John Sinclair 2382 (eBook)

Der Gedanken-Dämon

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6205-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 2382 - Marc Freund
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Telekinese - Telepathie - und ein Pakt mit dem Teufel!
Der Student Douglas Green will übers Internet nur ein paar Ersatzteile für ein technisches Gerät bestellen, an dem er gerade bastelt. Da nimmt der seltsame Mr Carlson, der angeblich für den Anbieter dieser Teile arbeitet, über das Web Kontakt mit ihm auf. Und dieser Kontakt gestaltet sich äußerst seltsam - bis Mr Carlson schließlich vor Douglas' Tür steht und sich Einlass in dessen Wohnung erzwingt!
Und damit beginnt für Douglas ein Albtraum, der ihn immer tiefer in die mörderische Welt des Übersinnlichen führt! Schließlich ist er nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken - denn die hat Mr Carlson übernommen, der vor Jahrhunderten einen Pakt mit dem Teufel schloss!


Der
Gedanken-Dämon

Von Marc Freund

Hatte er sich zu weit vorgewagt?

Douglas Green gelangte an einen Punkt, an dem er sich selbst eingestehen musste, dass er die Kontrolle verloren hatte. Über sein Umfeld, seine Handlungen, seine Gedanken – über sich selbst!

Etwas war in seine Welt, seine Wahrnehmungen eingedrungen und hatte sich dort eingenistet wie ein Parasit.

Es würde ihn nach und nach zerstören, bis nichts mehr von ihm übrig blieb ...

Er rieb sich die Augen und blinzelte vorsichtig in den hellen Schein seines Computerbildschirms. Irgendwo in seinem Kopf pochte etwas. Doug versuchte, den dumpfen Schmerz hinter seinen Schläfen zu ignorieren. Seine Finger huschten über die Tastatur und gaben das Passwort ein.

Der Computer fuhr das Betriebssys‍tem hoch, und Doug streckte seine linke Hand nach dem Porzellanbecher aus, um seinem eigenen noch lahmen System mit Koffein ein wenig auf die Beine zu helfen.

Es war bereits später Nachmittag. Durch das geschlossene Fenster drangen die leisen Klänge einer Gitarre herein, ein Straßenmusiker, der unten auf dem kleinen Platz für die Leute spielte.

Doug hatte schlecht geschlafen. Vermutlich weil er die ganze Nacht durchgearbeitet hatte, vor seiner Anlage hockend und kleinere Schweißarbeiten an den feinen Platinen vornehmend. Er bastelte jetzt schon seit vielen Monaten an einer universellen Fernbedienung, die sich besonders sensibler Frequenzen bediente. Dieses Teil sollte sein Meisterstück werden, sollte ihn irgendwann unabhängig von den unsäglichen Jobs machen, denen er immer wieder nachging.

Während seiner nächtlichen Arbeit war ihm aufgefallen, dass er für seine anstehende Versuchsreihe noch ein paar Dioden, zwei weitere Magnetspulen und ein paar Dutzend verschiedenfarbige Glühlämpchen benötigte. Er hatte sie letzte Nacht noch beim Versandhandel bestellen wollen, es dann aber aufgrund akuter Müdigkeit auf den nächsten Tag verschoben.

Der Kaffee war wohltuend. Ein warmes Gefühl breitete sich in Dougs Magen aus.

Ein paar Mausklicks weiter, und er hatte die Seite des Onlinehändlers geöffnet. Bunte Tagesaktionen und Rabattversprechen poppten an drei Stellen gleichzeitig auf dem Monitor auf. Doug verzog kurz die Mundwinkel, klickte sie souverän weg und legte die gewünschten Artikel in seinen virtuellen Warenkorb. Tätigkeiten, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren.

Kurz vor Absenden seiner Bestellung fiel ihm ein, dass er noch einen Gutschein der Firma hatte. Er kramte den Abschnitt aus der Schublade neben ihm, gab den Code in das dafür vorgesehene Feld ein und klickte auf den grauen Button Treuepunkte anrechnen. Nichts passierte.

Doug seufzte, löschte den Code und gab ihn erneut ein. Dasselbe Ergebnis.

»Shit!« Doug griff mechanisch zu seinem Kaffeebecher und trank einen Schluck, während er mit seiner Rechten die Computermaus bediente.

Das leise Klicken war das einzige Geräusch in seinem Wohnzimmer, das zugleich auch Büro und Werkstatt war. An den meisten Tagen aß und schlief er auch hier.

Sein nervöser rechter Zeigefinger klickte noch ein paar Mal auf der Maus herum, bis Doug einsah, dass er auf diesem Weg nicht weiterkam. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte die Seite seinen Gutscheincode nicht annehmen. Dabei ging es dabei um nicht weniger als satte dreiundzwanzig Pfund, die er sich durch seine vorherigen Bestellungen verdient und verdammt noch mal irgendwie auch teuer erkauft hatte.

Sein Blick fiel auf das einzig scheinbar noch aktive und funktionierende Feld auf der Seite: Ein Chat-Button zur Kontaktaufnahme mit dem angeblich twentyfour-seven anwesenden Kundenservice.

Fast instinktiv klickte Doug auf die Schaltfläche.

Ein kleines Männchen in bl
auer Latzhose und langen drahtigen Armen tauchte wie aus dem Nichts über dem Button auf. Statt eines Gesichts hatte es eine leuchtende Glühbirne und versprach mittels einer Sprechblase, dass sich der nächste freie Mitarbeiter sofort mit Doug in Verbindung setzen würde. Was tatsächlich auch nach wenigen Sekunden passierte.

Hallo Doug. Mein Name ist Mr Carlson. Was kann ich für dich tun?

