Eva & Adam brechen aus -  Tom Auller

Eva & Adam brechen aus (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
230 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6962-5 (ISBN)
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Das Paradies? Nicht wirklich! Eva hat keinen Bock mehr, dass ihre katholischen Eltern in allem rumschnüffeln und ihr Leben kontrollieren. Obwohl ihr Mann, Adam, der Pfarrer des Ortes ist und sich mit Kaffee und Schnaps im Dorf einen Namen gemacht hat, fliehen die beiden aus dem beschaulichen Schönbach. Auch trotz der neuen Abwrackprämie des Gehwagenherstellers Lettwitz, eskaliert die Lage in Schönbach daraufhin und die Kirchengemeinde ruft die heilige Inquisition ins Leben, um Eva und Adam zu suchen. Als dann auch noch Atommüll ins Spiel kommt und Eva und Adam bei gesuchten Ökoterroristen Unterschlupf suchen müssen, ist der Schlamassel perfekt.

Erstwerk eines norddeutschen möchtegern Autors, der gerne schreibt und hofft, dass was Lustiges dabei raus kommt. Natürlich studiert: Pädagogik und Philosophie. Arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit und kommt aus Kiel. Jahrgang ´91: bester!

Erstwerk eines norddeutschen möchtegern Autors, der gerne schreibt und hofft, dass was Lustiges dabei raus kommt. Natürlich studiert: Pädagogik und Philosophie. Arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit und kommt aus Kiel.

Geheimer Pakt


Über der Tür des Sitzungszimmers tickte es. Die Zeiger der Uhr zeigten auf kurz nach achtzehn Uhr und die Sitzung wurde von Bürgermeister Krabbe eröffnet. Auf der Tagesordnung stand nur ein einziger Tagesordnungspunkt.

„Liebe Kollegen und Kollegen..“, eröffnete Krabbe die Sitzung.

„...es ist pünktlich achtzehn Uhr und ich stelle fest, dass die Tagesordnung fristgerecht eingegangen ist. Die Tagesordnung liegt vor Ihnen. Hat jemand Ergänzungen oder Fragen? Das sehe ich nicht, dann verfahren wir so. Ich rufe auf, den Tagesordnungspunkt eins „Kooperation mit der Firma Atotec.“ auf. Im Zuge dessen begrüße ich Herrn Altstrom von der Firma Atotec recht herzlich. Er war so nett sich bereit zu erklären, um auf Fragen unsererseits zu antworten. Meine Damen und Herren, ich nehme an, dass Sie den vorliegenden Antrag Drucksache 1989 alle gelesen haben. Ist die Einbringung erwünscht?“ Bürgermeister Krabbe blickte fragend über seine Lesebrille in die Runde und fuhr ohne Luft zu holen direkt fort: „Das ist nicht der Fall. Ich eröffne damit die Fragerunde.“

Krabbe war etwas außer Atem, nachdem er alles im Eiltempo vorgetragen hatte.

Erneut ließ Krabbe den Blick schweifen. Zu seiner linken ging eine Hand in die Höhe. Mit einem kurzen „Bitte“ und einem Fingerzeig signalisierte Krabbe dem Fraktionsvorsitzenden der örtlichen Ökopartei, Herrn Tietken, dass er seine Frage stellen durfte.

„Sehr geehrter Herr Altstrom, ihre Firma, was macht die genau, und uns ist nicht ersichtlich geworden, warum Sie ausgerechnet eine Kooperation mit uns hier in Schönbach wollen?“.

Herr Altstrom blickt kurz zu Krabbe, der ihm mit einem Kopfnicken siganlisierte, dass er sprechen durfte. Herr Altstrom räusperte sich und sprach freundlich, langsam und mit ausfallenden Gesten: „Eine sehr gute Frage, Herr Tietken und eine berechtigte dazu. Jeder Bürger und jede Bürgerin in diesem Ort möchte natürlich wissen, was wir tun und ich bin sehr gerne bereit Ihnen die Hintergründe unserer Firma zu erläutern. Zunächst einmal möchte ich mich für die Einladung bedanken und dafür, dass ich die Möglichkeit habe, stellvertretend für den ganzen Vorstand der Firma Atotec, hier heute Stellung zu beziehen. Unsere Firma gibt es nun seit gut zwanzig Jahren und wir haben uns auf das Gebiet der Müllentsorgung im weitesten Sinne spezialisiert. Sie alle wissen, dass Strom nicht einfach vom Himmel fällt. Er muss hart erarbeitet werden. Ein Weg, um Strom zu gewinnen ist die Kerntechnologie. Ohne Ihnen jetzt das genaue Vorgehen dieser komplexen Vorgänge zu erklären, reicht es aus, dass wir feststellen, dass dabei, wie bei allen anderen Technologien auch, ein kleiner Rest übrig bleibt. Und da sie ebenfalls wissen, dass Radioaktivität für den Menschen gefährlich sein kann, muss dieser „Müll“ sicher entsorgt werden. Da kommen wir ins Spiel. Mit unserer hochentwickelten Technologie ist es uns möglich, die atomaren Überbleibsel sicher und naturschonend zu lagern, bis sie ihr Gefahrpotential verloren haben.“

