Historical Saison Band 106 -  Janice Preston,  Christine Merrill

Historical Saison Band 106 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2646-3 (ISBN)
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DER LORD, DER MEIN HERZ STAHL von JANICE PRESTON

Die mittellose Debütantin Aurelia erbt überraschend ein Vermögen. Einzige Bedingung: Sie muss innerhalb eines Jahres heiraten - nur nicht den neuen Lord Tregowan! Doch ausgerechnet dessen heimliche Küsse lassen Aurelias Herz höherschlagen. Hin- und hergerissen zwischen Vernunft und Verlangen muss sie sich entscheiden ...

LADY MARGARETS GEHEIMNISVOLLER TANZLEHRER von CHRISTINE MERRILL

Schockiert entdeckt Lady Margaret, dass ihr geheimnisvoller Tanzlehrer David Castell ihren Bruder eines Verbrechens verdächtigt. Spontan unterstützt sie David bei seinen Ermittlungen. Natürlich nur, um die Unschuld ihres Bruders zu beweisen - nicht, weil sie sich immer mehr nach Davids leidenschaftlichen Umarmungen sehnt ...



Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.

2. KAPITEL


Max Penrose, der vierte Earl of Tregowan, ging mit langen Schritten aus dem Anwaltsbüro hinaus, ohne auf die Richtung zu achten, die er einschlug. Was machte es schon aus? Tief in seinem Herzen hatte er gewusst, dass diese impulsive Fahrt nach Bristol reine Zeitverschwendung sein würde, aber … Gereizt schüttelte er den Kopf.

Was zum Henker sollte er jetzt tun?

Henshaw hatte recht. Er hätte niemals ein Darlehen aufnehmen sollen, bevor er sich des Tregowan-Erbes wirklich völlig sicher sein konnte. Aber er hatte Sarah vertraut, als sie sagte, sie würde ihm helfen, nachdem der dritte Earl seiner Witwe vor acht Jahren seinen gesamten Besitz vermachte, der nicht zum Fideikommiss gehörte. Somit waren Max als seinem rechtmäßigen Erben nur der Titel und das dazugehörige völlig heruntergekommene, stark verschuldete Gut in Cornwall geblieben. Was das Gut in den Jahren seines Vorgängers eingebracht hatte, war abgezweigt und für Falconfield Hall und seine Länder verwendet worden, um dem alten Tregowan und Sarah ein luxuriöses Heim in Somerset zu verschaffen.

Max stieß die Tür zur ersten Bierschenke auf, an der er vorbeikam. Im Inneren war es trübe, und es gab keine weiteren Gäste, was ihm nur entgegenkam. Er hielt auf einen Tisch in der Ecke zu und setzte sich, wie es seine Gewohnheit war, mit dem Rücken zur Wand. Eine Magd kam zu ihm.

„Ein Bier und einen Teller von Ihrem Mittagsmahl bitte.“

Er warf eine Münze auf den Tisch, ohne die Frau auch nur anzusehen, da er nicht in der Stimmung für kokette Blicke war.

Wo in aller Welt sollen wir alle leben? Wenn Mama es sich doch nicht in den Kopf gesetzt hätte, nach England zurückzukommen.

Wenn er nur aufrichtig gewesen wäre, was den Zustand von Tregowan anging. Aber Mama, die meist einen Rollstuhl brauchte, und Max’ Schwester Leticia hatten fast zehn Jahre in Italien gelebt. Max hatte nie damit gerechnet, dass sie zurückkommen würden, selbst nachdem seine italienischen Großeltern gestorben waren, und so hatte es keinen Grund für ihn gegeben, sie wegen seiner heiklen finanziellen Lage zu beunruhigen.

Doch Mama hatte sich wegen Letty Sorgen gemacht, die ihr Leben damit verschwendete, sich um ihre Mutter zu kümmern, und so hatte sie entschieden, dass sie für ihre fünfundzwanzig Jahre alte Tochter einen Ehemann finden müsse. Und wo würde sie das besser tun können als in London während der Saison? Da sie allerdings selbst nur über geringe Mittel verfügte, hatte sie Max geschrieben und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass ein liebevoller Bruder – jetzt noch dazu ein Angehöriger des Hochadels – seiner kleinen Schwester mindestens eine Saison finanzieren müsse.

