Ruchloser Schürzenjäger - unschuldige Schönheit? (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2681-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruchloser Schürzenjäger - unschuldige Schönheit? - Sophie Jordan
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Seine Tage als Schürzenjäger sind vorbei! Das hat Kingston sich feierlich geschworen. Davon hängt nicht nur sein guter Ruf, sondern auch sein eigener Seelenfrieden ab. Deshalb weiß er: Die schöne, aber schüchterne Miss Charlotte Langley stellt garantiert keine Gefahr für seinen Entschluss dar. Doch plötzlich schmiegt sie sich an ihn und küsst ihn feurig. Unglaublich! Denn Miss Charlotte ist eigentlich einem anderen versprochen. Kingston muss gegen die süße Versuchung ankämpfen, koste es, was es wolle ...



Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzesssinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston, und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Reality-Shows an.

2. KAPITEL


Kingston war nicht er selbst.

Die Zeichen waren alle da. Unübersehbar und unbestreitbar. Und unerwünscht. Er wollte nicht so sein, und doch … war er einfach so.

Er mied die üblichen Orte seiner Ausschweifungen. Seine Clubs. Die Rennbahnen. Das Theater. Seine Lieblingskneipen. Die Spielhöllen. Die Partys und Streifzüge durch die Stadt, die bis zum Morgengrauen dauerten. Die Tage andauernden Partys auf dem Land, die ihn im Winter unterhielten. Der endlose Strom von Frauen.

All das mied er.

Er ignorierte seine Freunde, eine Familie im traditionellen Sinne hatte er nicht. Es gab nur wenige Menschen in seinem Leben, die er als Familie bezeichnen konnte.

Ja, er hatte einen Vater. Einen, der ihn aus irgendeinem seltsamen Grund gerne um sich hatte. Er wusste, dass das außergewöhnlich war. Die meisten Adligen waren nicht bereit, sich mit ihren Bastarden zu beschäftigen oder gar in der Öffentlichkeit zu zeigen, aber sein Vater hatte nie ein eheliches Kind gezeugt, also war seine Gunst vielleicht nicht weiter verwunderlich.

Sein Vater war nicht der Typ Mann, dem es wichtig war, was die Gesellschaft von ihm dachte. Der Earl of Norfolk war kein sittsamer, zurückhaltender Aristokrat mittleren Alters. Er trieb es immer noch so wild, wie er es als junger Mann getan hatte, als er Bastarde auf dem Lande zeugte. Kingston musste es wissen. Schließlich war er selbst ein solcher Bastard.

Auch seine Stiefmutter war keine tugendhafte Dame. Sie ging den gleichen Vergnügungen nach wie sein Vater. Deshalb passten sie auch so gut zusammen. Ihre Partys gehörten zu den ausschweifendsten des Königreichs. Sein Vater und seine Stiefmutter nannten ihre Zusammenkünfte Salons, aber in Wahrheit waren sie kaum mehr als Orgien.

Sie luden Kingston immer ein. Früher hatte er sich an ihrer Aufmerksamkeit erfreut und sich sogar – sofern er es gewagt hatte, sich dies einzugestehen – geliebt gefühlt, wenn sie ihn in ihr Leben einbezogen.

Aber jetzt verspürte er nicht länger den Wunsch, einbezogen zu werden. Ihr hedonistischer Lebensstil passte nicht mehr zu ihm. Vor einem Jahr war es noch genau richtig gewesen, aber jetzt …

Jetzt, plötzlich, war alles anders. Nichts, was ihn früher verlockt hätte, erschien ihm jetzt noch erstrebenswert.

Die vielleicht wichtigste Veränderung von allen war, dass Kingston seit dreizehn Monaten nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen war. Mehr als ein Jahr. Ein Rekord, ganz sicher. Nicht mehr, seit er seine Mutter am Krankenbett besucht hatte. Er hatte gewusst, dass sie kränklich war, bevor er sie aufsuchte, aber sich der Realität zu stellen, war etwas ganz anderes gewesen.

Etwas zu wissen und etwas mit den eigenen Augen zu sehen waren zwei ganz verschiedene Dinge.

