Der Mallorca Mord Club - Tödliche Hitze (eBook)

Urlaubskrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
245 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4330-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Mallorca Mord Club - Tödliche Hitze - Laura Nieland
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Marie macht eine grausige Entdeckung: Die gut betuchte Gertrud von Timmenbach liegt tot in der Hotel-Sauna! Die Policia Nacional vermutet einen tragischen Unfall, denn die ältere Dame ist an Herzversagen durch Überhitzung gestorben. Doch Marie ist sich sicher, dass etwas nicht stimmt. Treibt ein Mörder sein Unwesen im Urlaubsparadies? Sie bittet den pensionierten Kommissar Christian um Hilfe, der eigentlich nur seinen Ruhestand auf der Ferieninsel genießen will. Gemeinsam macht sich das ungleiche Duo auf die Suche nach der Wahrheit ...

Über die Serie: Traumhafte Strände, malerische Dörfer und belebte Promenaden: Auf Mallorca will sich Marie endlich ihren großen Traum von einer eigenen Bar erfüllen. Bis es so weit ist, arbeitet sie als Rezeptionistin in einem kleinen, exklusiven Wellnesshotel. Doch schon bald muss Marie feststellen, dass hinter der sonnigen Urlaubsidylle der Baleareninsel auch menschliche Abgründe lauern können. Und sie entdeckt eine neue Leidenschaft: das Lösen von Kriminalfällen!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Laura Nieland wurde 1992 im schönen Münsterland geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Rheinland. Schon als Kind hat sie sich gerne Geschichten ausgedacht. Beim Lesen und Schreiben schlägt ihr Herz für Krimis und Fantasy. Immer dabei: viel Kaffee und Süßigkeiten. Wenn Laura nicht gerade an ihren Büchern schreibt, verbringt sie ihre Zeit mit ihrer Familie, am liebsten beim Wandern in der Natur.</p>

1.
Klatsch und Tratsch bei Alba


Das Knattern und Spucken des Rollerauspuffs störte die Stille des ruhigen Dienstagmorgens.

Sie folgte einer der vielen schmalen Straßen, die durch das Pueblo des Cavernícolas verlief. Dicht aneinandergedrängte Ferienhäuser in mediterranem Stil säumten diese. Ihre farbenfrohen Fassaden, die mal in Rosa, mal in Hellblau oder in Gelb erstrahlten, flogen vorbei und verschwammen in Maries Blickfeld.

In den Vorgärten erblühten Oleander und Bougainvilleen, die ihre üppige, strahlend pinke Blütenpracht an Mauern und Wänden präsentierten. Ihr süßer Duft erfüllte die Straße, und Marie sog diesen Duft genüsslich ein. In einem anderen Vorgarten bewunderte sie das strahlende Gelb einer Mimose, das sich scharf gegen den klaren blauen Himmel abzeichnete.

Verträumt betrachtete Marie die Farbexplosionen in den verschiedenen Gärten und spürte das Kribbeln, als sie über die Tondächer der Häuser einen Blick auf das glitzernde Meer erhaschte, dessen Blau mit dem Horizont verschmolz. Majestätisch ragten die grün bedeckten Berge ins Wasser und fingen das goldene Sonnenlicht des Morgens ein.

Eine Gruppe Spatzen löste sich schnatternd aus einem dichten Busch und flatterte über die Straße, direkt vor Maries Roller.

Erschrocken klammerte sie sich am Lenkrad fest und drosselte das Tempo. Puh, das war knapp gewesen! Sie wollte ungern ihren Morgen mit einem toten Vogel beginnen.

Marie riss sich von diesem Anblick los und lenkte den Roller bergab durch die engen Gassen. Hier ersetzten Restaurants, Cafés und kleine unabhängige Supermärkte, die Getränke, Lebensmittel, Sonnencreme und alles, was man am Strand so brauchte – verkauften, die Wohn- und Ferienhäuser.

Hier verblassten die Farben. Die Häuser waren älter und aus Natursteinen gebaut. Lediglich die Fensterläden erstrahlten in Blau oder Rot, wobei einige ebenfalls in die Jahre gekommen waren. Der Lack platzte bereits an der einen oder anderen Stelle ab.

Marie wich den bunten Blumen in den großen Kübeln aus, die die gesamte Gasse und einzelne Hauseingänge säumten. Über ihr flatterten Shirts und Hosen an den Wäscheleinen, die vor den Fenstern gespannt waren. Durch die Gassen wehte ein frischer Morgenwind, der den salzigen Duft des Meeres mit sich trug.