Wenigstens würden Mama und Letty bei Lady Langbrook – Mamas alter Schulfreundin und Max’ Patentante – wohnen können, während sie in London waren, aber von Max würden sie erwarten, dass er für alle Ausgaben aufkam. Nach der Saison, wie Mama ihm klargemacht hatte, sah sie ihre Zukunft auf Tregowan, und die von Letty ebenfalls, sollte es ihr nicht gelingen, einen Ehemann zu finden.

Das Serviermädchen kam mit einem Tablett zurück, auf dem eine dampfende Schüssel, einige Scheiben Brot und ein Bierhumpen standen. Sie setzte es mit einem Knall auf Max’ Tisch ab und beugte sich vor, wobei sie ihren tiefen Ausschnitt zur Schau stellte. Max wandte den Blick ab, worauf das Mädchen mit einem eingeschnappten Schnauben davonstürmte.

Max leerte den Humpen bis zur Hälfte, schmeckte das Bier aber kaum, das er schluckte. Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, riss ein Stück Brot ab und tunkte es in die Schüssel mit dem Eintopf – dem Geruch nach war es Hammelfleisch.

Der Brief, der Lady Tregowans Tod verkündet hatte, erreichte ihn kurz nach dem Brief seiner Mutter, in dem sie ihm ihre bevorstehende Rückkehr nach London mitteilte. Max hatte mit beiden Händen nach der Rettungsleine gegriffen und keinen Moment länger gewartet, um bei der East Cornwall Bank in Liskeard ein Darlehen aufzunehmen, das an sein zu erwartendes Erbe geknüpft war. Allerdings war Mr. Robins, der Seniorpartner, nicht leicht zu überreden gewesen. Sofort hatte Max eine Gruppe von Baumeistern und Arbeitern engagiert, die Tregowan Place zu einem bewohnbaren Ort für den Earl of Tregowan und seine Nachkommen verwandeln sollten.

Er aß einen oder zwei Löffel vom Eintopf und zog dann eine Grimasse und schob die Schüssel von sich, leerte den Bierhumpen und machte ein Zeichen, dass ihm neu aufgefüllt werden sollte.

Er hatte alles geplant. Nach Ende der Saison sollten Mama und Letty auf Falconfield Hall wohnen, bis die Renovierung von Tregowan Place abgeschlossen war. Im Augenblick war es unbewohnbar. Es roch nach Moder und Verfall, das Dach war an unzähligen Stellen undicht und ein ganzer Flügel musste abgerissen und neu erbaut werden. Max selbst wohnte zurzeit im alten Pförtnerhaus, das wenigstens ein wetterfestes Dach aufwies, aber nicht groß genug war, um auch Mama und Letty aufzunehmen. Er würde ihnen ein Haus in Liskeard mieten müssen. Oder in Launceton. Er rieb sich die Stirn.

Als Henshaws zweiter Brief angekommen war, waren die Arbeiten auf Tregowan Place bereits weit fortgeschritten. Die Hälfte des Daches war bereits abgetragen worden. Mama hätte sich zu keiner schlimmeren Zeit entscheiden können, nach England zu kommen, wenn er ihre Sorge um Lettys Zukunft auch gut verstehen konnte. Wie in aller Welt sollte er ihr die Lage erklären? Wieder rieb er sich die Stirn. Er war das Haupt der Familie, und er würde sie genauso enttäuschen, wie es sein Vater mit seiner Spielsucht und seinen Affären getan hatte.

Das Mädchen schenkte ihm nach, und er nickte mit einem Dank. Nachdenklich starrte er in den Humpen, während ihm alle möglichen Ideen und Lösungen durch den Kopf gingen. Er wusste nicht, wie lange er so dagesessen und gegrübelt hatte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, aber am Ende wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als jemand sich ihm gegenüber an den Tisch setzte.

„Sie sehen wie ein Mann aus, der Spaß an einem guten Spiel hat, Sir.“ Der Neuankömmling grinste und entblößte dabei eine Reihe langer gelber Zähne in einem dünnen Gesicht, während er ein Kartendeck auf den Tisch legte. „Hätten Sie Lust zu einer oder zwei Runden?“

„Ich spiele nicht“, knurrte Max.

