Skull-Ranch 126 (eBook)

Rinderkrieg

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6297-7 (ISBN)

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Skull-Ranch 126 - Dan Roberts
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Es sind zähe Burschen, die Skull-Rancher John Morgan mit einer Rinderherde nach Kansas schickt. Chet Quade, der ehemalige Revolverkämpfer und jetzige Vormann, führt den Trail an. Und schon bald muss er die erste Feuerprobe bestehen: Eine Rotte abtrünniger Indianer ist hinter ihnen her.
Aber es soll noch schlimmer kommen. Blutige Meilen liegen vor ihnen, und in Dodge City ist ihr Höllentrail immer noch nicht zu Ende. Dort wollen die Rancher den Rinderkrieg...


Rinderkrieg

von Dan Roberts

Es sind zähe Burschen, die Skull-Rancher John Morgan mit einer Rinderherde nach Kansas schickt. Chet Quade, der ehemalige Revolverkämpfer und jetzige Vormann, führt den Trail an. Und schon bald muss er die erste Feuerprobe bestehen: Eine Rotte abtrünniger Indianer ist hinter ihnen her.

Aber es soll noch schlimmer kommen. Blutige Meilen liegen vor ihnen, und in Dodge City ist ihr Höllentrail immer noch nicht zu Ende. Dort wollen die Rancher den Rinderkrieg...

In den Büschen rauscht es, zerfetzte Blätter und Zweige fliegen durch die Luft, und dann dröhnt das urwelthafte Brüllen des mächtigen Bullen durch das weite Tal.

Shorty reißt die Zügel zur Seite. Das Weidepferd dreht sich, stemmt in Erwartung des Angriffes alle viere in den Boden, aber der gewaltige Stier steht reglos zwischen den Sträuchern.

»Das ist er!«, brüllt der kleinwüchsige Cowboy begeistert. »Das ist unser Leitstier! Holt ihn euch, Jungs. Loooos, kreist ihn ein, packt ihn am Schwanz und bringt ihn her!«

Das Geschrei des Kleinen bringt alles durcheinander.

Fünf Reiter reißen ihre Pferde herum und lassen sechs Dutzend gehörnter Tanten einfach davonsausen. Die Viecher waren genau richtig für den langen Trail nach Kansas, aber die Cowboys wissen, dass ein guter Leitbulle mehr wert ist als dreihundert Schlachtrinder.

Brazos gibt seinem starken Wallach die Zügel frei. Der schwere Cowboy, der früher mal Hufschmied war, kann sich auf seinen kleinen Freund verlassen. Brazos weiß, dass Shorty den richtigen Stier gefunden hat, wenn er so ein Geschrei anstimmt. Jetzt kommt es nur noch darauf an, diesen Bullen an die Kette zu legen, ihn zum wahrhaftigen Anführer der Herde zu machen, die aus dem Bluegrass Valley nach Kansas trailen soll.

Drei Cowboys lenken ihre Pferde in weitem Bogen hinter den Stier. Der Wind steht günstig. Er weht genau auf den massigen Toro zu. Er wittert nur die Angreifer, die sich in Sichtweite nähern.

Als die Angreifer, die Feinde auf den Pferden, nur noch zwei Dutzend Längen entfernt sind, springt der Stier mit allen vieren zugleich hoch und dreht sich dabei. Wie eine gewaltige Maschine aus Muskeln donnert er durch das Strauchwerk, reißt Büsche und kleine Bäume um, wirft mit den Hufen große Grassoden hoch und lässt die Reiter nur den steil aufgerichteten Schwanz sehen.

Die Cowboys grinsen und lachen laut. Denn der Toro wird der Überraschung seines Lebens begegnen.

Als er den Buschgürtel hinter sich gebracht hat, stemmt er plötzlich die Vorderhufe in den Boden. Länger als drei Yards reißt der Stier die Grasnarbe auf. Schwerfällig pendelt sein Kopf hin und her. Die nadelscharfen Hornspitzen fetzen Zweige von einer jungen Gelbkiefer.

