Das Versprechen der Bienenhüterin -  Laura Frantz

Das Versprechen der Bienenhüterin (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Brunnen Verlag Gießen
978-3-7655-7860-1 (ISBN)
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Seit Kindertagen kennen sich Magnus MacLeish und Lark MacDougall spielten sie jedoch früher Seite an Seite, so ist Magnus nun der Laird von Kerrera Castle und Lark dient ihm als Hüterin der Bienen, Kräuter und Pflanzen. Dann stirbt Magnus Ehefrau plötzlich - und Lark wird eine Mitschuld am Tod von Lady Isla zugesprochen. Magnus ist überzeugt, dass Lark unschuldig ist. Eine Strafe kann er aber nicht verhindern - steht er doch wegen der Nachwehen des Jakobitenaufstands von 1745 selbst vor Gericht. Sowohl Magnus als auch Lark werden als Diener in die amerikanischen Kolonien verbannt. Was wird sie dort erwarten? Und wie sollen sie damit umgehen, dass aus ihrer Kinderfreundschaft so viel mehr zu werden scheint? Der historische Liebesroman von der mit dem Christy Award ausgezeichneten Autorin Laura Frantz ist eine atemberaubende Liebesgeschichte aus Schottland, voller Authentizität, tiefen Gefühlen, Glauben und jeder Menge Outlander-Feeling, inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte.

Die mit dem Christy Award ausgezeichnete Autorin hat eine Leidenschaft für alles Historische, insbesondere für das 18. Jahrhundert. In ihre Geschichten fließen oft schottische Themen ein, die ihr Familienerbe widerspiegeln. Sie ist eine direkte Nachfahrin von George Hume von Wedderburn Castle, Schottland, der wegen seiner Rolle im Jakobitenaufstand von 1745 in die amerikanischen Kolonien verbannt wurde und George Washington Vermessungsarbeit beigebracht haben soll.

Die mit dem Christy Award ausgezeichnete Autorin hat eine Leidenschaft für alles Historische, insbesondere für das 18. Jahrhundert. In ihre Geschichten fließen oft schottische Themen ein, die ihr Familienerbe widerspiegeln. Sie ist eine direkte Nachfahrin von George Hume von Wedderburn Castle, Schottland, der wegen seiner Rolle im Jakobitenaufstand von 1745 in die amerikanischen Kolonien verbannt wurde und George Washington Vermessungsarbeit beigebracht haben soll.

1


Kein Mensch gebietet je den Zeiten.

Robert Burns

Insel Kerrera, Schottland, 1752


Während die Sonne langsam hinter den Horizont glitt, lehnte Lark sich gegen die zerklüftete Klippe am Westufer der Insel. Das Meer breitete sich wie eine indigoblaue Decke vor ihr aus. Die Tölpel, die darin schwammen, wurden von den vielen schaumbedeckten Wellen hin und her geworfen. Larks Haar flatterte wie eine purpurrote Fahne im Südwind – so rot wie der edle Seidenstoff, der vorige Nacht an Land geschmuggelt worden war. Es waren gefährliche Zeiten, in denen der Schwarzhandel blühte, geprägt von zahllosen geheimen Treffen und Verabredungen im Mondschein, sandigen Schuhen und schlaflosen Nächten. Wie oft hatte Lark Gott bereits gebeten, dem Ganzen bald ein Ende zu bereiten?

An diesem stillen Maiabend waren jedoch die Mücken, die Lark bei Einbruch der Dämmerung stachen, das einzige Ärgernis – abgesehen von der stämmigen Jillian Brody, die in Lark hineinrannte und sie dabei fast von der Klippe stieß.

„Nimm dich in Acht, aye? Es sollen Steuereintreiber in der Nähe sein.“

„Ich hoffe es nicht“, hauchte Lark. Dann reckte sie den Hals, um den Blick über die weitläufige Landzunge schweifen zu lassen. Man konnte diesen Anblick nur als majestätisch bezeichnen. Lark würde Jillian nicht verraten, dass der attraktive Kapitän der Merry Lass ihr Herz höherschlagen ließ als die riskante Schmuggelei. Und dass sie sich bloß mitten in der Nacht herausgewagt hatte, um vielleicht einen Blick auf ihn oder sein Schiff zu erhaschen.

„Du bist aus einem andren Grund hier draußen als wir.“ Obwohl der Pfad sehr schmal und steil war, gelang es Jillian, sich breitbeinig hinzustellen und die Fäuste in die ausladenden Hüften zu stemmen. „Hab gehört, dass du dich geweigert hast, die Beute mit an Land zu bringen?“

„Ich hatte ein schlechtes Gewissen“, erklärte Lark. „Ich kann euch nicht beim Stehlen helfen, selbst wenn es den Armen zugutekommt.“

„Pah!“, fauchte Jillian. Der Nachtwind begann in einer seltsam klagenden Art zu heulen und erfasste die Zipfel ihrer karierten Schultertücher. „Du hältst dich wohl für was Besseres als wir anderen. Dann hau eben ab!“

Trotz des gehässigen Tons kam Lark der Aufforderung bereitwillig nach. Sie drehte sich um und eilte davon. Obwohl es beinahe Mitternacht war, lief Lark sicheren Schrittes den Pfad entlang. Es wurde erst spät dunkel, was den Schmugglern nur wenig Zeit ließ, ihre Arbeit im Geheimen zu verrichten.

