Skull-Ranch 125 (eBook)

Gebrandmarkt

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6296-0 (ISBN)

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Skull-Ranch 125 - Hal Warner
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Heiß brennt die Sonne über Colorado. Der Colt sitzt locker, und das Messer liegt leicht in der Hand. Die Saloon-Schlägereien nehmen zu.
Heiß hämmert dem Mann das Blut in den Adern, als er die schöne Jessie Dillon sieht. Sie fühlt sich unbeobachtet. Ein Rascheln lässt das junge Mädchen erschrocken herumfahren. Und dann sieht es ihn...
Als Jessie Dillons Leiche gefunden wird, scheinen die erhitzten Gemüter der Bewohner von Golden City zu explodieren. Lyncht die Bestie! Und keiner zweifelt daran, dass der vorbestrafte Skull-Ranch-Cowboy Mike Sheldon der Mörder ist...


Gebrandmarkt

von Hal Warner

Heiß brennt die Sonne über Colorado. Der Colt sitzt locker, und das Messer liegt leicht in der Hand. Die Saloon-Schlägereien nehmen zu.

Heiß hämmert dem Mann das Blut in den Adern, als er die schöne Jessie Dillon sieht. Sie fühlt sich unbeobachtet. Ein Rascheln lässt das junge Mädchen erschrocken herumfahren. Und dann sieht es ihn...

Als Jessie Dillons Leiche gefunden wird, scheinen die erhitzten Gemüter der Bewohner von Golden City zu explodieren. Lyncht die Bestie! Und keiner zweifelt daran, dass der vorbestrafte Skull-Ranch-Cowboy Mike Sheldon der Mörder ist...

»Wenn sich das Wetter nicht bald ändert, mache ich mir noch ernstliche Sorgen«, sagte John Morgan. »Wir hatten seit fast einem halben Jahr keinen Regen mehr. Sehen Sie sich den See an, George. So niedrig war der Wasserstand schon seit Jahren nicht mehr. Wenn es so weitergeht, wird der See noch austrocknen.«

Marshal Rockwell saß mit dem Boss der Skull-Ranch auf der Veranda und blickte in den grellen Sonnenglast hinaus, der die Augen schmerzen ließ.

»Ja«, entgegnete er ernst, »die lange Trockenheit ist wirklich ungewöhnlich. Hoffentlich regnet es bald. Diese Hitze ist ja kaum noch auszuhalten. Die Digger in Golden City klagen auch darüber. Viele sind in der letzten Zeit äußerst aggressiv, so dass ich schon wiederholt einschreiten und sogar welche festnehmen musste. Die verfluchte Hitze schlägt sich aufs Gemüt und reißt gar manchen zu etwas hin, was er normalerweise nie tun würde.«

Der Skull-Boss wollte etwas erwidern, schwieg aber, weil in diesem Augenblick Hufschlag erscholl.

Drei Reiter näherten sich. Es waren die Cowboys Jimmy Twodance, Clay Rodgers und der junge Mike Sheldon, der erst seit kurzem auf der Ranch war.

Wenig später erreichten sie den Hof, eingehüllt in wirbelnden Staub, der in der zitternden Luft flirrte. Der heiße Wind trieb die Wolke zum Haus hin. Jimmy und Clay winkten den Männern auf dem Vorbau zu und trieben ihre Pferde zum Korral hinüber. Sheldon folgte ihnen in kurzem Abstand.

»Hallo, Marshal!«, rief Sheldon und zeigte grinsend seine tadellosen Zähne. Er war nicht viel älter als zwanzig.

»Hallo, Mike!«, gab Rockwell zurück. Er wartete, bis der Bursche vorbei war, und wandte sich dann an den Rancher. »Wie macht er sich, John?«

»Ich bin sehr zufrieden mit ihm«, antwortete der Skull-Boss. »Zumindest, was seine Arbeit betrifft.«

Der Marshal furchte seine Augenbrauen.

