Das Schachpuzzle (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
Parlez Verlag
978-3-86327-084-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Schachpuzzle -  Veronica Packard
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Könnte deine beste Freundin eine Mörderin sein? Ella ist auf dem Weg zu einem Abendessen mit ihren Freundinnen, als sie an ihrer Windschutzscheibe einen Zettel findet:? 'Denk an deine beste Freundin. Wie gut kennst du sie wirklich? Kannst du dir vorstellen, dass sie einen Mord geplant hat? Und zwar an demselben Tag und demselben Mann ... wie du.' Ella glaubt zunächst nicht an die Anschuldigung, doch im Laufe des Abends werden ihre Zweifel immer größer. Denn alle ihre Freundinnen hatten Kontakt zu dem Geschäftsmann, der am Tag zuvor erschlagen wurde. Ist tatsächlich eine von?ihnen die wahre Mörderin? Oder sind die Dinge doch anders, als sie scheinen? Ein spannender Thriller, der dich bis zur letzten Seite in Atem hält.

Veronica Packard wurde in Madrid geboren und kam mit drei Jahren nach Deutschland. Sie studierte nach dem Abitur zunächst Betriebswirtschaft in Bamberg und Wien. 1995 begann sie mit der Ausbildung zur Verkehrsflugzeugführerin in München. Nach erfolgreichem Abschluss flog sie zunächst als Pilotin bei Lufthansa City Line. Seit 2001 ist sie als Pilotin bei der Deutschen Lufthansa angestellt, zuletzt auf dem A 380. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin

Veronica Packard wurde in Madrid geboren und kam mit drei Jahren nach Deutschland. Sie studierte nach dem Abitur zunächst Betriebswirtschaft in Bamberg und Wien. 1995 begann sie mit der Ausbildung zur Verkehrsflugzeugführerin in München. Nach erfolgreichem Abschluss flog sie zunächst als Pilotin bei Lufthansa City Line. Seit 2001 ist sie als Pilotin bei der Deutschen Lufthansa angestellt, zuletzt auf dem A 380. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin

Zweites Kapitel


 

Die Tür des Restaurants öffnete sich und ein Luftzug war spürbar, der unweigerlich einige Gäste dazu verleitete, in die Richtung zu schauen, aus der er kam. Anuschka, groß, blond und schlank, stand im Türrahmen und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Die lange, perfekt gestylte Mähne fiel locker über ihre Schultern und mit einer gekonnten Handbewegung schob sie die Sonnenbrille von ihren Augen in die Haare, die dadurch noch ein bisschen besser saßen.

Anuschka entdeckte sofort ihre Freundinnen, lächelte und schlenderte zielsicher auf ihren High Heels an der Bar vorbei. Bewusst wählte sie ihren Weg durch die Menge, damit sich der Duft ihres Parfums mit der frischen Frühlingsluft vermischte und einen zusätzlichen Sinn ansprach.

Das Restaurant, in dem sich die Frauen trafen, war der neue In-Treff der Stadt, nobel und lässig zugleich. Zu der Lokalität gehörten eine Bar und ein Klub. Man sah der Räumlichkeit an, dass sie, bevor sie zum Gourmettempel wurde, eine Art Lagerhalle gewesen sein musste. Hängende Decken waren auf vier bis fünf Meter eingezogen und in unterschiedlichen Höhen angebracht worden. Durch die Zwischenräume war das Dach der Halle zu erahnen. Indirekte Beleuchtung schimmerte daraus hervor und gab dem Setting einen gemütlichen Anstrich.

Am Tisch angekommen, wurde jede der Frauen mit einem Küsschen auf die Wange von Anuschka begrüßt. Sie schien gerannt zu sein, denn ihr Atem ging schnell. Ella bemerkte, wie Liane auf die Uhr schaute. Das Zuspätkommen war keine Überraschung für die Anwesenden, alle hatten damit gerechnet. Anuschka wäre schließlich das erste Mal pünktlich zu einem Treffen erschienen. Nur diesmal hatte sie die Viertelstunde deutlich überschritten, die man sonst von ihr kannte. Für gewöhnlich störte sie sich selbst am wenigsten an ihrer Verspätung, das verärgerte besonders Liane manchmal. Aber heute war ihr eine ungewohnte Anspannung anzumerken. Ella schaute die groß gewachsene Russin durchdringend an. Gab es da Anzeichen, die auf den Zettel an ihrer Windschutzscheibe hinweisen konnten? Bezog der Inhalt sich auf Anuschka? Ella hatte nicht mit ihren Freundinnen über die Nachricht gesprochen, die sie so verunsicherte. Sie wusste selbst noch nicht, was sie davon halten sollte.

