Julia Ärzte Spezial Band 16 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2627-2 (ISBN)
GEBORGEN BEI DR. TAYLOR von JESSICA MATTHEWS
Bange Tage der Ungewissheit liegen vor Schwester Megan. Hat sie sich bei einem Patienten angesteckt, oder ist sie gesund? Zu ihrer Freude kümmert sich ihr Chef Dr. Jonas Taylor in dieser Zeit aufopfernd um sie. Wenn sie doch nur sicher sein könnte, dass er ihr nicht nur aus Pflichtgefühl eine Schulter zum Anlehnen bietet ...
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Die Australierin Lilian Darcy hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich. Sie studierte Russisch, Französisch und Sprachwissenschaften und ging nach ihrem Abschluss als Kindermädchen in die französischen Alpen. Es folgten diverse Engagements am Theater, sowohl auf der Bühne als auch als Drehbuchautorin. Später hat Lilian Darcy als Lehrerin für Französisch und Englisch gearbeitet, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen und in die Computerbranche einzusteigen. Sie schrieb Computerprogramme, bis Sie Ihren Mann, einen New Yorker Schriftsteller, heiratete. Heute leben die Autorin und ihr Mann mit ihrer Tochter und ihren drei Söhnen in New South Wales, Australien. Lilian Darcys erster Roman wurde 1981 veröffentlicht. Seitdem hat sie mehr als 70 Liebesromane geschrieben. Sie wurde für ihre Romane 'Der Prinz von Aragovia' und 'Schicksalhaftes Wiedersehen' für den RITA-Award nominiert, den wichtigsten Preis für Liebesromane in den USA.
1. KAPITEL
„Wo sind die anderen geblieben?“ Gene Webber legte einige Unterlagen auf den brusthohen Tresen vor dem Stationszimmer und schaute sich in der fast unheimlich leeren Notaufnahme um.
Megan Erickson blickte von dem Blatt in ihrer Hand auf und lächelte den sechsundzwanzigjährigen Sanitäter an, mit dem sie schon einige Jahre zusammenarbeitete. „Wenn hier nichts los ist, verdrücken sie sich meistens.“
„Nun, wenn du Dr. Taylor siehst, sag ihm bitte, wir hätten die Ergebnisse, die er haben wollte.“
„Gern. Weißt du, wo er ist?“
Gene schüttelte den Kopf. „Nachdem Dr. Fleming kam, sind beide verschwunden.“
„Dwight ist hier?“, fragte sie, überrascht, dass er nicht einmal die Zeit gefunden hatte, wie üblich kurz Hallo zu sagen.
Gene zuckte mit den Schultern. „Er kam vor fünf, zehn Minuten herein und erkundigte sich nach dir. Du warst gerade bei Mrs. Johnson.“
„Weit können sie eigentlich nicht sein. Hat Dwight irgendeine Nachricht hinterlassen?“
„Nicht, dass ich wüsste. Aber ich kann mal nachfragen, wenn du möchtest.“
„Spar dir die Mühe. Ich sehe ihn bestimmt später.“ Sie lächelte. „Sehr wahrscheinlich holt er sich Tipps für seine Reise nach Mexiko.“ In den letzten sechs Monaten hatte Dwight immer wieder davon gesprochen, für einen Monat als Missionsarzt nach Mexiko zu fahren, und in zwei Wochen war es nun so weit. Sie freute sich für ihn, aber sie würde sich lieber Gedanken um Ehe und die Zusammenlegung zweier Haushalte machen. Nach dem Tod ihres Bruders und seiner Frau hatte sie deren Kinder Angela und Trevor zu sich genommen und ihre eigenen Pläne erst einmal zurückgestellt. Nun aber wollte sie sie in die Tat umsetzen, so schnell wie möglich.
„War Dr. Taylor schon einmal in Mexiko?“
„Wo ist der Mann noch nicht gewesen?“, meinte sie ironisch. Dr. Jonas Taylor war so bodenständig wie Löwenzahnsamen. Seit vier Wochen machte er hier Vertretung für einen Kollegen, der unbezahlten Urlaub genommen hatte, weil seine Frau schwer krank war, und würde noch drei Monate bleiben. Danach wäre Stanton ein weiterer Punkt auf seiner bereits beeindruckenden Referenzliste.
