Babyboomer-Heldin, lebe deine Träume! (eBook)

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses Buch schildert eine authentische Frauenbiografie der Babyboomer-Generation. Es ist auch gleichzeitig eine Anleitung zur Verwirklichung Ihres Lebensziels – für den Fall, dass Sie es noch suchen! Wenn Sie es nicht suchen, dann können Sie jeweils die linke Seite im Buch einfach überspringen und direkt in die Lebensgeschichte eintauchen.

Besonders für die Babyboomer-Heldin, die auch mit der Pflege ihrer Eltern zu tun hat, können die Übungen auf der linken Seite sehr hilfreich sein.

Für jene Leserinnen, die die erfolgversprechenden Kriterien kennenlernen und für sich aktivieren wollen, sind alle Seiten relevant. Und nun wird es spannend. Es bleibt keine Zeit mehr für Ablenkungen, Abwege oder Ausreden!

Dieses Mal nehmen wir, Sie und ich, Ihre Träume ernst. Und wir tun alles dafür, um sie wahr werden zu lassen. Dass Sie Großes leisten können, haben Sie bereits Ihr Leben lang bewiesen. Wie Sie es dieses Mal für sich selbst tun können, das werde ich Ihnen auf folgenden Seiten aufzeigen.

Für die Verwirklichung Ihres Lebenstraums brauchen Sie nur sechs Stunden Zeit in der Woche. Für das Wahrwerden eben dieser Träume sollten Sie sich ein neues, unbeschriebenes Notizbuch in DIN-A5-Größe bereitlegen. Es wird sich schon bald als sehr nützlich erweisen.

Weil bis heute noch immer der Großteil an pflegenden Angehörigen aus Frauen besteht, spreche ich in diesem Buch zuerst Frauen an. Selbstverständlich sind alle männlichen und diversen Leser*innen zum Lesevergnügen eingeladen!

Last but not least gehe ich im Buch zum vertrauten Du über, denn hier spreche ich alle Menschen an, die sich mit den zentralen Fragen des Lebens beschäftigen. Und vor den Gesetzen des Lebens sind alle Menschen gleich.

Herzlich willkommen im Club

der Babyboomer-Heldinnen!

Ziele von einer Größe zu verwirklichen, die du dir bisher nicht einmal getraut hast anzudenken, sind für dich erreichbar, genauso wie für jede von uns. Das funktioniert selbst in einem Alter, in dem dich andere schon längst in »den Ruhestand« abgeschrieben haben.

Anhand der authentischen Frauenbiografie von Sylvia Carpi zeige ich dir, was selbst im »hohen Alter« tatsächlich für jede Frau machbar ist. Ich bin davon überzeugt: Jede von uns kann sich noch die außergewöhnlichsten Träume verwirklichen – selbst unter den schwierigsten Umständen.

Ich kannte viele Frauen im Alter der Heldin, die ihr Leben nach dem gleichen Muster gelebt haben wie Sylvia Carpi. Weil sie unabhängig in ihrem Leben sein wollten, haben sie eine hoch qualifizierte Berufsausbildung absolviert. Sie haben nach der Ausbildung Tag für Tag ihr oft zermürbendes Tagewerk erledigt, die Familie rund um die Uhr versorgt, sich jahrzehntelang zwischen Karriere, Kindern und Küche aufgerieben. Nachdem sie über 20 Jahre lang funktioniert haben, mussten viele von ihnen feststellen, dass sie für die gewünschte berufliche Karriere »zu alt« geworden waren (auch wenn das niemand so direkt sagte).

Viele Babyboomer-Heldinnen haben ihre beruflichen Wünsche zugunsten der Familie aufgegeben und sich mit dem Ersatz arrangiert. Nun war bei einigen der »Ersatz« nicht schlecht. Ein Leben mit allen Annehmlichkeiten der Frau eines Besserverdieners war nicht selten gesichert – jedenfalls solange keine Scheidung oder ähnliche Krisen das Leben auf den Kopf stellten. So ließ sich der Tag recht gut angehen. Die Familie war gut versorgt und die Träume der Jugend verblassten mit der Zeit.

Und doch hatte sich so manche Babyboomer-Frau mehr vom Leben erhofft. Sie studierte, weil es ihrem ureigensten Interesse entsprach. Eine andere wollte mehr Verantwortung im Beruf tragen oder wollte etwas in der Gesellschaft bewegen. Doch dafür blieb ihr keine Zeit. Nach dem Studium kam der Traumprinz und mit ihm die Kinder. Die eigenen Träume lösten sich in einer Dunstwolke auf. Wer in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Familie gründete, war mit der Kinderbetreuung auf sich allein gestellt.

Viele von uns erinnern sich noch gut an die Zeit vor vierzig Jahren: an einen Equal Pay Day war nicht Traum zu denken. Und selbst heute zeigt der Equal Pay Day nur den Tag im Jahr an, bis zu dem frau gratis gearbeitet hat – im Vergleich zum Mann. Im Jahr 2021 war das der 18. März. Immerhin ist es bis zu diesem Jahr ins Bewusstsein der Gesellschaft vorgedrungen. Beseitigt war der große Unterschied bis zu diesem Tag noch nicht!

