Androiden 10: Ein Mond wird gestohlen (eBook)

Miniserie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5197-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Androiden 10: Ein Mond wird gestohlen -  Olaf Brill
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Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Fast ein Jahr lang herrschte in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die Welten der Galaxis überfallen hatten, die dortigen Einwohner vertrieben oder töteten. Perry Rhodan gelang es, im Lauf einer langen Odyssee Wissen über die Hintergründe der Invasion zu erfahren und die Roboter zu befrieden. Der Frieden war jedoch nicht von langer Dauer. Ausgerechnet der neue Verteidigungsminister der Liga Freier Galaktiker, der sich als Held im Kampf gegen die Roboter hervorgetan hat, war gegen einen Waffenstillstand. Weil Nagmum Kane den Kampf fortführen wollte, griff eine weitere unbekannte Macht ein - in Gestalt gewaltiger schwarzer Raumschiffe, die nahezu unbesiegbar sind. Diese fordert die Auslieferung Kanes. Dabei handelt es sich um die Molochiden. Zwar weiß die Posmi Aurelia Bina inzwischen mehr über die Motive dieses rätselhaften Volkes, auch gelang es, sich erfolgreich im System der Sonne Klonai gegen einen Molochiden zur Wehr zu setzen. Dennoch ist die Gefahr durch die Molochiden nicht gebannt. Verzweifelt versucht Perry Rhodan zwischen den verhärteten Fronten zu vermitteln. Das führt zur Eskalation, denn EIN MOND WIRD GESTOHLEN ...

2.

Perry Rhodan

Im Flaggschiff des Admiralregenten

 

»Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen.«

»Erlaubnis erteilt.« Der Ordonnanzoffizier salutierte im Rahmen militärischer Exaktheit, nur seine Hand zitterte leicht. Er war ein pickliger Junge, den jemand in die nachtschwarze Uniform der Raumstreitkräfte der Wahren Föderation Normon gesteckt hatte. »Willkommen an Bord der MARGELION, Liga-Kommissar. Ich begleite dich zur Lounge des Admiralregenten.«

Zackig drehte er sich um und schritt voran.

»Schon klar.« Rhodan seufzte und schlenderte hinter dem Jüngling her. »Ohne dich hätte ich bestimmt den Weg zum Antigravschacht nicht gefunden.«

»Wie meinen, Liga-Kommissar?«

Rhodan winkte ab, und es scherte ihn nicht, dass der Junge seine Geste nicht sehen konnte. Er spürte kein Bedürfnis, sich den pedantischen Gepflogenheiten an Bord von Kanes Flaggschiff anzupassen, und ihm war nicht nach Small Talk mit halben Kindern.

Er war immer noch verärgert, dass Aurelia Bina ihn in seinem eigenen Haus paralysiert hatte. Natürlich hielt er sie nicht für eine Verräterin, und er glaubte nicht, dass sie auf dem Molochiden umgedreht worden war. Andernfalls hätte er sie niemals in die Nähe des Hauses am Goshun-See gelassen. Aber es hätte sicherlich andere Methoden gegeben zu erklären, warum er Aurelias Besuch nicht sofort gemeldet hatte, als ihn außer Gefecht zu setzen.

Nach einer schweigsamen Passage durch den Antigravlift brachte der Ordonnanzbengel ihn in Kanes Privatlounge. Die geräumige Kabine war vollgestellt mit zahlreichen Schränken und Tischen mit Displays von archaischen Gegenständen. Rhodan erkannte Streitäxte, Kleinkalibergewehre und Steinschlosspistolen, antike Strahlenwaffen, Nadler und Samuraischwerter.

Inmitten dieser Sammlung thronte auf einem wuchtigen Pneumosessel der Admiralregent in seiner samtschwarzen Uniform. Neben den Rangabzeichen des normonischen Admirals trug sie das neue Symbol des Admiralregenten, eine stilisierte holografische Darstellung Laniakeas, des Supergalaxienhaufens, zu dem die Milchstraße gehörte.

Rhodan überkam eine Ahnung, warum Kane es vorgezogen hatte, seine Amtsgeschäfte von Bord des normonischen Flaggschiffs aus zu führen, das in diesem Moment in einer geostationären Umlaufbahn über Terrania stand. Hier saß der Admiralregent wie der Löwe in seiner Höhle. Die Besucher, die er, wenn keine Eile bestand, gern persönlich zu sich kommen ließ, waren der Fraß, den man ihm vorwarf.

