G. F. Unger Western-Bestseller 2660 (eBook)

Warbow City

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6223-6 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2660 -  G. F. Unger
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Als Bob Fuller im Morgengrauen die ersten Häuser der Stadt vor sich auftauchen sieht, stößt er auf seinem wild galoppierenden Pferd einen triumphierenden Schrei aus. Denn nun ist er ziemlich sicher, dass er entkommen ist.
Vor dem Palace Hotel reißt er sein schweißnasses Pferd auf die Hinterhand und schwingt sich aus dem Sattel. Mit einigen Sätzen erreicht er den Plankengehsteig und stößt die Tür auf. Der Nachtmann hinter dem Anmeldepult schreckt in seinem Schaukelstuhl hoch, aber Bob Fuller springt bereits die Treppe hinauf.
Er ist ein geschmeidiger, wild und verwegen wirkender, noch recht junger Bursche. Er hämmert wenig später an eine Zimmertür und ruft dabei: »He, Marshal! He, Orrin Adams! Sie sind hinter mir her! Sie sind gleich hier und wollen mich hängen! Komm heraus und sag ihnen, dass sie in deiner Stadt niemanden hängen dürfen!«
Er muss nicht lange warten. Dann öffnet sich die Tür.
Orrin Adams steht in der Unterhose und mit nacktem Oberkörper vor ihm, in der Hand einen schweren Colt. Sie betrachten sich einige Sekunden im schwachen Schein der Flurlampe. Dann sagt Orrin Adams grimmig: »Aaah, du bist der Brüllaffe! Wer ist hinter dir her?«


Warbow City

Als Bob Fuller im Morgengrauen die ersten Häuser der Stadt vor sich auftauchen sieht, stößt er auf seinem wild galoppierenden Pferd einen triumphierenden Schrei aus. Denn nun ist er ziemlich sicher, dass er entkommen ist.

Vor dem Palace Hotel reißt er sein schweißnasses Pferd auf die Hinterhand und schwingt sich aus dem Sattel. Mit einigen Sätzen erreicht er den Plankengehsteig und stößt die Tür auf. Der Nachtmann hinter dem Anmeldepult schreckt in seinem Schaukelstuhl hoch, aber Bob Fuller springt bereits die Treppe hinauf.

Er ist ein geschmeidiger, wild und verwegen wirkender, noch recht junger Bursche. Er hämmert wenig später an eine Zimmertür und ruft dabei: »He, Marshal! He, Orrin Adams! Sie sind hinter mir her! Sie sind gleich hier und wollen mich hängen! Komm heraus und sag ihnen, dass sie in deiner Stadt niemanden hängen dürfen!«

Er muss nicht lange warten. Dann öffnet sich die Tür.

Orrin Adams steht in der Unterhose und mit nacktem Oberkörper vor ihm, in der Hand einen schweren Colt. Sie betrachten sich einige Sekunden im schwachen Schein der Flurlampe. Dann sagt Orrin Adams grimmig: »Aaah, du bist der Brüllaffe! Wer ist hinter dir her?«

»Nun, wer schon? Hogjaw Staretter natürlich mit einem großen Rudel! Sie haben Fred Yankton vom Pferd geschossen und Tom Barney ...«

Die Stimme versagt ihm nun. Und er wird von der nackten, heißen Angst geschüttelt.

Er ist um sein Leben geritten und wusste keinen anderen Ort als diesen hier.

Orrin Adams betrachtet ihn immer noch. Er kennt ihn gut genug, und noch besser kennt er Bob Fullers Schwester.

Er wendet sich plötzlich ins Zimmer zurück und knurrt fast böse: »Komm herein! Und wenn deine Furcht zu groß ist, dann kriech unter mein Bett!«

Nach diesen Worten beginnt er sich anzukleiden. Seine Kleidung ist überall im Zimmer verstreut, und so wandert er darin herum und vervollständigt sein Äußeres sehr schnell. Als er seine Stiefel anzieht, fällt auf, dass die Sporen angeschnallt sind.

Er ist ein Stadtmarshal. Und dennoch trägt er Sporen, so als wollte er auf seine Herkunft hinweisen. Auf seinem Handrücken sind alte Lassonarben.

Zum Schluss zieht er den Mantel an und setzt den Hut auf.

