Lug, Trug und ein mörderischer Schwindel -  Peter Jokiel

Lug, Trug und ein mörderischer Schwindel (eBook)

Boschs vierter Fall

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
276 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-10153-2 (ISBN)
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Ein Patient wird während der Sitzung von der Polizei aus der Praxis von Peter Bosch verhaftet. Der Psychotherapeut ist vollkommen überrumpelt und kann nicht glauben was man seinem Patienten vorwirft. Dieser soll seinen ehemaligen Arbeitskollegen überfahren haben. Da der Mann im Krankenhaus verstorben ist, wird der Patient von Bosch, unter dringendem Tatverdacht verhaftet. Peter Bosch will der Sache auf den Grund gehen und schaltet sich natürlich in die Ermittlungen ein. Er hat da noch eine ganze Menge ungeklärter Fragen und tritt dabei einigen Leuten ziemlich auf die Füße. Dass sein Freund Dominik plötzlich noch verschwunden ist, macht die ganze Sache noch dramatischer. Lesen Sie den vierten Teil um Peter Bosch und seinen Freunden. Wieder ein Nürnberg Krimi mit Spannung und guter Unterhaltung.

Hallo liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Peter Jokiel, Jahrgang 65, glücklich verheiratet, stolzer Vater eines erwachsenen Sohnes und waschechter Nürnberger. Mit Leidenschaft schreibe ich Nürnberger Krimis und vorzugsweise natürlich meine Reihe über Peter Bosch. Jedoch habe ich jetzt mal meine Pfade verlassen. Letztes Jahr habe ich ja bereits mein Buch über Schicksalsschläge, und wie man diese verarbeiten kann, geschrieben. Und in diesem Jahr habe ich mich an Krimikurzgeschichten gewagt. Alle Geschichten zum Teil aus dem Leben gegriffen und mit einer guten Prise Humor geschrieben. Inklusiver von noch zwei historischen Geschichten, ist es ein spannendes und unterhaltsames Buch geworden. Lesen Sie insgesamt 14 grandiose Geschichten aus Nürnberg, Fürth und Erlangen. Ganz lieben Gruß und viel Spaß beim Lesen. Peter Jokiel

Kapitel 1 – St. Jobst

Ich saß in der kleinen Küche meiner Praxis und konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Kriminalhauptkommissarin Schlagmann hatte soeben meinen Patienten Herrn Weigel während unserer Sitzung verhaftet. Gerade als ich mich mitten in der Therapiestunde mit ihm befand, läutete es an der Tür und Frau Schlagmann drängte, in Begleitung eines Kollegen und zwei Streifenpolizisten, in meine Praxis.

Ich war vollkommen perplex und überrumpelt. Genauso erging es auch meinem Patienten, als er die Polizisten sah. Allerdings wollte sich Herr Weigel auf keinen Fall verhaften lassen und zweifelte lautstark die Rechtmäßigkeit der ganzen Aktion an. Zuerst ließ er sich alles haarklein von Frau Schlagmann erklären und verlangte sofort einen Anwalt zu sprechen. Auch ich versuchte beruhigend auf ihn einzuwirken, allerdings schaukelte sich die ganze Sache immer mehr hoch. Es endete mit der gewaltsamen Überwältigung durch die zwei Streifenbeamten und selbst, als Herr Weigel schon Handschellen trug, wehrte er sich noch nach Leibeskräften.

Wut und Hass hatten ihn plötzlich völlig übermannt und bestimmten sein ganzes Handeln. Ein Gespräch und ein beruhigendes Einwirken auf ihn, waren in diesem Zustand absolut unmöglich. So umgänglich wie er noch vor fünf Minuten in der Sitzung eben mit mir gewesen war, genauso unkontrollierbar und aggressiv zeigte er sich jetzt. Er war kurzzeitig in einem regelrechten Wahnzustand und zeigte durchaus schizophrene Symptome. Jedoch hätte ich dazu noch weitere Gespräche mit Herrn Weigel benötigt, um mir ein genaueres Bild machen zu können.

Als mein Patient, nach der leider doch sehr unschönen Aktion, abgeführt wurde, erklärte mir die junge Kommissarin den Grund für ihr Vorgehen.