Angespannt suchte Lark sich ihren Weg nach oben, während sie hin und wieder einen Blick über die Schulter auf den Strand hinab warf. Doch dieser lange, unbefriedigende Abend brachte keine Ware an Land und keinen gut aussehenden Kapitän nach Hause. Wenig später betrat Lark ein winziges Cottage, kaum größer als ein Kuhstall. Das bescheidene Steinhaus war schon immer ihr Zuhause gewesen. Nur Lark und ihre Großmutter wohnten hier und schürten das Torffeuer unter dem großen Kessel. Der Porridge und die Suppe, die sie darin kochten, schienen immer nach Rauch zu schmecken. Bevor Lark in ihr abgetragenes Nachthemd schlüpfte, wusch sie sich. Dann ließ sie sich erschöpft auf ihr Schrankbett in der Wandnische fallen.

Früh am nächsten Morgen stapfte Lark durch den Nebel zum Schloss von Kerrera, froh, wenigstens ein bisschen Schlaf bekommen zu haben.

Als sie das Gelände des Schlosses betrat, hätte Lark sich am liebsten in den ummauerten Garten geschlichen, um aus der Quelle zu trinken, die in einer felsigen Ecke aus dem Boden hervorsprudelte. Selbst in der größten Sommerhitze war das Quellwasser eiskalt. Die meisten Bediensteten durften den formalen Garten jedoch nicht betreten. Die Herrin von Kerrera Castle legte viel Wert darauf, dass ihre Angestellten unsichtbar blieben. Darum war die herrliche Gartenlaube ausschließlich Lady Isla und den seltenen Hausgästen von Kerrera vorbehalten.

Vorbei an den einfachen Kräuterbeeten des Küchengartens gelangte Lark in ihren geliebten Bienengarten. Hier hätte sie für immer bleiben können. Vor einer efeubewachsenen Ziegelmauer standen mehrere Bienenkörbe. Sie waren aus dicken Strohkränzen gefertigt und sahen wie goldene Kuppeln aus. Im unteren Bereich hatte jeder Korb ein winziges Türchen. Obwohl es früh am Morgen war, summten die Bewohner bereits eine lebhafte Melodie, während sie eifrig zwischen verlockenden Ringelblumen und würzigem Borretsch hin und her flogen. Im Sommer erwartete sie ein Festmahl aus Bienenkraut, Löwenmäulchen und Schmuckkörbchen. Und im August würde Lark dann einen oder zwei Bienenstöcke hinaus auf die Heide bringen, um den begehrten Heidehonig herzustellen, den der Laird so gerne aß.

Larks Blick schweifte zur Bienentränke, die sie vor ein paar Jahren aufgestellt hatte – ein angeschlagener, flacher Teller, der regelmäßig mit frischem Wasser gefüllt wurde. Lark hatte ein paar Kieselsteine vom Strand hineingelegt, damit die fleißigen Tierchen sich daraufsetzen konnten, um nicht zu ertrinken. Als Lark sich den Bienen näherte, schien ihr Summen lauter zu werden. Die Tiere spürten Larks Gegenwart und surrten melodisch, während Lark zwischen ihnen umherlief. Aber die Bienen mochten nicht jeden: Die Mägde umkreisten sie wohlwollend, während die Haushälterin nur gerade so geduldet wurde. Bei der Köchin wurden die Bienen wie wild und stachen zu. Der Laird von Kerrera Castle hingegen bewegte sich ruhig und respektvoll im Bienengarten, ähnlich wie Lark. Sie beide wurden von schmerzhaften Stichen verschont. Lark hatte sich immer gefragt, wie die Tierchen wohl auf Lady Isla reagieren würden. Doch die Frau des Lairds wagte sich so gut wie nie in die Nähe der Bienenstöcke.

Nachdem Lark sich vergewissert hatte, dass zumindest im Garten alles in Ordnung war, steuerte sie auf das Schloss zu.

„Da bist du ja, Lark.“

War sie etwa zu spät? Mistress Baird, die strenge Haushälterin, grüßte Lark nie. Stattdessen machte sie ihr ein schlechtes Gewissen. Glücklicherweise erklang in diesem Moment der erlösende Glockenschlag der Standuhr im Bedienstetenzimmer.

Nicht zu spät. Genau rechtzeitig.

