Demon´s Desire (eBook)

Er ist deine Rettung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
CCLX Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-6786-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Demon´s Desire - Liz Rosen
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Du wolltest mich retten, querida. Und nun werde ich dein Tod sein. Als sich spitze Zähne in meinen Hals bohren und Blut an meiner Haut entlangläuft, weiß ich, dass ich einen Fehler begangen habe. Einen, den ich nicht mehr rückgängig machen kann. Denn der verletzte Mann ist nicht zufällig auf meiner Türschwelle gelandet. Nein, er hat mich monatelang beobachtet. Hat mich beschützt vor Wesen, von denen ich nicht einmal ahnte, dass es sie gibt. Aber ich habe mich geirrt. Sie leben und sind auf der Jagd nach mir. Und auch der Mann vor mir ist kein Mensch, sondern ein Dämon und in diesem Moment trinkt er nicht mein Blut, sondern stiehlt meine Seele, die ab jetzt ihm gehört. Genau wie der Rest von mir.

Prolog: Belial

 

 

 

 

 

 

 

„Es sind nur Menschen. Dreckige, nichtsnutzige Menschen, Behemoth.“ Ich unterdrückte ein Knurren und bohrte zeitgleich meine Krallen in meine Handflächen, während ich auf das schwache Geschöpf vor mir starrte.

Es war zu weit weg, um mich im Schutz des Schattens erkennen zu können, sodass es nicht einmal wusste, in welcher Gefahr es schwebte.

Aber das konnte mir egal sein. Sie hatte es nicht anders verdient.

Ich wollte nur meine Hand in ihrem seidigen Haar vergraben, ihren Kopf gewaltsam zur Seite ziehen und ihr die Kehle herausreißen, bevor ich ihrem zuckenden Körper beim Sterben zusah.

Der Duft des Blutes würde sich in der ganzen Gegend verteilen, begleitet vom roten Lebenssaft, der über ihre schneeweiße Haut fließen würde.

Die Vorstellung ließ mich erschaudern.

Noch fester ballte ich die Hände zu Fäusten, bis ein schmerzhaftes Stechen durch meine Handflächen jagte. Ich wollte zu ihr hinübergehen und sie umbringen, um es ein für alle Mal zu beenden. Aber ich konnte mich zurückhalten.

Zumindest noch.

„Du solltest nicht so über sie reden. In einem anderen Leben hätten wir genauso schwach werden können wie sie.“ Behemoth seufzte tief und ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen. Es ließ seine harten Züge gleich viel sanfter wirken, als ich es von ihm gewohnt war.

Aber wie hatte Biela früher immer gesagt?

Behemoth liebte das Fehlen von Perfektion und Lastern und in nichts waren Menschen besser, als darin, sich von Lastern abhängig zu machen.

Also ergab es wohl irgendwie Sinn, dass ausgerechnet er Gefallen daran fand, auf einem verdammten Schulhof zu stehen und dabei zuzusehen, wie irgendwelche Halbwüchsigen sich versteckt hinter Büschen Zigarettenstängel in den Mund schoben oder schnell einen Schluck von ihrem Alkohol nahmen, um durch den Tag zu kommen.

Er selbst hatte eine Flasche in der Hand, die er in regelmäßigen Abständen an seine Lippen führte. Dem beißenden Geruch nach zu urteilen, war es eine Flüssigkeit, die den Menschen schon nach einem Schluck die Speiseröhre und die Magenwand verätzt hätte. Aber ich sagte nichts dazu. Wenn er dieses Zeug trinken wollte, sollte er es tun. Dennoch wünschte ich, er würde damit aufhören, immerhin benebelte das Zeug sein Gehirn und er war schon ohne das Gift in seinen Adern waghalsig genug.

„Ich wäre nie so geworden. Die haben Angst vor ihrem eigenen Schatten. Vor allem sie.“ Mit dem Kopf deutete ich auf die junge Frau, die auf einer kleinen Bank unter einem Baum saß und in ein Buch vertieft war, dessen Einband aussah, als würde er gleich auseinanderfallen.