Dazu kam, dass es heiß war in der Lounge, wie überall auf der MARGELION. Heiß wie der Sommer in der Wüste Gobi. Die Einstellungen auf dem Schlachtkreuzer der WELTEN-Klasse waren an die mittlere Temperatur von Nosmo angepasst, der Hauptwelt der Föderation Normon, von der Kane stammte.

»Kommissar«, begrüßte Kane den Terraner mit dessen Liga-Rang. In seiner Stimme schwang eine Spur Verachtung mit, gerade so wenig, dass es nicht als Affront aufgefasst werden konnte.

»Verteidigungsminister«, entgegnete Rhodan in gleicher Weise. Er freute sich klammheimlich darüber, dass Kane dies als unter seine Würde empfinden musste. Dieser Mann strebte nach Höherem, wie das Symbol Laniakeas auf seiner Brust bewies. Es war Hybris.

»Hast du den Überfall gut überstanden?« Kane, dieser Heuchler, legte sein Gesicht in sorgenvolle Falten.

Rhodan war gewillt, das Spiel für einen Moment mitzuspielen. »Eine Paralyse ist kein Zuckerschlecken«, sagte er trocken. »Aber die Mediker sagen, ich werd's überleben.«

»Schön, schön.« Der Admiralregent legte die Fingerspitzen aneinander. »Wir wollen unseren Liga-Kommissar zur besonderen Verwendung ungern verlieren.«

Das war eine unverhohlene Drohung. Rhodan schwieg, und Kane redete weiter. »Warum soll ich übrigens glauben, dass du nicht mit Aurelia Bina gemeinsame Sache machst? Ihr kennt euch seit Jahren. Wie kann es sein, dass sie unbehelligt in dein Haus gelangt ist?«

»Die Antwort hast du dir selbst gegeben«, entgegnete Rhodan, ohne mit der Wimper zu zucken. »Aurelia Bina und ich kennen uns schon lange. Die Hauspositronik hat sie erkannt und ihr Privilegien gewährt, die ihr inzwischen nicht mehr zustehen, wie ich dir versichern kann. So ist es ihr gelungen, in den Bungalow einzudringen. Was du mir vorwerfen kannst, ist, dass ich die Positronik nicht rechtzeitig über Aurelias neuen Status informiert habe – eine, wie ich finde, entschuldbare Nachlässigkeit. Im Übrigen sollte Aurelias Angriff auf mich ein Beweis dafür sein, dass sie und ich nicht gemeinsame Sache machen.«

Während er redete, erkannte Rhodan, dass Aurelia womöglich doch gut daran getan hatte, ihm mit ihrer drastischen Handlung genau diese Ausrede zu verschaffen.

Abrupt wechselte Kane das Thema. »Wir haben den Datenkristall ausgewertet, den du uns gegeben hast. Aurelia Bina hat einen Molochiden besucht und sich von ihm eine herzergreifende Geschichte erzählen lassen. Meiner Meinung nach wurde sie von dem Molochiden umgedreht und macht nun Propaganda für seine Seite. Auf welcher Seite stehst du, Perry Rhodan?«

»Ich stehe auf der Seite der Menschen«, entgegnete Rhodan. »Ich stehe auf der Seite des Friedens. Wie du weißt, herrscht seit den Ereignissen im Klonaisystem vor zwei Wochen Ruhe, was den aktiven Konflikt angeht. Und so wie du fürchte ich, dass diese Ruhe jeden Augenblick vorbei sein kann. Es droht weiterhin Krieg mit den Molochiden! Aber ...«, Rhodan machte eine Pause zur Betonung, » ... wir können ihn verhindern, wenn wir die einzige Bedingung erfüllen, die diese Wesen gestellt haben.«

»Meinen Rücktritt von allen Ämtern?«, brauste Kane auf. »Du nutzt einen bevorstehenden Krieg, um deine innenpolitischen Ziele zu erreichen!«

Rhodan schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass der Krieg kommen wird, wenn wir nicht handeln. Du bereitest dich selbst darauf vor. Es steht aber fest, dass die Molochiden sich erst auf die Seite der Androgyn-Roboter geschlagen haben, als du den Krieg gegen Letztere fortgeführt hast. Du kannst jetzt ihre Ehrlichkeit prüfen, indem du deinen Rücktritt erklärst. Dann werden wir erleben, ob die Molochiden friedliche Absichten haben. Kane, was hätten sie denn von deinem Rücktritt, wenn sie ernsthaft den Krieg fortsetzen wollten?«

