Verbotene Nacht mit dem Highlander -  Michelle Willingham

Verbotene Nacht mit dem Highlander (eBook)

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2024 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2659-3 (ISBN)
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Die stolze Schottin Lianna MacKinnon ist entsetzt: Ihr Vater verlangt, dass sie Lord Rhys de Laurent heiratet, einen ihr gänzlich fremden Normannen! Schon in wenigen Tagen soll die Hochzeit im väterlichen Castle stattfinden. Also schmiedet Lianna einen gewagten Plan. Wenn sie ihre Unschuld einem anderen schenkt, wird Lord Rhys sie nicht mehr wollen. Als sie kurz darauf am Strand einem mysteriösen Highlander begegnet, weiß sie: Das ist der Mann, dem sie gehören will! Eine nie gekannte Sinnesfreude schenkt er ihr, die sie atemlos vor Lust macht. Sie ahnt nicht, dass sie in den starken Armen des verhassten Normannen liegt ...



Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.

2. KAPITEL


Lianna wischte gerade auf allen vieren ein paar Krümel zusammen, die ihr auf dem Boden des Versammlungsraums ins Auge gefallen waren, als ihr Bruder hereinkam. „Vor mir brauchst du doch nicht niederzuknien, Schwesterherz“, scherzte er.

Lianna aber war nicht nach Lachen zumute, denn das Zusammentreffen mit Gavin MacAllister steckte ihr noch in den Knochen. Immer noch war sie fassungslos, wenn sie an sein männlich schönes Antlitz dachte. Gott helfe mir, dachte sie, mit seinen Küssen machte er mich willenlos. Zwar war Lianna schon geküsst worden, doch hatte es sich um die Mutprobe zwischen zwei Knaben gehandelt, welche in einem trockenen Schmatzer auf ihren Mund gipfelte, auf den sie gern verzichtet hätte. Gavin hingegen hatte mit seinen Küssen eine Fülle sinnlicher Gefühle in ihr geweckt, die ihr auf dem Rückweg zur Burg die Schamesröte ins Gesicht getrieben hatten.

Sie kannte es nicht anders, als dass Männer ihr wenig Sympathie entgegenbrachten und sie als Frau nicht beachteten. Auch jetzt, da sie sich erhob und den Putzlappen zu einem ordentlichen Quadrat faltete, entging ihr das abschätzige Grinsen eines ihrer Stammesbrüder nicht, der sich in der Nähe aufhielt.

„Ich glaube, Ihr habt ein Sandkörnchen liegen lassen“, machte der Mann, Robbie geheißen, sich über sie lustig. „Seht nur, dort.“ Er wies direkt neben ihr auf den Boden.

Sie ertappte sich dabei, genau dorthin blicken zu müssen, und fand sich in ihrer Zwanghaftigkeit vorgeführt. Da der Mann auflachte, warf Lianna ihrem Bruder einen flehentlichen Blick zu, dieser aber reagierte nicht darauf, zog stattdessen einen Stuhl heran und setzte sich.

„Darf ich fragen, was du heute Wichtiges entdeckt hast?“, fragte er. „Spinnweben bei den Bauern oder, Gott behüte, womöglich eine Maus?“

Robbie kicherte in sich hinein, was Lianna zu ignorieren versuchte. In Wahrheit hatte sie völlig vergessen, die Bauernhäuser zu inspizieren. Und obwohl sie Sían hätte melden müssen, dass sie einen Fremden getroffen hatte, der sich Gavin MacAllister nannte, widerstrebte es ihr, ihn ins Vertrauen zu ziehen. Was sie erlebt hatte, mochte sie mit niemandem teilen.

Stattdessen leierte sie herunter, was sie in den letzten Tagen schon berichtet hatte. „Hamish und Maire wurden zwei ihrer Rinder geraubt, und ihre Tochter Lara bekommt im Frühling ein Kind. Orna wird langsam alt und hat Schmerzen an Händen und Füßen. Und die meisten unserer Leute legten nicht genug Vorräte für den Winter an. Wir sollten besser vorbereitet sein, meine ich.“

Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, dass sie die Münzen, die sie hortete, zum Ankauf von Vorräten für ihre Stammesverwandten verwenden sollte, doch hoffte sie inständig, sich damit die Freiheit erkaufen zu können. Sollte er sich aber als unbestechlich erweisen, wollte sie das Silber stiften.

