Rembrandt to Go (eBook)

Spannender Geheimnis-Krimi im mysteriösen London - basierend auf wahren Begebenheiten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
516 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-08416-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rembrandt to Go -  J. L. Suhr
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ein mysteriöses Gemälde. Zwei verzweifelte Ermittler. Und drei Fälle, in denen sich alles zu wiederholen scheint... Es gibt wohl keinen rätselhafteren Rembrandt als Jacob de Gheyn III. Ganze vier Mal wird er aus der Dulwich Picture Gallery in London gestohlen - und viermal wieder aufgefunden: auf einem Friedhof, in einem vollen Taxi oder sogar auf einem Fahrradgepäckträger. Der Fall ist von 1966 bis 1986 überall in den Medien und Scotland Yard steht mächtig unter Druck. Doch selbst nach Jahrzehnten können weder die Motive noch die Täter je ausfindig gemacht werden. Als 2019 auch noch drei Nachahmungen in Nordengland entdeckt werden, bleibt dem berühmten Inspektoren-Duo Robert Horley und Merylin Huff nichts anderes übrig, als ihre Ermittlungen wieder aufzunehmen. Aber auf ihrer Jagd nach der Wahrheit sind sie nicht die Einzigen: zwei Verbrecher treiben ihr Unwesen in der Stadt, dicht gefolgt von einem erst kürzlich verhafteten Jugendlichen, der versucht endlich seine wahre Bestimmung zu finden...

Josephine Suhr (geboren 1997) ist gelernte Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin aus Berlin. Momentan arbeitet sie als professionelle Volleyballspielerin im Ausland. Schon seit ihrer Kindheit schreibt sie gern, unter anderem in Schreibcamps oder für private Zwecke. Ihr Roman 'Rembrandt to Go' ist ihr erstes Werk, das ihre Begeisterung für Kunst, Mystery und London vereint. Später einmal wäre sie gern hauptberuflich Schriftstellerin.

Josephine Suhr (geboren 1997) ist gelernte Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin aus Berlin. Momentan arbeitet sie als professionelle Volleyballspielerin im Ausland. Schon seit ihrer Kindheit schreibt sie gern, unter anderem in Schreibcamps oder für private Zwecke. Ihr Roman "Rembrandt to Go" ist ihr erstes Werk, das ihre Begeisterung für Kunst, Mystery und London vereint. Später einmal wäre sie gern hauptberuflich Schriftstellerin.

1. Kapitel

London, 3. Oktober 2019

Sergeant Merilyn Huff saß mit zerfurchter Miene am Schreibtisch.

Vor ihr türmte sich ein gewaltiger Stapel Papiere auf, blütenweiß und so hoch, dass sie gerade noch darüber hinweg schauen konnte. Mit übereinander gekreuzten Armen stützte sie sich auf die Holztischkante und blickte hilflos auf das aufgeschlagene Papier vor sich.

Wie konnte man denn so blöd sein und sich sieben Mal das Fahrrad klauen lassen?

Es war noch früh am Nachmittag, gerade einmal vierzehn Uhr. Merylin hatte vor fünf Stunden angefangen zu arbeiten. Es kam ihr allerdings bereits wie eine Ewigkeit vor, die sie an ihrem Schreibtisch saß und über nicht gelösten Fällen brütete.

Ein Mann in Farringdon macht wie gewohnt sein Bike an einem Metallständer in seinem Garten fest: Er schlingt eine Kette darum, schließt das Schloss ab und begibt sich in sein Haus. Einen Tag später fällt ihm dann auf, dass es verschwunden ist.

Mal wieder. Zum Siebten Mal.

Merylin beugte sich über das Papier, so dicht, dass sie beinahe das Gedruckte mit ihrer gebogenen Nasenspitze berührte. Sie suchte nach einer Auffälligkeit, nach etwas Brauchbarem, das die seltsame Menge an Diebstählen erklären konnte. Es war nicht das erste Mal, dass sie den Namen des Mannes las. Erst vor wenigen Monaten hatte sie einen ähnlichen Fall bearbeitet, bei dem ihm an exakt der gleichen Stelle ein Fahrrad abhandengekommen war. So langsam glaubte sie nicht mehr an Zufälle.

Dabei war es nicht ungewöhnlich, dass in der City of London ab und an mal etwas entwendet wurde. Schließlich bot die Stadt mit seiner kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt den idealen Schauplatz für unzählige Verbrechen. Überall gab es Museen, Banken, Theater, teure Läden – das reinste Sammelbecken für gierige Gesetzesbrecher. Man musste nur einem der gutbetuchten Anzugträger vom gläsernen Tower bis zum Restaurant folgen, und es ergaben sich bestimmt etliche Chancen ihm das Portemonnaie aus der Tasche zu klauen. Da halfen auch die schwarzgekleideten Polizisten nicht viel, die mit ihren aufgetürmten Fellmützen an jeder zweiten Straßenecke standen.