Kein Wunder, immerhin las sie die Geschichte bereits zum fünften Mal und das nur in diesem Monat. Inzwischen musste sie die Handlung und Dialoge auswendig können, aber das schien sie nicht zu stören. Sie las und las, ohne ihre Mitschüler zu beachten. Dafür wurde sie im Gegenzug auch von allen ignoriert. Aber wahrscheinlich war es genau das, was sie mit dem Buch bezwecken wollte.

„Ich hätte an ihrer Stelle genauso viel Panik“, murmelte Behemoth leise und ein mitleidiger Zug legte sich auf seine Miene, als er die Frau betrachtete. Wieder musste ich ein Knurren unterdrücken.

War das sein Ernst? Wie konnte er Mitgefühl für dieses Ding aufbringen?

Wenn es nach mir ginge, wäre sie bereits tot. Genau wie der Rest ihrer Familie.

Doch sie hatte Pech gehabt.

Sie hatte den Großbrand in ihrem Elternhaus überlebt, genau wie den darauffolgenden Autounfall.

Ich wusste nicht, woran es lag, aber Heredia Ramsey schien einfach nicht sterben zu wollen.

Egal, welches Unglück ihr zustieß, irgendwie schaffte ihr Herz es, weiter zu schlagen.

Bumm-bumm. Bumm-bumm. Bumm-bumm.

So wie jetzt auch.

Der Muskel pumpte köstliches Blut durch ihre Adern und verströmte dabei einen Duft, der auf dem ganzen Hof zu vernehmen war und mich all meine Selbstbeherrschung kostete.

„Sie hat keine Ahnung, was ihr blüht.“

Ich schnaubte.

Wie sollte sie auch?

Sie wusste nicht einmal, dass Behemoth und ich sie seit über vier Wochen beobachteten. Knapp einen Monat begleiteten wir sie schon und warteten. Auf was, wussten wir selbst nicht. Aber genau wie Behemoth konnte ich spüren, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Irgendetwas würde demnächst passieren und dann mussten wir bereit sein.

„Es war nicht ihre Schuld, auch wenn Vater das gern behauptet.“ Behemoths Stimme klang wie ein Donnergrollen. Hart, unnachgiebig und stark. Erschreckend überzeugt und hasserfüllt.

Doch während meine Wut sich gegen die engelsgleiche Frau richtete, die dazu übergegangen war, ihre Brille mit dem Finger auf ihrer Nase weiter nach oben zu schieben und ihren Kopf noch weiter über das Buch zu beugen, machte er jemand anderen für unseren Verlust verantwortlich.

Wer von uns richtiger lag, wusste ich nicht. Vielleicht hatten wir beide auf irgendeine Weise recht.
„Sie sind alle schuldig.“

Ich biss die Zähne zusammen, als Heredia mit dem Hintern auf der Bank herumrutschte und ihre Haare dabei über ihren Rücken fielen, sodass die Haut an ihrem Hals frei lag.

Sofort intensivierte sich der Geruch nach süßem Blut und mein Blick richtete sich auf die Hauptschlagader, an der ich ihren Herzschlag erahnen konnte. Wie gern würde ich zusehen wollen, wie das Pochen langsam weniger wurde, bis es schlussendlich ganz verstummte.

Aber das kam nicht infrage.

Wenn ich rübergehen, ihre goldigen Locken packen und sie von der Bank zerren würde, um ihr das Herz aus der Brust zu reißen, müsste ich alle Menschen auf diesem Hof umbringen, um die Zeugen zu beseitigen, und das erschien mir dann doch zu drastisch. Ein Massenmord dieser Größenordnung würde auch in der Hölle nicht lange unbemerkt bleiben und auf diese Art von Stress hatte ich keine Lust.

Wir hatten schon so genug Probleme, auch wenn uns die Fürsten der Hölle nicht auf den Fersen waren.

„Tu, was du glaubst, tun zu müssen, aber ich werde keine unschuldige Frau umbringen.“ Wieder setzte Behemoth die silberne Flasche an seine Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Zeitgleich verengten sich die Pupillen, die sich zuvor geweitet hatten, wieder und zeigten, dass auch für ihn der Duft an Folter grenzte.

Ich liebte Blut. Alle Dämonen taten das.