Sían seufzte. „Alles beim Alten, wie mir scheint. Was täte ich bloß ohne deine Beobachtungen?“ Während er seinen Männern zuzwinkerte, fuhr Lianna beunruhigt fort: „Vater sagte mir, Rhys de Laurent, den ich zum Manne nehmen muss, sei mit seinen Leuten eingetroffen.“ In Erwartung seiner Antwort faltete sie die Hände, hatte ihr Bruder doch bei der Allianz viel zu verlieren. Denn sobald der Normanne Lianna heiratete, stieg dieser an die Spitze des Clans auf und erhielt die Macht des Chiefs.

Ihre Rechnung ging auf, denn Sían erstarrte bei ihren Worten. „Ach ja?“, fragte er mit kalter Stimme, indem er mit der Hand an das Heft seines Dolchs fuhr.

Lianna wagte eine Bitte. „Wirst du meinetwegen mit unserem Vater sprechen?“ Sie suchte Síans Ego zu schmeicheln. „Ich finde, dir steht es zu, Clan Chief zu werden, und keinem Fremdling.“ Dann setzte sie mit Nachdruck hinzu: „Sollte es dir gelingen, meine Hochzeit mit dem Normannen zu verhindern, werde ich dir auf ewig dankbar sein.“

„Du hast recht, ich sollte unser Volk anführen“, versetzte ihr Bruder grimmig, den die Aussicht, die höchste Stellung im Clan an einen Normannen zu verlieren, bis aufs Blut peinigte. „Unser Vater ist krank und schwach, sodass wir uns auf das Schlimmste gefasst machen müssen.“

„Sei bedankt“, murmelte sie, im Stillen tief besorgt um ihren Vater, der seit dem Sommer schon mit einem schlimmen Husten kämpfte.

„Denkt der Normanne etwa, er kann einfach unser Land stehlen, meiner Schwester ein Kind machen und alles unter sein Kommando bringen, wofür wir seit Urzeiten arbeiten? Das lasse ich nicht zu“, ereiferte Sían sich, ergriff Liannas Hand und tätschelte diese, als gelte es, seine Schwester zu beschützen. Die anwesenden Stammesbrüder wirkten ähnlich aufgebracht.

„Vielleicht kann ein Kampf vermieden werden, wenn man ihm eine andere Braut gibt“, schlug Lianna vor. „Dann wären die Voraussetzungen für eine Allianz trotzdem erfüllt.“ Dass eine junge Schottin ohne nennenswertes Vermögen einen reichen Mann erhören würde, selbst wenn er ein Normanne war, hielt sie für ausgemacht.

„Lasst uns ihm deine Zofe Orna geben“, gab Sían mit herzhaftem Lachen zurück. „Alt, wie sie ist, findet sie keinen anderen Freier mehr und hat bestimmt nichts gegen die Heirat einzuwenden.“

Lianna, die merkte, dass sie mit keinem ernsten Wort zu rechnen hatte, solange ihr Bruder mit den anderen Männern zusammensteckte, stand auf und entfernte sich ein paar Schritte. Ganz wie erhofft folgte er ihr. „Sei mir nicht böse, Schwesterherz“, lenkte er ein. „Lass uns spazieren gehen und alles in Ruhe durchsprechen.“

Sie nickte, denn sie verstand, dass er als angesehener Anführer der jüngeren Stammesbrüder in deren Gegenwart keinen Rat bei seiner Schwester suchen mochte.

Schon hatten sie schweigend eine halbe Meile zurückgelegt, als Sían endlich zu sprechen begann. „Ich merke, dass die Hochzeit mit Rhys de Laurent dir Angst einjagt.“

„Ja, das stimmt“, gab sie zu. „Das Beste wäre, dass er die Verbindung mit mir ablehnt, wenn er mich erst sieht.“ Was ihr durchaus wahrscheinlich schien, weil die meisten Männer sich über sie nur lustig machten. Niemand verstand Liannas oft ungewöhnliches Verhalten, und sie erwartete es auch nicht.

