Fallopia: Die Nebel der Kaltwüste (eBook)

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2024 | 1. Auflage
364 Seiten
Sternensand Verlag
978-3-03896-305-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fallopia: Die Nebel der Kaltwüste -  Jamie L. Farley
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Was ist weißgrau und stört beim Essen? Ein mysteriöser Nebel, der den Weltuntergang mit sich bringt. Glücklicherweise gibt es das berüchtigte Trio ?Die glorreichen Sieben?! Wenn sich jemand mit magischen Dingen auskennt, die Menschen in Tiere verwandeln und im ganzen Land Chaos anrichten, dann diese kampferprobten Gefährten. Deshalb nehmen sich der verschlagene Halbling Dan, die neugierige Gnomin Orla und die mürrische Hochelfin Alea der Aufgabe an, ihre Heimat Fallopia vor der Zerstörung zu bewahren. Dass sie dabei von einem sogenannten Auserwählten begleitet werden sollen, scheint kein Problem zu sein - bis sie ihm gegenüberstehen. Kendrick ist vieles - unter anderem ein arroganter Vollpfosten und aufgeblasener Möchtegernkrieger -, aber sicher kein Held. Leider müssen sie trotzdem mit ihm vorliebnehmen, Wunschkonzerte gibt es nur bei Barden. So zieht die vierköpfige Truppe los, um ein uraltes Siegel in der Kaltwüste zu ersetzen, dessen Beschädigung diesen verheerenden Nebel erst ausgelöst hat. Nichts ahnend, dass die Erneuerung des Artefakts ein hohes Opfer fordern wird ...

Jamie L. Farley wurde 1990 in Rostock geboren. 2010 zog er nach Leipzig und machte dort eine Ausbildung zum Ergotherapeuten. Schnell merkte er jedoch, dass das nicht der richtige Job für ihn ist, weshalb er sich entschlossen hat, Pokémontrainer zu werden. Er ist in Leipzig geblieben und wohnt zusammen mit seiner besten Freundin Anika, einer Ente namens Dave und dem Hauszombie Bradley in einer WG. Neben der Schreiberei gehören Videospiele zu seiner liebsten Freizeitbeschäftigung. Nach dem Veröffentlichen von zwei Kurzgeschichten erschien sein Debüt ?Adular (Band 1): Schutt und Asche? Anfang 2019 im Sternensand Verlag.

Jamie L. Farley wurde 1990 in Rostock geboren. 2010 zog er nach Leipzig und machte dort eine Ausbildung zum Ergotherapeuten. Schnell merkte er jedoch, dass das nicht der richtige Job für ihn ist, weshalb er sich entschlossen hat, Pokémontrainer zu werden. Er ist in Leipzig geblieben und wohnt zusammen mit seiner besten Freundin Anika, einer Ente namens Dave und dem Hauszombie Bradley in einer WG. Neben der Schreiberei gehören Videospiele zu seiner liebsten Freizeitbeschäftigung. Nach dem Veröffentlichen von zwei Kurzgeschichten erschien sein Debüt ›Adular (Band 1): Schutt und Asche‹ Anfang 2019 im Sternensand Verlag.

Kapitel 2 - Audienz bei Thalion Graumantel


Orla

 

Früh am nächsten Morgen durchstreifte Orla die gigantische Bibliothek des Bernsteinturms. Alea war aufgebrochen, um mit dem Heerführer zu sprechen, und Dan hatte angekündigt, sich den Markt im Stadtzentrum anschauen zu wollen.

Der runde Raum erstreckte sich über vier Stockwerke, die über eine breite Wendeltreppe zugänglich waren. Die deckenhohen Regale waren aus hellem Holz gebaut, ebenso wie die unzähligen Schreibtische, an denen man wunderbar arbeiten konnte.

Zwischen den einzelnen Elementen standen kunstvolle Säulen, die wie spiralförmige Bäume aussahen. Verschiedene Reliefs schmückten die Decken der Stockwerke, sie zeigten allesamt lernende und lesende Elfen.

Orla schob ein Wägelchen neben sich her, auf das sie einen beachtlichen Stapel Bücher angehäuft hatte. Sie benutzte dafür zwei magisch erzeugte Hände, weil sie sonst nicht erkannt hätte, wohin sie den Wagen lenkte. Auch ohne die Bücher hätte sie sich schon auf die Zehenspitzen stellen müssen, um darüber hinwegschauen zu können.

So viele Bücher, so wenig Zeit, dachte sie wehmütig.