„Herr Bosch, Sie können mir glauben, die Beweislage ist eindeutig. Herr Weigel hat vor zwei Tagen seinen ehemaligen Kollegen mit einem Mietwagen überfahren. Der Mann ist heute Morgen seinen Verletzungen erlegen. Sie werden verstehen, wenn ich Ihnen keine Details preisgeben kann. Allerdings könnte er wirklich einen sehr guten Anwalt gebrauchen.“

Ich kannte Frau Schlagmann nun schon seit ein paar Jahren. Wir waren früher ebenfalls Kollegen und ihr Chef, Kriminalrat Köster, war einer meiner engsten Freunde. Auch wenn die erst kürzlich beförderte Hauptkommissarin immer einen sehr reservierten Eindruck machte, so war sie doch eine gewissenhafte und gründliche Ermittlerin und neigte nicht zu voreiligen Schlüssen. Ich konnte mir also sicher sein, dass sie hieb- und stichfeste Beweise hatte und eine Verhaftung in meiner Praxis durchaus als notwendig erachtete. Nach dem kurzen Gespräch verabschiedete sich Frau Schlagmann und ich saß jetzt nachdenklich in meiner kleinen Küche. Da Herr Weigel der letzte Patient für heute war, hatte ich jetzt Zeit, Nürnbergs besten Anwalt anzurufen. Ich wählte die Nummer von Dr. Loßmann und wurde auch gleich durchgestellt.

„Hallo Herr Dr. Loßmann, ich hoffe doch es geht Ihnen gut und Sie sind nicht zu sehr im Stress.“

„Hallo lieber Herr Bosch, schön von Ihnen zu hören. Danke der Nachfrage. Sie wissen ja, solange es Streitigkeiten unter den Menschen gibt, geht einem Anwalt die Arbeit nie aus. Was kann ich denn für Sie tun?“

Nachdem ich ihn kurz ins Bild gesetzt hatte, fragte ich ihn, ob er nicht die Verteidigung von Herrn Weigel übernehmen könnte oder ihm zumindest bei der Vernehmung beistehen würde. Dr. Loßmann sagte mir zu, gleich ins Polizeipräsidium zum Jakobsplatz zu fahren und sich darum zu kümmern. Ich bedankte mich ganz herzlich und wir verabredeten, uns am nächsten Tag nochmal telefonisch auszutauschen.

Allerdings wollte ich nicht so lange auf Einzelheiten warten und nahm mir vor, heute Abend bei Andreas anzurufen. Er war ja nicht nur der Dezernatsleiter der Nürnberger Mordkommission, sondern auch einer meiner besten Freunde. Vielleicht konnte er ja mit ein paar Details rausrücken. Denn um ehrlich zu sein, machte mein Patient Herr Weigel nicht den Eindruck eines eiskalten Mörders auf mich. Im Moment konnte ich aber erst einmal nichts weiter unternehmen und so machte ich mich auf den Heimweg.

Als ich zuhause ankam, war meine Frau mit unseren Söhnen Rene und Alexander und den Hunden im Garten. Seit kurzem hatten wir ein kleines Rudel, das die ganze Familie vollkommen beschäftigte.

Bei meinem letzten Abenteuer, bei dem ich in die Ermittlungen hineingezogen worden war, lief mir die Rottweiler Hündin Cocco über den Weg. Und da es die Umstände nötig machten, ihr ein neues Zuhause zu geben, nahmen wir sie kurzerhand auf. Unser Schäferhund Spenser war ebenfalls sofort begeistert und so dauerte es nicht allzu lange, bis drei kleine Welpen das Licht der Welt erblickten.

Einen Welpen hatten wir Stefan und seiner Familie gegeben. Einem jungen Mann, den ich therapeutisch betreute und der herzlicher nicht hätte sein können. Die ganze Familie stand noch vor einem Jahr im Mittelpunkt einer Mordermittlung und der Hund Sylvester half allen wieder in die Normalität zu finden.

So blieben Rocky und Adrian bei uns und zusammen mit Spenser und Cocco war hier echt jeden Tag was los. Allerdings brachten wir es nicht übers Herz, einen weiteren Hund abzugeben.

Die Kinder versuchten gerade, den nicht mehr ganz so kleinen Hunden neue Tricks beizubringen. Bevor ich alle begrüßte, blieb ich an der Terrassentür stehen und sah mir das laute Herumtollen meiner Kinder an.