Jetzt wusste er, wie es um seine Mutter in Wirklichkeit stand.

Jetzt hatte er gesehen, wie seine Mutter unter einer Krankheit litt, die zu grausam war, um sie beim Namen zu nennen, und es hatte ihn verändert. Es hatte ihm die Lust an seinem gewohnten Lebensstil genommen.

Vielmehr war es sogar so, dass er regelrechte Verachtung dafür empfand.

Er wunderte sich über sich selbst, aber er konnte diesen Schleier, der über ihm hing, nicht abschütteln.

Sein Vater verstand nicht, was mit ihm los war. Auch seine Freunde nicht. Nicht dass er es einem von ihnen versucht hätte zu erklären. Er sprach weder mit seinen Freunden noch mit seiner Familie über tiefer gehende Dinge. Damit wollte er auch jetzt nicht anfangen.

Er konnte es sich selbst kaum erklären. Da vermied er lieber die einschlägigen Orte und Veranstaltungen und wartete ab, wie sich die Lage entwickelte.

Die letzten vierzehn Tage hatte er sich in einem Gasthaus in den Cotswalds vergraben. Landschaftlich reizvoll, aber es gab dort viel zu viele neugierige Gäste. Die Tochter des Wirts war die neugierigste von allen. Sie lauerte ihm ständig auf, um ihn mit ihren armseligen Flirtversuchen zu belästigen, löcherte ihn mit Fragen und schnüffelte in seinen Angelegenheiten herum. Von seinen einsilbigen Antworten hatte sie sich kaum beirren lassen.

Am Tag zuvor hatte er mitten in der Nacht beschlossen, seinen Aufenthalt am nächsten zu beenden, nachdem er die impertinente Person nackt in seinem Bett vorgefunden hatte. Er war seit über einem Jahr abstinent. Aber sie war kaum die Frau, die ihn von seinem selbst auferlegten Vögelverbot abbringen konnte. Er wusste nicht, welche Frau ihn verführen könnte, wenn überhaupt, aber die geschwätzige Wirtstochter war es nicht.

Er hatte das Mädchen aus seinem Zimmer geworfen und war am nächsten Tag zu dem einen Ort aufgebrochen, von dem er wusste, dass ihn niemand dort finden würde. Weder sein Vater noch seine Stiefmutter. Keiner seiner feierfreudigen Freunde.

Er machte sich auf, um seinen langweiligen Stiefbruder zu besuchen. Wenn er Warrington überhaupt als Stiefbruder bezeichnen konnte. Sie hatten nichts füreinander übrig. Warrington konnte ihn nicht ausstehen. Er hatte ihn bei all ihren erzwungenen Begegnungen lediglich geduldet.

Doch der Stiefsohn seines Vaters schien die perfekte Lösung zu sein. Warrington lebte wie ein Einsiedler und mied die Gesellschaft. Nicht ein einziges Mal hatte er eine von Norfolks Partys besucht. Kingston nahm an, dass er auf Haverston Hall, wo Warrington wohnte, die ersehnte Ruhe und Abgeschiedenheit finden würde. Vorausgesetzt, der Duke warf ihn nicht hinaus. Es war durchaus möglich, dass Warrington ihm die Tür vor der Nase zuschlug.

Als er in Haverston Hall ankam, war er auf einen frostigen Empfang gefasst.

Das Letzte, was Kingston erwartet hatte, war, dass sein Bruder verheiratet war und mit einer Schar von Frauen zusammenwohnte. Respektable Frauen. Warringtons Ehefrau und deren Schwestern.

Noch schockierender war, dass Warrington ausgerechnet am Abend seiner Ankunft Gäste eingeladen hatte – Dinnergäste.

Tatsächlich hatte er ihm die Tür nicht vor der Nase zugeschlagen. Vielmehr hatte er ihn hereingelassen. Zwar nicht sehr herzlich, aber Warringtons junge Frau hatte das kühle Verhalten seines Bruders durch ihre freundliche Art wettgemacht.