Trotz oder vielleicht sogar wegen seiner vielen verschiedenen Erfahrungen war er ein hoch qualifizierter Notfallmediziner. Einen besseren hätte sie sich nicht wünschen können. In jeder Situation behielt er einen klaren Kopf.
Und zudem war er der attraktivste Mann, den sie kannte – abgesehen von denen in Modezeitschriften.
Neben ihm wirkte Dwight, blond und ebenfalls gut aussehend, eher farblos.
Jason Taylor, mit seinen dunklen, militärisch kurz geschnittenen Haaren, vermittelte auf den ersten Blick Strenge. Doch ein schelmisches Zwinkern in den nachtblauen Augen und das humorvolle Lächeln milderten diesen Eindruck. Die sonnengebräunte Haut verriet, dass der Mann sich gern in freier Natur aufhielt.
Er war groß und schlank, was erstaunlich war angesichts der Mengen Essen, die er in sich hineinschaufeln konnte. Gerüchten zufolge gab es kaum eine Sportart, die er nicht beherrschte – hervorragend, wie Megan vermutete.
Jonas Taylor war eindeutig der tollste Mann in der Notaufnahme, seit die Pilgerväter das Krankenhaus gegründet hatten.
„Stimmt. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich ein Viertel von dem gesehen hätte, was er gesehen hat“, bekannte Gene.
„Ich auch … aber wofür sollte er sein Geld auch sonst ausgeben?“
Gene seufzte. „So gut möchte ich es haben.“
„Ja, aber vergiss nicht … das Gras auf der anderen Seite des Zauns erscheint einem immer grüner.“
„Aber nur, weil er sich Kunstdünger leisten kann …“
Megan lachte. „Kopf hoch! Vielleicht gewinnst du bald im Lotto.“
„Ich hoffe es.“ Nochmals schaute er sich um. „Hast du etwas dagegen, wenn ich kurz für eine Minute in die Cafeteria laufe und mir ein paar Erdnussbutterkekse kaufe? Sie sind immer so schnell weg.“
Megan lachte. Sie kannte seine Schwäche für Erdnussbutter. „Lauf nur, aber trödle nicht.“
„Keine Bange. Ich bringe dir sogar einen mit.“
„Zwei sind besser – dann kannst du auch fünf Minuten bleiben.“
„Abgemacht.“
Er eilte davon, und Megan versuchte sich wieder auf ihre Unterlagen zu konzentrieren, aber vergeblich. Ihre Gedanken beschäftigten sich nun mit Dwight, und leider waren es keine schönen Gedanken.
Einen Monat vor dem Unfalltod ihres Bruders und seiner Frau hatte Dwight ihr einen Heiratsantrag gemacht, und sie hatte ihn angenommen. Durch den Unglücksfall wurde ihr Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Sie nahm die kleinen Waisen bei sich auf und schaffte es, Angela und Trevor eine liebevolle Mutter zu werden. Das Mädchen war inzwischen vier Jahre, der Junge achtzehn Monate alt.
Auf Dwights Vorschlag hin beschlossen sie, ihre Hochzeit so lange zu verschieben, bis alle sich an die neue Situation gewöhnt hätten. Zuerst war sie von seiner Rücksichtnahme begeistert gewesen, aber ihre Zuversicht schwand rasch, als sie begriff, dass er keine Zukunftspläne schmieden wollte.
Ihre Zweifel verstärkten sich, als ihr auffiel, dass er selbst nach bald einem Jahr die Kinder letztendlich nur zu tolerieren schien und nicht zu lieben, wie sie es inzwischen tat. Manchmal glaubte sie sogar, dass sie ihn störten.
Hatte es überhaupt Sinn, ihn zu heiraten, falls ihre Vermutungen stimmten?
Sie seufzte. Vielleicht hatte sie ihn in der letzten Zeit etwas vernachlässigt. Aber die Kinder brauchten ihre ganze Zuwendung. Vielleicht half es, wenn sie und Dwight sich nun einige Wochen lang nicht sahen. Vielleicht würden sie und er die Lage klarer sehen. Sagte man nicht, ein bisschen Abstand täte der Liebe gut? Sie hoffte es.
Megan verscheuchte ihre privaten Probleme, überflog ihre Notizen, unterschrieb sie und schloss die Krankenakte.
Gene kehrte zurück.
„Hier ist dein Anteil.“ Er reichte ihr die kleinere Tüte.