„Setz dich doch erst einmal hin, Anna. Du bist ja völlig aufgeregt.“ Cecilia legte die Hand auf Anuschkas Arm.

„Es tut mir so leid, ich war noch mit Yuri in der russischen Botschaft… für ein Konzert und der Verkehr … ach ihr wisst schon“, winkte sie ab.

Ein Kellner trat herbei, um Anuschka den sommerlichen Kaschmirmantel abzunehmen, und rückte den freien Stuhl am Tisch für sie zurecht. Sie nahm Platz, schaute in die Runde und versuchte, die Anspannung wegzulächeln.

„Schön, euch zu sehen! Es ist ja ewig her, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben. Zum Glück hat es endlich wieder geklappt. Wir müssen diese Abende häufiger ausrichten.“

Die Frauen hatten die ersten Getränke bereits vor sich auf dem Tisch stehen. Liane warf ihre rote Mähne, die sie heute glatt geföhnt trug, in den Nacken, und wandte sich an Anuschka: „Was möchtest du trinken, Anouk?“

Sie reichte ihr die Getränkekarte.

„Ella und Alex teilen sich eine Flasche Wein. Cecilia und ich haben uns für Cocktails entschieden. Sie haben hier eine einzigartige Karte, da ist sicherlich etwas für dich dabei.“ Die übrigen Freundinnen hatten sich an die Abkürzung Anna für Anuschka gewöhnt, wohingegen Liane sich nicht von der russisch angehauchten Variante des Namens lossagen konnte. Sie bestand darauf, dass für sie Anuschka einfach keine Anna sei. Dabei hatte die Russin alles darangesetzt, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Etliche Monate hatte sie bei verschiedenen Logopäden und Gesangslehrern an ihrem Akzent gearbeitet und war mittlerweile kaum von einer waschechten Britin zu unterscheiden. Selten und nur, wenn sie sich nicht unter Kontrolle hatte, mogelte sich noch ein russisches „R“ in ihre Aussprache. Anuschka griff zur Cocktailkarte und wandte sich dann erneut Liane zu.

„Es ist fantastisch, dass ihr wieder in London seid. Manchmal habe ich dich allerdings um dein Diplomatenleben beneidet. Gibt es etwas Tolleres, als drei Jahre in New York zu leben?“

Liane zwirbelte an einer Haarsträhne und holte damit ihre ursprüngliche lockige Form hervor.

„Ach weißt du, mit der Zeit ist das nicht mehr so aufregend, wie man es sich als Außenstehender zunächst vorstellt. Die amerikanischen Großstädte sind wie Klone, eine gleicht der anderen und Idylle wirkt dort immer irgendwie künstlich. Von den asiatischen Metropolen brauchen wir gar nicht zu reden. Die laugen mich aus. Man findet kein ruhiges Fleckchen mehr. Ich bin froh, wieder in London zu sein.“ Ihr Mann und sie hatten vor nicht allzu langer Zeit den diplomatischen Dienst verlassen, und Liane liebte es, zu Hause zu sein.

Anuschka hatte mittlerweile einen Blick in die Getränke-Karte geworfen und mit einem Mal begannen ihre Augen zu glänzen.

„Oh mein Gott, ich nehme einen Kardamom Bramble. Dass sie hier diesen Cocktail haben, ist ja ein Zufall! Den habe ich früher als junges Mädchen in Moskau …“ Ein plötzlicher Hustenanfall von Ella unterbrach die Unterhaltung. Sie hatte ihr Weinglas nicht mehr unter Kontrolle, sodass es eine gefährliche Neigung erreichte. Alexandra machte eine schnelle Bewegung und fing es auf, bevor sich der Inhalt über den ganzen Tisch ergießen konnte. Ella wurde schwarz vor Augen. Ein Kardamom Bramble! Das konnte nicht wahr sein! Sie hatte diesen Cocktail ebenfalls seit Jahren nicht mehr getrunken. Genau genommen seit ihrem Abschlussball. War das wirklich ein Zufall? Der Zettel? Der Drink in diesem Restaurant? Wer hatte diese Location überhaupt ausgewählt? Anuschka? Nein. Cecilia. Es war Cecilia, die auf diesen Ort bestanden hatte. Anuschka schien außerdem von dem Cocktail in der Karte überrascht gewesen zu sein.