Die Gnomin blieb vor dem Regal mit dem Buchstaben N stehen. Sie schnipste einmal und ließ eine dicke Pergamentrolle erscheinen. Die hatte man ihr am Eingang überreicht, darauf waren alle Bücher verzeichnet, die es aktuell in der Bibliothek gab. Alle hundertdreißig Millionen. Damit wirklich alle Titel draufpassten, war das Dokument verzaubert worden. Orla wollte sich nicht vorstellen, wie gigantisch diese Rolle sonst sein müsste.

Wäre es überhaupt möglich, so viele Meter Pergament heranzuschaffen? Gemäß dem Fall: Würde es ausreichen, um damit mindestens einmal die gesamte Welt zu umspannen? Und am allerwichtigsten: Wie viele Leben man wohl benötigte, um jedes katalogisierte Buch zu lesen und auswendig lernen zu können?

Mal sehen … ein durchschnittliches Gnomenleben hat bis zu vierhundert Jahre. Ich bin jetzt fünfunddreißig. Wenn ich es schaffe, fünf Bücher im Monat in mein Gedächtnis zu prügeln …

Sie stoppte sich, ehe sie sich weiter in die Überlegung vertiefen konnte. Schließlich war sie nicht zum Kopfrechnen hergekommen.

Ungeduldig vollführte sie scheuchende Bewegungen mit der rechten Hand, das Pergament rollte sich vom unteren auf das obere Ende, bis sie den gewünschten Buchstaben gefunden hatte. Wann immer ihr ein Titel gefiel, tippte sie mit dem Zeigefinger drauf. Das Buch löste sich aus dem Regal und schwebte sanft zu ihr herab.

»Nekromantie: Leichenschändung oder Nachhaltigkeit? Warum es nicht immer schlecht ist, Tote wiederzuerwecken«, las sie leise vor.

Ihr Herz machte einen aufgeregten Sprung. Das Buch war in fast allen Ländern Fallopias verboten worden, weil Totenbeschwörung nicht gern gesehen wurde.

Orla hielt es persönlich für falsch, eine Form der Magie zu verunglimpfen. Solange er verantwortungsvoll eingesetzt wurde, sollte jeder Zauber erlernbar und anwendbar sein dürfen. Sie hatte schon erlebt, wie mittels Nekromantie ein abgestorbener Fuß bei einem verletzten Krieger vollständig geheilt worden war.

Gäbe es nicht überall diese Idioten, die damit nichts als Schaden anrichten, wäre die Nekromantie eine Schule der Magie wie jede andere auch. Stattdessen bekommt man kaum eine Chance, sie richtig zu erlernen und zu begreifen, wie man damit Gutes tun kann.

Orla kehrte zu ihrem auserwählten Platz zurück und ließ dabei das Buch neben sich her fliegen: ein bequemer Sessel, der versteckt in einer Regalnische stand.

Orla lehnte sich darin zurück, schlug das Buch über Nekromantie auf und verlor sich in den Zeilen.

 

»Hey, Sonnenschein.« Dans Stimme kam aus dem Nichts.

Orla zuckte zusammen und ließ das schwere Buch fallen. »Dan«, rief sie empört aus. »Du kannst mich doch nicht so erschrecken.«

Der Halbling grinste entschuldigend, doch dem schelmischen Funkeln in seinen leuchtend grünen Augen tat das keinen Abbruch. »War nicht meine Absicht. Hier, ich hab dir was mitgebracht.«

Er reichte ihr einen Teller, auf dem buntes Obst um ein rundes Küchlein verteilt lag.

Orlas Magen knurrte vernehmlich. Rasch schob sie sich ein Apfelstück in den Mund. »Wie spät ist es?«

»Kurz nach fünfzehn Uhr.« In Dans schwarzem Wuschelhaar steckte eine hellblaue Blüte. »Alea und ich werden gleich Mittagessen gehen.«

»Ich bleib hier«, nuschelte Orla mit Kuchen in der Wange.

»Deshalb hast du deine Portion geliefert bekommen«, entgegnete Dan.

Sie deutete auf die Blume in seinem Haar. »So eine ist mir neu. Woher hast du die?«

Der Halbling berührte die Blüte vorsichtig. »Hat mir die Elfin geschenkt, bei der ich mir ein neues Paar Stiefel anfertigen lasse. Würde ja behaupten, sie mag mich, wenn ich nicht mitbekommen hätte, dass jeder Kunde eine kriegt.«

Orla schmunzelte. »Ich bin mir sicher, sie weiß deine Persönlichkeit trotzdem sehr zu schätzen.«

»Ehen zwischen großen und kleinen Leuten sind eh viel zu kompliziert. Ich hätte immer eine Trittleiter in ihrer Nähe gebraucht.« Der Halbling räusperte sich und kehrte zum eigentlichen Thema zurück. »Das ist eine Blumenart, die nur auf diesem Kontinent wächst. Sie wird Königstulpe genannt.«

»Aber die sieht nicht einmal entfernt aus wie eine Tulpe«, warf Orla ein.