Shorty lacht meckernd und ruft: »Pech gehabt, was Toro? Jetzt haben wir dich. Pass mal auf, gleich bist du in der Schlinge.«

Die Wurfseile schwirren durch die Luft. Erschreckt springt der Bulle einen Schritt zurück, aber mit seinen Vorderläufen tritt der genau in zwei liegende Ovale. Die Reiter zerren an den Zügeln, reißen die Pferde zur Seite, und die Seile straffen sich.

Brüllend fällt der Stier zu Boden. Immer noch versucht das Tier, mit seinem Kopfschlenkern die Hörner als Waffe einzusetzen, aber die Spitzen reißen nur das Moos vom Boden.

Der Toro ist besiegt.

»Seid nur vorsichtig mit ihm«, brüllt Brazos, der von der anderen Seite heranreitet. »Wir brauchen diesen Kerl. Er wird unsere Herde nach Kansas führen. Er ist ja ein richtiger King, und die gehörnten Tanten hören auf ihn, folgen ihm, wenn er an der Spitze marschiert.«

»Wenn«, sagt Slick skeptisch, »ich denke, dass der alte King jede Gelegenheit ausnutzt, die er sieht. Er denkt doch gar nicht dran, sich als Leitstier benutzen zu lassen. Der hat doch seine eigenen Ideen von einem feinen Leben.«

Slick ist ein Cowboy aus dem Süden. Irgendwie verschlug es ihn nach Colorado, in die Goldfelder. Aber Reichtum erwarb Slick dort nicht. Es langte nicht mal zu einem ordentlichen Leben. Also gab er auf und suchte sich einen Job, von dem er was verstand.

John Morgan und Chet nahmen den jungen Reiter sofort. Nach wenigen Minuten im Sattel, nach wenigen Minuten bei den halbwilden Longhorns wussten die Skull-Männer, dass Slick ein hervorragender Cowboy war.

Und er fühlt sich wohl bei diesen harten Kerlen, die aus dem Bluegrass-Valley so etwas wie eine Heimat, ein Stück Zivilisation geschaffen haben.

»Slickboy«, sagt Brazos mit seiner Bassstimme, »seine Einfälle treiben wir ihm schon aus. Wenn ich ihn zwischengenommen habe, weiß er, wer der Boss ist.«

Slick schaut zu Brazos hinüber. Der schwere Mann wirkt zwar wie ein Berg aus Fleisch und Blut, aber dass er einen solchen Stier bezwingen kann, das glaubt der junge Reiter nun doch nicht.

Brazos sitzt ab und geht schräg von vorne auf den Bullen zu. Der King röhrt wütend, will sich befreien, schafft es aber nicht.

Misstrauisch, aus blutunterlaufenen Augen, betrachtet er den massigen Zweibeiner. Als Brazos in die Nähe der weit ausladenden Hörner gelangt, setzt der Bulle seine Waffen ein. Geschickt biegt der schwere Mann den Oberkörper zurück. Kaum einen Inch vor seinem blaukarierten Hemd fährt das nadelspitze Horn durch die Luft.

»Komm schön, mein Kleiner«, sagt Brazos einschmeichelnd, und das klingt bei seinem Organ, als rolle Donner über die Gipfel der Rockies.

»Du bekommst von mir einen feinen Nasenring verpasst, du kleines Zuckerbüllchen. Das muss nämlich sein, sonst haben wir nichts, woran wir die Leine befestigen können, Honigschlecker. Komm schön zum guten Brazos...«

Eigentlich will der Stier überhaupt nicht hinter dem großen Mann herlaufen. Das Tier wittert, ahnt, dass es ihm nicht besonders gut ergehen wird. Dennoch folgt er Brazos. Einmal lockt die einschmeichelnde Stimme den Stier, und zum anderen holt Brazos jetzt aus der Tasche seiner Jacke einen kleinen Brocken Salz und reibt sich erneut die Hände damit ein.

