Powerless - Das Spiel (eBook)

Spiegel-Bestseller
Das Spiel
eBook Download: EPUB
2024
656 Seiten
Penhaligon (Verlag)
978-3-641-31720-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Powerless - Das Spiel -  Lauren Roberts
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Ein Jäger. Eine Gejagte. Ein tödliches Spiel - das Romantasy-Debüt von TikTok-Star Lauren Roberts endlich auf Deutsch!
Seit eine Seuche den Menschen im Königreich Ilya magische Fähigkeiten verliehen hat, wird jeder gejagt, der ohne Kräfte geboren wird. Dank ihres nicht-magischen Talents, andere lesen zu können, gelang es Paedyn Gray sich bislang in den Gassen Ilyas zu verstecken. Doch dann rettet sie ausgerechnet Prinz Kai das Leben und gerät so ins Visier des Königs. Dieser macht sie zur Kandidatin eines gnadenlosen Wettbewerbs, bei dem die Teilnehmer ihre Kräfte zur Schau stellen und im Kampf einsetzen. Wie soll Paedyn das überleben? Denn falls sie nicht von ihren Gegner oder den zahlreichen Fallen getötet werden sollte, wird Prinz Kai sie umbringen, sobald er herausfindet, wer sie wirklich ist ...
Noch nie war der Enemies-to-Lovers-Trope mitreißender! Die große Romantasy-Saga von TikTok-Star Lauren Roberts endlich auf Deutsch!

Lauren Roberts hat ihr ganzes Leben in Michigan, USA, verbracht. Wenn sie nicht gerade über fantastische Welten und liebenswerte Charaktere schreibt, findet man sie eingekuschelt im Bett und mit einem Fantasy-Roman in der Hand - oder auf TikTok, wo sie als @laurenrobertslibrary ihre Liebe zu Büchern mit ihren hunderttausenden Follower*innen teilt. »Powerless - Das Spiel« ist Lauren Roberts Debüt und stellt den Auftakt einer mitreißenden Romantasy-Trilogie dar. Der Roman eroberte Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste und traf mitten ins Herz der Leser*innen.

1


Paedyn

Eine zähflüssige, warme Flüssigkeit rinnt über meinen Arm.

Blut.

Seltsam, ich kann mich gar nicht erinnern, dass mich der Wachmann mit seinem Schwert erwischt hat, bevor meine Faust sein Gesicht traf. Obwohl er ein Blitz ist, war es ihm offenbar nicht möglich, schneller zu sein als mein rechter Haken auf sein Kinn.

Der Geruch von Ruß steigt mir in die Nase und zwingt mich, mir die dreckige Hand übers Gesicht zu halten, um ein Niesen zu unterdrücken.

Das wäre eine wirklich jämmerliche Art, erwischt zu werden.

Als ich sicher bin, dass meine Nase nicht die Aufmerksamkeit der Imperialen erregen wird, die unter meinem Versteck herumlungern, drücke ich die Hand wieder an die schmutzige Wand, an die ich auch den Rücken presse. Meine Füße sind gegenüber verkeilt. Nach einem tiefen Atemzug, der mich fast am Ruß ersticken lässt, mache ich mich erneut an den langsamen Aufstieg. Meine Schenkel brennen fast so sehr wie meine Nase, während ich meinen Körper zwinge, sich nach oben zu schieben, immer noch gequält vom Niesreiz.

Ich hätte nicht gedacht, dass mein Abend damit enden würde, dass ich durch einen Schornstein krieche. Ich schwitze in dem engen Schacht und muss gegen meine Angst anschlucken, während ich mich immer höher schiebe, begierig darauf, die rußverkrusteten Wände gegen eine sternenklare Nacht einzutauschen. Als mein Kopf endlich über die Kante lugt, sauge ich gierig die schwüle Luft ein, bevor ich mich über den Rand ziehe. Sofort attackiert mich eine neue Geruchsmischung, viel unangenehmer als der Rußgeruch, der an meinem Körper, in meiner Kleidung und meinem Haar klebt. Der Gestank nach Schweiß, Fisch, Gewürzen … und offenbar auch irgendeiner Art von Körperflüssigkeit … verbinden sich, um das Miasma der Beuteallee zu schaffen.

Ich kauere auf dem Schornstein und kneife die Augen zusammen, um meinen klebrigen Arm zu inspizieren. Fast hätte ich das vergessen, da der übliche beißende Schmerz fehlt, der gewöhnlich mit Schwertwunden einhergeht.

Ich reiße einen Streifen Stoff von meinem verschwitzten Trägerhemd ab und presse ihn auf meinen Arm.

Adena wird mich umbringen, weil ich ihre Näharbeit zerstört habe. Schon wieder.