Als er das Gewehr in die Hand nimmt, lädt er es auf eine besondere Art durch, nämlich mithilfe eines besonderen Schwungs einhändig.

Der große Colt im Holster, den er links vorne trägt, ist jedoch seine hauptsächliche Waffe.

Als er das Zimmer verlässt, sieht er sich nach Bob Fuller gar nicht mehr um. Draußen vor dem Hotel sind nun viele Reiter. Sie lassen ihre schnaubenden Pferde tanzen. Sie haben Bob Fullers Pferd vor dem Hotel gesehen und sofort angehalten. Nun wirbelt Staub. Als der Lärm sich etwas legt, tönt Hogjaw Staretters tiefe, kehlige Stimme.

»Hoiii, Adams! Ist er bei dir untergekrochen? Dann bring ihn heraus! Oder wir holen ihn! Heraus mit ihm!«

In Hogjaw Staretters Stimme ist ein wildes, böses Frohlocken.

Er hat ein knappes Dutzend Reiter bei sich.

Und alle Pferde tragen das Brandzeichen der Warbow Ranch, einen Kriegsbogen mit aufgelegtem Pfeil.

Denn Hogjaw Staretter ist der Erste Vormann der Warbow-Mannschaft.

Orrin Adams tritt nun aus dem Hotel – ein großer, hagerer Mann, ziemlich langhaarig, mit einem Schnurrbart und hellen Augen. Da er den Mantel offen trägt, sieht man seinen Colt und ein Stück darüber den Stern auf der Weste. Das Gewehr hält er, lässig um den Kolbenhals gepackt, in der Rechten.

Er tritt vom Plankengehsteig in den Staub des Platzes und bewegt sich einige Schritte nach vorn.

Als zwei der Reiter ihre Pferde hinter ihm zwischen ihn und das Hotel lenken wollen, winkt er nur mit dem Gewehr – und es geht etwas von ihm aus, was die Reiter von ihrem Vorhaben ablassen lässt.

Ja, es geht etwas von ihm aus.

Man muss es besonders erwähnen. Selbst die hartbeinigen und wilden Reiter der Warbow Ranch spüren es, obwohl sie sonst vor niemandem Respekt haben außer vor ihrem Boss George Jessup und ihrem Vormann Hogjaw Staretter.

Letzterer will sich vom Pferd schwingen.

Doch Orrin Adams sagt scharf: »Bleib oben, Staretter! Bleib oben auf deinem Gaul!«

Staretter gehorcht wahrhaftig.

Aber er lacht kehlig. Und er beugt sich etwas vor und spricht über die Ohren seines Pferdes hinweg: »Orrin, wir haben ihn mit einigen anderen beim Viehdiebstahl erwischt. Ich will ihn haben – und ich bekomme ihn, so oder so. Also werden wir ihn aus diesem Hotel dort holen wie eine Ratte aus dem Loch. Du kannst hier warten.«

Und wieder will er vom Pferd.

Doch abermals sagt Orrin Adams: »Bleib oben, Hogjaw!«

Nun staunt dieser ganz offensichtlich.

»He«, sagt er dann langsam und schwer, »he, Mister, willst du einen Viehdieb beschützen? Willst du uns daran hindern, ihn zu hängen, wie man es in diesem Lande mit Vieh- und Pferdedieben tut?«

In Hogjaw Staretters Stimme ist ein staunender Klang, der ganz und gar zum Ausdruck seines runden Gesichtes passt. Staretter ist ein bulliger Bursche, bärenstark und ständig angriffslustig wirkend, ein Bursche, dem man zutraut, dass er jedes Hindernis frontal angreift.

Nun staunt er und wirkt dadurch einen Moment unsicher. Doch als er sich dessen bewusstwird, steigt auch schon der Zorn in ihm hoch.

Der Atem bevorstehender Gewalt weht nun im kalten und grauen Morgen hier vor dem Palace Hotel.

Die Stadt schläft noch. Zumindest tut sie so.

Es ist eine Stadt, deren Bürger sich von einem Revolvermarshal beschützen lassen. Und weil sie ihm einen hohen Revolverlohn dafür zahlen, ist er jetzt allein.