»Soll das heißen, dass es etwas gibt, was Ihnen weniger gefällt?«

»Hm, seine Art. Er redet keine zehn Worte am Tag. Aber vielleicht ist sein Aufenthalt im Gefängnis daran schuld. Er wird eine Weile brauchen, um das zu vergessen.«

Mike Sheldon war bis vor einem Monat eingesperrt gewesen. Er war der Sohn eines Säufers, mit dem er in der Gegend von Colorado Springs eine kleine Farm bewirtschaftet hatte. Der Alte hatte sämtliches Geld vertrunken und am Kartentisch verspielt. Ohne Rücksicht auf seine kranke Frau, die teurer Medikamente bedurfte.

Mike wollte seine Mutter nicht sterben lassen, wollte Geld beschaffen und hatte daher einen Postreiter überfallen. Es war ein kläglicher Versuch. Aber er hatte Mike in die berüchtigte Strafanstalt Leavenworth gebracht.

Allerdings war er schon nach einem Jahr begnadigt worden. Seine gute Führung, die mildernden Tatumstände und seine Jugend hatten die vorzeitige Entlassung bewirkt.

In der Zwischenzeit war jedoch seine Mutter gestorben. Und der Vater hatte sich erhängt. Die Farm lag brach, der alte Sheldon hatte vor seinem Tod sogar noch die wenigen Haustiere verkauft, um den Erlös in Alkohol umzusetzen.

Was Mike nach seiner Rückkehr vorfand, war ein verlottertes Anwesen, mit dem er nichts anfangen konnte. Er musste einen Job finden.

Doch niemand wollte den Vorbestraften nehmen. So hatte sich Mike auf den Weg nach Golden City gemacht, als er von den Goldfunden hörte, war aber vom Glück enttäuscht worden. Schon nach wenigen Tagen war auch das wenige Geld, das er nach seiner Haftentlassung noch besessen hatte, verbraucht gewesen, ohne dass er auch nur ein einziges Nugget fand. Und geschenkt hatte ihm niemand etwas in Golden City, wo alle dem Dollar nachjagten.

Mike hätte wieder stehlen oder rauben müssen, um am Leben zu bleiben, hatte aber rechtzeitig begriffen, dass sein Weg dann erst recht in den Abgrund führen würde. Er war so vernünftig gewesen, sich an Marshal Rockwell zu wenden.

»Sperren Sie mich ein, Marshal«, hatte er zu ihm gesagt. »Nehmen Sie mich fest, bevor ich wieder ein krummes Ding drehe.«

Und dann hatte er ihm seine Lage geschildert, und Rockwell hatte ihm daraufhin Arbeit auf der Skull-Ranch verschafft. Der Marshal wollte damit verhindern, dass Mike Sheldon wieder auf die schiefe Bahn geriet.

John Morgan hatte es bisher nicht bereut, dass er den Burschen als Cowboy eingestellt hatte. Mike war fleißig und kam mit allen Leuten auf der Ranch gut aus.

Allerdings war er auffallend schweigsam und grübelte offenbar zu viel. Niemand wusste, was in ihm vorging.

»Hoffen wir, dass er keine Dummheit mehr macht«, sagte Rockwell, während er zu Mike hinüberblickte, der beim Korral abgestiegen war. Er erhob sich und griff nach seinem Hut. »Also, dann werde ich mich wieder auf den Weg machen.«

»Jetzt schon?« Der Rancher wirkte enttäuscht. »Ich dachte, Sie würden bis zum Abendessen bleiben.«

»Geht leider nicht, John. Vielleicht ein andermal. Aber ich muss in die Stadt zurück. Hoffentlich ist inzwischen nicht was passiert. Und wie gesagt, falls sich zwei verdächtige Kerle hierher verirren sollten, auf die meine Beschreibung passt, dann nehmt sie am besten gleich fest.«

»Werden wir machen«, versprach John Morgan und grinste. »Wir werden sie Ihnen gefesselt präsentieren. Oder ich lasse Ihnen Bescheid sagen, sollten die beiden irgendwo gesichtet werden.«

Es kam nicht selten vor, dass die Männer von der Skull-Ranch mit dem Gesetz zusammenarbeiteten. Und das war sogar notwendig, wenn sie sich in diesem Land, in dem alles noch in der Entwicklung lag, behaupten wollten. Wenn sie das behalten wollten, was sie der Natur durch harte Arbeit abgerungen hatten.

