Die Eden Hill Chroniken - Die Sehnsucht des Verdammten (eBook)

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2024 | 1. Auflage
239 Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-6722-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Eden Hill Chroniken - Die Sehnsucht des Verdammten -  Renate Blieberger
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Ein romantischer Fantasy-Roman für Erwachsene   Talia wird von ihrem Chef eigentlich nach Eden Hill geschickt, um über eine Dryade zu schreiben, die Frauen bezaubert. Die rational veranlagte Reporterin vermutet allerdings eine Droge hinter den Vorfällen und will den Verantwortlichen finden. Ihr Hauptverdächtiger ist dabei der rätselhafte Adam. Dumm nur, dass er eine nahezu magische Anziehungskraft auf sie ausübt. Als Sohn einer Dryade, der zum Großteil menschlich ist und noch dazu von einem magischen Schwert entstellt wurde, ist Adam einzigartig und unglaublich einsam. Von der Ablehnung der Menschen in Eden Hill verbittert, nutzt er seine Magie um Frauen zu bezaubern. Als aber die hübsche Talia in seinem Leben auftaucht, berührt sie etwas in ihm. Unwillig auch sie zu bezaubern, verzehrt er sich nach ihrer Liebe. Das stürzt ihn allerdings in tiefe Verzweiflung. Denn warum sollte gerade sie ihn nicht verabscheuen? Weitere Bände der Serie: Band 1: Die Eden Hill Chroniken - Die letzte Hüterin Band 2: Die Eden Hill Chroniken - Der Fluch des Raben

1. Kapitel


 

 

Hätte jemand Caleb Mac Gregor vor sechs Jahren gefragt, wie er sich sein Leben in der Zukunft vorstellen würde, die Antwort wäre sicher anders als die Realität ausgefallen. Wie hätte er damals aber auch ahnen sollen, dass ihm die Intrigen eines Elfs die Frau, die er liebte, entreißen und die Großzügigkeit von Varos Mac Gregor eine halbe Burg bescheren würde? Eigentlich hatte Caleb ja Ellys Rolle als Hüter aushilfsweise übernommen. Aber als Varos und seine Frau Sam die Burg für Touristen geöffnet hatten, um sie weiterhin finanzieren zu können, hatten sie ihm die Hälfte angeboten, wenn er dafür einen Teil der Pflichten übernahm. Da Geld ohnehin Mangelware war und Elly offenbar nicht so schnell zurückkommen würde, wie er gehofft hatte, hatte er das Angebot angenommen. Kein schlechter Handel für ihn, weil die Arbeit ihn die meiste Zeit über vom Nachdenken abhielt. Es war nun fünf Jahre her, seit Elly mit dem Elfenfürsten Valdir durch das Portal verschwunden war und bis jetzt hatte es kein Lebenszeichen von ihr gegeben. Hatten ihn anfangs noch alle unterstützt, waren sie irgendwann dazu übergegangen, auf ihn einzureden, dass er sich mit ihrem Verlust abfinden und sich ein neues Leben aufbauen sollte. Davon wollte er jedoch nichts hören. Er hatte versprochen auf sie zu warten und das würde er tun. Selbst wenn es dauern sollte, bis er alt und grau war. Davon abgesehen hatte er ohnehin beim besten Willen keine Zeit für ein Privatleben. Nicht nur, dass die Arbeit auf der Burg immer mehr wurde, machte ihm neuerdings auch noch Adam Sorgen. So einzigartig Adam war, so schwierig gestaltete sich sein Leben. Er war vor sechs Jahren als Kind einer Dryade und eines Menschen zur Welt gekommen. Wäre alles normal verlaufen, hätte die Dryadenmagie den menschlichen Anteil verdrängt und ihn als vollwertige Dryade zur Welt kommen lassen. Da jedoch seine Geburt höchst kritisch verlaufen war und im Tod seiner Mutter gegipfelt hatte, war er zur Hälfte ein Mensch, was auch für sein männliches Geschlecht verantwortlich war. Einige Gaben hatte er jedoch von seiner Mutter geerbt und genau die bereiteten Caleb nun Kopfzerbrechen. Die Magie hatte Adam zuerst in Rekordtempo erwachsen werden lassen und vor ungefähr vier Jahren mit Ende zwanzig seinen Alterungsprozess gestoppt. Das hätte es schon schwierig genug gemacht, seine Andersartigkeit zu verbergen, aber nun schien auch noch das Dryadenwesen seiner Mutter immer mehr durchzukommen. Er hatte sich fast völlig in den Hain zurückgezogen, und mied den Kontakt mit den Menschen. Der hauptsächliche Grund, für Calebs Sorgen, waren jedoch die Gerüchte über die Frauen, die mit Gedächtnislücken aus dem Hain zurückkamen. Er musste mit Adam reden, und herausfinden, was da vor sich ging, ehe er unerwünschte Aufmerksamkeit auf das Geheimnis von Eden Hill zog.

