Sweet Dangerous Life (eBook)
342 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-4344-5 (ISBN)
Shayla A. Rubin ist eine aufstrebende Schriftstellerin, die ihre Leidenschaft für das Geschichtenerzählen von klein auf entdeckte. Schon in jungen Jahren hegte sie eine tiefe Liebe zum Lesen und der Fähigkeit, eigene Welten und Geschichten zu erschaffen. Mit 14 Jahren begann sie, ihre eigene Geschichte zu schreiben - eine Reise, auf der sie versuchte, ihre Gefühlswelten zu verarbeiten. Die entstandene Geschichte entwickelte sich zu einem fesselnden Buch, das selbst Lesemuffel in seinen Bann zieht.
Kapitel 1
Tracy's Sicht:
Rückblick
Er baute sich mit knallrotem Gesicht vor mir auf, nur, weil ich ihm die Wahrheit ins Gesicht sagte. Er stank nach einem Gemisch aus unterschiedlichem Alkohol und ich konnte mir nur zu gut denken, wo er sich den ganzen Abend herumgetrieben hatte. Ich spürte, wie sich seine Hände in meine Schulter bohrten und ich den Boden unter den Füßen verlor. ,,Ich werde dir schon noch Respekt beibringen“, sagte er und schleuderte mich gegen die nächste Wand. Ein Schmerz durchdrang meinen Körper, aber ich versuchte mich zu sammeln, während er erneut über mir stand. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, von ihm Schläge einzustecken, da es – neben dem Saufen und meiner Mutter zu tyrannisieren – seine Lieblingsbeschäftigung geworden ist. Zumindest seit dem Tag, an dem er betrunken im Boxring stand und deshalb als Boxer gebannt wurde.
Ich blickte zu meiner Mutter. Sie saß zitternd und zusammengekauert auf einem Stuhl, nur wenige Meter von mir entfernt. Ich hasse sie dafür, dass sie all das zulässt, dass sie nicht stark geblieben ist und uns nicht vor ihm beschützt.
Ich spürte, wie die Fäuste meines Vaters mehrmals auf mich einschlugen, aber ich konnte mich weder bewegen noch wehren. Das Einzige, wozu ich in der Lage war, war, meine Augen zu schließen und zu hoffen, dass er bald fertig ist.
Als er von mir abließ, führte er seine Hand an die Nasenwurzel. Ich merkte, dass er noch irgendwas sagen wollte, es aber fallen ließ und ein Stück von mir weg ging.
Mein kleiner Bruder Travis stand mit aufgeschreckten Augen hinter einer Wand und sah zu mir: „Alles okay, Trace?", flüsterte er, den Blick auf unseren Vater gerichtet, aus Angst er könnte ihn bemerken. Doch vergebens. Mein Vater drehte sich um und lief auf Travis zu. Er erhob gerade die Hand, als ich blitzschnell aufstand, und mich zwischen die beiden stelle. Kochend vor Wut schaute er mich an „Verschwinde oder du fängst dir noch eine.“
Er dachte wirklich, er könne mich nach all der Zeit und allem, was er mir angetan hatte, so leicht einschüchtern. Aber falsch gedacht. Wütend richtete ich mich vor ihm auf und schrie: „Mach doch, los! Schlag mich! Ist mir scheiß egal, aber lass Travis in Ruh...“. Bevor ich meinen Satz richtig beenden konnte, flog schon seine flache Hand in mein Gesicht. Im selben Moment hörte ich Travis hinter mir, der verängstigt meinen Namen rief. Der Schmerz zog sich durch mein ganzes Gesicht, jedoch versuchte ich, es mir nicht anmerken zu lassen. „Alles okay! Dieser scheiß Alkoholiker kann mich nicht fertig machen". Kaum hatte ich das gesagt, hob mein Vater mich mit einer Hand am T-Shirt hoch und zog mich hinter sich zur Treppe. Ich versuchte mich loszureißen, aber sein Griff war einfach zu fest.
Er warf mich ein paar Stufen nach oben, während er meine Worte „Scheiß Alkoholiker! Scheiß Alkoholiker!“ ständig wiederholte.
„Geh in dein Zimmer und komm ja nicht wieder runter!“ Anschließend drehte er sich um und sah zu Travis: „Du kannst gleich hinterher oder du fängst dir doch noch eine!“. Travis schluckte hart und versuchte dabei, die Tränen zu unterdrücken, die sich an die Oberfläche drängten. Anschließend rannte er die Treppe hoch, an mir vorbei und in sein Zimmer am Ende des Flurs. Die Tür knallte ins Schloss und ich merkte sofort, wie es mich entspannte, ihn nicht mehr in seiner Nähe zu sehen. Ein letztes Mal sah ich zu meinem Vater, der mich wütend anblitzte und die Fäuste ballte, sodass die Knöchel weiß hervortraten. In diesem Moment schloss ich meine Tür und ließ mich wütend und mit rasendem Herzen auf meinem Bett fallen. Die letzten Minuten strömten wie in einem Schwall durch meinen Kopf... Was denkt er sich denn? Dieser blöde Wichser ist für mich sowas von gestorben! Ich habe so die Schnauze voll. Ich will hier weg. Weg von meinem Dad. Weg von all der Scheiße hier!...
Rückblick Ende
*Ding Dong*
Das Klingeln an der der Tür riss mich aus meinen Gedanken. „Wer das um diese Uhrzeit wohl sein kann?“, fragte ich mich, während ich verwirrt mein Handy rauszog, um auf die Uhr zu schauen.