Slick schlägt sich vor die Stirn, als er das sieht, und schimpft sich innerlich einen Narren. Natürlich! Salz bringt den Bullen dazu, hinter dem verhassten Zweibeiner herzulaufen wie ein Hund hinter seinem Herrn.

Bald wird Brazos ihm den Nasenring anlegen, und das Spiel ist gewonnen.

Als Doc Smoky, der Koch, vom Chuck-Wagen her ruft, lenken die Reiter ihre Pferde zum Feuer und sitzen ab.

Erwartungsvoll hocken sich die Cowboys auf die Hacken. Aber Doc Smoky macht keine Anstalten, das Essen zu verteilen.

»Wenn du nicht sofort anfängst«, droht Brazos, »bekommst du genauso einen Nasenring wie unser Leitstier.«

»Er wartet noch auf jemand«, sagt Shorty und deutet auf die drei Teller, die auf der Klappe des Chuckwagons stehen.

Brazos stöhnt und murmelt: »Auch das noch! Was in diesen zwei kleinen Töpfen ist, reicht gerade für mich alleine. Dieser verrückte Suppenbrater von Smoky will 'ne ganze Schwadron damit versorgen. Ich seh's schon, ich muss nachher mit knurrendem Magen weiterschuften.«

»Spiel dich nicht so auf«, antwortet der Alte freundlich. »Ich wette meinen Hut, dass du satt wirst.«

Ungläubig starrt Brazos den faltengesichtigen Koch an und schüttelt den Kopf. Der schwergewichtige Cowboy glaubt nicht, was er hört. Misstrauisch blickt er zu den Dutch-Öfen und kratzt sich am Kinn, dass die Bartstoppeln knistern.

»Wenn du die Dinger bis zum Rand mit Suppe gefüllt hast«, droht Brazos, »ersäufe ich dich in dem Zeug.«

Smoky lässt sich auf nichts ein. Er zeigt grinsend seine gelben Zähne und wirkt auf die Männer am Feuer wie ein Muli.

»Reiter kommen«, sagt Shorty auf einmal und steht auf.

Auch Smoky wird lebendig, schnellt hoch, späht nach Nordwesten und stiefelt zum Küchenwagen hinüber. Der Koch hantiert geschickt und schnell mit seinen Vorräten. Es duftet durchdringend nach frischem Salbei.

Brazos verzieht sein Gesicht zu einem erwartungsvollen Grinsen. Der Cowboy ahnt jetzt, was Doc Smoky für sie alle vorbereitet hat.

Und als John Morgan, seine Tochter Mary-Lou und Chet Quade ihre Tiere am Round-up Camp zügeln und absitzen, verteilt Smoky bereits die Salbei-Omeletts auf die Blechteller. Frisches, selbstgebackenes Brot und grüner Salat aus Mary-Lous Küchengarten runden die Beilagen ab.

Als Smoky danach den Deckel des ersten Dutch-Ofens abhebt und dicke Scheiben Fleisch rausholt, grunzt Brazos selig.

»Hallo, Jungs«, sagt John Morgan lächelnd, als er die verklärten Gesichter seiner Weidereiter sieht. »Das ist euer Abschiedsessen. Smoky war der Meinung, ihr müsstet vor dem Trail nach Kansas noch mal richtig verwöhnt werden. Lasst es euch schmecken.«

Wie selbstverständlich hocken sich der Boss, seine Tochter und der Vormann Chet ans Feuer und nehmen ihre Teller in Empfang. Solange sie alle essen, den sogenannten Armen Mann vertilgen, sagt niemand ein Wort. Eigentlich ist dieses Gericht ein Ranch-Essen, denn es erfordert eine Menge Vorbereitungen.

Brazos stöhnt nach einer Weile und nach der dritten Portion und sinkt langsam gegen das Rad des Küchenwagens. Der Dicke ist satt!

Chet steht auf, mustert die...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2024
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-6297-3 / 3751762973
ISBN-13 978-3-7517-6297-7 / 9783751762977
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