 

 

Zur gleichen Zeit am anderen Ende von Schottland

 

„Das kommt überhaupt nicht infrage“, fauchte Talia.

Ihr Boss erwiderte besänftigend: „Aber Talia, als Reporterin musst du zu den Storys reisen. Sie kommen nicht zu dir.“ Womit er an sich völlig recht hatte, wenn es denn echte Storys gewesen wären. Aber da seine Zeitschrift den recht treffenden Namen „Der Kurier des Rätselhaften“ trug, erschienen dort samt und sonders nur irgendwelche verrückten Mystery Storys. Talia würde Oliver, der mit seiner kleinen, schmächtigen Statur, dem schütteren Haar und der großen klobigen Brille wie ein Gnom wirkte, und damit selbst ganz gut in seine Mystery Welt gepasst hätte, immer dankbar sein. Sein Jobangebot war immerhin nach dem Tod ihres Vaters ihre Rettung gewesen, als sie ihr Studium mangels Geld hatte abbrechen müssen. Aber genau dieser Job verhinderte nun, dass sie irgendwo anders einen Posten als ernst zu nehmende Reporterin bekam. Das war allerdings auch irgendwie verständlich. Welche seriöse Zeitung sollte schon eine Frau eingestellt, deren größte Story den Titel „Das Monster aus dem Untergrund“ trug. Es war zum verrückt werden. Sie war jetzt achtundzwanzig und verbrachte ihre Tage damit, irgendwelche Poltergeister, Wichtelmännchen, Geister und Ähnliches zu suchen, oder besser gesagt die normale Ursache hinter diesen Phänomenen, was wiederum Oliver zur Weißglut trieb. Aber nun hatte er diesen ewigen Kampf zwischen ihnen eindeutig übertrieben.

Sie versuchte ihn zu überzeugen: „Dieses Nest liegt am anderen Ende Schottlands. Allein die Fahrkarte dorthin kostet ein Vermögen und ich kann wohl kaum unter einer Brücke nächtigen, also müsstest du auch eine Unterkunft bezahlen. Was wenn die ganze Story sich wieder mal als Fake erweist?“

Er erhob sich steif, um ihr auf gleicher Ebene in die Augen zu sehen, was allerdings an seiner geringen Körpergröße scheiterte, da sie ihn selbst ohne die hohen Absätze um zehn Zentimeter überragt hätte, und stieß im überzeugten Ton des Fanatikers hervor: „Es ist unsere Pflicht, der Welt die Wahrheit zu zeigen, und außerdem ist es mein Geld.“

Talia verdrehte gequält die Augen. „Was für ein Wundertier soll dort überhaupt hausen? Ein Drache?“

Er runzelte missbilligend die Stirn. „Sei nicht albern, es gibt keine Drachen in Schottland, höchstens Seeschlangen.“

„Wie dumm von mir“, spottete sie.

Er ignorierte ihren Tonfall und fuhr belehrend fort: „Auch die findet man nur in den großen Lochs, wie Loch Ness zum Beispiel. In Eden Hill handelt es sich um eine Dryade.“

„Woher hast du diese Weisheit?“, fragte sie ironisch. Er griff nach einem Prospekt auf seinem Tisch und schob es ihr zu. Talia nahm es in die Hand und überflog es. Es war ein Werbeprospekt für eine Burg Mac Gregor, oder besser gesagt deren Überreste. Angeblich war sie wegen des Fluchs einer Dryade vor langer Zeit abgebrannt und auch heute sollte sich rund um die Burg noch eine tote Zone befinden, in der keine Bäume wachsen würden. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Sie versuchte erneut Vernunft in die Diskussion zu bringen: „Das ist doch nur ein Werbetrick, um Touristen anzulocken. Wahrscheinlich hat irgendein Idiot die Burg aus Versehen abgefackelt und die versuchen, daraus Profit zu schlagen.“

Ein triumphierendes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, das ihre inneren Alarmglocken losschrillen ließ. „Was das betrifft, könntest du möglicherweise sogar recht haben.“

„Dann siehst du sicher ein, dass es keinen Grund für diese Reise gibt“, versuchte sie ihn festzunageln.