Zu meiner großen Überraschung bleibt der vertraute Schmerz auch dann aus, als ich mit dem rauen Stoff über meine Haut reibe, um die klebrige Flüssigkeit zu entfernen.

Und da rieche ich es.

Honig.

Derselbe Honig, der aus den klebrigen Brötchen quillt, mit denen ich die vielen Taschen meiner Weste gefüllt habe, läuft mir auch über den Arm – und ich dachte, es wäre Blut. Ich seufze, entgeistert über mich selbst.

Dennoch ist es eine willkommene Überraschung. Selbst Honig im Stoff ist besser, als Blut auswaschen zu müssen.

Ich atme tief durch, dann spähe ich über die bröckelnden, heruntergekommenen Gebäude hinweg, die von den flackernden Laternen an der Straße in seltsame Schatten gehüllt werden. Es gibt nicht viel Strom hier in den Slums, aber der König hat uns gnädig ein paar Laternen gegönnt. Dank der Volts und den Scholaren, die ihre Fähigkeiten eingesetzt haben, um ein Stromnetz zu schaffen, muss ich mich mittlerweile mehr anstrengen, um mich im Dunkeln zu halten.

Je weiter man sich von den Slums entfernt, desto größer und schöner werden die Häuserreihen und Läden. Schuppen wandeln sich zu Häusern, aus Häusern werden Villen … und sie alle führen auf das einschüchterndste Gebäude überhaupt zu. Nur mit Mühe erkenne ich die hoch aufragenden Türme der königlichen Burg und die Kuppel der Schüssel-Arena, die sich daneben erhebt.

Mein Blick gleitet erneut über die breite, zwielichtige Straße, die sich vor mir erstreckt. Die Beuteallee ist das Herz der Slums. Von hier aus werden Verbrechen und Handel durch die Stadt gepumpt. Meine Augen folgen den Dutzenden anderen Gassen und Wegen, die von der langen Straße abgehen, verlieren sich für einen Moment in dem Labyrinth dieser Stadt, bevor ich mich mit einem Seufzen und einem kurzen Lächeln wieder auf die vertraute Allee unter mir konzentriere.

Mein Zuhause. Irgendwie. Streng genommen deutet der Begriff natürlich an, dass man ein Dach über dem Kopf hat.

Aber die Sterne sind ein viel schönerer Anblick als eine Zimmerdecke.

Das weiß ich, weil ich einmal eine Zimmerdecke hatte, die ich jede Nacht anstarren konnte – damals, als ich die Sterne nicht brauchte, um mir Gesellschaft zu leisten.

Mein verräterischer Blick huscht in die Richtung, in der mein ehemaliges Zuhause steht, zwischen Händler- und Ulmenstraße. Dort hat sich wahrscheinlich eine glückliche kleine Familie zum Abendessen um den Tisch versammelt, um sich lachend von ihrem jeweiligen Tag zu berichten …

Ich höre einen dumpfen Schlag, gefolgt von murmelnden Stimmen, die mich aus meinen bitteren Gedanken reißen. Angestrengt lauschend, kann ich die tiefe Stimme des Wachmanns, den ich vor kurzer Zeit freundlich von seinen Pflichten entbunden habe, ausmachen.

»… ist hinter mir aufgetaucht, ohne einen Mucks, und dann … bevor ich wusste, wie mir geschieht … tippt mir jemand auf die Schulter und rammt mir eine Faust ins Gesicht.«

Als Nächstes hallt eine sehr irritierte und schrille weibliche Stimme aus dem Schornstein. »Ihr seid ein Blitz, um der Seuche willen! Solltet Ihr nicht angeblich schnell sein oder irgendwas? Habt Ihr zumindest sein Gesicht gesehen, bevor Ihr zugelassen habt, dass er mich ausraubt? Schon wieder?«

»Ich habe nur seine Augen gesehen«, murmelt der Wachmann. »Blau. Sehr blau.«

Die Frau schnaubt genervt. »Wie hilfreich. Lasst mich kurz jeden auf der Beuteallee stoppen, um zu sehen, ob die Augen zu Eurer anschaulichen Beschreibung seiner Augenfarbe passen.«

Ich unterdrücke ein spöttisches Schnauben, als ich ein Knirschen höre, gefolgt von gedämpften Schritten. Das Stöhnen der morschen Holzbretter, die sich unter mehreren zusätzlichen Stiefelpaaren senken, verrät mir, dass sich drei weitere Wachen der Jagd angeschlossen haben.

Und das ist mein Stichwort.