Vielleicht hatte ja jemand eine Rechnung mit dem Mann offen oder erlaubte sich einen Scherz?

Erneut überflog Merylin den Bericht, aber nichts deutete darauf hin, dass der Bestohlene Probleme mit seinen Nachbarn oder Bekannten hatte. Es gab keine Vorstrafen, keine sonstigen Meldungen. Nur die Fahrräder, auf die er offenbar nicht besonders gut aufpassen konnte.

Und mit so etwas muss ich mich am frühen Morgen herumschlagen.

Seufzend fuhr sich Merylin mit den Fingern durch das leicht ergraute Haar. Seit sie vor wenigen Monaten zur City of London Police (CLP) in der Wood Street gewechselt war, fühlte sie sich um mehrere Jahre gealtert. Ihre Augen schmerzten, ihre Beine waren müde und ihr Kopf dröhnte. Tatsächlich war sie mit ihren siebenundfünfzig Jahren nicht mehr die jüngste, doch mit ihrer kleinen kräftigen Figur und dem wachen Blick strahlte sie eine Tatkraft aus, die mancher Zwanzigjähriger nicht hatte. Hinzu kamen wilde Locken, die ihr in honigblonden Kringeln zu allen Seiten standen. Inzwischen hingen sie jedoch nur noch kraftlos und spröde herunter. Es schien, als hätte sich nicht nur ihr Zuständigkeitsbereich, sondern auch ihr Horizont verkleinert.

Dabei hätte man meinen können, dass bei der CLP alles besser war.

Denn wie der Name schon sagte, beschäftigte sich die City Police lediglich mit der „City“ von London. Ihr Einsatzgebiet war winzig – gerade einmal drei Quadratkilometer groß. Als modernes Pendant der früheren Stadtwache erstreckte sie sich von der westlichen Temple Church zum Barbican Centre; im Osten wurde es von den Tower Hamlets und im Süden von der Themse begrenzt. Daher galt sie auch als kleinste, städtische Behörde in ganz England. Nur wenige Polizisten gelangten an einen Posten in einer der drei Polizeiwachen. Und wer doch einen bekam, der konnte sich glücklich schätzen, in der kulturell vielfältigen und angesehenen City ermitteln zu dürfen.

Merylin seufzte erneut.

Der Stapel auf ihrem Schreibtisch schien seit zwei Wochen nicht kleiner geworden zu sein. Als leitender Sergeant des Special Support Directorate war es ihre Aufgabe sämtliche Fälle zu überprüfen, bevor sie mit dem Wagen ins Archiv gelangten. Es war eine langwierige, zeitintensive Arbeit. Nach Tagen wie heute fragte sie sich immer häufiger, ob der Wechsel zur CLP wirklich die beste Wahl gewesen war.

Sie schloss die hellgraue Mappe und stand auf, um sie zusammen mit dem Stapel ähnlicher Fälle ins Büro ihres Kollegen Frank Hall zu bringen. Sollte der sich doch mit dem alten Lügner herumschlagen, der zu blöd war, seine Fahrräder ordnungsgemäß anzuschließen.

Mit einem Arm griff sie die Unterlagen, mit dem anderen hielt sie die breite Tür ihres Büros auf. Sofort kam ihr ein Schwall lauter Stimmen entgegen. Im Großraumbüro des Special Support Directorate herrschte mal wieder das reinste Chaos: Zwischen eng aneinander gewürfelten Schreibtischen glitten Drehstühle mit gehetzt dreinblickenden Gesichtern umher, überall blinkten Monitore, Telefone klingelten im Sekundentakt. Mehr als zwanzig Officer teilten sich den Raum. Sie gingen geschäftig ihrer Arbeit nach, während zwischen den Ablagestapeln und Computerkabeln übereifrige Sekretärinnen umherwuselten. Merylin hätte sich nicht gewundert, wenn von irgendwoher noch ein Papierflieger gesegelt gekommen wäre.

„Inspector Huff?“, rief eine Stimme aus der hinteren Ecke des Raums, kaum, dass sie eingetreten war. „Hätten Sie kurz Zeit?“

Sie gehörte zu Peter Lilwood, einem der ganz neuen Officer in Merylins Abteilung. Sein aschblonder Kopf kam hinter einer Trennwand zum Vorschein, gefolgt von einer schmalen Gestalt, die in einem viel zu großen Hemd steckte. Bei seinem Anblick musste Merylin immer unweigerlich lächeln. Sowohl seine aufrechte Haltung als auch der konzentrierte Blick erinnerten sie an den Eifer, mit dem sie selbst vor fünfunddreißig Jahren ihr erstes Dienstjahr absolvierte.