Da ich schon im Flur stand, hatte ich keinen weiten Weg zur Eingangstüre. Ich öffnete diese und sah einen Jungen mit zotteligen braunen Haaren und einer großen Familienpizza in den Händen. Genervt, mit einem gespielten Lächeln auf den Lippen, schaute er mich an – „Pizzaservice“. Ich wollte ihm gerade sagen, dass ich nichts bestellt habe, als mir ein Gedanke kam. Also griff ich nach der Schachtel und legte sie auf einen kleinen Tisch neben mir ab. Dann holte ich meinen Geldbeutel und öffnete ihn. „Das macht 15 Euro.“, sagte der Pizzatyp vor mir. Ich zog einen Schein heraus und streckte ihm diesen entgegen. Er nahm ihn an und wollte gerade nach dem Wechselgeld in seiner kleinen Bauchtasche suchen, als ich ablehnend mit meiner Hand winkte: „Passt so, der Rest ist für dich!“ Er zog den Reißverschluss wieder zu, grinste einmal und verabschiedete sich mit einem kurzen „Danke“. Ich grinste zurück, nahm die Pizzaschachtel wieder vom Tisch und kickte mit meinem Fuß die Tür zu.
Die Pizza balancierend lief ich ins Wohnzimmer, das sich praktischerweise rechts vom Flur befand. Dort angekommen, sah ich wie meine Mitbewohnerin und beste Freundin Ariana gerade den Wohnzimmertisch frei räumte. Ich lehnte mich lässig gegen den Türrahmen und wartete darauf, dass sie mich bemerken würde. Als sie es tat, drehte sie sich um und grinste mich unschuldig an. Ich stieß mich leicht vom Türrahmen ab und kam – immer noch mit der Pizza in der Hand – grinsend auf sie zu: „Okay, lass mich raten! Du hast dir Pizza bestellt und mich zur Tür gehen lassen, damit du sie nicht bezahlen musst?!“. Ariana grinste und verstärkte ihren gespielten Unschuldsblick: „Also bitte Tracy, was du von mir denkst“, sagte sie, während jedes Wort zu einer schauspielerischen Meisterleistung wurde. „Nein, Spaß beiseite. Also erstens habe ich die Pizza für UNS geholt und zweitens ist mein Plan, dich bezahlen zu lassen doch perfekt aufgegangen“. Ich grinste, tat jedoch verärgert. Ehe ich noch etwas sagen konnte, nahm sie mir die Pizza ab und legte sie auf den Tisch.
Anschließend setzte sie sich auf die Couch und klopfte mit ihrer Hand auf den Platz neben sich: „Setz dich!“ Ich winkte, um ihr zu zeigen, dass sie noch kurz warten musste. Dann lief ich in die Küche direkt neben dem Wohnzimmer und holte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.
Ich wollte mich gerade wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machen, als ich Ariana von dort rufen hörte: „Bringst du mir ein Wasser mit?“ Ich schnaufte genervt, weil sie wirklich das Talent hatte, mich Dinge immer viel zu spät zu fragen.
Dennoch drehte ich mich um und lief zurück zum Kühlschrank, aus dem ich noch eine weitere Wasserflasche holte. Als ich endlich wieder im Wohnzimmer war, sah ich wie Ari mit der Fernbedienung in der Hand dasaß und gerade irgendein interessantes Programm suchte. Ich setzte mich neben sie und stellte die Wasserflaschen vor uns auf den Tisch. Dann hob ich den Deckel der Pizzaschachtel an und wir wurden sofort von dem Käse- und Schinkenduft benebelt.
Als dieser sich etwas im Raum verteilt hatte, nahm ich das erste Stück heraus und begann, daran herumzuknabbern. Ich merkte, wie ich währenddessen die ganze Zeit mit meinen Gedanken woanders war und Ari bemerkte es scheinbar auch. Sie stieß mich irgendwann leicht mit dem Ellenbogen an, um mich wieder ins Hier und Jetzt zu holen: „Hey, was ist los?“, fragte sie ein wenig besorgt. Und ich schaute sie an, als wäre ich gerade aus einem Traum erwacht. „Nichts! Ich... ähm… ich habe gerade nur an früher gedacht. An meine Familie und vor allem an Travis.“ Ich war so in meinen Gedanken verankert, dass ich nicht merkte, wie Ari’s Faust auf mich zu kam und mich voll an der Schulter traf: „Verdammt! Halt die Klappe, Tracy. Ich will echt nicht mehr an früher denken.“ Ich signalisierte mit meinen Händen, dass ich mich ergab und rieb mir die schmerzende Stelle an meiner Schulter.
Dann grinste sie, und ich grinste zurück. "Hast ja recht! Vergangenheit bleibt Vergangenheit. Und das hier…" – ich zeigte demonstrativ im Raum herum – "... ist unsere Gegenwart." Ein zweiter Schlag traf mich wieder, genau an derselben Stelle. „Verflucht Ari, was soll das?“. Sie lachte: „Iss lieber mal deine Pizza, als irgendwelchen Mist zu labern.“
Sie schaffte es wirklich immer, einen genau an der gleichen Stelle zu schlagen. Und meine Haut produzierte dadurch jedes Mal einen supergroßen blauen Fleck an eben dieser Stelle, was Ari – aus welchem Grund auch immer –superlustig fand.
Als wir die ganze Pizza gegessen hatten, machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich und sahen uns irgendeinen Film an, der gerade lief.
Kurz bevor wir beide fast auf dem Sofa eingeschlafen wären, klingelte Aris Handy und im nächsten Moment waren wir wieder hellwach. Sie zog...
Erscheint lt. Verlag | 23.1.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-7583-4344-5 / 3758343445 |
ISBN-13 | 978-3-7583-4344-5 / 9783758343445 |
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