Lassiter Sammelband 1859 (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6432-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1859 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2458, 2459 und 2460.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Um etwas? Der Farmer kniff die Augen zusammen. Nein, um jemanden ! Ein Mensch lag dort vorn im Staub – oder vielmehr das, was von ihm übrig war!

John Exley zerbiss einen Fluch auf den Lippen, spornte sein Pferd mit einem Zungenschnalzen an und ritt zu dem Toten hinüber. Es konnte keinen Zweifel geben: Der arme Teufel hatte sein Leben ausgehaucht. Furchtbare Wunden zeugten von den Raubtieren, die sich über ihn hergemacht hatten. Lediglich seine Statur verriet noch, dass es sich um einen Mann gehandelt haben musste. Staub haftete an seinen dunklen Haaren. Und seine Finger krallten sich in den Boden, als wollten sie ihm ein paar Tropfen kostbares Nass entringen.

Ob er hier draußen verdurstet war?

Sein Körper wies zahlreiche Wunden auf, aber die schienen von Schnäbeln und Krallen zu stammen. Vermutlich waren sie ihm erst nach seinem Tod zugefügt worden. Außerdem trug er nicht einen Fetzen Kleidung am Leib!

Die drei Bussarde flogen über John Exley hinweg und stießen schrille Rufe aus. Die Störung schien ihnen ganz und gar nicht zu behagen. Der Farmer zog seinen Colt aus dem Holster, lud durch und schoss einmal in die Luft. Mit kräftigen Flügelschlägen suchten die Vögel das Weite.

John Exley stieg vom Pferd und beugte sich über den Toten. Dabei fiel ihm der Siegelring an dessen linker Hand auf.

Zischend zog er den Atem ein.

Diesen Ring kannte er! Der gehörte dem Lehrer! Oliver Flint! Er hatte vor Jahren einmal erwähnt, dass es ein Erbstück war.

Grundgütiger, was hatte der Schulmeister hier draußen verloren?

Der Farmer rieb sich das bärtige Kinn.

Auf keinen Fall ist er einem Raub zum Opfer gefallen, überlegte er sich. Die Kerle hätten den schweren Goldring wohl kaum zurückgelassen. Was mache ich denn nun mit ihm? Eigentlich sollte ich weiterreiten, aber wenn ich ihn hierlasse, werden die Raubvögel zurückkommen und da weitermachen, wo ich sie gestört habe. Das kann ich nicht zulassen.

Der Farmer stapfte zu seinem Pferd, holte die Decke, die verschnürt am Sattel festgemacht war, und machte sich daran, den Lehrer hineinzuwickeln. Der Tote war schwerer, als er aussah. Schnaufend wuchtete John Exley ihn über den Rücken seines Pferdes. Dann schwang er sich wieder in den Sattel und ritt zurück zur Stadt.

Unterwegs prickelte sein Nacken.

Als würde er heimlich beobachtet!

Er spähte umher, konnte jedoch niemanden ausmachen.

Da ist nichts, ermahnte er sich selbst. Mir spielt nur die Hitze einen Streich. Die hat schon so manchen Mann um den Verstand gebracht. Womöglich auch unseren Lehrer. Ich kann mir jedenfalls keinen anderen Grund denken, warum er splitternackt hier draußen herumlaufen sollte.

Der Farmer zog seinen Hut tiefer in die Stirn und trieb sein Pferd an. Er sehnte sich nach einem Becher Kaffee, einem Bad und seiner Frau.

Vorher musste er den Toten abliefern. Diese Aussicht behagte ihm nicht. Sheriff Sutter würde wenig erfreut sein über seinen Fund. Ein toter Schulmeister warf etliche Fragen auf. Fragen, auf die der Sheriff Antworten finden musste.

Einen anderen Lehrer gab es im Umkreis von über dreißig Meilen nicht. Das bedeutete, die Schule würde auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Nun, in diesem Fall konnte ihm sein Junge auf der Farm zur Hand gehen. Hilfe kam ihm immer gelegen. Gerade jetzt, wo der Boden kaum noch eine Ernte hergab.

Wozu hatten sie eigentlich eine Bewässerung, wenn sie nicht funktionierte?

Er war an diesem Morgen unterwegs, um die Kanäle zu überprüfen. Bislang war das Resultat seines Ritts niederschmetternd: Die Wasserläufe waren so trocken wie seine Kehle. Irgendwo musste der Zulauf unterbrochen sein. Wo, das wusste er noch nicht.

John Exley liebte dieses Land – und verwünschte es zugleich.

Er war in Irland aufgewachsen und kannte das Nagen des Hungers. Seine Familie sollte es einmal besser haben, deshalb hatte er einen Ozean durchsegelt und sich hier, im Süden von Arizona, etwas Land gesichert.

Es war mühsam, dem Boden eine Ernte abzuringen. Dazu brauchte es ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem.

Gemeinsam mit anderen Farmern hatte John Exley Kanäle gebaut und den Fluss umgeleitet, um den Lehmanteil im Boden zu erhöhen und ihn fruchtbar zu machen. Vorbild waren ihnen dabei die Anlagen der lange untergegangenen Hohokam-Kultur gewesen. Und sie hatten Erfolg. Zumindest in den ersten Jahren gediehen unter ihren Händen Mais, Bohnen und Gerste. Sogar Baumwolle. Ihre Farmen versorgten den gesamten Landstrich mit Nahrung und Viehfutter. Seit einiger Zeit verdorrte ihnen der Boden jedoch unter den Händen.