»Ist gut«, sagte der Marshal und reichte dem Rancher zum Abschied die Hand. »Lassen Sie Mary-Lou noch von mir grüßen!«

Dann ging er zu seinem am Holm angebundenen Pferd, machte es los und stieg in den Sattel, um die Ranch zu verlassen.

Ein weiter Weg lag vor ihm, den er noch vor der Dunkelheit schaffen wollte, auch wenn der Ritt bei dieser Hitze alles andere als ein Vergnügen war.

Heiß brannte die Sonne auf seine Schultern, als er sein Pferd über das verdorrende Land trieb. Das sonst so saftige Blaugras, dem John Morgans Tal seinen Namen verdankte, welkte von Tag zu Tag mehr dahin, und es bildeten sich bereits weite Sandinseln zwischen der früher so üppigen Vegetation.

Die nicht enden wollende Dürre und die damit verbundene Panikstimmung gefielen dem Marshal nicht. Er spürte, dass etwas Unheilvolles in der Luft lag. Etwas Schlimmes, das noch heute geschehen konnte, vielleicht erst morgen oder in einigen Tagen. Aber es würde geschehen, dessen war sich der Marshal völlig sicher.

Der nächste Tag versprach sogar noch heißer zu werden. Schon eine Stunde nach Sonnenaufgang flimmerte die Luft, und sie wurde heute nicht mal von einem Windhauch bewegt.

Die Glocke der kleinen Holzkirche in Golden City läutete noch, als Jessie Dillon neben dem Haus von Doc Finnegan in die Mainstreet einbog, einen kurzen Blick nach links und rechts warf und dann Mrs. Hennegan in ihrem Rollstuhl weiterschob.

Sara Hennegan war ein menschliches Wrack. Trotz ihrer erst zweiundvierzig Jahre. Aber ihrem Gesicht sah man noch an, dass sie früher eine sehr hübsche Frau gewesen war.

Ihr Mann besaß hier in Golden City einen Laden für Goldgräberausrüstung. So war wenigstens ihr finanzielles Fortkommen gesichert. Ansonsten jedoch konnte ihr das Leben nichts mehr bieten. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb war Sara Hennegan eine sehr religiöse Frau. Wie jeden Sonntag hatte sie auch heute unter Jessies Obhut den Gottesdienst besucht.

Die Straße war uneben, wies eine Menge Buckel und Schlaglöcher auf. Jessie Dillon musste tüchtig anschieben, um den Rollstuhl bei Tempo zu halten. Bei jedem Atemzug hoben und senkten sich ihre festen Brüste, über denen sich der Stoff ihrer Baumwollbluse spannte. Sie hatte dunkle Kirschenaugen und einen etwas zu üppigen Mund. Ihre Hüften waren rund, ihre Beine lang und wohlgeformt. Dabei war dieses aufregende Wesen erst knappe sechzehn Jahre alt.

Ihre Blicke lockten, ohne dass sie es wusste. Ungewollt zog sie die Aufmerksamkeit der Männer auf sich, weckte sie geheime Wünsche. Vielleicht hatte der Prediger sie gemeint, als er heute von den Versuchungen der Sünden sprach.

Aber auch das war dem hübschen Mädchen nicht bewusst. Jessie tat von sich aus nicht das Geringste, um ihre Reize zur Geltung zu bringen.

Die Straße war überquert. Jessie schwenkte den Rollstuhl an der Lehne herum und schob ihn weiter. Vorbei an einem Saloon, vor dem...

Erscheint lt. Verlag 27.1.2024
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-6296-5 / 3751762965
ISBN-13 978-3-7517-6296-0 / 9783751762960
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