In dieser Minute jetzt wird es sich entscheiden, ob Warbow City seine Stadt bleiben wird oder nicht.

Adams sagt zu Hogjaw Staretter empor: »Pass auf, Hogjaw, ich will es dir erklären. Dies ist meine Stadt. Bis zu den Stadtgrenzen vertrete ich die Stadtgesetze. Was dort draußen auf der Weide geschieht, geht mich nichts an. Er hat deshalb hier den gleichen Anspruch auf Schutz und Sicherheit wie jeder andere Mensch. Und schon gar nicht lasse ich ihn zu einer Lynchpartie entführen. Jetzt kennst du meinen Standpunkt, Hogjaw Staretter. Und nun hau ab mit deiner Mannschaft. Ihr stört hier die Morgenruhe. Hau ab!«

Hogjaw Staretter, der Erste der Warbow Ranch, und seine Reiter auf dem Platz vor dem Hotel – sie können es zuerst nicht glauben.

Und sicherlich wären Orrin Adams' Worte ein Witz gewesen, wären sie von einem anderen Mann gesprochen worden.

Aber es ist nicht irgendein Mann. Es ist Orrin Adams. Und das, was von ihm ausgeht, verstärkt sich nun noch, und sie alle spüren es deutlich. Es ist der Anprall von Gefahr, der wie ein kalter Hauch kommt – oder wie die Witterung eines Raubtiers. Und vielleicht spüren sie auch deutlich, dass hinter diesem kalten Atem die Bereitschaft zum Sterben vorhanden ist. Sie erinnern sich wieder an den Ruf dieses Mannes. Und plötzlich begreifen sie, dass Orrin Adams die Sache hier auskämpfen wird, sollte es notwendig sein. Denn tut er es nicht, dann unterwirft auch er sich der Warbow Ranch – und damit tut es auch die Stadt.

»He«, grollt Hogjaw Staretter, »he, für wie groß hältst du dich denn eigentlich, Orrin Adams?«

»Das wird sich herausstellen, wenn du absitzen solltest, um Bob Fuller aus der Stadt zu schleifen.«

Die Stimme des Town Marshals klingt noch lässiger, dabei aber spröder, kälter und unversöhnlicher.

Ja, er ist bereit. Dies lässt er sie glaubhaft spüren.

Und so zögert der Erste von der Warbow Ranch. Ja, zum ersten Mal seit vielen Jahren ertappt sich Staretter bei einem Zögern.

Das irritiert ihn. Er befürchtet plötzlich, er könnte den Glauben an sich selbst verlieren.

Dies ist der Augenblick, in der sich alles entscheidet. Entweder bricht jetzt die Gewalttat aus – oder jemand kneift.

In dieser Sekunde klirren drüben auf der anderen Seite des Platzes einige Fenster. Sie werden zu heftig geöffnet.

Im oberen Stockwerk des Longhorn Saloons zeigen sich in den Fenstern und auf dem Balkon die Mädchen. Es gibt mehr als ein halbes Dutzend Mädchen im Longhorn Saloon. In den Häusern rings um den Platz wusste man Bescheid.

Nun gellt Sue Fullers Stimme über den Platz: »Haut ab, ihr Stinker! Haut nur ab, ihr Pfeifen!«

Ihr schrilles Keifen wird nun unterstützt von den gellenden Rufen der anderen Mädchen, die sich mit ihrer »Kollegin« sofort solidarisch erklären.

Und weil sie Bob Fuller mögen, fällt ihnen das nicht mal schwer.

»Bei uns habt ihr endgültig ausgegeigt!«

»Mit euch Stinkern geht keine mehr hinauf!«

»Euch merken wir uns!«

Dieses und anderes mehr tönt keifend herüber.

Die Reiter hinter Hogjaw Staretter werden nervös. Er spürt es. Die ganze Stadt wird jetzt gewiss bis in die entferntesten Winkel wach, dies begreift er ebenfalls.

Und Orrin Adams ist bereit für alles.

Hogjaw Staretter spürt plötzlich, dass er nicht mehr den Nerv hat, weiterzumachen.

Sein Instinkt sagt ihm,...

Erscheint lt. Verlag 17.2.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6223-X / 375176223X
ISBN-13 978-3-7517-6223-6 / 9783751762236
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