G. F. Unger Sonder-Edition Collection 35 -  G. F. Unger

G. F. Unger Sonder-Edition Collection 35 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6490-2 (ISBN)
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G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 171 bis 175 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 171: Das Million-Cliffs-Land
Folge 172: Die letzte Stadt
Folge 173: Willamette-Saga
Folge 174: Zeit zum Kämpfen
Folge 175: Star Valley

Er macht sie gut! Vielleicht ist er ein besonders befähigter Arzt, der einmal berühmt sein wird, weil ihn eine besondere Macht schon bei Geburt ausersehen hat, dem Tod so manches sichere Opfer noch einmal abnehmen zu können.

Oder vielleicht hat der junge Mann in dieser Stunde nur das Glück, alles richtig zu machen. Vielleicht geht es ihm nur wie einem geschickten Mechaniker, der auf Anhieb und ohne Fehler zu machen eine besonders empfindliche Maschine reparieren kann.

Tob lebt noch, als die Kugel aus seinem Leib entfernt ist, als er genäht ist und auch eine weitere Blutung nicht mehr möglich ist. Er lebt noch und atmet leicht.

Der junge Arzt aber tritt hinaus in den Ranchhof, betrachtet seine Hände, deren Finger jetzt zu zittern beginnen, und starrt dann auf die Sonne, die soeben am Horizont erscheint.

Frank Natchez aber sagt zu Barton Kelly: »Dies also war unser Anteil, unser Preis. Dein Partner lebt. Es wurde getan, was zu tun war. Und nun wirst du auf meinen Vater warten. Er wird dir unseren Preis nennen.«

Barton nickt.

Und er fühlt sich müde und ausgebrannt. Er spürt auch einen schlimmen Hunger. Doch er weicht nicht von Tobs Bett. Ein Junge bringt ihm später Essen aus dem Küchenhaus herüber.

Der junge Arzt verlässt die Ranch, denn irgendwo soll ein Kind geboren werden. »Ich komme heute noch wieder hier vorbei«, sagt er.

Barton wartet dann. Er wartet darauf, dass Tob seinen Kampf gegen den Tod gewinnt.

Und er wartet auf Abe Natchez. Immer wenn er an den Rancher denkt, spürt er ein beklemmendes Gefühl, eine düstere Vorahnung.

Er weiß, dass ein Unheil auf ihn zukommt. Ja, er spürt es genau.

Es vergeht der Tag und es vergeht auch die Nacht.

Aber am anderen Morgen, noch vor Sonnenaufgang, da kommt Abe Natchez mit seinen Reitern zurück.

Es ist ein Glück, dass der junge Arzt auf der Ranch ist, weil er die Nacht am Bett des Kranken verbrachte. Der Arzt bekommt eine Menge zu tun, denn Abe Natchez bringt einige Verwundete mit. Er selbst ist ohne Hut und hat sich einen langen Leinenstreifen um den Kopf gewickelt, der an der linken Schläfe und über dem Ohr blutgetränkt ist.

Bald darauf verbreitet sich auf der Ranch die Nachricht, dass Abe Natchez mit seiner Mannschaft von den Viehdieben geschlagen wurde. Sie konnten die Bande nicht mehr rechtzeitig einholen, um ihnen die Wege durch die Schluchten und Canyons verlegen zu können. Im Gegenteil: Sie selbst wurden aufgehalten, als sie den Hunden folgten, die in einem Canyon verschwanden. Sie waren in das Gewehrfeuer einiger Scharfschützen geritten, die ihnen den Weg verlegten und ihre Verfolgung aufhielten. Sie verloren ihre Hunde, und als sie dann angriffen, um sich die Verfolgung zu erzwingen, da erlitten sie Verluste.

Sie hatten es dann durch andere Schluchten versucht.

Doch diese Umwege waren zu groß. Als es dann wieder Nacht wurde, verloren sie ihre Fährte im Million-Cliffs-Land. Sie verirrten sich sogar einmal fast und gaben dann auf.