„Sergeant, lieber Peter, nur Sergeant“, sagte sie und machte einen gemächlichen Schritt auf ihn zu. „Für alles andere fehlt mir das richtige Schulterabzeichen.“

Sie erntete einen ehrfurchtsvollen Blick. „Aber jeder hier weiß doch, wer Sie einmal waren, Ma’am.“

Die Gespräche wurden leiser, als auch die übrigen Officer Merylins Anwesenheit bemerkten. Sie nickten ihr in einem Anflug von Scheu zu, einige hielten sogar respektvoll die Hand an die Stirn. Auch wenn Merylin noch nicht lange hier war, schien sich die Geschichte schnell herumgesprochen zu haben: von der berühmten Kunstdiebjägerin, die mehr als dreißig Jahre bei Scotland Yard gewesen war und nun ganz überraschend ihren Job an den Nagel gehängt hatte. Man erzählte Gerüchte über sie; Gerüchte, über ihren plötzlichen Abgang und die Gründe, die sie wohl zum Gehen bewegt hatten. Das ist sie, hörte sie die jungen Officer einmal auf dem Gang tuscheln. Die berühmte Inspektorin. Sie soll mehr als eintausend Fälle pro Jahr aufgeklärt haben. Das war natürlich maßlos übertrieben.

Niemand schaffte so viel, nicht einmal mit siebenundfünfzig Jahren Lebenserfahrung. Dennoch registrierte sie mit etwas Stolz, wie einige der Anwesenden einen Blick auf ihre Uniform warfen, an deren Schulter drei V-förmige Streifen prangten, die sich zu einem nach unten zeigendem Pfeil vereinten.

„Nun, das ist wirklich schön zu hören, Peter. Aber wie Sie bereits richtig sagten: Es war einmal.“ Sie hob ihre Stimme ein wenig und drehte sich in die Mitte des Raumes, damit alle sie hören konnten. „Ich weiß, dass seit meiner Ankunft viel über mich erzählt wird. Und ich freue mich auch über Ihre Wertschätzung – wirklich. Aber jetzt würde ich es angemessen finden, wenn Sie mich mit meinem aktuellen Rang ansprechen.“

„In Ordnung, Sergeant.“

Officer Lilwood neigte das helle Haupt. Eingängiges Gemurmel erfüllte den Raum. Merylin sah, wie der ein oder andere Officer ihrem Blick auswich.

Nicht aber Taylor Miller. Er war der Sohn des Abteilungsleiters und saß nur eine Armlänge von ihr entfernt. Mit seinem selbstbewussten Grinsen und der unverblümten Art sah er ihr direkt in die Augen.

„Ach, kommen Sie“, sprach er, „Sie müssen sich nicht für Ihre Vergangenheit schämen. Wenn Sie wollen können Sie sich doch einfach ein neues Abzeichen draufkleben.“ Er grinste noch breiter und klopfte dann Peter Lilwood neben sich zärtlich auf die Schulter. „Ich bin sicher, unser Peter hier kann ganz toll nähen.“

Der Angesprochene schob ihn...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte 1966 • 1973 • 1981 • 1983 • 2019 • am häufigsten gestohlen • Aufklären • Ausstellung • Barock • Berühmt • Chief Inspector • City of London • city police • damals • Detectives • Diebe • Diebstahl • Dulwich Picture Gallery • ermitteln • Ermittlung • Fall • Fälle • Fragen • Frau • früher • Gedanken • Geheimnis • Geheimnisse • geheimnisvoll • Gemälde • gestohlen • Greater London • Guiness Weltbuch der Rekorde • Inspector • Investagation • investigate • investigation • Jacob de Gheyn III • Jacob de Ghyen • Jahre • Jahren • Klauen • Kunst • Legende • London • lösen • Maler • Malerei • Mann • Museum • Mystery • Nachahmungen • Nebel • newspaper • Nordengland • Police • Polizei • Polizeiarbeit • Porträt • Raub • Recht • Rembrandt • Rembrandt van Rjin • Scotland Yard • Secret • Secrets • Stehlen • Takeaway-Rembrandt • The Takeaway-Rembrandt • ungelöst • Ungerechtigkeit • Vergangenheit • viermal gestohlen • Wahre Begebenheit • Yorkshire • Zeitungen
ISBN-10 3-384-08416-0 / 3384084160
ISBN-13 978-3-384-08416-3 / 9783384084163
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
14,99
Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson

von Hallgrímur Helgason

eBook Download (2011)
Tropen (Verlag)
9,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49