Das Grinsen wurde noch breiter. „Das erklärt allerdings nicht die Frauen mit den Gedächtnislücken.“ In ihrem Verstand machte es Klick. Frauen mit Gedächtnislücken könnten etwas mit Drogen zu tun haben. Um dieser Fährte folgen zu können, musste sie Oliver jedoch vorsichtig zur Wahrheit führen, denn es war eine tragische Tatsache, dass er fest an diesen ganzen Unsinn glaubte.

„Was soll eine Dryade damit zu tun haben?“

Er begann zu strahlen. „Dryaden haben die Gabe, Leute zu bezirzen.“ Talia kramte in ihrem Gedächtnis alles zusammen, was sie über Dryaden wusste, und ein Lächeln glitt auf ihre Lippen, als sie seinen Fehler fand.

Sie sah ihm fest in die Augen. „Es gibt einen Beweis, dass es sich nicht um das Werk einer Dryade handeln kann.“

„Welchen denn?“, fragte er sichtlich irritiert. Ihr Lächeln vertiefte sich. Diesmal hatte sie ihn.

„Dryaden sind immer weiblich, wie du sicher weißt. Da sie die Menschen bezirzen, um sich mit ihnen zu vergnügen, müssten die Opfer also Männer sein. Welche Erklärung hast du für das weibliche Geschlecht der Opfer?“

Für einen Augenblick wirkte er bestürzt und sie konnte sehen, wie er krampfhaft überlegte, doch nach einigen Augenblicken kehrte sein Grinsen zurück. „Es muss sich um eine lesbische Dryade handeln.“ Talia stöhnte gequält auf. Gegen seinen Fanatismus war wirklich kein Kraut gewachsen.

Sie kapitulierte: „Also schön, ich sehe mir die Sache mal an. Wo sind das Ticket und mein Spesengeld?“

 

 

Adam stand an die alte Weide gelehnt da und sah der Frau nach, die mit leichten Schritten halb benommen aus dem Hain tänzelte. In seinem Körper klang noch die Befriedigung nach, die er sich von ihr geholt hatte. Allerdings nicht annähernd so viel, wie sie bekommen hatte, dem lustvollen Stöhnen nach zu urteilen, das sie während des Akts von sich gegeben hatte. Vor allem unter Garantie nicht im entferntesten so viel, wie ihm die Genugtuung verschaffte, sie benutzt zu haben. Seine ersten beiden Lebensjahre, in denen er unnatürlich schnell gealtert war, hatte er in der sicheren Umgebung des Hains und der liebevollen Fürsorge der alten Elisa Sullivan verbracht und später war noch Caleb zu ihnen gestoßen. In dieser Zeit hatte er in der Illusion gelebt, dass allein seine Existenz ein Segen war, und ganz Eden Hill ihn lieben würde. War er doch vor allem deshalb auf die Welt geholt worden, um das Gleichgewicht der Natur zu wahren und Eden Hill so zu schützen. Die einzige schlechte Erfahrung, die er in dieser Zeit gemacht hatte, war der Angriff des Elfenfürsten Valdir gewesen. Als er daran dachte, fasste Adam sich instinktiv ins Gesicht, wo ihn der Elf mit der magischen Klinge gezeichnet hatte. Noch heute war seine rechte Gesichtshälfte eine vernarbte Fratze. Aber das war ganz gut so, denn das hatte...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2024
Reihe/Serie Die Eden Hill Chroniken
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Elfen • Fantasy Romance • Happy End • Hexen • Intrigen • Magie • Magische Liebe • Magische Wesen • Romantasy • Romantik Fantasy • Spannung
ISBN-10 3-7554-6722-4 / 3755467224
ISBN-13 978-3-7554-6722-9 / 9783755467229
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