Finding You (eBook)

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eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
100 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-557-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Finding You -  Emily Lewis
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Die 18-jährige Vanessa wird über Weihnachten von ihrer Großmutter zu einer Reise eingeladen. Vanessas Wunschziel ist klar: Cambridge, der Ort, an dem ihre verstorbenen Eltern die glücklichste Zeit ihres Lebens verbracht haben. Dort angekommen trifft Vanessa unverhofft auf Trevor, der sie sofort verzaubert und mit dem sie traumhafte Tage im winterlichen Cambridge verbringt. Dabei entpuppt er sich nicht nur als romantischer Gentleman, sondern hilft Vanessa sogar dabei, das Geheimnis um eine fünfzig Jahre alte Postkarte, die sie auf dem Dachboden entdeckte, zu lüften. Doch dann zieht sich Trevor plötzlich und ohne jede Erklärung zurück.

Und noch während Vanessa eine märchenhafte alte Liebesgeschichte aufdeckt, zerplatzt ihr eigenes Winter-Weihnachtsmärchen wie eine Seifenblase ...


Vormals unter dem Titel 'Weihnachtsküsse und Schneegestöber' erschienen

1. Kapitel: Vanessa, 13. Oktober, Gegenwart


Kurz nach neun am Morgen bog Vanessa in die Stradbrook Avenue ein. Sie sah sofort, dass ihr Bruder in Schwierigkeiten steckte. Vigo stand mitten auf der Straße, raufte sich verzweifelt die Haare und starrte zu dem Fenster hinauf, aus dem gerade seine Klamotten heraussegelten.

Vanessa parkte ihr Auto, schloss die Augen und atmete ein paar mal tief ein und aus. Die Frage, warum Vigo sie gebeten hatte, eine leere Reisetasche mitzubringen, war beantwortet. Ihre Schläfen begannen zu pochen. Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, ruhig zu bleiben, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie war gerade auf dem Weg zum Bäcker gewesen, als Vigos Anruf sie erreichte, was bedeutete, dass sie noch nicht einmal gefrühstückt hatte. Nicht zu fassen, dass er sich für dieses Drama ausgerechnet ihren 18. Geburtstag ausgesucht hatte.

Wenn man wie sie an einem Dreizehnten geboren wurde, fiel der eigene Geburtstag regelmäßig auch auf einen Freitag. Bisher hatte Vanessa damit nie ein Problem gehabt, denn sie hatte schon vor langer Zeit den Entschluss gefasst, dass sie nur einen einzigen Katastrophentag in ihrem Leben zulassen würde – und dieser war längst an den Tag vergeben, an dem ihre Eltern bei einem tödlichen Autounfall verunglückt waren. Damals war sie fünf Jahre alt gewesen und hatte fast drei Monate gebraucht, um wieder aus ihrer Schockstarre zu erwachen.

Nun hatte also ausgerechnet ihr Bruder Vigo beschlossen, diese Entscheidung mit Füßen zu treten und den diesjährigen Freitag den dreizehnten in ein Fiasko zu verwandeln.

»Lou, lass es mich bitte erklären!«, hörte sie Vigo rufen.

»Verpiss dich aus meinem Leben!«, brüllte Malou zurück und knallte das Fenster zu. Vigo ließ sich auf den Rasen fallen und vergrub seinen Kopf in den Händen. Wie ein Häufchen Elend saß er in dem hübschen Vorgarten, umgeben von seinen Shirts, Hosen, Socken und Shorts.

»Wolken im Paradies?«, frage Vanessa, als sie aus dem Auto ausstieg.

»Hey«, sagte er matt und richtete sich auf. »Danke, dass du mich holst.« Er lief zu Vanessa und nahm sie in den Arm. »Herzlichen Glückwunsch, kleiner Käfer.«

Anstelle einer Antwort seufzte sie. Noch im Auto war sie sich sicher gewesen, dass sie ihm den Kopf abreißen würde, doch das brachte sie nun nicht mehr fertig, denn Vigo sah furchtbar aus.

Wortlos drückte Vanessa ihm die Reisetasche in die Hand und sie begannen damit, seine Klamotten zusammen zu klauben. Nachdem sie den letzten Pulli aufgehoben hatte, klappte plötzlich die Haustür und Malou kam heraus. Ohne Vigo auch nur eines Blickes zu würdigen, lief sie auf Vanessa zu und umarmte sie.

»Tut mir leid, dass das ausgerechnet heute passieren musste. Ich hab dich wirklich lieb Süße, aber das mit deinem Bruder und mir ist vorbei. Trotzdem: Hier ist dein Geschenk. Happy Birthday, Liebes!«

»Danke«, murmelte Vanessa und sah betreten an Malou vorbei zu Vigo, der mit hängenden Schultern zum Auto lief. »Das renkt sich doch sicher wieder ein, oder?«

Malou schüttelte den Kopf und Vanessa sah die Tränen in ihren Augen. »Diesmal nicht.«

Vanessa hätte sie gern gefragt, was vorgefallen war, doch auf einmal hatte sie einen Kloß im Hals, also bedankte sie sich rasch für das Geschenk und half dann Vigo dabei, die Tasche im Auto zu verstauen.

Sie lenkte ihren Wagen schweigend aus der Stradbrook Avenue, dann hielt sie es nicht mehr aus. »Was hast du angestellt, Vig?«

»Woher willst du wissen, dass es meine Schuld ist?«, schnaubte er ungehalten.

»Du hast ihr ›lass es mich erklären‹ zugerufen, also hast du es verbockt«, gab Vanessa zurück. Er zuckte zusammen und sah aus dem Seitenfenster.