Mistress Baird griff an ihre Chatelaine und löste den Schlüssel zum Destillierraum. Lark nahm ihn entgegen, murmelte ein Dankeschön und wandte sich zum Gehen. Dann lief sie über den Muschelpfad zu dem kleinen Steingebäude, das an die Orangerie des Schlosses grenzte. Ein paar Glasscheiben des Gewächshauses waren bei einem Sturm zerbrochen worden. Die wenigen Pflanzen, die jetzt darin aufkeimten, freuten sich schon auf den Sommer. Prächtig leuchtende Blüten zierten eine verglaste Ecke der Orangerie.

Die Tür des Destillierraums öffnete sich mit einem Quietschen. Der Geruch von feuchtkaltem Stein und kräftiger Pfefferminze schlug Lark entgegen – eine Erinnerung an ihre gestrigen Aufgaben. Lark griff nach einer Schürze, die an einem Haken hing, band sie um und machte sich dann an die Arbeit.

Wenig später trat sie durch die Hintertür in den Küchengarten, um Kräuter für ein Heilmittel zu sammeln. Als sie nach drinnen zurückkehrte, quoll der Korb an ihrem Arm fast über. Obwohl Lark die Zutaten für die Tinktur auswendig kannte, warf sie einen Blick in das Rezeptbuch, das offen auf einem Tisch in der Nähe lag.

„Guten Morgen, Lark.“ Erschrocken fuhr sie zusammen. Der Laird stand in der offenen Tür. Er trug maßgeschneiderte Kleidung aus Edinburgh und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

Der Laird kam nur selten hierher. Sie hatte ihn seit mindestens zwei Wochen nicht gesehen, da er die meiste Zeit an den Gerichtshöfen von Edinburgh verbrachte. Lark hatte anfangs sehr unter der Distanz gelitten, aber inzwischen hatte sie sich an den Schmerz gewöhnt. Früher hatten sich Lark und der Laird so nahegestanden wie Zwillinge. Larks Mutter war die Amme des Lairds gewesen. Nur hatte Lark damals nicht gewusst, dass er ein MacLeish war – der Laird von Kerrera Castle. Sie hatte ihn für den Sohn eines Bediensteten gehalten. Ein kräftiger, rotwangiger Bursche mit dunkelbraunen Haaren war er gewesen. Er hatte ebenso wenig gewusst, dass Lark nur die Tochter einer Bediensteten war. Sie waren gemeinsam entwöhnt worden und hatten zusammen laufen gelernt, bis sie wie junge Kälber über die Wiesen getollt waren.

Als Lark den Laird jetzt sah, ließ sie fast ihren Korb fallen. „Eure Lairdschaft –“

„Hör schon auf damit, Lark.“

Sonnenstrahlen füllten den Raum zwischen ihnen. Und eine unsichtbare Mauer der Zurückhaltung. Sie würde – konnte –...

Erscheint lt. Verlag 16.2.2024
Übersetzer Tabitha Krägeloh
Verlagsort Giessen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Abbi Glines • Adel • Amerika • besondere Charaktere • Bienen • Bienenhüterin • Castle • christliche Lektüre • Christlicher Glaube • christlicher historischer Roman • Christlicher Roman • christlicher Roman für Frauen • christliches Buch • Das flammende Kreuz • Das Schwärmen von tausend Bienen • Der Ruf der Trommel • Diana Gabaldon • Die geliehene Zeit • Echo der Hoffnung • Ein Hauch von Schnee und Asche • Ein Schatten von Verrat und Liebe • Emma Hunter • Fenja Lüders • ferne Ufer • Feuer und Stein • Georgette Heyer • Gertraud Schöpflin • Glaube • Gott • Highlander • historische Liebesgeschichte für Frauen • Historischer Liebesroman • Historischer Roman • Historischer Roman für Frauen • historischer Roman mit Glauben • Jakobitenaufstand • Jesus • Julia Quinn • Julie Klassen • Kerrera • Kolonien • Lady • laird • Leid • Lex Croucher • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesgeschichte historisch • Liebesgeschichte mit Glauben • Liebesroman • Lisa Kleypas • Neue Autorin • Outlander • Roman 18. Jahrhundert • Roman aus Schottland • Roman mit christlichem Glaube • Roman mit Glaube • Roman mit Jesus • Roman mit Laird • Roman mit Liebe • Roman mit Liebe und Spannung • Romantik • Roman über adelige Familie • Roman über starke Frauen • Roman über ungewöhnliche Liebe • Roman wie Outlander • Schottland • Sinn und Sinnlichkeit • spannender Roman für Frauen • spannender Roman mit Glauben • spannender Roman mit Liebe • Standesunterschied • Starke Frauen • Stolz und Vorurteil • Überredung • USA
ISBN-10 3-7655-7860-6 / 3765578606
ISBN-13 978-3-7655-7860-1 / 9783765578601
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