Vor vierzig Jahren verdienten Männer zwischen 25 % und 40 % mehr als Frauen. Sie hatten auch meistens den besseren Job. Nicht im Entferntesten hätte ein Mann daran gedacht, Elternzeit für die Kleinen zu nehmen. Davon abgesehen hätte man damals einen Vater mit dem Wunsch nach Elternzeit für ein »Weichei« gehalten. Für die Kindererziehung war ausschließlich die Frau verantwortlich. Das war ein ungeschriebenes Gesetz.

Wollte frau Karriere machen, dann hatte sie entweder finanzielle Unterstützung von zu Hause aus oder eine patente Mutter, die ihr half. Die wenigsten Frauen dieser Generation konnten sich ungehindert ihrer Karriere widmen. Wer keine solche Unterstützung hatte, musste die Kinderbetreuung selbst übernehmen oder auf Kinder verzichten.

Unsere Babyboomer-Heldin Sylvia hatte sich zeitweise für die Familienarbeit aus dem Job zurückgezogen. Sie arbeitete in Teilzeit oder in zeitlich begrenzten Projekten. Dabei musste sie sich oft in völlig neue Themen einarbeiten. Diese freie Arbeitsgestaltung gefiel ihr schon sehr. Sie war von einer unbändigen Neugier nach allen Facetten des Lebens getrieben und sie liebte die Abwechslung im Job. Das war die eine Seite der Medaille.

Die andere Seite war die begrenzte Verdienstmöglichkeit. Auf das ganze Jahr gerechnet verdiente sie mit den kleinen Projekten gerade so viel wie in einem Teilzeitjob. Die Krankenversicherung wie auch alle übrigen Kosten musste sie selbst tragen.

Als Managementtrainerin sind mir zahlreiche Frauen begegnet, die genau nach diesem Muster gelebt haben. Ende der 90er-Jahre traf ich viele Babyboomer-Frauen in meinen Seminaren zum beruflichen Wiedereinstieg. Sie hatten jahrelang über 80 % ihrer Zeit für die Familie geopfert. Sobald die Kinder groß waren, besuchten sie Seminare zum beruflichen Wiedereinstieg. Doch nur wenigen Seminarteilnehmerinnen ist die Rückkehr in den Beruf gelungen. Von einer beruflichen Weiterentwicklung ganz zu schweigen!

Ähnlich wie bei unserer Babyboomer-Heldin Sylvia kamen die Eltern an die Reihe, kurz nachdem die Kinder aus dem Haus waren. Sie wurden pflegebedürftig und brauchten jemanden, der sie versorgte. Sylvia konnte ihre Eltern nicht mit gutem Gewissen ausschließlich dem Pflegedienst überlassen. Und so geht es vielen anderen Babyboomer-Heldinnen – sofern sie noch einen Rest an Familiensinn verspüren. Sie zahlen ihr Leben lang für die Versäumnisse einer verfehlten Familienpolitik.

Anderseits sind mir in der Wirtschaft auch ehrgeizige Frauen begegnet, die sich ihren beruflichen Weg freigekämpft haben – ganz gleich in welchem Alter. Sie hatten noch immer Träume, nicht zuletzt, weil sie nie aufgehört haben, an sich zu glauben. Sie setzten sich immer neue Ziele und mit entsprechender Unterstützung erreichten sie diese auch.

Diese Frauen waren nicht intelligenter und auch nicht mehr gebildet als andere Frauen. Sie haben nur den Fokus richtig gesetzt und zielstrebig verfolgt. Zu ihrem Erfolg hat oft eine Unterstützung beigetragen, genauso wie bei ihren männlichen Kollegen. Sie hatten entweder einen Mentor, einen Coach oder eine gute Freundin an ihrer Seite, die an sie glaubte.

Höhere Ziele, die über den Durchschnitt des bisher Erreichten hinausgehen, erfordern vieles. Zum Beispiel den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das ist vergleichbar mit dem Leistungssport. Kein Sportler, der einen neuen Rekord anstrebt, käme auf die Idee, es ginge auch ohne einen Trainer. Genau hier setze ich mit meinem Trainingsprogramm an.

Erfolgshungrige Menschen lassen sich von Erfahrungen erfolgreicher Menschen inspirieren. Auch deshalb war es mir wichtig, nicht nur ein Do-it-yourself-Coaching-Buch zu schreiben, sondern anhand einer authentischen Frauenbiografie zu zeigen, was alles machbar ist.

Unsere Babyboomer-Heldin Sylvia hat eine multikulturelle Biografie und ist mit denkbar schwierigen Voraussetzungen gestartet. Sie hat viele Jahre funktioniert, bis sie erkannte, wie sie sich selbst im Laufe des Lebens immer mehr vergaß. Damit es dir nicht passieren kann, findest du die wichtigsten Erfolgsfaktoren Schritt für Schritt in diesem Buch beschrieben.

So ist ein Coaching-Programm entstanden, das du auf jede beliebige Situation übertragen kannst. Wichtig ist, dass du beschriebenen Schritte einhältst – ohne Wenn und Aber. Das gelingt nicht immer gleich gut. Es gibt gute Tage und schlechte Tage. Deshalb habe ich in diesem Buch eine Zusammenstellung von einfach umsetzbaren Übungen gewählt, um die guten wie auch die weniger produktiven Tage zu...