Corcoran jagt Geister: Gruselkrimi Sammelband (eBook)

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2024 | 1. Auflage
500 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-3629-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Corcoran jagt Geister: Gruselkrimi Sammelband -  Alfred Bekker
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Horror-Geschichten von Alfred Bekker Übernatürliche Wesen bedrohen die Welt. Dämonen suchen die Menschen heim - und mutige Dämonenjäger begegnen dem Grauen... Dieses Buch enthält folgende Geschichten: Der Knochengott Dämonenmeister Burg der Schatten Corcoran und der Köpfer Corcoran jagd den Satansgeiger Corcoran stellt den Gehörnten Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Alfred Bekker, Conny Walden und Janet Farell.

11


"Wir hatten keine andere Wahl", sagte Martin Sarrasco.

"Man hat immer eine Wahl!", erwiderte seine Frau.

"Du redest Unsinn."

"So?"

"Herrgott noch mal!"

"Nimm dessen Namen nicht in den Mund, Martin."

"Wie?"

"Sprich nicht von Gott. Das klingt irgendwie..."

Sie stockte.

Begann zu weinen.

Wieder und wieder.

Martin Sarrasco atmete tief duch. Er verdrehte die Augen. Scheiße, hat sie nicht Recht? Hat sie nicht verdammt noch mal Recht?

Seine Frau saß heulend auf der Bettkante. Sie schluchzte zum Steinerweichen. Immer wieder wurde sie von Heulkrämpfen geschüttelt.

Die Tränen rannen ihr nur so das Gesicht hinunter.

Das dezente Make-up war völlig zerlaufen. Ein Aquarell der Verzweiflung.

"Ich glaube, es war ein Fehler", brachte sie schließlich heraus. "Es war ein gottverdammter Fehler. Wir hätten uns niemals auf diese Sache einlassen dürfen."

"Das sagt sich jetzt leicht."

"Habe ich vielleicht unrecht?"

"Nein...Quatsch... Verdammt, ich weiß es nicht!" Martin Sarrasco raufte sich die Haare. Die ganze Situation ist verfahren. Völlig verfahren.

Sie sah ihn an.

Er dachte: Mein Gott, sieh mich nicht so an. Ich könnte dich für diesen Blick töten. Bin ich denn allein Schuld an dem, was geschehen ist? Jetzt können wir nicht mehr heraus aus dem Schlamassel. Wir können einfach nicht. Einmal in die Sackgasse gelaufen und Schluss...

Ihr Gesicht veränderte sich, verzog sich zu einer Grimasse.

"Ich hasse dich dafür, Martin", sagte sie.

"Mach's dir nicht so einfach."

"ICH mache es mir NICHT einfach, Martin."

"Ach komm, Sue."

"So ist es doch!"

"Sue..."

" Sue...", äffte sie ihn nach. "Sue...Sue...Sue... Du willst doch alles nur unter einer süßen Soße aus beruhigenden Worten zudecken. Verdammt, ich scheiß darauf, hörst du? Ich scheiß darauf!"

"Laut genug war's zumindest."

"Aber angekommen ist es bei dir wohl noch lange nicht."

Pause.

Eine lange, unangenehme Pause, scher wie Blei.

Er wich ihrem Blick aus, sah zur Seite. "Was hätten wir denn tun können?", erwiderte er. "Wir haben von Tazilaars Kraft profitiert. Und jetzt waren wir mit dem Opfer an der Reihe. Unser Kind, es gehörte gewissermaßen von Anfang an nicht uns. Verstehst du das, Sue?"

Sie verstand es nicht.

Sie antwortete ihm auch nicht.

Sie schüttelte nur stumm den Kopf. "Sprich diesen Namen nicht wieder aus!", brachte sie dann hervor. "Den Namen dieses... dieses Monstrums, des Knochengottes!"

An der Wohnungstür klingelte es.

Sie sahen sich an.

"Das ist bestimmt irgend so ein Medienfritze", meinte Martin Sarrasco. "Ich wimmle die ab!"