Allerdings fragte ich mich, wer hier wen gerade versuchte zu dressieren. Jedenfalls hatten alle ihren Spaß, was das Wichtigste dabei war. Spenser war der Erste, der mich bemerkte und kam auf mich zu. Danach kamen meine Kinder stürmisch angerannt und Rocky und Adrian verzogen sich an ein schattiges Plätzchen. Es hatte ganz den Anschein, als kam ihnen die Pause gerade recht.

Nachdem ich alle Neuigkeiten aus der ersten Klasse und dem Kindergarten erzählt bekommen hatte, ließen mich die Kinder auch zu Gaby. Meine Frau war gerade in ihrem neuen Gewächshaus beschäftigt und war von dort gar nicht mehr weg zu bekommen.

„Hallo schöne Gärtnerin, wie ich sehe, hast du neue Kräuter angepflanzt. Da bin ich schon auf die erste Ernte gespannt“, begrüßte ich meine Frau mit einem Kuss.

„Hallo mein Schatz, warte nur ab was hier bald alles wächst und gedeiht. Nachdem Rocky und Adrian den halben Garten bereits umgegraben haben, bin ich über das Gewächshaus wirklich froh.“

Ich erzählte Gaby kurz, was heute in meiner Praxis passiert war und dass ich mir aber noch kein eindeutiges Bild darüber machen konnte.

Dazu brauchte ich erst noch mehr Informationen. Herr Weigel war noch nicht allzu lange mein Patient, aber er war doch sichtlich froh darüber, dass er endlich mit jemandem reden konnte. Obwohl ich ihm eigentlich nur mehr zuhörte und ihn hauptsächlich reden ließ. Ich hatte vorher noch keine abschließende Diagnose, bis auf eine offensichtliche psychotische Störung. Jetzt waren jedoch schizophrene Symptome mehr als nur wahrscheinlich. Impulsive Affekthandlungen und aggressives Verhalten, was sich allein schon bei seiner Verhaftung gezeigt hatte. Allerdings traute ich ihm dennoch keinen vorsätzlichen Mord zu. Auch wenn ich es nicht richtig begründen konnte. Aber ich folgte in diesem Fall meinem Bauchgefühl.

Nachdem ich nach dem Abendessen die Kinder ins Bett gebracht hatte, konnte ich endlich bei Andreas anrufen. Ich hatte die Hoffnung, dass mir mein Freund ein paar Fragen beantworten konnte und damit etwas Licht ins Dunkel brachte.

„Schönen guten Abend mein Bester, ich habe schon auf deinen Anruf gewartet“, begrüßte mich Andreas am Telefon.

„Was soll ich sagen, du kennst mich eben zu gut. Aber es wird auch nicht jeden Tag ein Patient in meiner Praxis verhaftet. Da bin ich dann gewissermaßen schon ein wenig neugierig“, gab ich zur Antwort.

„Kann ich mir denken. Allerdings ist die Sachlage wirklich eindeutig. Herr Weigel wurde vor drei Monaten entlassen. Er hat damals bereits lautstark Morddrohungen gegen einen Kollegen ausgesprochen und wurde da schon handgreiflich. Später hat er sogar noch Anzeige gegen seine frühere Firma wegen angeblichen Betrugs erstattet. Allerdings wurde die Sache von der Staatsanwaltschaft nicht weiterverfolgt. Die Anschuldigungen waren zu verworren und ungenau, um ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Dies wurde ihm auch vor zwei Tagen schriftlich von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Daraufhin hat er sich einen Mietwagen geliehen und hat seinen ehemaligen Kollegen vor dessen Haus in der Praterstraße überfahren. Heute Morgen ist dieser leider seinen Verletzungen erlegen. Frau Schlagmann ermittelte von Anfang an an dem Fall, konnte aber erst heute die Verleihfirma ausfindig machen und somit Herrn Weigel identifizieren. Zwar hat er einen falschen Führerschein vorgezeigt, ist aber zu dem Mietwagenverleih mit seinem eigenen Auto gefahren. Sein Kennzeichen ist auf dem Überwachungsvideo eindeutig zu sehen. So hat Frau Schlagmann...

Erscheint lt. Verlag 28.12.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-384-10153-7 / 3384101537
ISBN-13 978-3-384-10153-2 / 9783384101532
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