Togo Connection 2 - All Inclusive - Liebe, Sonne, Sand, Depressionen (eBook)
244 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-7006-6 (ISBN)
Geboren und aufgewachsen ist Oliver S. in Gelsenkirchen - mitten im Ruhrgebiet. Der 52-Jährige hat sich hauptsächlich Geschichten gewidmet, die aus dem wahren Leben stammen. Mit seinem Buch 'Togo Connection' (eine Satire) ist er 2022 erstmals an die Öffentlichkeit gegangen, um über seinen Umgang mit Angstpanikattacken schreiben. //www.oliversautor.de//
Geboren und aufgewachsen ist Oliver S. in Gelsenkirchen - mitten im Ruhrgebiet. Der 52-Jährige hat sich hauptsächlich Geschichten gewidmet, die aus dem wahren Leben stammen. Mit seinem Buch "Togo Connection" (eine Satire) ist er 2022 erstmals an die Öffentlichkeit gegangen, um über seinen Umgang mit Angstpanikattacken schreiben. //www.oliversautor.de//
VORWORT
War es eine göttliche Intervention, als ich an einem sonnigen Septembertag 2021 in die Klapsmühle eincheckte? Hatte Gott einfach nur die Schnauze voll, sich mitansehen zu müssen, wie ein Atheist dahinvegetierte? Keine Ahnung. Doch hätte mir damals jemand gesagt, dass ich im Januar 2022 mit meinem weißen Arsch am Strand von Togo liegen würde, hätte ich zu ihm gesagt: „Check mit mir ein. Die haben bestimmt noch Betten frei.“ Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir wenige Monate später eine schwarze langbeinige Schönheit namens Esmeralda die Drinks an meiner Strandliege servieren würde, wegen der ich jedes Mal die Zeitung auf Höhe meiner Badeshorts legen musste, damit ihr nicht meine kleine Kompassnadel ins Auge fiel, die sich nach Norden bewegte. Wann immer sie sich mit ihrem Bikini und mit einem Lächeln zu mir beugte und mir das Glas reichte, gab ich sofort die nächste Bestellung bei ihr auf, nur um sie zwei Minuten später wieder in meiner Nähe zu haben. Irgendwann schnallte sie es und verbrachte ihre Pause neben mir oder lächelte mir zwischendurch aus einiger Entfernung von der Strandbar her zu.
*
Eigentlich verlief mein ganzes Leben einwandfrei, doch es sollte sich schnell ändern, als ich unabsichtlich beschloss, mich in eine Frau zu verlieben. DAS ist sie, die ich immer wollte, dachte ich, als ich sie zum ersten Mal sah. Doch in Wirklichkeit war sie der Anfang vom Ende. Schon immer predigte man mir zu Hause ein, wie ich mein Leben zu führen hatte: arbeiten, heiraten, Kinder kriegen, alt werden und sterben. Und als ich SIE schließlich traf, schien es, dass sich das alles verwirklichen würde. Und ich bin ehrlich: Ich hatte nichts dagegen. Schließlich hatte ich SIE geliebt. Wir redeten von Heirat und großer Liebe, doch wie es aber ebenso ist, hält heutzutage nichts für die Ewigkeit. Nach sieben Jahren war Schluss. Die anschließenden zwei Jahre, in denen wir noch zusammen vögelten und so taten, als ob zwischen uns alles wieder in Ordnung käme, zähle ich nicht mit.
Als wir uns damals trennten war das Beste daran, dass meine falschen Freunde mit weg waren. Gerne wollte ich in dieser Zeit ICH SELBST sein, doch das Strafgesetzbuch hinderte mich daran. Bis heute.
*
Sag „Ja“ dazu –
nie aus Deinen Fehlern zu lernen.
Sag „Ja“ dazu –
Deiner einzigen Liebe alles zu verzeihen
und warte weiterhin sehnsüchtig darauf,
dass sie eines Tages vor Deiner Tür steht.
Auch wenn Du weißt,
dass es niemals passieren wird.
Sag „Ja“ -
sie niemals zu vergessen.
Sie immer in Gedanken bei Dir zu haben.
Bis zum letzten Atemzug.
Egal, wo Du gerade auf dieser Welt bist.
Sag „Ja“ dazu –
Dir einzugestehen,
dass sie das Schönste für Dich war,
und immer noch ist.
Sag „Ja“ dazu –
am anderen Morgen ins Leere zu schauen,
nachdem Du in der Nacht von ihr geträumt hast.
Sag „Ja“ dazu –
diese Schlampe Tag täglich zu verfluchen.
*
„Frauen zu verstehen“, damit hatte ich abgeschlossen, was nicht heißt, dass ich mir nur noch einen runterholte! Angebote für eine Nacht gab es schon seit eh und je, von denen ich manche dankbar annahm, wann immer meine Kurbelwelle geschmiert werden musste. Nur gehörte ich nicht mehr zu den Männern, die versuchten, das Wesen einer Frau zu verstehen, wie es schon so viele Kerle vor mir vergeblich versucht hatten. Viel lieber befasste ich mich schon längere Zeit mit etwas Einfacherem: mit der Relativitätstheorie. Sie ist viel einfacher zu verstehen. Ich blieb lieber ledig als erledigt (sofern ich jemals nochmal mit einer Frau ernsthaft zusammenkommen würde). Doch irgendwann, tief im Inneren, spürte ich wieder eine Sehnsucht nach Zweisamkeit, auch wenn ich bereits meine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gemacht hatte. Vor allem darin, wie man ihnen die Nase bricht. Dazu brauchte ich nur einen 100-Euro-Schein unter meinen Glastisch legen und den Raum verlassen. Jedes Mal, als ich kurz darauf einen dumpfen Knall vernahm, wusste ich Bescheid.