Er lief zur Schlafzimmertür.

Sue meldete sich noch einmal zu Wort und der Klang ihrer Stimme ließ Martin Sarrasco erstarren.

"Es ist nicht zu fassen", sagte sie. "Du heuchelst dem Fernsehen den besorgten Vater vor und in Wahrheit weißt du ganz genau, was mit deinem Kind geschehen ist! Du weißt, dass nichts als ein paar Knochen übrig sind... sein Schädel wird jetzt bei den anderen hängen. Bei den vielen anderen. Mein Gott..."

Sie schluchzte erneut.

Sagte noch etwas, wovon Martin Sarrasco beim besten Willen nicht ein Wort zu verstehen vermochte.

Er öffnete halb die Lippen, wollte etwas erwidern, aber dann klingelte es ein zweites Mal. Diesmal ungeduldiger.

"Ja, ja", murmelte er vor sich hin.

Sein Gesicht wirkte angespannt.

Wie zur Maske erstarrt.

Während Martin Sarrasco durch den Flur ging, bemerkte er, dass er zitterte.

Tazilaar, dachte er.

Gott der Knochen.

Gebieter!

Und immer wieder hallten gebetsmühlenartig Worte einer längst vergessenen Sprache in seinem Inneren wieder: ' Makator latam! Makator latam!'

Schluss damit!, durchzuckte es ihn.

Ich kann es nicht mehr hören!

Ich kann es einfach nicht mehr.

'Hast du vergessen, wem du dienst?' fragte eine unerbittliche Stimme in ihm.

In diesem Moment glaubte er, ein höllisches Gelächter in seinem Schädel widerhallen zu hören. 'Etwas' berührte sein Inneres. Eine 'Kraft', eine 'Macht', etwas Unheimliches, Unerklärbares.

Tazilaar...

'Hast du nicht gewusst, dass es kein Zurück mehr für dich gibt? Hat man es dir nicht hundertmal gesagt? Steht es nicht in den alten Schriften? Hast du das alles vergessen, Martin Sarrasco?'

Martin Sarrasco erreichte die Tür.

Bevor er sie öffnete, warf er kurz einen Blick auf die Rolex an seinem Handgelenk.

Kurz vor Mitternacht.

Selbst die Leute vom Fernsehen waren nicht so dreist, jetzt noch hier aufzutauchen.

Wer konnte es also sonst sein?

'Sie', dachte er.

Seine Brüder, seine Schwestern in diesem unheiligen Glauben, der sie alle zu Sklaven Tazilaars machte.

Zu Sklaven jenes Tazilaar, der alten Überlieferungen nach selbst ein Sklave noch mächtigerer Wesen war.

Ein Sklave der Dämmerdämonen.

'Hast du Schuld auf dich geladen?', fragte Martin Sarrasco sich selbst. 'Kannst du wirklich sagen, dass du immer im Dienst unserer Gemeinschaft gehandelt hast, so wie man es von dir erwartet, so wie du es geschworen hast, dort unten, in den Tiefen des Gewölbes unter dem Dakota House?'

' Verdammt!', sagte eine andere Stimme in ihm. 'Verdammt, es war mein Kind! MEIN Kind!'

Kaum war dieser Gedanke in seinem Bewusstsein aufgetaucht, glaubte Martin Sarrasco wieder das höhnische Lachen zu hören.

Seid still!, schrie es in ihm.

Seid endlich still, ihr Teufel!

Zitternd öffnete Martin Sarrasco die Tür.

Er verzichtete darauf, durch den Spion zu sehen, denn er glaubte zu wissen, wer dort draußen auf ihn wartete. Irgendein sensationsgeiler Reporter, das Mikro in der ausgestreckten Hand, neben sich ein Kameramann.

Doch er irrte sich.

Sarrasco stutzte.

Er blickte in das Gesicht eines korpulenten, rothaarigen Mannes. Die Augen, die Sarrasco ansahen, brannten wie Feuer. Eine geradezu gespenstische Intensität war ihrem Blick eigen.