Dies alles hört Barton.

Bald darauf kommt Abe Natchez in ihr Quartier. Er betrachtet Tob, der immer noch bewusstlos im Bett liegt. Dann betrachtet er Barton Kelly von oben bis unten, studiert ihn sorgfältig und schätzt ihn ab.

»Nun gut«, sagt er, »ist für deinen Partner von uns alles getan worden?«

»Alles, was möglich war«, erwidert Barton. »Ich stehe in Ihrer Schuld, Mister, dies ist ganz klar.«

»Und seine Geschichte scheint zu stimmen«, meldet sich Frank Natchez etwas widerwillig. »Ich habe mich erkundigt«, spricht er weiter. »Es war Fred Elder, der verwundet wurde und sich tot stellte. Fred sagte mir, dass jemand zu ihm gesprochen hätte, als er wie tot im Gras lag. Fred sagt, dass dieser Mann gespürt habe, dass er, Fred, noch lebte und dass er dennoch einem andern Mann geantwortet hätte, dass Fred tot wäre. Fred sagt, dass er Angst gehabt hätte und froh war, dass er nun für tot galt und die Bande fortritt, ohne sich um ihn zu kümmern.«

Abe Natchez nickt, als er dies hört. Er sieht wahrhaftig wie ein alter Indianerhäuptling aus, dunkel, zerfurcht und lederhäutig, falkengesichtig und hart. Auch er hat blaue Augen, und an diesen blauen Augen erkennt man zuerst, dass er ein Weißer mit nur ganz wenig Indianerblut in den Adern ist.

Der lange Ritt hat ihn mitgenommen. Er ist noch staubig, trägt immer noch den blutigen Verband um den Kopf und hat dunkle Bartstoppeln im Gesicht, ebenfalls ein Beweis, dass er ein Weißer ist. Sicherlich würde sich ein anderer Mann an seiner Stelle zur Ruhe legen. Doch er findet wohl noch keine Ruhe. Er ist ein Mann, der keine Zeit verliert.

Er sagt: »Ich will jetzt die ganze Geschichte genau hören, ganz genau. Warum gerietet ihr in Saint Louis damals auf dieses Banditenschiff? Wie war das alles?«

Barton berichtet genau, und er erzählt auch von den Mallones. Er gibt einen genauen Bericht, nicht zuletzt deshalb, weil er dankbar ist für die Hilfe, die Tob White hier erhielt.

Als er geendet hat, weiß Abe Natchez Bescheid. Er hat sich inzwischen aus der Küche einen Topf Kaffee und ein Brot mit kaltem Bratfleisch kommen lassen. Doch dies ist bestimmt noch nicht sein Frühstück. Er wird es später einnehmen.

Als Barton endet, denkt Abe Natchez eine Weile nach. Auch seine beiden Söhne und sein weißblonder und zäh und hart wirkender Vormann, die mit im Raum sind, schweigen.

Tob liegt bewusstlos da und atmet schwach. Doch sein Bett steht im Hintergrund in einer Art Nische. Die Unterhaltung der Männer würde ihn vielleicht auch dann nicht stören, wenn er nur in einem Schlaf läge.

Aber Natchez schlürft den heißen Kaffee aus der großen Porzellantasse und denkt immer noch nach.

