G. F. Unger Sonder-Edition Großband 20 (eBook)

10 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
800 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6494-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Großband 20 -  G. F. Unger
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10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 191 bis 200 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 191: Gefährliche Fährten
Folge 192: Die Rechnung war zu hoch
Folge 193: Jarrisons Horde
Folge 194: Die Ehre der Quaids
Folge 195: Der Squawman
Folge 196: Broughers Fährten
Folge 197: Der Zehntausend-Dollar-Job
Folge 198: Passage Station
Folge 199: Die Falle in den Bitter Roots
Folge 200: Gila Paso

Ein US-Deputy konnte seine Einkünfte auch dadurch aufbessern, dass er Verbrecher einbrachte, auf die Belohnungen ausgesetzt waren.

Im Schnitt kam ein US-Deputy nach Abzug all seiner Unkosten auf etwa fünfhundert Dollar im Jahr. Gewiss, das war mehr als ein Cowboylohn, denn Cowboys verdienten nur zwischen drei- und vierhundert Dollar.

Dennoch waren die meisten der Männer, die sich den Stern eines US-Deputies anstecken ließen, nicht aufs Geldverdienen versessen. Sie hatten andere Gründe.

Auch Virg Cheshire hatte andere Gründe. Er sah nicht auf das Geld, als er US-Deputy wurde...

An einem schönen Spätsommernachmittag kommen sie mit der Wildpferdherde aus dem Mesaland und sehen die kleine Stadt Tonto.

Der Ort rings um den Pueblo hat sich in den sechs Monaten ihrer Abwesenheit kaum verändert.

Virg Cheshire und Will Burnett haben alle Hände voll zu tun, um die kleine Pferdeherde unter Kontrolle zu halten. Pferde, die bis vor wenigen Wochen noch in der Wildnis lebten und jetzt nur unvollkommen eingebrochen sind. Sie wittern die kleine Stadt, werden scheu und nervös, möchten ausbrechen und den beiden Reitern entkommen.

Es sind etwa dreißig erstklassige Pferde, ausgesucht unter mehr als hundert Tieren, die sie im Verlauf vieler Wochen in der Canyonfalle gesammelt hatten.

Diese Tiere sind weit über dem Durchschnitt.

Virg Cheshire und Will Burnett vermeiden es, sich anzusehen. Ihre Bewegungen werden immer schneller und ungeduldiger. Es ist, als könnten sie beide das Ende des Treibens nicht abwarten.

Virg Cheshire wirkt hager; er ist dunkel wie ein Indianer.

Will Burnett ist gelbhaarig, doch kein hellhäutiger Typ. Er ist muskulös, stark und geschmeidig.

Als die Sonne im Westen schon fast hinter den Mesas verschwunden ist, erreichen sie die Corrals der Arizona-Overland-Company. Dort hat man sie längst kommen sehen, öffnet die Corralgatter und hilft ihnen, die Pferde hineinzujagen.

Der Agent der Overland-Company sitzt auf einer der oberen Corralstangen und betrachtet die Tiere aufmerksam.

Virg und Will lenken ihre Pferde neben ihn, beugen sich vor und legen die Hände auf die Sattelhörner. Sie sind müde und ausgebrannt. Dennoch glimmt in ihren Augen ein erwartungsvolles Feuer. Ihre lässige Haltung täuscht, denn innerlich sind sie angespannt, ja sogar ungeduldig.

Der Agent wendet sich nach einer Weile zu ihnen und nickt.

»Gute Pferde! Genau die Sorte, die wir haben wollten. Und keines älter als zwei Jahre, denke ich. Aaah, wir werden Mühe haben, aus ihnen Gespanntiere für unsere Postkutschen zu machen – Führungspferde! Aber dies ist die Sorte, die ohne Pause dreißig Meilen traben kann. Nur diese zähe Sorte kann das. Deshalb brauchen wir sie. Gut gemacht! Ich zahle tausend Dollar. Das ist ein stolzer Preis für halbwilde Biester, mit denen man noch Monate arbeiten muss.«

Virg und Will nicken. Sie hatten im besten Fall mit neunhundert Dollar gerechnet.

»Einer von uns wird das Geld morgen in Ihrem Büro abholen«, sagt Virg Cheshire und zieht sein Pferd herum.

Will Burnett folgt ihm.

Als sie außer Hörweite sind, sagt Will: »Das war die eine Sache. Jetzt kommt die andere. Es bleibt bei der Abmachung, ja?«

Virg sieht ihn forschend an. Sie sind Freunde seit ihrer Jugend. Auch während des Bürgerkrieges waren sie zusammen.

»Ja, es bleibt bei unserer Abmachung«, sagt er. »July Adams hat nun sechs Monate Zeit gehabt, um sich für einen von uns zu entscheiden. Wir haben ihr damals jeder ein Seidentuch geschenkt. Wessen Tuch sie tragen wird, wenn wir vom Wildpferdfang zurück sind, für den hat sie sich entschieden. Und weil wir beide arme Hunde sind, bekommt der Glücklichere von uns beiden auch den gesamten Erlös, damit er mit July einen besseren Start hat. So war es abgemacht. So soll es sein. Der, für den July sich entschieden hat, ist der große Glücksjunge.«

Will nickte zu diesen Worten.

»Wir sind Freunde und werden es immer bleiben«, murmelte er. »Zu dumm, dass wir uns in das gleiche Mädchen verliebten. Aber eigentlich ist das nicht dumm. Besser, einer von uns bekommt sie als ein dritter Mann. Ich würde sie keinem anderen Burschen außer dir gönnen, Virg.«

»Und ich keinem anderen außer dir«, knurrt Virg. »Doch der Verlierer muss verschwinden. Wir haben beide zu sehr um sie geworben und lieben sie zu sehr, als dass der Verlierer...«

Er winkt ab.