Ich springe vom Schornstein und packe den Rand der erhöhten Dachkante, schwinge die Beine darüber, bis ich über der Straße baumele. Dann lasse ich los. Ich muss ein Jaulen unterdrücken, als die Schwerkraft mich Richtung Boden reißt. Mit einem Knall lande ich ungeschickt auf einem Händlerkarren voller Heu. Die steifen Strohhalme bohren sich durch meine Kleidung, als wäre ich auf eines von Adenas Nadelkissen gefallen, und eine Wolke aus Ruß und Heu erfüllt die Luft, während ich aus dem Wagen klettere und auf die Straße hüpfe.

Damit beschäftigt, mir Strohhalme aus dem zerzausten Haar zu ziehen, beginne ich meine Reise zurück zum Fort. Ich schlängele mich zwischen heruntergekommenen Marktständen und weiteren Karren hindurch, die dank der späten Stunde verlassen herumstehen. Meine Füße bewegen sich knirschend über Müll und zerbrochene Gegenstände. Auf meinem Weg höre ich das Flüstern von Plünderern, die an den Gassenwänden lehnen oder sich zwischen Gebäuden verborgen halten. Ich erkenne das vage purpurfarbene Flackern von Kraftfeldern um einige der Leute, während andere nicht mal genug Talent besitzen, um sich einen ungestörten Schlaf zu sichern – was genau der Grund ist, wieso sie in den Slums leben.

Mit schnellen, selbstbewussten Schritten bewege ich mich vorwärts. Mein Blick huscht ständig hin und her, immer wachsam. Die Armen behandeln alle gleich. Ein Schilling ist ein Schilling, und es ist ihnen egal, ob sie jemanden überfallen müssen, dem es noch schlechter geht als ihnen selbst, um ihn zu bekommen.

Mehrere Wachen kreuzen meinen Weg, während ich mich im Zickzack durch die Straßen bewege. Ihre Gegenwart zwingt mich, langsamer zu werden, um ihnen auszuweichen. Jedem Laden, jeder Ecke und jeder Straße wurde das Geschenk herablassender Gesetzeshüter in weißer Uniform gewährt. Diese brutalen Imperialen wurden auf Geheiß des Königs nach einer Zunahme der Verbrechensrate überall auf der Beuteallee postiert.

Was offensichtlich nichts mit mir zu tun hat.

Ich schleiche durch eine schmalere Sackgasse auf dem Weg zu ihrem Ende. Dort, in einer Ecke, erhebt sich eine grobe Barrikade aus kaputten Karren, Kartons, alten Betttüchern und die Seuche weiß was noch. Bevor ich auch nur die Hälfte der Strecke zu dem Haufen Müll zurückgelegt habe, den wir Zuhause nennen, taucht über dem Rand des Forts ein Gesicht auf, das halb hinter wildem, schulterlangem Haar verborgen liegt.

»Hast du ihn gekriegt?«

Sie streckt die langen Beine, steht auf und transiert mühelos durch die fast einen Meter dicke Wand unserer Müllbarrikade, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Dann springt sie mit so hoffnungsvollem Blick auf mich zu, dass man meinen könnte, ich hätte ihr ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit angeboten. Und obwohl ich ihr nichts davon bieten kann, habe ich ihrer Meinung nach etwas Besseres dabei.

Ich seufze. »Deine Zweifel beleidigen mich, Adena. Ich dachte, du hättest nach all diesen Jahren ein wenig mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten.« Ich schwinge den Rucksack vom Rücken und ziehe die verknitterte rote Seide heraus, und als ich die Ehrfurcht in ihrem Gesicht erkenne, kann ich ein Lächeln nicht unterdrücken.

Gierig reißt sie mir die weiche Seide aus den Händen, lässt die Finger darüber gleiten. Sie späht unter ihrem haselnussbraunen Pony hervor zu mir auf, als hätte ich gerade persönlich die Seuche gebannt, statt Stoff von einer Frau zu stehlen, der es nicht...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Reihe/Serie Die Powerless-Trilogie
Die Powerless-Trilogie
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Sprache deutsch
Original-Titel Powerless
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Alex Aster • BookTok Hype • deadly game • Die Tribute von Panem • eBooks • enemies to lovers • Fantasy • fantasybooktok • Feinde • forced proximity • Fourth Wing • he falls first • High Fantasy • iron flame • kulturpass • Liebesgeschichte • Liebesromane • lightlark • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • nisha j. tuli • Rebecca Yarros • Red Queen • Romantasy • romantic fantasy trilogie • Sarah J. Maas • Slow Burn • Suzanne Collins • The Hunger Games • Throne of Glass • tiktok made me buy it • tödliches Spiel • Touch her and die • trial of the sun queen • Verbündete • Victoria Aveyard
ISBN-10 3-641-31720-7 / 3641317207
ISBN-13 978-3-641-31720-1 / 9783641317201
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