Zwar glaubte ich schon lange nicht mehr an die große Liebe, doch wer will schon für immer und ewig allein sein? Ich wäre zufrieden gewesen, wenn mir eine Frau gesagt hätte, wie sehr sie mich hasst und ich in meinem Herzen doch wusste, wie sehr sie mich liebt. Aber ich wollte keine Beziehung mehr, die einem Abenteuer im Dschungel zwischen all den wilden Tieren ähnelte. Ich gehörte nicht mehr zu den Männern, die hinter ihrer wütenden Frau stehen und sich fragen, was sie nun schon wieder falsch gemacht haben. Nur noch Harmonie zählte für mich. Eine Partnerin, mit der ich mich gut verstand und die im Bett das Miststück aus sich herausließ. Auch wenn ich damit eigentlich nicht viel verlangte, so war es anscheinend doch zu viel. Denn ich traf nur Miststücke.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hoffnung - immer wieder Hoffnung, aber niemals die Erfüllung.
Glauben Sie aber nicht, dass ich der Liebe wegen plötzlich in Togo landete! Ich wollte nur noch weg aus Deutschland und suchte das Abenteuer. Denn wenn ich noch weiterhin auf Veränderungen in meinem Leben gewartet hätte (ohne etwas dafür zu tun), dann wäre es so, als ob ich mich an einen Bahnhof stelle, um auf ein Schiff zu warten.
*
Wie konnte ich mich nur in „so etwas“ verwandeln? Ich war gutaussehend, hatte mein Leben im Griff und Frauen, die ich mir aussuchen konnte. Bis ich plötzlich als „alter Kerl“ im Alter von 5.0 in der Klapsmühle landete. Ich lebte mein Leben plötzlich nur noch in meinen Gedanken und träumte oft davon, wie ich an einem regnerischen Sommertag in kurzen Hosen und mit einem T-Shirt bekleidet durch den Regen spazieren ging.
Doch die Realität sah anders aus.
Im Hospital angekommen träumte ich in der ersten Nacht, dass ich seit Langem mal wieder ein Steifen hatte und den ganzen Tag mit einer Latte herumlief. Der Grund dafür war meine Ex, die in diesen Traum auftauchte und die ich mit meinem Prügel versuchte zu ersticken. Natürlich ist nicht einer allein Schuld, wenn eine Beziehung auseinandergeht, doch ihre Hälfte der Schuld war schon so groß, da konnte sie auch an allem Schuld haben.
Die Frau, die ich liebte, war also fort. Nur Gott weiß, was diese Schlampe heute macht.
Als ich aus meinem Traum aufwachte, kam eine Schwester ins Zimmer und suchte nach meinem Zimmernachbarn. Sie ließ versehentlich ihren Kugelschreiber fallen, drehte sich mit ihrem Rücken zu mir und bückte sich. Das sie dabei ihren String oberhalb ihrer engen Jeans zur Hälfte entblößte, interessierte sie einen Dreck. Es machte ihr nichts, dass ich zwei Meter hinter ihr in meinem Bett lag und einen schönen Ausblick auf ihren Hintern hatte. Für sie war ich ein „depressiver Impotenter“ und somit keine „Bedrohung“. Sie benahm sich, als wenn sie zu Hause halb nackt ihre Wohnung putzte und sie sich vor einer ihrer Katzen bücken würde. Sie hatte keine Ahnung, dass mein kleiner Lurch unter meiner Bettdecke einmal kurz zuckte. Wie ein Eichhörnchen, das einen Herzanfall bekam. Dann war das Zucken auch schon wieder vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war ein Zucken schon sehr aufbauend für mich, doch zu mehr war mein kleiner Freund damals nicht imstande. Selbst wenn sie den ganzen Tag vor mir gehockt hätte. OK, vielleicht hätte er irgendwann noch ein zweites Mal gezuckt, als ob man ein Eichhörnchen wiederbeleben würde, aber mehr nicht.
Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich sie noch dazu bringen können, dass ihr Höschen von allein feucht werden würde und sie mir ihre Telefonnummer gäbe. Aber nun lag ich dort, sah mir ihr weißes Höschen wie auch ihre blasse Haut an und dachte nicht mal in meiner Fantasie daran, sie zu vögeln. Stattdessen lag ich auf meinem Bett und träumte von vergangenen Zeiten und wie ich mit meinem Cabrio und heruntergelassenem Dach durch eine warme Sommernacht fuhr. Der Himmel war klar, die Sterne funkelten und ich roch den Wald, wann immer ich an einem solchen vorbeifuhr. Ich genoss die nächtliche Ruhe auf den Straßen und pustete den Zigarettenqualm gegen den warmen Fahrtwind. Zeitgleich hatte es sich ein Mädchen zwischen meinen Beinen gemütlich gemacht und bewegte sanft ihren Kopf. Damals führte ich ein einfaches, aber harmonisches Leben und hatte immer alles unter Kontrolle. Frauen warfen sich mir an den Hals, weil sie sich vorstellen konnten, dass ich der Richtige für sie wäre. Und sie hatten auch irgendwo recht damit. Aber ich war nicht der Richtige für etwas Festes.
Wo ist nur diese Zeit geblieben? Wo ist nur meine Jugend geblieben? Könnte ich sie wiederhaben? Und wenn ja, würde es einen Unterschied machen? Hätte ich die schicke...
Erscheint lt. Verlag | 7.2.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Abenteuer • Afrika • angstzustände • Hangover • Party • Psychiatrie • Reise • wahre und fiktive Handlungen |
ISBN-10 | 3-7584-7006-4 / 3758470064 |
ISBN-13 | 978-3-7584-7006-6 / 9783758470066 |
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Größe: 322 KB
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