Aurox (eBook)

Kaleb und Taavin
eBook Download: EPUB
2024
CCCLXXXIV Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-6817-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aurox - Isabell Bayer, Liesa Marin
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Der Kampf gegen Ammey hat der Gruppe deutlich gezeigt, dass sie der Frau nicht gewachsen sind. Und Kaleb weiß, das alles ist allein sein Fehler. Hätte er damals nicht versagt, wäre nichts hiervon je passiert. Dieses Geheimnis will Kaleb mit ins Grab nehmen, doch gerade Taavin kommt der Wahrheit immer näher. Der gutaussehende Hybrid bringt Kalebs eiserne Fassade ins Wanken und Gefühle entstehen, die seine Kontrolle bröckeln lassen. Taavin ist ein Einzelgänger und nur an der Mission beteiligt, um seinem Bruder, Ace, nahezusein. Doch etwas an Kaleb zieht ihn an, und obwohl Taavin sich geschworen hat, keine Emotionen zuzulassen, merkt er, wie der Mann sich in sein Herz schleicht. Als er Kalebs Geheimnis auf die Schliche kommt, muss er sich entscheiden. Hilft er dem gutaussehenden Aurox und nimmt die Empfindungen an, die er in ihm auslöst, oder wendet Taavin sich von ihm ab?

Kapitel 1


Kapitel 1

Kaleb

 

 

Kühler Wind wehte ihm einige Haarsträhnen in die Stirn und Kaleb wischte sie achtlos beiseite. Dabei stach seine linke Schulter, was ihn kaum merklich das Gesicht verziehen ließ.

Sieben Tage ... Genau sieben Tage waren vergangen, seit sie gegen Ammey und ihre Schergen gekämpft und verloren hatten.

Seither war nichts mehr so wie zuvor.

Er blieb an einer kleinen Anhöhe stehen und ließ den Blick über das vor sich liegende Land schweifen. Es dämmerte, der Tag neigte sich langsam dem Ende und sie waren schon eine geraume Weile unterwegs.

Keiner von ihnen hatte in der letzten Zeit Ruhe gefunden, von Schlaf wollte er gar nicht sprechen.

In der Ferne konnte Kaleb Rauch aufsteigen sehen, ihr Ziel kam in greifbare Nähe.

Endlich.

Eigentlich hätten sie schon vor zwei oder drei Tagen in Jarons Heimatdorf ankommen sollen, doch die Schlacht hatte ihre Spuren hinterlassen. Bei ihnen allen.

Er lugte über die Schulter.

Die Gruppe schloss langsam zu ihm auf. Wie jeden Tag hatte er die Vorhut übernommen, um vor Gefahren zu warnen. Doch den Göttern sei Dank waren sie verschont geblieben.

Kurz blieb sein Blick an Fraya hängen. Silvans Mutter, die sie unverhofft beim Kampf gegen Ammey unterstützt hatte.

Nein, unterstützt war das falsche Wort.

Wäre Fraya nicht gewesen, hätten sie nicht nur die Schlacht, sondern auch ihre Leben verloren.

Diese Frau war aus dem Nichts aufgetaucht und hatte den kompletten Boden unter Ammeys Truppen aufbrechen lassen. Kaleb hatte etwas Derartiges noch nie gesehen.

In seinem Leben war er bereits mit Druiden in Kontakt gekommen und war deshalb mit ihren Kräften halbwegs vertraut.

Fraya war anders ... gefährlicher ... stärker.

Sie hatte ihrem Sohn die traurige Nachricht überbracht, dass das Heimatdorf der beiden nicht mehr existierte. Die Bewohner waren tot, auch Silvans Vater.

Fraya hatte überlebt, aber nur, weil sie zur Zeit des Angriffs verbotenerweise außerhalb der Druidenzone gewesen war.

Ihr Glück, sonst wäre sie wahrscheinlich ebenfalls unter Ammeys Erweckten gewesen.

Allerdings konnte Kaleb sich auch vorstellen, dass die mächtige Frau den direkten Kampf im Dorf hätte überleben können.

Denn Fraya war tatsächlich anders. Das war auch der Grund, weshalb Taavin, Ace‘ Bruder und seines Zeichens Hybrid, der Frau immer wieder verstohlene Blicke zuwarf.

