Löwenstimm - 3 (eBook)

Der nicht relevante Mord
eBook Download: EPUB
2024
CCCXCIX Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-6564-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Löwenstimm - 3 - Sonja Kowalski SKG
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 Dritter und abschließender Teil des Kriminalserienromans 'Löwenstimm'.     Tala ist fassungslos. Ist der TV-Schauspieler und Serienkommissar Bernd 'Berry' Goldbacher, wirklich gesehen worden, wie er hektisch von einem Tatort flüchtete? Die Zeugin ist sich sicher ihn wieder erkannt zu haben und Tala hin und her gerissen zwischen der Verehrung für den Schauspieler - und der Abneigung gegenüber dem dazugehörenden Mann und Menschen.   Den Ermittlungen hilft das nicht gerade und Lennart ist geforderter denn je die Kollegin am Fallgeschehen zu halten.   Konner Kollberg indes hat persönliche Gründe an Talas Gefühlschaos zu leiden. 

Kapitel 2 ~ Künstler ~


Kapitel 2 ~ Künstler ~

 

„Polizeipräsidium Eckenburg, Polizeiobermeister Nolde am Apparat?“

„Ja, hallo? Bin ich da bei der Polizei?“

„Nein, ich bin bei der Polizei. Sie haben nur hier angerufen.“

„Ach so. - Ich rufe an wegen diesem Toten im Gerberviertel. Bitte, wer ist dafür zuständig?“

„Die Kommission von EKHK Kollberg, soll ich Sie zu ihm durchstellen?“

„Kriminalpolizei Eckenburg, Mordkommission, - Kollberg.“

„Guten Tag, mein Name ist Magdalena Dezel. Sind Sie zuständig für den Toten im Gerberviertel?“

„Allerdings. Können Sie uns etwas darüber sagen?“

„Ich habe den Mann gesehen, der es getan hat.“

„Sie haben den Täter gesehen?“

„Heute Nacht, da habe ich gesehen, wie er sich erst über den Mann am Boden gelehnt hat, dann ist er aufgesprungen, als er mich gesehen hat – und dann ist er los gerannt, direkt auf mich zu! Beinahe hätte er mich umgerissen! Aber ich habe ihn genau erkannt!“

„Von wem reden Sie bitte?“

„Von diesem Schauspieler, diesem Bernd Goldbacher!“

„ - Goldbacher? - Wie kommen Sie denn darauf?“

„Erkannt habe ich ihn, ganz sicher! - Und auch das linke Bein, das krumme, das hat er auch gehabt!“

„Gute Frau, sind Sie sicher, dass Sie das nicht verwechseln? - Bernd Goldbacher agiert im Fernsehen vor einem Millionenpublikum, - hatte der Mann der auf Sie zu rannte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Schauspieler…?“

„Nein! Ich sage Ihnen, es war der Bernd Goldbacher! Ich sehe diese Polizei-Serie seit Jahren, ich weiß doch ob der da leibhaftig vor mir steht, oder ein anderer!“

„Gut, gut, Frau Dezel. - Ich schlage vor, Sie kommen hierher und wir nehmen Ihre Zeugenaussage auf und klären die Sachlage dann ab, einverstanden?“

„Nein, nix! Keine Zeugenaussage! - Ich habe nur angerufen, um Ihnen eine Mitteilung zu machen! Weiter nichts! - Den Goldbacher, den müssen Sie mal fragen und tüchtig verhören, - nicht mich!“ - Es knackte in der Leitung, dann das Leerzeichen der Telefonvermittlung des Präsidiums.

Nachdenklich betrat Konner den Beratungsraum mit den besetzten Tischen seiner Kollegen.