Ein Zufall war das ganz sicher nicht.

Nein, jemand sabotierte ihre Bewässerung!

Nachts kamen maskierte Reiter, sprengten Zuflüsse und legten Kanäle lahm. Und sie schossen jeden nieder, der sich ihnen entgegenstellte. Danach verschwanden sie wieder. Wie Geister. Es waren jedoch keine Geister, sondern Menschen, und das bedeutete, man konnte sie bekämpfen. Die Frage war nur: Wer sollte das tun? John Exley und seine Nachbarn waren Kleinbauern und keine Soldaten. Es war die Sache des Sheriffs, ihr Tal sicher zu machen. Der sah dem Treiben jedoch tatenlos zu! Und sobald sie einen Kanal repariert hatten, wurde der nächste verschüttet. Es war eine Katastrophe!

Verbissen krampfte der Farmer die Hände um den Zügel.

Der staubige Trail führte ihn zurück zu seiner Farm.

John Exley hatte sein Haus zwischen zwei Berghängen gebaut, wo es geschützt war vor den gefürchteten Nordweststürmen. Bis zur Stadt waren es von hier aus nur wenige Meilen. Ein Wetterhahn drehte sich auf dem Dach des Farmhauses. Schweine suhlten sich vor dem Stall. Und eine Schar Hühner stob gackernd auseinander, als der Farmer sein Pferd vor dem Haus anhalten ließ.

Auf einer Leine flatterte frisch gewaschene Wäsche im Wind. Sein Sohn saß auf dem Rand des Ziehbrunnens und hielt eine Schiefertafel auf dem Schoß. Seine Zungenspitze lugte zwischen seinen Lippen hervor, während er andächtig drei Buchstaben malte: Hun.

»Fehlt da nicht noch etwas, Abel?«

»Was denn, Pa?«

»Ein t am Ende.«

Abel musterte das Geschriebene. »Huhn schreibt man mit t?«

»Huhn nicht, aber Hund. Kannst du das Wort aufschreiben?«

Abel nickte eifrig und schrieb: Hunnt . Seine Kreide kratzte über den Schiefer.

»Ich glaube, ein n reicht.« John Exley stieg von seinem Pferd und band es an. Mit dem Schreiben stand er auf Kriegsfuß, aber seine Frau war der Ansicht, dass sein Sohn lesen und schreiben und noch ein paar andere Sachen lernen sollte, ehe er die Farm übernahm, also schickten sie Abel in die Schule.

In diesem Augenblick schwang knarzend die Haustür auf.

»John! Du bist schon zurück?« Seine Frau kam aus dem Haus. Sie trug ihre jüngste Tochter auf dem Arm. Baby Molly ruderte mit einer winzigen Faust durch die Luft, als würde sie einem Vogel nachwinken.

Der Farmer beugte sich vor und tupfte ihr einen Kuss auf das Köpfchen, was sie zu einem freudigen Quietschen veranlasste.

Ihre Mutter schaute derweil zu der Deckenrolle, die quer über seinem Sattel lag, dann wurde sie blass. »Wen bringst du uns denn da?«

»Unseren Lehrer«, gab er rau zurück.

»Mister Flint?« Hanna bekreuzigte sich hastig. »Was ist mit ihm passiert?«

»Kann ich nicht sagen. Hab ihn gefunden, als ich den Kanal abgeritten bin. Da war nichts mehr zu machen. Er lag schon seit ein oder zwei Tagen da, würde ich sagen. Ich bin gerade auf dem Weg zum Sheriff, aber vorher habe ich einen Auftrag für Abel.« Er wandte sich an seinen Sohn. »Kannst du etwas für mich tun, Junge?«

»Was denn, Pa?« Sein Sohn sprang auf.

»Räum deine Tafel fort und hol dir einen Eimer. Damit gehst du raus zum Maisfeld und sammelst die Maiswurzelbohrer von den Pflanzen. Ich hab Unmengen von den Käfern gesehen, als ich vorhin da langgeritten bin. Wir müssen sie ablesen, ehe sie uns den kümmerlichen Rest von unserer Ernte wegfressen.«

»Ist gut, Pa. Ich kümmere mich darum.« Abel trottete ins Haus.

Seine Mutter wiegte Baby Molly auf ihrem Arm. »Wurde unser Lehrer ermordet, John?«, fragte sie leise.

»Schwer zu sagen. Eine Schusswunde konnte ich nicht entdecken, aber er ist in einem schlimmen Zustand. Also – wer weiß?« Der Farmer wiegte bedächtig den Kopf hin und her. Dann schwang er sich wieder in den Sattel. »Ich muss weiter. Vielleicht kann der Sheriff herausfinden, was passiert ist.«

»Bitte sei vorsichtig, John.« Hanna streifte den Toten mit einem scheuen Blick. »In unserem Tal geht etwas vor, und es ist gewiss nichts Gutes.«

Die Hitze hielt während der folgenden drei Wochen an. In Dry Gulch machten zahlreiche Gerüchte über den Tod des Lehrers die Runde, aber etwas Genaues wusste niemand. Auch Lizzie Ashford nicht, die die Stelle ihres Kollegen übernahm und an diesem Tag zum ersten Mal vor den Kindern an der Tafel stand.

Im Klassenzimmer war es so still, dass das Summen einer Hummel...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2024
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6432-1 / 3751764321
ISBN-13 978-3-7517-6432-2 / 9783751764322
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