Mord vor der Wahl -  Karl Schäfer

Mord vor der Wahl (eBook)

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2024 | 1. Auflage
268 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-8883-5 (ISBN)
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Mord vor der Wahl Um das Regenbogenhotel vor der Schließung zu bewahren, kurbeln die Spitzenpolitiker an der Werbemaschine, indem sie die Nacht vor der Wahl im Hotel mit Medienvertretern und anderen Gästen verbringen. Unglücklicherweise passiert aber gerade in dieser Nacht ein Mord. Zufall? Die mutigen Politiker nehmen die Ermittlungen beherzt selbst in die Hand, doch die gestalten sich nicht als einfach, da alle Anwesenden auf die eine oder andere Weise verdächtig sind! Können sie den Mörder rechtzeitig identifizieren und fassen, bevor dieser verschwindet oder gar noch einen Menschen tötet?

Mit gefährlichem Halbwissen, endloser Fantasie und den "Hoppalas" der Politiker von vergangenen Tagen und heute hat Karl Schäfer eine satirische Krimigeschichte zusammengesetzt!

Kapitel 1 – »Ankunft …


… in fünf Minuten. Bereit machen zum Springen!«, gab der Pilot der zweimotorigen Maschine via Funk in den VIP-Raum weiter, aus dem das Flugzeug zu einem Drittel bestand.

Der blaue, aber nicht blinde Passagier machte sich bereit, indem er sich von seinem Sitz erhob und ins Cockpit stolperte. Seine Fallschirmausrüstung trug er schon am Körper.

»Du weißt, dass die Laubsäge, die neben deinem Stuhl gefunden wurde, nicht mir gehört hat, oder? Ich weiß nicht, wer dein Stuhlbein angesägt hat«, rechtfertigte sich Hannes Krackl.

»Machst du dir Sorgen um die Beständigkeit des Fallschirms?«, fragte Berthold Naldius.

»Nein, nur so. Ich wollte einfach die Tatsache noch mal aussprechen, so wie es ist, damit nichts zwischen uns ist.«

»Alles okay. Äh, ich wollte eh noch was fragen.«

»Na dann beeil dich«, sagte Hannes und guckte auf seine Armbanduhr, die einen Tiger in der Mitte zeigte.

»Kann ich den Sprit als Dienstreise einreichen?«

»Klar.«

»Und so ein kleines Service an meiner Maschine?«

»Klar. Mach ruhig.«

»Du bist der Beste.«

»Ich weiß.«

»Jetzt musst du aber gehen. Viel Glück und danke.«

»Wer alles kann, braucht kein Glück«, antwortete der Terrier.

Ein falscher Lacher kam vom Piloten zurück.

»Herzlich willkommen im Hotel Regenbogen! Ich hoffe, Ihre Anreise war angenehm«, frohlockte der Eigentümer und Geschäftsführer des Regenbogenhotels Karl Schäfer, der die Sorgenfalten der letzten Monate aufgrund der massiven Regierungsmaßnahmen nicht mehr von seiner Stirn wegbekam. Sein Bauch wurde zudem immer größer, da er sich immer öfter der Frustfresserei hingab. Seine braunen Haare wurden von der Kopfhaut bereits zur Hälfte verstoßen und durch graue ersetzt. Der Stress der schwindenden Liquidität ließ ihn wie 60 erscheinen, tatsächlich war er 10 Jahre jünger.

Die Medienvertreter, die zur selben Zeit, aber mit separaten Autos kamen, waren von der Gastfreundschaft und dem Empfang am Parkplatz positiv beeindruckt und gaben höflich ihre Antworten zurück.

Hermann Fuchs: »Danke. Ausgezeichnet.«

Christine Mallborn: »Ein wirklich schönes Ambiente haben Sie sich hier erwirtschaftet.«

Der Besitzer des dreistöckigen Hotels gab sich stolz und dennoch bescheiden: »Vielen Dank. Ich hoffe, dass durch Ihren Besuch, durch Ihre Berichte genug Werbung gemacht wird, dass ich es nicht schließen muss.«

Hermann: »Wir werden unser Bestes dazu geben, dass es nicht so weit kommt.«

Ferdinand Klinke, der am linken Unterarm seine Sporttasche für eine Übernächtigung hielt und in der anderen einen Notizblock mit Kugelschreiber, fragte sofort nach: »Wie lange hatten Sie jetzt geschlossen?«

»Fünf Monate.«

Der Kameramann namens Gustav Ganner hielt sofort sein Werkzeug hoch und fragte: »Und Montag ist die Wiedereröffnung?«

»So ist es. Bitte, dort ist der Eingang. Meine letzten zwei Pagen werden Sie in Empfang nehmen. Der Rundgang folgt in zirka zehn Minuten, wenn alle eingetroffen sind.«

In diesem Augenblick donnerte ein SUV die einzige Straße zum Hotel hoch. Man hörte es meilenweit dröhnen. Am Berggipfel beim Hotel angekommen, verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und ramponierte zwei Autos anderer Gäste am Parkplatz. Niemand Geringerer als Bernhard Schwartz stieg aus. Der Hotelchef und die Medienvertreter standen in sicherem Abstand zum Unfallort und wollten gerade um Hilfe eilen, als Bernhard dankend mit der Hand abwies: »Nichts passiert. Zahlt die Versicherung.«

Er schnappte sich seine Tasche und ging zu den fünf offenen Mündern. Christine streckte er die Hand entgegen und sagte: »Come with me if you want to party!«

Währenddessen trat Will Kigler schweißgebadet auf einem City-Tandem den Weg zum Regenbogenhotel hoch. Zwei weitere Personen hätten ihm auf den rückliegenden Satteln helfen können, doch waren nur die Spitzenkandidaten jeder Partei eingeladen. Ein rücksichtsloser SUV-Fahrer hatte ihn gerade überholt und nur einen miserablen Abstand gehalten, der ihm beinahe einen Sturz eingebracht hätte.