Fraya war selbst ebenfalls eine Hybridin. Ein Mischlingswesen aus Druide und Fluchelf.

Das hatte nicht einmal Silvan gewusst. Dem jungen Mann hatten all die Informationen den Boden unter den Füßen weggezogen, doch Liam stand seinem Partner natürlich zur Seite. Er hatte Silvan aufgefangen und so langsam verarbeitete er alles.

Der Tod seines Vaters und all der Mitglieder seiner Zone machten Silvan schrecklich zu schaffen. Der sonst so lebensfrohe, positive und quirlige Druide war vollkommen in sich gekehrt. Nur Liam kam noch richtig an ihn heran.

Fraya versuchte es auch immer wieder, aber es wollte ihr nicht gelingen.

Gerade sah Kaleb die Frau kopfschüttelnd seufzen, als sie sich von Silvan abwandte. Was gesprochen wurde, konnte er auf die Entfernung nicht verstehen, aber das spielte auch keine Rolle.

Er fühlte einen Blick auf sich und begegnete sogleich den hellen blauen Augen von Taavin.

Der Hybrid lief am Ende der Gruppe und achtete zumeist auf Ace, seinen jüngeren Bruder.

Das konnte Kaleb ihm auch nicht verübeln. Ace sprach kaum, aß so gut wie nichts, und ließ, ähnlich wie Silvan, niemanden an sich heran. Selbst sein Mann Jaron und seine Tochter Sakina hatten ihre Schwierigkeiten.

Denn Ace hatte im Kampfgeschehen eine folgenschwere Entscheidung treffen müssen: Um Sakina zu retten, tötete er ihre Zwillingsschwester Jolina.

Kaleb ballte die Fäuste.

Zu was Ammeys Treiben sie alle gezwungen hatte, war grauenhaft. Einfach schrecklich.

Und seine Schuld.

Er nickte Taavin zu, die Luft war rein und er wandte sich wieder ab.

Hart verdrängte er alle Gedanken an die Vergangenheit und nahm seinen Marsch erneut auf.

„Kaleb!“

Sofort hielt er inne und wandte sich um. Hauptmann Quinten kam mit schnellen Schritten auf ihn zu.

Raven, Quinns Mann, war natürlich an seiner Seite. Der Aurox ließ seinen Blutelf nicht einen Moment aus den Augen.

„Willst du rasten?“, fragte Kaleb und Quinn nickte, er wirkte angespannt, was Kaleb ihm nicht verübeln konnte. Die ganze Lage war grauenhaft und niemand wusste so recht, wie man damit umgehen sollte.

„Es genügt für heute“, erklärte der Hauptmann. „Morgen zur Mittagszeit werden wir Jarons Dorf erreichen, da können wir die Nacht nutzen, um uns vorzubereiten.“

Kaleb neigte zustimmend den Kopf. Niemand wusste, wie das Dorf, das von Jarons Familie geleitet wurde, auf ihre Gruppe reagieren würde.

Dass sie sich über Jaron freuen würden, war ziemlich sicher, doch die anderen? Wer beherbergte schon gern Aurox des Goldkönigs?

Kaleb wüsste niemanden.

„In Ordnung“, stimmte er dem Vorschlag des jüngeren Mannes zu und so warteten sie, bis der Rest zu ihnen aufgeschlossen hatte. „Suchen wir einen geschützten Platz für die Nacht“, befahl Quinn und ohne Murren wurde Folge geleistet.

Schnell war ein geeigneter Ort gefunden, er lag tief zwischen den Bäumen und brachte so viel Schutz, wie es inmitten der Wildnis möglich war.

Mittlerweile waren sie geübt darin, ein kleines Lager zu errichten und ein Feuer zu schüren. Dabei wurde kaum ein Wort gewechselt, wie die letzten Tage schon.

Kaleb unterdrückte ein Seufzen.

Er konnte nur hoffen, dass der Besuch bei Jarons Heimatdorf positiv verlaufen würde. Noch mehr Rückschläge konnten sie nicht gebrauchen.