»Wie eine Königin auch nicht. Von daher …« Dan zuckte mit den Schultern. »Wie dem auch sei, Alea und ich sind in der Taverne ›Celoniel‹, falls du doch nachkommen möchtest.«

Orla winkte ihm zum Abschied, leerte den Teller und vergrub sich anschließend wieder in den Büchern.

 

Die nächsten drei Tage bis zu ihrer Audienz beim Oberhaupt Thalion Graumantel verliefen genauso. Orla stand bei Sonnenaufgang auf und verbrachte die Zeit bis Sonnenuntergang in der Bibliothek. Ab und an schauten ihre Freunde vorbei und brachten ihr etwas zu essen oder zwangen sie, unter murrendem Protest, dazu, eine Pause einzulegen.

Ihre Suche nach Informationen über die Shiro Ahali war bislang wenig erfolgreich gewesen. Sämtliche Biografien oder Geschichtsbücher waren in einer Sprache verfasst, die Orla nicht beherrschte. Die Wurzeln davon lagen klar im Elfischen, jedoch mit ganz eigenem Dialektik und einer Grammatik, die sie in der kurzen Zeit unmöglich durchschauen konnte.

Orla fühlte sich wieder wie eine Studentin. Sie erinnerte sich gerne an ihre Zeit in Fairwick zurück. In der Stadt befand sich eine der renommiertesten Magierakademien ganz Fallopias. Es war eine Ehre gewesen, dort angenommen und zur Magierin ausgebildet zu werden.

Wie oft hatte sie sich so sehr in den Büchern verloren, dass sie darüber eingeschlafen war? Wie oft war es vorgekommen, dass sie der nächste Morgen überrascht hatte, weil die Stunden förmlich verflogen waren?

Für Orla gab es nur wenige Freizeitbeschäftigungen, die schöner waren, als das Lesen. Zum Beispiel über die besten Anwendungen für Feuermagie zu diskutieren. Oder Feuermagie anzuwenden.

Schritte hallten durch die Stille der Bibliothek. Dan konnte es nicht sein, den hörte man nämlich nie, wenn er sich näherte. Außerdem war er, soweit sie wusste, damit beschäftigt, jeden Winkel von E'aenathalas zu erkunden. »Jede Stadt hat seine versteckten Gassen und geheimen Winkel«, hatte der Halbling erklärt. »Und ich liebe es, nach ihnen zu suchen.«

Alea war es auch nicht, sie bewegte sich stets im disziplinierten Gleichschritt und hielt sich am liebsten auf dem Übungsplatz des Heeres auf. Sie hatte in hohen Worten und mit ehrlicher Anerkennung von der Armee der Shiro Ahali gesprochen. Als der Heerführer ihr angeboten hatte, am Training der erfahrenen Krieger teilzunehmen, hatte sie natürlich nicht abgelehnt. Alea ließ sich keine Herausforderung entgehen.

Orla sah vom Buch auf und blickte Janori entgegen.

»Guten Morgen«, grüßte diese.

Orla lächelte der rothaarigen Elfin freundlich zu. »Morgen. Eure Bibliothek ist großartig. Ich bin kaum zur Hälfte durchs Untergeschoss gekommen und am liebsten würde ich mich die nächsten Jahre hier häuslich einrichten.«

Janori ließ ihren Blick schweifen und nickte andächtig. »Das kann ich nachvollziehen. Wenn es meine knappe Freizeit zulässt, bin ich auch am liebsten hier.« Sie musterte Orla mit einem Funken Neugier in den hellblauen Augen. »Ich muss gestehen, dass Ihr die erste Gnomin seid, der ich persönlich begegne.«

»Oh, das liegt wahrscheinlich daran, dass die wenigsten von uns gern zur See fahren«, erwiderte Orla. »Ich mag festen Boden auch lieber, aber die Welt ist zu groß und spannend, um das Abenteuer Schifffahrt nicht zu wagen.«

Die Elfin lehnte sich seitlich gegen den Sessel. »Ihr seid … eine Waldgnomin, nicht wahr? Stimmt es, dass Ihr mit Tieren sprechen könnt?«

»Nur mit kleinen Tieren«, erklärte Orla. »Maximal bis Ponygröße.«

Obwohl die ihm Vergleich zu ihr alles andere als klein waren.

Sie war überaus dankbar für ihre Gabe. Orla...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2024
Verlagsort Hirzel
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • Abenteurergruppe • D&D • Drachen • Dungeons and Dragons • Freundschaft • Magie • Roleplay Vibes
ISBN-10 3-03896-305-4 / 3038963054
ISBN-13 978-3-03896-305-9 / 9783038963059
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