Dougs Finger huschten über die Tastatur und erklärten dem Mitarbeiter das Dilemma. Im Chatfeld tauchten kurz darauf drei Punkte auf, die signalisierten, dass Mr Carlson bereits emsig an einer Antwort arbeitete.

Das tut mir leid. Kleinen Augenblick, bitte. Ich checke das für dich! Halte durch!

Dougs Mundwinkel zuckten. Er nahm seinen Kaffeebecher in beide Hände und lehnte sich auf dem ramponiert aussehenden Bürostuhl zurück. Für einen kostbaren Moment schloss er die Augen und genoss den Kaffee.

Ein akustisches Signal ließ ihn auffahren. Der Mitarbeiter des Online-Versandhandels hatte sich zurückge‍meldet.

Dein Code war nicht freigegeben. Ich habe es manuell nachgeholt. Der Rabatt wird nun automatisch auf deine Bestellung angerechnet. Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Kumpel?

Doug beugte sich über seine Tastatur und verneinte knapp.

Er wollte sich bereits ausloggen, als erneut die drei Punkte aufblinkten und eine weitere Antwort des Mitarbeiters ankündigten.

Interessante Artikel in deinem Warenkorb. Gehörst du zu den Tüftlern und Bastlern, genau wie ich?

Doug starrte auf die Zeilen und verzog das Gesicht. Was sollte das? Hatte der Typ zu viel Zeit? Nun, vielleicht hatte Doug ein günstiges Fenster erwischt, in dem die Mitarbeiter des Elektrozubehörladens nicht gerade unter der aufkommenden Arbeitslast zusammenbrachen.

Also tippte er ein Ja ein. Einfach, weil ihm in diesem Moment danach war. Vielleicht eine Art Reflex.

Die Antwort kam sofort, als hätte Mr Carlson bereits im Vorfeld daran gearbeitet.

Was genau machst du? Ich meine, wenn ich das fragen darf. Falls nicht, logg dich einfach aus. Ich werde es sicher überleben.

Den Zeilen war ein zwinkernder Smiley hintenangestellt.

Doug verengte die Augen zu Schlitzen. Dieser Typ hatte definitiv zu wenig zu tun. Vielleicht war es aber auch nur eine neue Masche, um den Kunden noch etwas mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Gedankenexperimente, schrieb Doug ohne groß zu überlegen zurück.

Als er auf Absenden drückte, bereute er seine Entscheidung im nächsten Augenblick. Er kannte den Typen am anderen Ende der Verbindung immerhin nicht. Und was ging ihn seine Forschungsarbeit an.

Cooool! In der Art von BrainNet? Die Amis, denen es gelungen ist, drei menschliche Gehirne mehr oder weniger miteinander zu verbinden, um Te‍t‍r‍is zu spielen?

Doug stellte seinen Kaffeebecher ab. Mit einem Mal war er hellwach. Carlson, Verzeihung, Mr Carlson, schien sich tatsächlich mit der Materie auszukennen. Dennoch wollte Doug diese Unterhaltung nicht vertiefen, denn ihm stand noch ein langer Tag bevor. Jetzt ein wenig am Rechner arbeiten und heute Abend dann seine Schicht im Victorian Grill, wo er in der Küche als Abwaschhilfe das schmale Geld für seine horrende Miete verdiente. Nur einer seiner Jobs, die er ausführte, um in dieser Stadt irgendwie klarzukommen.

Doug suchte nach den Icons und gab seinem Gesprächspartner einen erhobenen Daumen für dessen Beitrag.

Die drei Punkte leuchteten auf, dann ...

Ich beschäftige mich mit Telekinese. (Nicht lachen, bitte!) Habe in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht. Es funktioniert tatsächlich!

»Klar, Mann«, sagte Doug in den stillen Raum hinein. »Du willst mich auf den Arm nehmen, hm? Ich wette, deine Firma hat keine Ahnung, was du so mit euren Kunden treibst.«

Wieder tauchten die Punkte auf. Aber nur ganz kurz, denn Mr Carlson hatte seinen nächsten Beitrag bereits getippt.

Sorry. Ich wollte dich nicht verschrecken oder dich auf den Arm nehmen. Tut mir leid, wenn das so rüberkam, Kumpel.

Ein Kribbeln machte sich irgendwo in Dougs Mitte breit. Eine Reaktion seines Körpers, wann immer er in eine stressartige Situation geriet. War es Zufall, dass der Typ nahezu genau dieselben Worte verwendet hatte, die Doug gerade gedacht hatte?

Auf den Arm nehmen ... Fast schon eine altmodische Formulierung. Aber genau diese Worte standen in dem kleinen Kommunikationsfeld am rechten Bildschirmrand. Doug vergewisserte sich, dass sie wirklich noch da waren.

Er streckte die Finger nach den Tasten aus, zuckte dann aber davor zurück, als stünde seine Tastatur unter elektrischem Strom.

Dieses Mal kam Mr Carlsons nächster Beitrag nicht nur ungefragt, sondern auch ohne die Vorankündigung der drei Punkte.

Ich kann es dir beweisen. Jetzt sofort, wenn du willst. Willst du?

Okay, dachte Doug. Ich bin raus.

Er wollte die Verbindung trennen, als sein Blick erneut auf die letzten Worte fiel. Willst du?

WILLST DU?

In Wirklichkeit war er hin- und hergerissen. Seine Finger legten sich auf die Tastatur und bewegten sich beinahe automatisch. Wie ein Unbeteiligter nahm Doug das leise Klicken der Computertasten wahr.

Wie soll das funktionieren?

Ein Smiley tauchte auf. Eines, das einen dicken Daumen nach oben streckte.

Ich wusste, du würdest nicht widerstehen können....

Erscheint lt. Verlag 2.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-6205-1 / 3751762051
ISBN-13 978-3-7517-6205-2 / 9783751762052
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