nichts Persönliches sein? Wir sind seit Jahren befreundet. Wir haben zusammen gekämpft. Wir haben zusammen geblutet. Und jetzt stehe ich hier im Wald und warte darauf, dass du und deine Freunde mich abknallen. Weswegen überhaupt? Für einen Berg Kohle von den Saudis? Deine Frau verdient mehr, als du ausgeben...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2024
Übersetzer Alexander Rösch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-98676-105-5 / 3986761055
ISBN-13 978-3-98676-105-9 / 9783986761059
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