»Jeremy Adams …«, beginnt er schließlich, und seine Stimme klingt zwar wie sinnend, doch unverkennbar bitter und grimmig. »Er war vor vielen Jahren, als ich hier anfing, einer meiner Cowboys. Und er brannte mit meiner Tochter durch. Sie kamen nicht weit. Ich ließ ihn auspeitschen und aus dem Land jagen. Er wurde ein Bandit und Viehdieb. Und nun ist er also wieder in dieses Land gekommen. Ich weiß jetzt, dass er mehr will, als nur Pferde und Rinder bei mir stehlen. Er sammelt eine wilde Horde, all die Geächteten, die Gesetzlosen und die Leichtfertigen und Wilden, die auf die schnelle Art Geld machen wollen. Er sammelt sie in einem Camp, welches bald schon eine Stadt ist. Und er hat Verbindung zur Außenwelt mit Hilfe der Riverqueen, die auf dem Fluss fährt. Daran hätte ich nie gedacht. Ein Reiter, ein Viehdieb, arbeitet mit einem Flusspiraten zusammen. Darauf wäre ich nie gekommen, zumal ich bis jetzt nicht wusste, dass ein großes Dampfboot vom Big Muddy her auf einem toten Nebenarm bis ins Million-Cliffs-Land gelangen kann, um einzuladen, was Jeremy Adams ihm bringt. Nun gut!«

Er betrachtet Barton Kelly hart. »Kelly, Sie werden zu der Bande zurück in das Million-Cliffs-Land gehen«, sagt er dann. »Für Ihren alten Freund Tob White wird hier gesorgt werden, so als wäre er mein persönlicher Gast, das verspreche ich. Aber Sie kehren zurück, Kelly, haben Sie mich verstanden?«

Barton schluckt schwer und nickt dann. »Und was weiter?«, fragt er.

»Ich will sie alle haben, alle, die Viehdiebe und die Flussleute mitsamt der Riverqueen«, spricht Abe Natchez grimmig, und er schlägt dabei seine Rechte zur Faust geballt in die offene Linke. Es klatscht scharf.

»Ich will sie alle bekommen!« Er wiederholt es nochmals und nun noch härter. »Es ist also ganz einfach für Sie, Kelly. Sie gehen zurück und werden ein tüchtiger Viehdieb. Sie setzen alles daran, an Bord der Riverqueen zu sein, wenn diese wieder einmal mit einer Ladung Rinder oder Pferde unterwegs nach Kansas oder Saint Louis ist. Und ich werde den Fluss beobachten lassen. Diesmal wird es noch nicht klappen, denn bis Sie wieder bei der Bande sind, wird die Riverqueen schon mit voller Ladung abgefahren sein. Doch sie wird zurückkommen, in zwei oder drei oder vier Wochen. Ich werde wissen, wann sie zurück ist. Und da mir jetzt an Rindern und Pferden mehr gestohlen wurde, als mit einer Fahrt abtransportiert werden konnte, wird die Riverqueen bald wieder mit voller Ladung unterwegs sein. Ich erwarte, dass sie an Bord sind, Kelly. Und ich erwarte, dass Sie es bewerkstelligen können, die Riverqueen beim Red Rock auf Grund zu setzen. Sie kennen doch den Red Rock?«

Er stellt diese Frage wie beiläufig, doch in seinen hellblauen Augen ist jetzt ein waches Forschen.

»Dieser rote Felsen war nicht zu übersehen, als wir den Strom heraufgekommen sind«, erwidert Barton. »Der Strom macht dort eine scharfe Biegung, und die Fahrrinne ist sehr eng für ein solch breites Schiff wie die Riverqueen. Das Wasser ist dort voller Klippen. Ich soll mit Gewalt das Ruder übernehmen und das Schiff an Land bringen?«

»So ist es! Sie sollen auf den Klippen festsitzen. Und ich werde mit hundert Männern zur Stelle sein. Ich werde den Fluss sperren und auch an den Ufern warten, wenn sie wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen, in den Fluss springen und irgendwo stromab an Land kommen. Ich werde ihnen zurückzahlen, was sie mir antaten. Und dazu brauche ich Sie sehr notwendig, Kelly. Sie kehren zurück zur Bande, erwerben deren Vertrauen und arbeiten für mich. Sie werden...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7517-6490-9 / 3751764909
ISBN-13 978-3-7517-6490-2 / 9783751764902
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