Nur um mein Erbe, dachte er verbittert. Lieber Himmel, er hatte verdient, was ihm jetzt zustieß.

Er hatte Sarah gern gemocht. Er hatte ihr vertraut! Und sie schien auch von ihm angetan gewesen zu sein. Sie hatte nicht dieselben Vorurteile gegen seinen Vater – einen unverbesserlichen Spieler – gehabt wie ihr verstorbener Mann, und so auch nicht gegen Max selbst. Außer ihm hatte sie keine anderen Verwandten, und sie hatte ihm versichert, dass sie alles ihm vermachen würde! Warum hätte er also Henshaws ersten Brief anzweifeln sollen? Aber wie es aussah, hatte Sarah ihn zum Narren gehalten, wenn er auch nicht begriff, warum sie ihm einen so grausamen Streich spielen musste. Er spürte wieder den heftigen Schlag, den ihm Henshaws zweiter Brief versetzt hatte – in dem es hieß, dass er nicht mehr Sarahs Erbe war, dass sie ihn vollkommen aus ihrem Testament gestrichen hatte. Ihm wurde übel bei dem Gedanken an die Katastrophe, die ihm bevorstand.

Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf, wobei er seinen Bierhumpen leerte. „Das Kartenspiel ist etwas für Dummköpfe“, fügte er noch hinzu. Er sah auf die Uhr auf dem Kaminsims. Viertel vor vier! Wann war die Zeit vergangen? „Und ich muss jetzt gehen.“

„Wie Sie meinen.“ Der Mann zuckte die Achseln. „Hab ja nichts davon gesagt, dass es um Geld geht, oder?“

Max verließ das Gasthaus, ohne sein Mahl zu beenden. Bevor er die Tür hinter sich zuzog, sah er noch, wie der Mann sich über die Schüssel mit dem Eintopf hermachte, und sein schlechtes Gewissen wegen seiner Unfreundlichkeit legte sich. Wenigstens konnte der Bursche sich den Magen füllen. Er sah aus, als wäre er sehr hungrig.

Dieser Gedanke erinnerte Max an die Frau, die er vorhin vor dem Anwaltsbüro gesehen hatte. Auch sie war sehr hager gewesen. Ihre wütenden blauen Augen – wie das Blau des Meeres an einem Sommertag und umrahmt von hellen Augenbrauen und langen Wimpern – hatten in ihrem hübschen, herzförmigen, aber blassen Gesicht mit den ungesund eingefallenen Wangen viel zu groß ausgesehen. Er erinnerte sich auch an die Anziehungskraft, die sie trotz allem auf ihn ausgeübt hatte, als ihre Blicke sich trafen. Sein Puls hatte sich beschleunigt, und ihm war ganz heiß geworden. Und ein lächerlicher Drang, sie zu küssen und zu besitzen, hatte ihn gepackt.

Mit einem leisen Fluch verdrängte er sie aus seinen Gedanken und blieb dann unentschlossen stehen. Er durfte keine Zeit verlieren, aber ihm wurde klar, dass er nicht wusste, wohin er gehen musste.

„Wie komme ich zur Corn Street bitte?“, fragte er einen Passanten.

Der Mann sog nachdenklich den Atem ein. „Corn Street …“ wiederholte er stirnrunzelnd.

„Ich habe einen Platz in der Kutsche nach London reservieren lassen.“ Max versuchte, sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Die Postkutsche fuhr um vier Uhr, und er wusste, dass sie nicht auf ihn warten würde.

„Ah, Corn Street!“, rief jetzt der Mann. „Hier entlang, Sir. Zuerst links und dann wieder links.“

Max tippte sich an die Hutkrempe. „Vielen Dank.“

Während er weitereilte, musste er wieder an die Frau von vorhin denken und daran, wie knochig ihre Schultern sich unter seinen Händen angefühlt hatten....

Erscheint lt. Verlag 9.3.2024
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Eleni Nikolina, Vera Möbius
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2646-3 / 3751526463
ISBN-13 978-3-7515-2646-3 / 9783751526463
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