„Danke. Sie sind ja noch warm.“
„Frisch aus dem Ofen, hat man mir gesagt.“
Sie erhob sich. „Dann trinke ich einen Kaffee dazu. Wenn du mich brauchst, weißt du, wo ich zu finden bin.“
„Okay, aber vergiss nicht … Falls du Dr. Taylor siehst …“
„Sage ich ihm, dass du nach ihm suchst.“
„Du musst es ihr sagen.“
Jonas Taylor und Dwight Fleming standen an der Kaffeemaschine im Personalraum der Notaufnahme.
Dwight seufzte schwer. „Ja. Die Frage ist nur, wann? Vor meiner Abreise oder nach der Rückkehr?“
„Wenn ich mir hundertprozentig sicher wäre, würde ich diese Sache nicht noch wochenlang mit mir herumschleppen wollen“, erwiderte Jonas offen. „Es wäre außerdem Megan gegenüber nicht fair.“
„Warten hieße wohl nur, das Unausweichliche hinauszuschieben, oder?“
„Genau.“ Jonas war überrascht, dass der Kollege mit ihm über solch private Dinge sprach, denn er war erst seit Kurzem am Stanton Community Hospital. Für ihn war Dwight ein flüchtiger Bekannter, mit dem er gelegentlich nach einer anstrengenden Nacht im Dienst noch auf ein Bier in eine nahe gelegene Bar gegangen war. „Aber vielleicht solltest du noch einmal mit jemand anders darüber reden. Jemand, der …“
„Das geht nicht.“
„Wieso?“
Dwight fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Weil alle, die ich kenne, Megan lieben. Ich höre immerzu Lobeshymnen auf sie, sie sei ein Engel, weil sie die Kinder ihres Bruders aufzieht. Eine richtige Heilige, wenn du weißt, was ich meine.“
„Und du stehst dann wie das Böse in Person da!“
Dwight nickte niedergedrückt. „Die Sache ist die, ich finde sie ja auch wundervoll. Sie ist wirklich ein besonderer Mensch.“
Jonas gab ihm im Stillen recht. Megan Erickson war eine der besten Notaufnahmeschwestern, mit denen er je zusammengearbeitet hatte, und er hatte wirklich eine Menge kennengelernt. Sie war klug, schön und besonnen, was vor allem in Stresssituationen von großem Vorteil war. Hatte sie Dienst, lief auf der Station alles wie geschmiert.
Ihre rehbraunen Augen strahlten Intelligenz und Humor aus, und sie lächelte gern und oft. Dazu kamen eine kecke Nase, samtene Haut und eine Figur, die einen Mann zu heißen Fantasien reizte.
Gern wäre er einmal mit ihr ausgegangen. Zwei Dinge hielten ihn davon ab: der Diamant an ihrem Finger und die Tatsache, dass sie der Typ Frau war, die einen Ehering tragen sollte. Sie war eine Frau, die ein Mann seiner Familie vorstellte – also eine, um die er konsequent einen weiten Bogen schlug.
Aber träumen durfte man doch, oder?
Ihr fröhliches Wesen war erstaunlich, denn in der Abteilung gingen Gerüchte um, in den letzten Jahren wäre sie nicht gerade auf Rosen gebettet gewesen.
Und nun gab er ihrem Freund, nein, ihrem Verlobten, einen Rat, der noch ein paar Dornen mehr bedeutete!
Manchmal war das Leben nicht einfach.
„Wie auch immer“, fuhr Dwight fort, „bei dir gehe ich davon aus, dass du unvoreingenommen bist und mir eine offene Antwort gibst.“
Normalerweise steckte Jonas seine Nase nicht in fremder Leute Angelegenheiten. Es erschien ihm Energieverschwendung, da er kaum länger als ein paar Monate an einer Arbeitsstelle blieb. Aber Dwight hatte ihn um Rat gefragt, und auch wenn es Megan wehtun würde, er musste aufrichtig sein. Mit Ehrlichkeit kam man immer am...
Erscheint lt. Verlag | 17.2.2024 |
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Reihe/Serie | Julia Ärzte Spezial | Julia Ärzte Spezial |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Arztroman • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Ärzte Spezial • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband |
ISBN-10 | 3-7515-2627-7 / 3751526277 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2627-2 / 9783751526272 |
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