»Jetzt red schon!«

»Ich habe sie angelogen und sie hat es herausgefunden«, gab er zu.

»Worum ging es denn? Du willst doch nicht wirklich die letzten fünf Jahre einfach wegwerfen?«

»Von wollen kann keine Rede sein. Ist ja nicht so, als würde Malou mir eine Wahl lassen.«

Vanessa sah ihren Bruder von der Seite an und trommelte ungeduldig auf dem Lenkrad herum. »Lässt du die Katze noch aus dem Sack oder muss ich mir selbst zusammenreimen, was passiert ist?«

»Ich habe ihr erzählt, ich wäre mit Ethan unterwegs.«

»Aber?«

»Aber ... aber was wohl?«, giftete er. »Ich habe mich mit Megan getroffen«, murmelte er mit gesenktem Kopf.

»Du hast was?«, rief Vanessa und trat mit voller Wucht auf die Bremse. Sie stemmte sich mit beiden Armen gegen das Lenkrad, Vigo wurde in seinen Sicherheitsgurt geschleudert, doch das war ihr egal.

»Megan? Die dir seit Wochen hinterhersteigt und die dich damit angeblich so nervt? Wie kannst du nur so dämlich sein?«, bombardierte sie ihn mit Fragen, während sie den Motor abstellte. »Lou ist die toleranteste, lustigste und liebevollste Frau, die es gibt. Außerdem ist sie das schönste Wesen unter der Sonne und sie hat bei jeder deiner Scheißaktionen zu dir gehalten. Vor weniger als vier Wochen hast du mir noch erklärt, dass du mit ihr alt ...«

»Hör auf«, unterbrach Vigo sie. »Das weiß ich alles selbst.«

»Dann sag mir warum!«

Anstelle einer Antwort zuckte er mit den Schultern und starrte stur geradeaus. Sein zusammengekniffener Mund war ein deutliches Zeichen. Heute würde Vanessa nichts mehr aus ihm herauskriegen.

Als sie wenig später aus dem Auto stiegen, war Vanessa jede Lust auf ihren Geburtstag vergangen – und das, obwohl sie längst wusste, welches großartige Geschenk sie erwarten würde. Sie schielte zu ihrem Bruder und schüttelte den Kopf. Nie hätte sie gedacht, dass seine Beziehung in die Brüche gehen könnte. Seit mehr als fünf Jahren waren er und Malou unzertrennlich, Vanessa hatte schon beinahe damit gerechnet, dass sie demnächst entweder Nachwuchs oder ihre Verlobung bekanntgeben würden.

»Grandma hat den Frühstückstisch gedeckt«, unterbrach Vig ihre trüben Gedanken und deutete mit einem verkniffenen Lächeln auf den hell erleuchteten Erker ihres Hauses.

Der warme Schein von Kerzenlicht flackerte durch die halbhohen Gardinen und Vanessa sah, dass ihre Grandma um den runden Esstisch herum huschte, vermutlich sortierte sie gerade mit geschickten Handgriffen Blumen in der Vase oder rückte Geschirr zurecht.

Sie musste unwillkürlich lächeln und spürte wie sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete. Nach dem Unfall ihrer Eltern hatte Grandma es irgendwie geschafft, sie und Vigo wieder glücklich zu machen – und das, obwohl Katrina am Tod ihrer Tochter und ihres Schwiegersohnes selbst fast zerbrochen wäre. Oft genug hatte Vanessa gehört, wie sie sich nach einem ereignisreichen Tag – Ruhe würde nur zu Grübeleien führen, sagte sie immer – in den Schlaf geweint hatte.

Vanessa steckte den Schlüssel ins Schloss, kam allerdings nicht mehr zum Aufschließen. Übermütig und mit einem breiten Lächeln im Gesicht riss Grandma die Tür auf.

»Da bist du ja endlich. Wie lange kann es denn dauern, Frühstückscroissants zu holen?« Sie zog Vanessa an sich und drückte sie so fest, dass ihr die Luft wegblieb. »Happy Birthday, meine süße Nessie«, flüsterte sie und wiegte ihre Enkelin hin und her, als wäre sie gerade fünf geworden.

»Grandma, wann hörst du endlich auf, mich Nessie zu nennen? Ich bin doch kein Kind mehr!«

»Nie. Finde dich damit ab«, antwortet Katrina und hielt sie eine Armeslänge von sich. »Sieh dich nur an! Du bist eine bildschöne junge Frau geworden, Nessie!«

Grandma wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augen und Vanessa ahnte, woran sie dachte. Sie wusste, dass sie heute genauso aussah wie ihre Mutter Victoria vor zwanzig Jahren: Ihre langen dunkelbraunen Haare fielen ihr in weichen Wellen über die Schultern und für ihr schmales Gesicht schienen die dunklen Augen fast ein wenig zu groß geraten, was durch ihre kräftigen Augenbrauen noch betont wurde. Der einzige Unterschied, den Vanessa zwischen sich und den Bildern ihrer Mutter ausmachen konnte, war die Augenfarbe, denn die ihrer Mutter waren grün gewesen. Wenn Vanessa heute in Grandmas dunkelbraune Augen sah, war sie dankbar dafür, wenigstens ...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Sprache deutsch
Original-Titel Weihnachtsküsse und Schneegestöber
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Christmas • COSY • happily ever after • Happy End • Jenny Colgan • Kleinstadt • Liebe • Liebesroman • Lucy Score • lustig • New Adult • Nicolas Sparks • Olivia Anderson • Romance • Susan Mallery • Weihnachten
ISBN-10 3-96797-557-6 / 3967975576
ISBN-13 978-3-96797-557-4 / 9783967975574
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