Hier war das Dorf bereits zum Leben erwacht. Ladenbesitzer zogen die Rollläden hoch und stellten die Schilder vor ihren Geschäften auf. Sie begrüßten laut und fröhlich ihre Nachbarn, zumeist ältere Damen, die, mit Einkaufskörben und –netzen bewaffnet, zu den kleinen Supermärkten schlenderten. An beinahe jeder Ecke wurde ein Pläuschchen gehalten. Anders als in Maries alter Heimat Deutschland schienen die Menschen hier alle Zeit der Welt zu haben.

Marie rauschte weiter die Straße hinab, vorbei an der Poststelle und der kleinen Arztpraxis. Zwischen den Gebäuden lugte immer wieder das glitzernde Meer hervor und lockte Marie mit dem verführerischen Schimmern der Morgensonne zu sich.

Sie folgte dem Ruf, überquerte eine weitere breite Straße in der Nähe des Marktplatzes, wo die Händler bereits ihre Stände aufbauten und Waren auslegten, und befand sich nach der nächsten Gasse auf der Promenade. Das Schreien der Möwen war hier allgegenwärtig. Die Häuser an der Promenade waren ebenfalls mediterrane Altbauten, aus Naturstein erbaut. Die typischen Tonziegel schimmerten rotbraun im Sonnenlicht.

Dicht an dicht reihten sich die modernisierten Gebäude aneinander. In jedem befand sich ein Ladenlokal, ein Café, ein Restaurant oder eine Boutique, die bereits ihre farbenfrohe Strandmode auf den Kleiderständern präsentierte. Andere Läden lockten mit Strandtüchern und aufblasbaren Schwimmringen. Besonders beliebt waren derzeit offenbar Schwäne, Einhörner und Flamingos.

Den Asphalt der Promenade hatte man dank des wachsenden Tourismus erneuern können, er passte sich heutzutage in der rötlichen Farbe den Ziegeln der Dächer an. Der Weg mündete im weißen Sand des Strandes, der sich über einige Meter erstreckte und in einem Naturschutzgebiet aus Pinienwäldern endete.

Marie lenkte den Roller nach oben, die Promenade hinauf, wo der Duft des Meeres von den Gerüchen aus verschiedenen Cafés und Restaurants verdrängt wurde. Es roch nach süßem Gebäck, gebratenen Eiern und Kaffee, die die Touristen spätestens am Nachmittag in die Cafés locken würden.

Vor einer pescadería fuhr Marie durch eine Geruchswolke von frischem Fisch und Tintenfisch, der gerade von dem lokalen Fischer angeliefert wurde. Der Besitzer des Fischgeschäfts hatte ihn offenbar schon erwartet. Die beiden muskulösen, braun gebrannten Männer feilschten lauthals um den Preis.

Marie freute sich bereits auf den Feierabend. Dann würde es hier herrlich nach gegrillten Fisch- und Fleischgerichten duften. Vor allem die Düfte aus Marcos’ beliebtem Restaurant, das ganz oben auf den Klippen mit Blick auf das Meer thronte, hatten es Marie schon in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft auf der Insel angetan.

Doch nun folgte sie nur einem Duft: dem Geruch ihres Cappuccinos, der bestimmt schon auf sie wartete. Ebenso wie ihr fertig belegtes Baguette.

Auf ihrem Weg zur Boqueria winkte Marie Candela zu, der immer fröhlichen Boutique-Besitzerin. Die dunkelhaarige junge Frau war gerade dabei, die hübschen Strandkleider auf der Stange vor ihrem Geschäft zu arrangieren, als sie Marie auf dem Roller erblickte. Lächelnd erwiderte sie den Gruß.

Marie war bereits seit sechs Wochen hier auf Mallorca, und beinahe jeder Bewohner von El Pueblo des Cavernícolas hatte sie mit offenen Armen empfangen.

Vor Albas Boqueria, kurz bevor die Promenade zu einem steilen Anstieg zu den Klippen und zu Marcos’ Restaurant ansetzte, hielt Marie an und ließ das Knattern des Rollers ersterben.

»Sieh an, sieh an! Wer ist denn da aus dem Bett gefallen?« Alba warf sich ein Geschirrtuch über die Schulter. Sie war eine kleine Frau mit einem großen Mundwerk und einem ausladenden Busen, aber einem noch größeren, warmen Herzen.