Als jeder einen halbwegs gemütlichen Platz gefunden hatte, wandte Kaleb sich erneut an Quinten.

„Wie möchtest du vorgehen, wenn wir beim Dorf ankommen?“, wollte er wissen.

Der Blutelf zog die Brauen zusammen, sein Blick ging für einen Moment in die Flammen, ehe er antwortete: „Wir beide werden allein zum Tor gehen, die anderen sollen in einigem Abstand warten. Unsere Gruppe ist vielleicht nicht groß, aber wir wollen etwaige Missverständnisse vermeiden.“

Kaleb neigte zustimmend den Kopf.

Ammeys Brut hatte sich bereits über die Landesgrenzen Toryas hinaus verbreitet und sie mussten annehmen, dass das Dorf Fremden gegenüber sehr skeptisch und vorsichtig sein würde.

Falsches Vorgehen könnte als potenzieller Angriff gedeutet werden, selbst wenn das Wappen Toryas auf Quintens Uniform prangte.

Vorsicht war in diesem Punkt besser als Nachsicht.

„Nicht einmal Jaron willst du mitnehmen?“, hakte er dennoch nach und beobachtete, wie Quinn offensichtlich mit sich rang.

„Er ist furchtbar aufgewühlt, zudem will er Ace bestimmt nicht allein lassen, nicht einmal für kurze Zeit. Jaron macht sich Sorgen um ihn“, antwortete der Hauptmann.

Kaleb brummte dumpf.

„Das kann ich verstehen, Ace ist nicht mehr er selbst. Auch wenn ich nicht glaube, dass er sich etwas antun würde, sollten wir ein Auge auf ihn haben. Taavin weicht zudem gewiss nicht von Ace´ Seite, er wird seinen Bruder im Blick behalten.“

„Richtig. Ich spreche mit Jaron, vielleicht begleitet er uns doch“, meinte Quinn. „Rede du mit Taavin, dass er bei der Gruppe, bei Ace, bleibt, und nicht wieder seiner eigenen Wege geht. Dann lässt Jaron womöglich mit sich reden.“

Sogleich ging Kalebs Blick zu Taavin. Der Hybrid stand etwas abseits, wie immer. Er suchte nie den Kontakt, außer vielleicht zu Sakina und Ace. Hin und wieder sah man ihn auch mit Silvan sprechen, doch da ging es zumeist um die Druidenfähigkeiten, die Silvan derzeit noch immer trainierte.

Taavin hatte sich des jungen Druiden in gewisser Weise angenommen, verfügten sie doch beide über das fünfte Element. Blitz und Donner.

„Er bleibt sicher bei ihnen“, entgegnete Kaleb und hielt dann auf Taavin zu.

Dessen hellblaue Augen fixierten ihn und er konnte eine Mischung aus Verwirrung und Unwohlsein in ihnen erkennen.

Aus irgendeinem Grund mochte Taavin ihn nicht, das war Kaleb mittlerweile klar, aber er hatte noch nicht herausfinden können, was der Hybrid gegen ihn hatte.

„Kann ich kurz mit dir sprechen?“, fragte er, als er vor Taavin stand.

Dieser ließ ein Brummen hören. „Sicher.“

Der Hybrid folgte ihm wenige Schritte in den dichten Wald, wobei Kaleb der Duft des Mannes in die Nase stieg.

Unwillkürlich schluckte er.

Taavin löste etwas in ihm aus, das er nicht greifen konnte.

Das gefiel ihm nicht ...

Womöglich ging es dem Hybrid genauso und er verhielt sich deshalb so ablehnend ihm gegenüber?

Wie dem auch sei, es spielte keine Rolle, sie hatten wichtigere Dinge, um die sie sich kümmern mussten.

„Morgen zur Mittagszeit werden wir Jarons Dorf erreichen“,...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2024
Reihe/Serie Aurox
Aurox
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blut • Brüder • Dark • Druiden • Elfen • Fantasy • Freundschaft • gay • Kampf • König • Liebe • Miteinander • Quer • Romance • Schattenwandler • Sklaverei • Tod • Unterdrückung • zusammen • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7554-6817-4 / 3755468174
ISBN-13 978-3-7554-6817-2 / 9783755468172
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