Es war wie flüssiges Gold, das unsere Körper wärmte, uns den Sternen näherbrachte und uns berauschte. Es ließ uns vergessen, dass wir keine Seele hatten, und täuschte uns Gefühle vor.

Pures Glück und unbändiges Verlangen, während wir unserem Opfer nicht nur das Leben, sondern auch einen Teil der Seele aussaugten.

Kein Wunder also, dass jährlich Milliarden Menschen am Biss eines Dämons starben.

Aber noch nie hatte eine Seele für mich so verführerisch gerochen wie die von Heredia.

Ich wollte sie. Unbedingt. Auch wenn das bedeuten würde, den Duft ein allerletztes Mal zu genießen.

„Und ich schon? Willst du damit sagen, dass ich falsch liege? Ich bin nicht das Monster in dieser Geschichte.“ Ich fletschte die Zähne und knurrte meinen Bruder an, was meine Aussage nicht gerade untermauerte.

Doch das war mir egal.

Ja, vielleicht stellte ich mir gerade vor, meine Zähne in Heredias Hals zu bohren und jeden Tropfen ihres Blutes zu trinken, bis ich ihre Seele verschlingen könnte, doch das lag in meiner Natur.

Ich stiftete Ärger, verführte die Menschen dazu, Schlechtes zu tun, und tötete sie, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden. So funktionierte unsere Welt.

Aber die Wahrheit war, dass die Menschen genauso grausam sein konnten wie wir. Heredia und ihre Familie hatten das bewiesen. Und deshalb mussten sie sterben. Sie alle. Denn es kann immer nur eine Dunkelheit geben und diese Seite war bereits von uns Dämonen reserviert. Sie hätten das Licht sein sollen und hatten sich dennoch für die Schatten entschieden.

„Ich will damit sagen, dass du allen Grund hast, sauer zu sein. Jeder von uns wäre das. Aber du unterschätzt sie. Wir sind den Menschen nicht so unähnlich wie wir gerne wären. Sie trauern und sind rachsüchtig, genau wie …“ Behemoth biss sich auf die Zunge. So fest, dass ich glaubte, er würde sie sich abbeißen und dann an seinem eigenen Fleisch ersticken. Fuck, in diesem Moment wünschte ich, er würde es sogar.

Wie konnte er es wagen, mich mit dieser Kreatur zu vergleichen? Hatte er sie sich einmal genauer angesehen? Die seidigen Locken, die wie ein Wasserfall um ihre Schultern fielen und so leicht aus ihrer Kopfhaut gerissen werden konnten?

Die zierliche Gestalt mit den weichen Kurven und den langen Beinen, die unter meinem Gewicht zerbrechen würde? Und die strahlend blauen Augen, die mich an den Himmel denken ließen, obwohl sie eine Seele beherbergten, die von Leid und Schmerz zerfressen war?

Nein, ich hatte mit ihr überhaupt nichts gemeinsam.

„Was? Sprich es aus!“, befahl ich und spannte instinktiv jede Faser meines Körpers an, als würde ich mich auf einen Kampf vorbereiten.

Dabei war das lächerlich. Behemoth und ich waren gleich stark und ein Kampf, den niemand für sich entscheiden konnte, würde uns nur unnötig Kraft kosten. Doch ich schaffte es nicht, mein Temperament zu zügeln. Ich wollte ihn verletzen, weil seine Worte genau das taten: mich verletzen. Sie trafen mich tief im Inneren und erinnerten mich daran, wieso ich die junge Frau und ihre geschundene Seele eigentlich nicht begehren durfte.

„Auch ich habe sie verloren, Belial. Und ich vermisse sie jeden Tag ein wenig mehr. Doch das...

Erscheint lt. Verlag 15.1.2024
Reihe/Serie Demon´s Desire
Demon´s Desire
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Angst • Ängste • Brüder • Dämon • Dämonen • Dark • Dark Fantasy • Dark Romanace Fantasy • Dark Romance • Familie • Fantasy • Freundschaft • Hölle • Liebe • Romance • Romantasy • Sex • Teufel • Trauer • Verlust • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7554-6786-0 / 3755467860
ISBN-13 978-3-7554-6786-1 / 9783755467861
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