Gleich hatte er es geschafft. Gleich …

Qualvoll keuchte er zu sich selbst: »Warum ich nicht einfach auf die Vorbildwirkung pfeif und mit meinem gespendeten österreichischen öltriefenden Motorrad komm!?!«

Eine Minute später fragte er sich wieder, für wen er sich so abstrampelte. Dieses Mal war es mehr ein Mantra-Spruch aus seinem ausgetrockneten Mund: »Für die Partei. Für das Volk.«

Als er plötzlich ein lautes Brummen vernahm, neigte er den Kopf Richtung links, was da wohl kam.

Volle Kanne bretterte das Geilomobil vorbei. Beinahe hätte es ihn dabei umgewürfelt, da der Rowdy, den er allzu gut kannte, auch sehr knapp an ihm vorbeigedüst war.

»Fahren hier lauter Idioten herum?«, brüllte er nach.

Der Hotelchef hatte die Medienvertreter gerade in die Eingangshalle geschickt, als auch schon die nächsten Gäste mit zwei separaten Limousinen eintrafen. Heraus traten die Chefin der roten und die Chefin der rosa Partei: Camilla Dschäi Lind-Flagner und Bianca Mendl-Fleising.

»Grüß Gott«, kam es von der Sozin zum Regenbogenchef, als dieser zum Auto eilte, um die Türen zu öffnen, doch der Fahrer war schneller.

»Guten Tag«, von der anderen.

»Grüß Gott, grüß Gott, es freut mich sehr, dass Sie beide gekommen sind. Wie war die Anreise?«

»Alles in Ordnung. Danke. Wunderschön und so abgelegen haben Sie es hier.«

»Gefällt mir auch gut. Auf wie vielen Höhenmetern sind wir hier?«

»Auf 1.300. Vielen Dank. Ich hoffe, dass es für Sie so schön weitergeht«, antwortete der höfliche Chef.

Da kam das Geilomobil um die letzte Ecke geschossen und unterbrach die stilvolle Unterhaltung. Die Wiese wurde in Mitleidenschaft gezogen, da sich der Fahrer nicht an die StVO hielt. Beinahe hätte er die beiden Limousinenfahrer gecrasht, die sich auf den Rückweg gemacht hatten und gerade noch rechtzeitig ausgewichen waren.

Aus dem fragwürdigen Auto stiegen der Bundeskanzler Herr Bastian Lang mit einem feschen abgeschleckten Bubenhaarschnitt und seine rechte Hand, der Finanzminister Herr Günther Blume.

Die beiden gingen breitbeinig und siegessicher auf die beiden Politikerkolleginnen und den Hotelchef zu.

»Na? Was geht?«, fragte der Jungkanzler in frechem Schülerton.

»Grias eich«, so die personifizierte Münze des Staates.

»Ich dachte, nur wir Klubchefs sind eingeladen«, fragte Mendl-Fleising in die Runde, nachdem sie Herrn Blume einen abwertenden Blick zugeworfen hatte.

Lind-Flagner ging einen Schritt weiter und zeigte mit dem Finger auf ihn: »Was tun Sie hier? Es stand in der Einladung, dass nur …«

»Jaja«, stellte der schöne Model-Politiker das Weibliche ab, »der Hotelchef hatte dem Kanzler gesagt, er stecke in finanziellen Nöten. Und wer kann da besser helfen als ich?«

Mendl-Fleising: »Jeder Mathematiklehrer!«

Camilla kicherte. Doch diese Ungepflogenheit störte den Meister des Geldes nicht im Geringsten.

Just in dem Moment kam Herr Kigler auf seinem Höllenbike neben der Versammlung zum Stehen. Dabei hatte er den Tulpenstreifen übersehen und die armen Blumen niedergefahren.

Lind-Flagner kopfschüttelnd: »Können Sie nicht aufpassen? Die wurden unter großen Mühen angepflanzt. Und Sie wollen von den Grünen sein?«

Kigler hatte sofort wieder Luft parat, wenn es ums Blocken von Gemeinheiten ging: »Ich komme wenigstens nicht mit CO2-verpestenden Schlitten und noch dazu separat. Haben Sie sich nicht zusammenreden und eine Fahrgemeinschaft schließen können?«

Herr Blume, der aufgrund seines legendären Hangs zum Geld von seiner türkisen Partei manchmal als The Money bezeichnet wurde, sagte hämisch mit Blick auf das Tandem: »Sie hätten ja auch jemanden einladen können, hier hochzustrampeln.«

Ein Schatten fiel über alle!

Bevor Herr Kigler antworten konnte, kam von oben ein Engel, äh ich meinte, der blaue Spitzenkandidat Herr Hannes Krackl mit seiner geglückten PR-Aktion für … hm, man weiß es nicht. Auf dem Fallschirm stand Blau wie die Sau.

Was nicht so glücklich verlief, war die Landung. Ungeschickt manövrierte er sich selbst auf die Motorhaube des Geilomobils und rutschte kläglich daran hinunter. Der Fallschirm begrub Mann samt Auto.

Hastig und beinahe in Tränen rannte Bastian Lang zu seiner heiligen Kuh:

»Neeeeeein! Wenn da jetzt ein Kratzer drin ist, dann verklag ich Ihre Partei! Den hat mir meine Mama zum Wahlsieg gekauft!«

»Haben Sie schon mal einen Baum...

Erscheint lt. Verlag 30.1.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7583-8883-X / 375838883X
ISBN-13 978-3-7583-8883-5 / 9783758388835
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