„Ella? Alles okay?“, fragte Alex und schaute sie besorgt an.

„Entschuldige, ich habe mich verschluckt. Tut mir leid.“ Ella legte sich die Hand an die Brust, um wieder atmen zu können. Dann griff sie nach einem Glas Wasser, das sie fest umklammerte und in einem Zug austrank. Nachdem sie es geleert hatte, sah Ella in die verunsicherten Gesichter ihrer Freundinnen und lächelte unbeholfen. Ein Kellner hatte sich dem Tisch genähert, um zu sehen, ob Hilfe gebraucht wurde.

„Es ist alles in Ordnung“, wehrte sie höflich in seine Richtung ab. Ihre Stimme klang noch etwas kratzig.

„Ich habe zu schnell getrunken. Ich sollte es langsamer angehen lassen.“ Alexandra zwinkerte ihr zu und legte beruhigend den Arm um ihre Schulter. Ella versuchte, ruhig zu atmen, und blickte durch den Raum. Cecilia Louise hatte ihnen erzählt, sie hätte bei der Geschäftsführung des Restaurants einen abgeschirmten Tisch angefragt. Und den hatte sie auch bekommen. Sie saßen an einer komplett verglasten Seitenwand der großen Halle, hinter der sich ein kleiner Garten befand. Von hier aus hatte man einen erstklassigen Blick auf das Geschehen im Speisesaal, sowie den Eingangsbereich.

„Wir sitzen hier wirklich traumhaft, Cecilia. Wie hast du das nur hinbekommen? Das Restaurant hat doch erst vor Kurzem eröffnet und ist meines Wissens seit Monaten ausgebucht.“ Anuschka sah beeindruckt zu ihrer Freundin hinüber.„Ja, ganz einfach war es nicht, aber über die Eventagentur habe ich persönlichen Kontakt zu dem Geschäftsführer, nur so war es mir möglich, noch einen Tisch für uns zu reservieren.“ Cecilias spitze Nase wippte bei diesen Worten auf und ab. Mit ihrer blonden Hochsteckfrisur strahlte sie beinahe etwas Königliches aus, und das war durchaus beabsichtigt. Als Mitglied einer wohlhabenden Adelsfamilie mit prächtigen Anwesen in ganz Großbritannien und einer eigenen Event-Firma wirkte ihr Alltag wie eine endlose Reihe von glamourösen Partys, Galeriebesuchen und anderen Veranstaltungen.

„Das war vielleicht ein Verkehr heute.“ Anuschka atmete tief durch, nachdem sie den ersten Schluck ihres Cocktails genommen hatte, den sie mit einem anerkennenden Blick würdigte.

„Einige Straßen waren gesperrt. Ich nehme an, es ist wieder irgendein Politiker in der Stadt, damit würde sich auch dieses hohe Polizeiaufkommen erklären. Na ja, …“ Sie zögerte einen Augenblick, sah in die Runde der Frauen, fuhr aber fort: „… und wahrscheinlich wegen des Unglücks im Hotel Palace.“

Dann griff sie fast verlegen zu der Speisekarte, die der Kellner zusammen mit den neuen Cocktails gebracht hatte.

„Unglück ist gut, das war eindeutig Mord! Aber es würde mich gar nicht wundern, wenn in seinen Kreisen der ein oder andere diese Absicht gehegt hat.“ Der abfällige Ton in Lianes Aussage war nicht zu überhören.

„Die Medien sehen darin schon einen Auftragsmord“, sie senkte dabei die Stimme und beugte sich leicht nach vorn. „Kaum Spuren, keine Fingerabdrücke, gar nichts.“ Ihr Blick glitt über die Gesichter der Freundinnen. „Die Behörden schweigen eisern zur Ermittlung. Kein Überwachungsbildmaterial. Er hat angeblich sämtliche Kameras auf der Etage seines Hotelzimmers deaktivieren lassen. Sogar im Aufzug.“ Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während sie völlig verständnislos den Kopf schüttelte. „Erstaunlich, dass die Hotels das überhaupt...

Erscheint lt. Verlag 15.2.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Frauenthriller • Geheimnisse • Schach • Schachfiguren • Täterin • Thriller
ISBN-10 3-86327-084-3 / 3863270843
ISBN-13 978-3-86327-084-1 / 9783863270841
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