Herr Tietken lachte hämisch und sprang auf. Dabei beugte er sich nach vorne und stütze sich mit beiden Armen auf dem Tisch ab: „Sicher und naturschonend? Das ist doch lächerlich! Wie wollen sie das machen? Sie glauben doch selber nicht, was sie erzählen!“, in windeseile bildeten sich hektische rote Flecken an seinem Hals und sein Puls raste. Der Bürgermeister hinter seinem Pult lief vor Wut ebenfalls rot an und rief Herrn Tietke laut und energisch zur Ordnung: „Sehr geehrter Herr Tietken, erstmal bitte ich Sie, sich wieder hinzusetzen. So gehört sich das nämlich hier bei uns. Dann bitte ich Sie zweitens, mir gut zuzuhören!“, seine Stimme wurde wieder ruhiger: „Ich verstehe, dass sie als Gemeindevertreter ein Interesse an dieser Sache haben und das ist auch gut so. Herr Altstrom wird sicherlich alle Ihre Fragen beantworten.

Ich möchte Sie nur bitten, dass Sie Herrn Altstrom ausreden lassen. Das gehört sich nämlich so. Sie haben alle Möglichkeiten ihre Sorgen vorzubringen, aber jetzt hat Herr Altstrom das Wort!“
Krabbe warf Herrn Tietken einen strengen Blick zu, woraufhin dieser sich wieder setzte und nervös an seinem Wasserglas nippte.

„Vielen Dank, Herr Bürgermeister. Ich kann sie verstehen Herr Tietken. Ich werde Ihre Fragen sehr gerne beantworten. Wie bereits erwähnt, haben wir dafür eine hochmoderne Technologie entwickelt, die, ich wiederhole mich, sicher ist, für Natur und Mensch. Um es Ihnen anhand eines Beispiel geläufig zu machen. Zirka 50 Kilometer von hier befindet sich ein Atomkraftwerk. Dieses Atomkraftwerk ist an einer sicheren Lagerung seines Mülls sehr interessiert und hat sich aus diesem Grund für eine Zusammenarbeit mit uns entschieden. Wir holen die radioaktiven Abfälle ab und verpacken sie sorgsam in dafür speziell angefertigte Fässer. Diese Fässer werden abermals in sicheren Containern gelagert und diese Container kommen dann an einen speziellen Ort, der sie vor Korrosion, Feuchtigkeit und Rost schützt. Es sei angemerkt, dass dies natürlich nur eine Vorsichtsmaßnahme ist, denn natürlich sind die speziellen Fässer so entwickelt, dass sie gegen Feuchtigkeit und anderen Einflüsse sicher sind. Bei Atotec gilt: Safety first. Wir als Atotec versichern Ihnen absolute Sicherheit. Diese enorm sicheren Container kommen, wie schon erwähnt, an einen speziellen Ort. Und nun, meine lieben Schönbacher kommt die für Sie gute Nachricht.

Wir sind der Meinung, nein, wir wissen, dass Schönbach der ideale Ort für unsere Firmenzentrale ist. Wir wären so in unmittelbarer Nähre des Kraftwerkes und könnten unsere Arbeit noch besser verrichten. Sie fragen sich bestimmt: Warum ist das eine gute Nachricht für uns?“

Ein gerauntes „Ja“ mit einhergehendem Kopfschnicken ging durch den Saal, der proppe voll war. Viele Schönbacher hatten den Weg zur Gemeinderatssitzung gefunden, die neuerdings mit einem kleinen Buffett beworben wurde, um mehr Besucher zu bekommen. Und es klappte. Herr Altstrom machte eine Kunstpause und kostete den Moment sichtlich aus:

„Wir, von der Firma Atotec, versichern Ihnen, dass wir ihrer Gemeinde als großzügiger und sorgender Partner zu Seite zu stehen werden. Ich sprach bereits kurz mit Herrn Krabbe: Der Sportplatz muss saniert werden und die Kirche hat einen Wasserschaden und so weiter und so weiter...“

„Die Kirche hat einen Wasserschaden?“, raunte es erschrocken durch die Besucherreihen. „Da muss natürlich umgehend was gemacht werden!“, raunte es kurz danach.