Die junge Duchess of Warrington war überaus hübsch und ließ sich von den finsteren Blicken ihres Mannes nicht einschüchtern. Sie lud Kingston ein, so lange zu bleiben, wie er wollte.

Kingston bezweifelte allerdings, dass das sehr lange sein würde. Warrington lebte nicht mehr wie ein Einsiedler. Leider. Und das änderte alle seine Pläne.

Er würde natürlich über Nacht bleiben, aber morgen würde er sich rasch verabschieden. Er kannte sein Ziel nicht. Vielleicht war es an der Zeit, sich eigene vier Wände zuzulegen. Dann wäre er nicht mehr auf andere angewiesen.

Er hatte sich nie die Mühe gemacht, sich eine eigene Wohnung zu besorgen, weil es bislang keinen Bedarf gegeben hatte. Er hatte noch nie das Bedürfnis verspürt, sesshaft zu werden oder nach einem Rückzugsort oder gar einem eigenen Haus.

Er hatte einen nomadischen Lebensstil genossen und war von Hausparty zu Hausparty gezogen. Wenn ausnahmsweise mal keine Party stattgefunden hatte, hatte er auf einem der Anwesen seines Vaters die Zeit bis zur nächsten Vergnügung überbrückt. Das war aber nur äußerst selten vorgekommen. Er hatte eigentlich immer zu viele Einladungen erhalten, als dass er sie alle hätte annehmen können. Er hatte sich aussuchen können, wo und mit wem er feiern wollte.

Das war jetzt alles vorbei.

Er hatte genug von seinen hedonistischen Neigungen. Er war vielleicht nicht so reich wie sein Stiefbruder, aber er war schon ein wohlhabender Mann. Es war an der Zeit, dass er Wurzeln schlug. Er konnte es sich leisten, sich niederzulassen. Dann konnte er allein sein, wann und so oft er wollte.

Doch heute Abend würde er Warrington und seine neue Familie und seine Gäste ertragen müssen. Es war ein Fehler gewesen, hierherzukommen. Irgendwie würde er die eine Nacht hinter sich bringen.

Kingston stand in dem elegant ausgestatteten Salon und schaute aus dem Fenster, hinter dem sich der parkähnliche Garten erstreckte. Er lehnte sich mit einer Schulter gegen den Fensterrahmen und beobachtete, wie draußen die Dämmerung einsetzte und den Himmel in tiefe Grau- und Violetttöne mit einem Hauch von Orange tauchte.

Er hörte dem Geplauder der anderen um ihn herum nur mit halbem Ohr zu, plante seine Flucht am nächsten Tag und überlegte, wohin er sich wohl als Nächstes wenden würde.

Auf den Shetlands war er noch nie gewesen. Die Inseln lockten ihn mit ihrer abgelegenen Lage. Dort musste es doch ein nettes kleines Fischerdorf mit einer gemütlichen Bleibe für ihn geben.

Es war ja nicht so, dass Warrington ihn vermissen würde, wenn er sich morgen wegschlich. Er hatte eine Grimasse geschnitten, als er Kingston heute erblickte. Zwischen ihnen hatte es nie Wärme oder Zuneigung gegeben.

Kingston wusste genau, dass der Duke ihn verachtete. Es hatte ihn nie interessiert, was Warrington über ihn dachte, denn er konnte den Mann nicht leiden, ob er nun ein Verwandter war oder nicht. Es amüsierte Kingston sogar ein wenig, dass seine Anwesenheit dem verdammten Duke die Stimmung verdarb.

„Kingston, was gibt es da draußen auf dem Rasen so Faszinierendes zu sehen? Warum setzen Sie sich nicht zu uns, guter Mann?“

Er drehte sich bei dieser Frage um. Ein älterer Herr in einer hellen pflaumenfarbenen Jacke stand vor ihm und sah ihn freundlich an. Kingston zwang seinen Blick von der Jacke weg. Genau wie die Sonne konnte er sie nur kurz betrachten.

Den Namen des...

Erscheint lt. Verlag 2.3.2024
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Carlotta Jakob
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2681-1 / 3751526811
ISBN-13 978-3-7515-2681-4 / 9783751526814
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