Tala und Lennart hatten die Mitgliederliste des Theatervereins mitgebracht, sich die Adresse der Ella Wollodia heraus gesucht und waren abermals bereit zum Aufbruch gewesen, da hielt sie ihr Chef auf: „Moment, Sie beide! - Ich hatte da gerade einen Anruf einer Zeugin, die gesehen haben will, dass sich niemand geringeres als Bernd Goldbacher beim Toten aufgehalten haben soll. Erst soll er sich über ihn gebeugt haben, dann beim Eintreffen der Zeugin, fluchtartig den Ort verlassen haben.“

„Goldbacher? DER Goldbacher?“, - Krell machte große Augen und eine gewichtige Miene. „Mein lieber Kokoschinski! - Die Promis geben sich bei uns ja die Klinke in die Hand in letzter Zeit. Da muss sich was rum geschwiegen haben, oder?“

„Etwas ernsthafter Kalle!“, mahnte Konner. „Sie behauptet fest, ihn wieder erkannt zu haben – auch sein krummes linkes Bein will ihr aufgefallen sein. - Es ist doch sein linkes Bein, das so ein bisschen krumm gewachsen ist, Tala?“

„Äh, ja, ich glaube...“ - Ihr junger Kollege traute seinen Augen nicht. Die Frau wurde rot.

„Sie sind doch Fan von ihm, wenn ich mich recht erinnere?“ - Er konnte sich täuschen, aber der gute Konner Kollberg hatte da doch einen deutlich verkniffenen Zug um den Mund?

„Das… das ist ziemlich her. Und Fan, das trifft es nicht annähernd...“

„Na komm schon“, neckte Krell, „der Goldbacher mit der Silberzunge! - Diese Stimme! - Damit raspelt der schon Süßholz wenn er sich nur beim Bäcker ne Tüte Brötchen bestellt! - Die Frauen fallen reihenweise sobald der den Mund aufmacht!“

„Früher vielleicht“, winkte sein Tischnachbar ab, „da war er wohl schwer um die Häuser, aber der ist jetzt fast in meinem Alter, da bleiben die Hörner unten, glaubs mir!“

„Pah! - Das ist kein halbes Jahr her, da habe ich ihn oben hocken sehen in der alten Jägerklause, mit ner Champagnerbuddel auf dem Tisch – und alleine war er nicht, das magste mal glauben!“

„Was auch immer!“, schnitt Kollberg ungewohnt scharf in diese Frotzelei. „Zu diesem Zeitpunkt der Ermittlung kann und will ich das nicht ungehört lassen. - Sie beide“, deutete der Chef wieder auf die Frau und ihren jungen Kollegen, „fahren zu erst zu  diesem Goldbacher. - Wir müssen wissen, ob sie einander kannten, ob es eine Verbindung gegeben hat zwischen den beiden Schauspielern - und auch wo er heute Nacht gewesen ist.“

„Warum wir?“, beschwerte sich Lennart umgehend. „Könnten das jetzt nicht mal die anderen beiden machen?“

„Ich möchte auch wissen, weshalb er und ich diesen Besuch machen müssen?“, schaltete auch Tala von Löwenstimm auf stur. „Voraus gesetzt wir bekommen ihn überhaupt zu fassen…“

„Wir sind keine Reporter des Boulevard, wir sind Mordkommission! Wir klingeln nicht höflich um Interviewtermine an, wir holen diese Interviews. - Wir haben den Hinweis, dass er am Tatort war, - bei der Leiche! Wir wissen, dass es sich dabei um keine Dreharbeiten gehandelt haben kann, ergo ist er für uns so interessant wie jeder andere über den wir solche Informationen bekommen - und genauso wird er auch behandelt. - Ich vertraue auf Ihre Professionalität, Tala, Lennart. Sollten Sie aber der Meinung sein, dass ich das nicht mehr kann, sagen Sie es ruhig und ich schicke die beiden Männer.“

„Mit anderen Worten, Sie misstrauen der Professionalität dieser beiden anderen hier? - Sehen Sie nicht? - Tala ist es unangenehm zu diesem Kerl zu fahren...“