Herrn Müller hielt es nicht mehr aus seinem Stuhl, auch weil er zu viel getrunken hatte: „Was ist mit dem Altersheim?“ schrie er energisch, um den Saal direkt danach im Stechschritt Richtung Toilette zu verlassen.

„Genau, was ist damit?“, hallte die Frage in Saal wieder. Bevor Krabbe seine Stimme erheben konnte, wandte sich Herr Altstrom mit einer aalglatten Stimme an seine Zuhörerschaft:

„Liebe Schönbacher, auch für das Altersheim haben wir natürlich eine Lösung. Ich möchte es nochmal deutlich machen: Wir als Firma Atotec versichern Ihnen, dass wir an Ihrer Seite sind. Es wird, sofern wir heute eine Zusammenarbeit vereinbaren, für alle einen zufriedenstellenden Weg geben, um Projekte in Schönbach zu fördern! Investitionen sind mit unsere Hilfe kein Problem und ich versichere Ihnen, dass das nur der Anfang ist von einer langen und guten Freundschaft!“, mit einer eingeübten Handbewegung holte Herr Altstrom einige Broschuren aus seiner Aktentasche und bat eine Saaldienerin diese zu verteilen. Die Zuhörer im Saal waren einfach begeistert. „Wow, Hochglanzbroschüren. Das ist Qualität. Toll, und schön dickes Papier, nicht wie bei unseren Zeitungen, wo man nichts mehr lesen kann, weil die Rückseite schon durchscheint.“

Bevor erneute Fragen aus dem Publikum kamen, setze Bürgermeister Krabbe dieses Mal rechtzeitig an:

„Herr Altstrom, das wäre ein Segen für den Ort! Ich möchte mich gerne persönlich dafür stark machen, dass wir diesen Antrag heute beschließen und die Firma Atotec hier zukünftig ihren Firmensitz eröffnet. Zum Wohle der Gemeinde! Wenn es also keine weiteren Fragen..“

Herr Tietken meldete sich erneut und schnippte mit den Fingern „Ja…Herr Tietken.“, sagte Krabbe mit einem leicht genervten Unterton. Man merkte ihm an, dass er schnell fortfahren wollte.

„Also, Herr Bürgermeister, das Verfahren gefällt mir nicht. Wir bekommen den Antrag zugeschickt und halten kurzfristig eine Sondersitzung ab, um über so etwas Wichtiges zu entscheiden. Ich weiß, und ich spreche dafür meine Partei, nicht worauf wir uns einlassen. Meine Fraktion wird diesem Antrag so nicht zustimmen.“ Herr Tietken schaute sich im Publikum vergebens nach Verbündeten um, die aber allesamt Broschüren in der Hand hatten und dieses bestaunten.

„Herr Tietken.“, hob Herr Krabbe an, „Ihre Sorgen sind unbegründet. Völlig unbegründet. Ich weiß ja, dass sie immer einen Skandal wittern, aber hier geht alles mit rechten Dingen zu. Sie müssen den Teufel (ein paar der Zuhörer fuhren bei diesem Wort zusammen und bekreuzigten sich rasch) nicht an die Wand malen. Der Natur wird hier nicht geschadet und das freut Sie doch sicher am Meisten! Atotec will hier nur einen Firmensitz eröffnen. Darüber hinaus ist es ein Segen für unsere Gemeinde und alle werden davon profitieren. Ich betone: Es geht hier nur um ein Firmengebäude! Aber wenn sie Sorgen haben, dann ist das in einer Demokratie natürlich ihr gutes Recht.“ Bevor es zu erneuten Fragen kommen konnte, rief Krabbe mit erhobener Stimme:

„Wir stimmen nun ab! Wer für das Firmengebäude ist, den bitte ich jetzt nicht um sein Handzeichen! Und wer dafür ist, der gibt...

Erscheint lt. Verlag 8.1.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Atom • Humor • Kirche • lustig • Religion
ISBN-10 3-7565-6962-4 / 3756569624
ISBN-13 978-3-7565-6962-5 / 9783756569625
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