Marie steckte sich eine vom Fahrtwind verirrte blonde Strähne hinter das Ohr und lachte. »Buenos días, Alba! Sollte ich mir Sorgen machen, weil du weißt, dass ich tatsächlich aus dem Bett gefallen bin?« Marie dachte an ihren etwas chaotischen Tagesanfang zurück, an dem sie – nicht zum ersten Mal – bei dem Versuch, ihren nervigen Wecker auszuschalten, aus dem Bett gepoltert war. Bei diesem Gedanken rieb sie sich den Steiß. »Mein Allerwertester hat inzwischen mehr Flecken als ein Dalmatiner.«

Alba lachte, was sich bei ihrer schmirgelpapierrauen Stimme anhörte, als sägte man einen Baum durch. »Mira, chica, du bist zehn Minuten später hier als sonst.« Sie zwinkerte Marie zu und schob ihr ein in Papier eingeschlagenes belegtes Baguette und ihren allmorgendlichen Cappuccino hinüber.

»Du bist die Beste, Alba«, sagte Marie dankbar und trank einen Schluck Kaffee. Er schmeckte genau so, wie Kaffee ihrer Meinung nach schmecken musste: stark und aromatisch.

Alba wischte mit energischen Bewegungen über die Theke. »Ich weiß, chica, deswegen kommen ja alle so gern zu mir.« Sie zwinkerte wieder und lachte ihr typisches Alba-Lachen, dessentwegen man sie gleich lieb gewann. »Für Baguettes, heißen Kaffee, kalte Getränke und den neuesten Tratsch, der in Caví umgeht.« Sie sang kurz eine spanische Strophe mit, die aus dem älteren Radio auf einem Regal über ihr erklang.

»Caví« war der liebevolle Spitzname, den die Einheimischen ihrem Dorf anstelle des viel zu langen Namens gaben.

Marie schmunzelte. »Das könnten wir glatt als Werbeslogan hier irgendwo anbringen.«

Alba winkte fröhlich ab. »Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück, Marie.« Ächzend löste sie den Griff an der blitzblank polierten Siebdruckmaschine, dann wandte sie sich, eine Hand in die Hüfte gestemmt, zu Marie um. »Vale, hast du schon gehört, was zwischen Carlos und Carla vorgefallen ist?«

Marie zog die Brauen zusammen, während sie noch einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. Eigentlich war sie ohnehin schon spät dran und hatte keine Zeit mehr zum Plaudern. Aber in den letzten Wochen hatte sie gelernt, dass es bei Alba zum guten Ton gehörte, sich den neuesten Klatsch und Tratsch anzuhören. Und je länger sie hier im Pueblo des Cavernícolas lebte, desto mehr interessierte Marie sich für die Menschen in diesem Dorf. Sie dachte nach. »Carlos? Carla? Ich glaube, ich habe die beiden noch gar nicht kennengelernt«, antwortete sie und blickte abwartend über den Rand ihres dampfenden Bechers.

Alba machte eine wegwerfende Handbewegung. »Chica, du bist sicherlich schon mehrfach an ihnen vorbeigekommen. Sie besitzen das Café auf den Klippen.«

Marie schaute aus der Boqueria hinauf zu Marcos’ Restaurant, vor dem sich etwas tiefer gelegen das Café befand, von dem Alba offenbar sprach. »Das La Vista

»Sì, exactamente.« Nun lehnte Alba sich verschwörerisch nach vorn. »Carlos und Carla Herrera sind nun keine … Na, wie sagt man? Keine amigos mehr. Sie lassen sich scheiden. Hatten einen hitzigen Streit vor allen Gästen.« Die Mallorquinerin widmete sich wieder ihren Baguettes, wobei sie die Mundwinkel verzog, als fügte sie stumm hinzu: Sehr traurig, aber so ist es nun mal.

»Das tut mir leid«, erwiderte Marie und meinte es auch so. Sie fand es immer bedauerlich, wenn eine Liebe...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Mord, Mojito & Meer
Mord, Mojito & Meer
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Cocktail • COSY • eBook • E-Book • Ermittlung • Hotel • Krimi • Krimis • Lesen • lustig • Mallorca • Sommer • Spanien • Tapas • Urlaub
ISBN-10 3-7517-4330-8 / 3751743308
ISBN-13 978-3-7517-4330-3 / 9783751743303
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