Majestätsgleich erhob Kane sich. »Was sie von meinem Rückzug hätten? Sie hätten leichtes Spiel mit der Liga, denn ich bin der Admiral, der den letzten Krieg zugunsten der Liga entschieden hat. Mit mir gewinnen wir, ohne mich ist die Liga verloren.«

Der Admiralregent stieg von seinem Thron und machte ein paar Schritte auf Rhodan zu. »Ich erinnere dich daran, dass ich der Verteidigungsminister der Liga bin – und damit der offiziell Verantwortliche für unsere Handlungen gegen potenzielle Angreifer.«

»Im Kriegsfall ist der Resident der Oberbefehlshaber der Liga-Streitkräfte.«

»Sehr richtig.« Kane hob einen Finger und lächelte verschmitzt. »Aber ... seit du in der Kaimaer-Krise die Kooperation mit den Androiden ausgehandelt hast, befindet sich die Liga nicht mehr im Kriegszustand. Ich verdanke es also dir, dass in dieser Lage ich und ich allein der Oberkommandierende bin.«

Rhodan wurde übel bei dem Gedanken, dass es seine Handlungen gewesen waren, die Kane in diese Position der Macht versetzt hatten. Der konnte sich nun als starken Mann inszenieren. Wurde der derzeit kalte Krieg mit den Molochiden erst einmal zu einem heißen Konflikt, würde niemand mehr wagen, ihn abzusetzen.

Kane machte zwei weitere Schritte, dann stand er direkt vor Rhodan. »Du kannst mir bei meiner Aufgabe helfen, Liga-Kommissar. Möchtest du das tun?«

»Nichts wäre mir lieber«, behauptete Rhodan mit aller Eiseskälte, die ihm zur Verfügung stand.

»Die Androgyn-Roboter haben mit deiner Hilfe ihren Fehler eingesehen und sich zu Verbündeten der Menschheit erklärt. Sorg dafür, dass sie sich meinem Kommando unterstellen. Das wäre die logische Konsequenz aus ihren Beteuerungen. Bisher verweigern sie sich dem.«

Rhodans Mundwinkel zuckte. »Ich werde mit ihnen sprechen und ein gutes Wort für dich einlegen«, versprach er. Dabei hatte er keine Sekunde vor, das zu tun, und Kane wusste es. »Jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe Wichtiges zu erledigen.«

Rhodan wandte sich schon zum Gehen, da hielt Kane ihn noch einmal auf. »Ich denke, es interessiert dich, dass wir den Fahndungsaufruf nach Aurelia Bina etwas überarbeitet haben. Nach deiner reichlich verspäteten Meldung ihres Überfalls auf dich ist es ihr gelungen, wieder unterzutauchen. Wir nehmen an, dass sie es nicht geschafft hat, die Erde zu verlassen. Wahrscheinlich ist sie sogar noch in Terrania.«

Kane schnippte mit dem Finger. Zwischen ihm und Rhodan flammte eine halbtransparente Holokugel auf, in der sich langsam der Kopf einer Terranerin mit goldblondem Haar drehte. Das schmale Gesicht mit den weit auseinanderstehenden dunklen Augen war Rhodan vertraut.

»Wer hat diese Posmi gesehen?«, fragte eine weibliche Stimme aus dem Off. »Es handelt sich um die positronisch-semitronische Entität Aurelia Bina, ehemals Stellvertretende Direktorin des Terranischen Liga-Dienstes. Dies ist die Gestalt, in der sie sich selbst am liebsten zeigt. Sie kann sich aber mit einem von beliebig vielen anderen Velamen tarnen, die ihr zur Verfügung stehen.«

Aurelias holografischer Kopf rückte zur Seite, und während er sich dort weiterdrehte, erschienen daneben in schneller Folge viele andere Köpfe von Terranern und Außerirdischen – alle entsprachen Velamen, die Aurelia bereits benutzt hatte, darunter einige von Geheimeinsätzen für den TLD.

Eine andere Frau kam ins Bild. Sie hatte...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2024
Reihe/Serie PERRY RHODAN-Androiden
PERRY RHODAN-Androiden
PERRY RHODAN-Droiden
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5197-7 / 3845351977
ISBN-13 978-3-8453-5197-1 / 9783845351971
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