„Es kommt nicht darauf an, wie er dich findet“, gab ihr Bruder zurück. „Der springende Punkt ist, dass er niemals freiwillig die Macht über Eiloch aufgeben wird. Schließlich sind unsere Ländereien von großem Wert, und er kann das Ansehen, das er beim englischen König genießt, erheblich steigern, indem er darauf Anspruch erhebt.“

„Wenigstens muss es doch mich nicht treffen“, flüsterte sie. „Bitte überzeuge ihn, dass er dort, wo er herkommt, glücklicher wäre. Vielleicht lässt er sich ja bestechen. Ich habe über die letzten Jahre einiges Silber angespart.“

Síans Blick umwölkte sich. „Ich verstehe.“ Seufzend legte er ihr den Arm um die Schultern. „Ich werde nie zulassen, dass der normannische Bastard dich verletzt, Lianna. Darauf gebe ich dir mein Wort.“

Gern hätte sie ihm geglaubt, doch hatte sie ihre Zweifel. Denn die Übereinkunft zwischen Schotten und Normannen war getroffen worden, noch bevor sie das Licht der Welt erblickte. Auch hatte sie von der wilden Kampfkraft der normannischen Krieger gehört, die zweifelsohne in der Lage waren, den Clan zu besiegen. Dann bliebe von den strohgedeckten Häusern der Bauern nichts als Asche übrig, dachte sie traurig. Das will ich keinesfalls.

Große Furcht kam über sie, der sie sich nicht unterwerfen wollte. Und da ihr erfahrungsgemäß Ablenkung durch praktisches Tun am besten half, beschloss sie, die Wintervorräte noch einmal zu prüfen.

„Gibt es einen anderen Mann, den du lieber heiraten würdest?“, neckte Sían sie. „Hast du vielleicht ein Auge auf jemanden geworfen?“

Unvermittelt erschien das Bild Gavin MacAllisters vor ihrem inneren Auge, dessen muskulöser Körper die schlichte Tracht der MacKinlochs auf so aufregende Weise ausfüllte. Wie sehr hatte sie es genossen, als er sie umarmte, und wie wehrlos hatten seine Küsse sie gemacht!

Verwirrt blieb sie stehen, während flammende Röte sich über ihr Gesicht breitete. Ihr Bruder aber strahlte vor Neugier. „Sag schon, wer ist es, Lianna?“

Beschämt schlug sie die Hände vor die Augen, schüttelte den Kopf und drehte ihm den Rücken zu. „Da ist niemand.“

Sían lachte in sich hinein. „Ich sehe schon, du willst es für dich behalten.“ Gutmütig zauste er ihr das Haar. „Keine Sorge, ich kümmere mich darum, dass du den Normannen nicht zum Manne nehmen musst.“

„Was hast du vor?“, fragte sie beklommen. „Es wird nicht leicht sein, es ihm auszureden.“

„Zerbrich dir nicht dein Köpfchen“, versetzte er mit einem schlauen Lächeln. „Vertrau auf mich, denn ich weiß, was zu tun ist.“

Liebend gern hätte sie ihm geglaubt, vermochte es aber nicht. Denn ihr Bruder war von sprunghafter Natur, und seine Entschlüsse hingen von seiner jeweiligen Laune ab. Zwar liebte sie ihn herzlich, wusste aber, was für ein unzuverlässiger Mensch er war. Trotzdem klammerte sie sich an die Hoffnung, er werde sich für sie einsetzen.

Dabei dachte sie an ihren Vater, der womöglich nicht mehr lange zu leben hatte. Seit dem frühen Tod ihrer Mutter Davina, welche sie im Alter von acht Jahren als Halbwaise zurückgelassen hatte, war Alastair MacKinnon ihr ein wahrer Fels in der Brandung gewesen. Immer hatte er einen liebenden gütigen Vater abgegeben und ihr gegenüber sogar bedauert, dass nicht sie, Lianna, als sein erstgeborener Sohn zur Welt gekommen war. Daran zu denken wärmte ihr...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2024
Reihe/Serie Historical
Übersetzer Martina Manecke
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2659-5 / 3751526595
ISBN-13 978-3-7515-2659-3 / 9783751526593
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