»Es gibt immer ein Ende und einen neuen Anfang«, sagte er. »Also gut, finden wir es heraus! July hat versprochen, dass sie einen von uns beiden nehmen und sich während unserer Abwesenheit entscheiden würde. July ist ein Mädel, das Wort hält.«

Sie reiten wortlos weiter. Es sind nur noch hundert Schritte bis zu den ersten Häusern des Ortes.

So eilig sie es bisher hatten und so sehr sie mit Ungeduld angefüllt sind, mit Spannung, Erwartung – vielleicht auch geplagt von Zweifeln und Befürchtungen, jetzt reiten sie langsam. Es ist, als wollten sie das, was kommen wird, hinausschieben.

Für wen July sich auch entscheiden wird, auf jeden Fall ist dieser Tag heute das Ende ihres gemeinsamen Weges. Die Tage der Sattelpartnerschaft sind vorbei, und nie wieder werden sie zusammen an einem Campfeuer sitzen und versuchen, die Sterne zu zählen. Sie werden nie wieder ihre Gedanken austauschen, und die Zeit, da sie sich in Not und Gefahr aufeinander verlassen konnten, sie ist vorbei.

Sie kommen bis vor das Hotel, das July für den Storebesitzer führt. Es ist ein kleines Hotel, und es wirft nicht viel Gewinn ab. July und ein Chinesenjunge bewirtschaften es allein.

Als sie ihre Pferde anhalten, tritt July heraus.

Sie trägt das grüne Seidentuch, das einen Kontrast zu ihrem roten Haar bildet.

Ihr Lächeln ist ernst, etwas traurig. Nur in ihren Augen erkennt man die Hoffnung auf Glück. Das grüne Tuch schenkte ihr Will Burnett. Für ihn entschied sie sich während der sechs Monate, in denen sie Zeit hatte, sich über ihre Gefühle klarzuwerden.

»July!«, ruft Will Burnett mit wilder Freude.

Virg Cheshire aber zieht vor July den alten Hut. Er schwingt ihn mit einer fast feierlich anmutenden Bewegung.

»Viel Glück für euch!«, sagt er.

Ihre Augen bitten ihn um Verzeihung. »Es ist schon in Ordnung, July«, hört er sich reden und wundert sich über seine Worte. »Du hast eine feine Nase, Mädel. Denn Will ist gewiss der bessere Mann von uns beiden. Viel Glück!«

Er setzt seinen Hut wieder auf, zieht sein Pferd herum und reitet davon.

July und Will blicken ihm nach. Will beißt sich auf die trockenen Lippen.

Dann sieht er auf July nieder und sitzt mit einer geschmeidigen Bewegung ab. Sie kommt in seine Arme, und sie küssen sich. Er flüstert in ihr Haar, in das er sein Gesicht drückt: »Du wirst es nie bereuen müssen, July! Ich schwöre es dir! Du bist jetzt mein kostbarster Besitz. Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen.«

Einige Leute von Tonto beobachten diese Szene. Sie sehen auch, wie Virg Cheshire aus der Stadt reitet – ein sehr dunkler, hagerer, stoppelbärtiger, abgerissener Reiter, der auf seinen Anteil an der Pferdeherde verzichtet, weil das so ausgemacht war und weil Will Burnett an seiner Stelle nicht anders gehandelt hätte.

Dennoch gibt es ein oder zwei Leute in Tonto, die der Meinung sind, dass nicht Will der bessere Mann von beiden ist. Es sind Leute, die es wissen müssen – zum Beispiel der Sheriff, der sich mit Männern auskennt, und dann der Storebesitzer, für den July das Hotel führt.

Doch vielleicht irren sie sich, diese beiden scharfäugigen Burschen.

Auf jeden Fall ist auch Will Burnett ein prächtiger Bursche; er sieht besser aus als Virg Cheshire. Und er ist sehr viel lustiger. Virg war nie so lebhaft und fröhlich wie Will. Vielleicht gab das den Ausschlag bei July, vielleicht wollte sie einen lachenden Mann, bei dem immer die Sonne scheint.

Wer kann das einem Mädel verdenken, dessen Jugend traurig war und das vom dreizehnten Lebensjahr an selbst für sich sorgen musste, nachdem ihre Eltern von Apachen totgeschlagen wurden?

Der Storebesitzer kommt auf dem Plankengehsteig heran. »Da kann man wohl gratulieren, und ich muss mir für das Hotel jemanden suchen, der July ersetzen kann?«

»So ist es«, sagt Will. »Ich besitze jetzt etwas Geld und kann eine kleine Ranch übernehmen. Wir werden es schaffen.«

Virg Cheshire reitet nach Süden. Doch das geschieht nicht bewusst. Er muss ganz einfach irgendwohin reiten – und die Richtung ist ihm völlig gleich.

Obwohl er müde und erschöpft ist, hungrig und mit Schweiß und Staub bedeckt, kann er jetzt nicht anhalten. Er muss reiten – irgendwohin.

Eine tiefe Resignation ist in ihm, eine Leere, von der er glaubt, sie niemals wieder füllen zu können.

Sie hat Will genommen!, denkt er immer wieder. Was kann sie dazu gebracht haben, Will zu nehmen? Was ist an ihm besser? July ist kein Mädchen, das nach Äußerlichkeiten entscheidet. Will sieht besser aus als ich. Gegen ihn wirke ich wie ein Büffelwolf gegen einen prächtigen Berglöwen. Aber sie nahm ihn nicht wegen seines Aussehens. Es muss etwas anderes sein. Aber ist Will...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2024
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6494-1 / 3751764941
ISBN-13 978-3-7517-6494-0 / 9783751764940
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