"Mr. Sarrasco?", fragte der Rothaarige.

"Ja?"

"Mein Name ist David Corcoran. Ich möchte mit Ihnen über Ihr verschwundenes Kind sprechen."

"Danke, kein Bedarf!"

Sarrasco wollte die Tür zuknallen, aber Corcoran hatte bereits seinen Fuß dazwischengestellt.

"Ich habe Ihren Auftritt im Fernsehen gesehen", sagte Corcoran. "Ich bin weder von der Presse, noch vom Fernsehen."

"Was wollen Sie von mir?"

"Sagte ich das nicht bereits?" Corcoran machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. "Sie wissen so gut wie ich, dass es für Ihr Kind vermutlich bereits zu spät ist... aber andere werden ihm folgen. Andere werden ebenfalls als abgeschabte Knochen enden, die man zu seltsamen Zeichen zusammengelegt auf dem Hielscher Playground im Central Park auffinden wird."

Martin Sarrasco sah Corcoran völlig perplex an.

"Helfen Sie mir", sagte Corcoran. "Helfen Sie mir, diesem Spuk ein Ende zu machen!"

"Wer sind Sie um Himmels Willen?"

Jetzt meldete sich Susan Sarrasco zu Wort.

Sie war in den Flur gekommen.

"Kommen Sie herein, Sir!", sagte sie.

Corcoran betrat die Wohnung.

Martin Sarrasco wich zurück, stellte sich dann neben seine Frau. Corcoran schloss die Wohnungstür hinter sich. Martin Sarrasco registrierte ein unruhiges Zucken seiner Finger. Er krallte die Hände krampfhaft zusammen.

Die Kraft Tazilaars, dachte er. Sie übernimmt langsam die Kontrolle über dich! Du wirst es nicht verhindern können. So oft hast du gesehen, wie dies bei anderen vor sich ging, jetzt bist du an der Reihe.

"Wer schickt sie?", fragte Sue Sarrasco indessen an Corcoran gewandt.

"Das ist nicht wichtig", sagte Corcoran. "Wichtig ist nur, dass keine Kinder mehr getötet werden."

"Ja", flüsterte sie.

"Wo finden die Rituale statt? Im Keller? Ich habe den gesamten Keller abgesucht. Aber dort irgendwo unter der Erde muss es irgendwo sein. Das weiß ich."

"Woher—-", stammelte sie.

"Auch das spielt keine Rolle", sagte Corcoran.

Sue Sarrasco wischte sich über das Gesicht, wischte das verlaufene Make-up an ihren Ärmel. "Es...es gibt...", stammelte sie.

"So reden Sie schon!", forderte Corcoran ungeduldig.

Er trat einen Schritt näher.

Irgend etwas ließ ihn dann stoppen.

Vielleicht ein inneres Gefühl - eine Art Instinkt - für die Gefahr. Vielleicht auch die verkrampfte Haltung, die Martin Sarrasco plötzlich einnahm. Jeder Muskel, jede Sehne seines Körpers schien auf einmal angespannt zu sein. Wie bei einem zum Sprung bereiten Raubtier. Sue Sarrasco fuhr fort. Sie hatte offensichtlich Mühe beim Sprechen.

'Etwas' hinderte sie anscheinend daran, klar zu formulieren.

Sie kämpft, dachte Corcoran. Sie kämpft mit der Macht ihres dämonischen Gebieters.

Corcoran murmelte eine Beschwörung, um die junge Frau zu unterstützen.

"Ein geheimer Eingang!", stammelte sie. "Es gibt einen geheimen Eingang! Unten... im Keller! Man findet ihn nicht gleich... ein Schacht... tief... Abwasser... nein!" Sie fasste sich an den Kopf, so als spürte sie plötzlich einen heftigen...

Erscheint lt. Verlag 26.1.2024
Verlagsort Lengerich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7452-3629-7 / 3745236297
ISBN-13 978-3-7452-3629-3 / 9783745236293
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