„Unangenehm, gehts noch? - Ziehst Du Luft, oder so was?“

„Im Fall des Erstligaspielers Schnittker, haben Sie beide eine überdurchschnittliche Empathie an den Tag gelegt, der Dank des Fußballers ist Ihnen beiden ewig gewiss. Wenn jemand Bernd Goldbacher auf bekommt, dann Sie beide.“

„Goldbacher ist kein Schnittker!“, widersprach Tala Konner ungewohnt heftig. „Er ist schwierig. Ein kantiger Charakter und ganz nebenbei ein verdammt guter Schauspieler. Der kann uns mit seinem Spiel an der Nase bis zum Sankt Nimmerleinstag herum führen und wir würden es unmöglich merken!“

„Mag sein“, mühte sich Konner  überraschend offen Talas Unmut zu kühlen, „diese Lage klärt sich ja schon während des allerersten Gesprächs. Wenn er ein Alibi hat, ist er ja aus dem Schneider. Und Sie beide brauchen nie wieder sein Haus anzusteuern.“

 

"Sein Blick aus stechend blauen Augen zielt noch immer auf die Mitte der Herzen seiner meist weiblichen Fans. Die dichten Haare grau meliert, das Gesicht markant und gereift und Lippen die genau wissen wie Frauen küssen. - Bernd Goldbacher (64) spielt den Serienkommissar Lenski in der erfolgreichen Vorabendserie "Kommissar Kassio", mit einer Verve und Präsenz, die nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt haben. Sitzt man neben ihm, spürt man eine ungemein männliche Aura...", Lennart  ließ sein Smartphone sinken: „ - Wann hast Du denn bitte Zeit eine Vorabendserie zu gucken?"

„Schon mal was von Mediatheken gehört?“

„Du stehst auf den? „Das Alter hat mich nur stärker gemacht.“ - Interview mit einem der wenigen verbliebenen Charakterköpfe im deutschen TV...“

„Willst Du mir jetzt jede Zeile der letzten 20 Jahre über den um die Ohren hauen? - Zündschlüssel! Zündschloss! – Und dann bitte ab durch die Mitte, - aber villa! - Wir müssen danach noch zu der Wollodia – und die Berichte schreiben sich hinterher auch nicht von selbst!“

„Donnerwetter, Du bist ja ganz hübsch nervös…!“

„Muss Konner mir den Vortrag halten von wegen wir kümmern uns um keine großen Namen – und das alleine nach dem letzten Fall?“

„Was willst Du? - Er ist eifersüchtig!“

„Wie! Oft! Noch? - Ist er nicht! Er sorgt sich um meine Durchschlagskraft, mein Rückgrat bei den Ermittlungen, meine Chuzpe, meine Energien – und das ist schlicht unglaublich!“

„Tala, entschuldige, ich stand neben Dir und habe gesehen, wie Du rot geworden bist – und der liebe Chef sah das ebenso! - Du bist nervös! - Du stehst auf Kommissar Kassio…!“

„Kassio Lenski ist ein Idiot! So wie der ermittelt, kriegten wir unsere Täter in Jahrzehnten nicht!“

„Die raffen diese ganzen Sachen eben, die Realität hätte niemals Chancen beim Publikum.“

„Der Goldbacher“, erklärte Tala nachdem der BMWuppdich endlich durch den gemauerten Rundbogen des Präsidiumsparkplatzes gerollt war, „ist ein hervorragender Schauspieler, das sagte ich ja schon. Er beeindruckt - und er weiß das auch. Ich habe meine Probleme mit dem...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2024
Reihe/Serie Löwenstimm
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Jugendkriminalität • Kriminalgeschichte • LegalHighs • Mord • Polizeiarbeit • Schauspieler
ISBN-10 3-7554-6564-7 / 3755465647
ISBN-13 978-3-7554-6564-5 / 9783755465645
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