Jerry Cotton 3476 (eBook)

Wir und die Saboteure

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6175-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton 3476 -  Jerry Cotton
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Der Nachtwächter eines Umspannwerks in New York City bemerkte Eindringlinge und wurde erschlagen. Da bereits in anderen Versorgungsanlagen an der Ostküste eine steigende Zahl von Einbrüchen registriert worden war, übernahmen Phil und ich den Fall. Angefangen hatte alles mit dem Hackerangriff auf die Colonial Pipeline. Ich war argwöhnisch und ließ unser IT-Genie Dr. Ben Bruckner die Suche nach ähnlichen Vorfällen ausweiten. Es stellte sich heraus, dass die Taten bis ins kleinste Detail geplant waren. Und schon wenig später trafen wir persönlich auf die Saboteure ...


Wir und die Saboteure

»Schon wieder zu viel Mayonnaise«, knurrte Ted Schulz, als er sein Sandwich genauer inspizierte. »Ich kann das Zeug nicht ausstehen!«

Einen Augenblick überlegte er, das Brot wegzulegen, dann gewann sein knurrender Magen.

Gerade wollte er zubeißen, da hörte er etwas. Geräusche waren in dem Umspannwerk, in dem er als Nachtwächter arbeitete, nichts Ungewöhnliches. Aber das Geräusch hörte sich anders an.

»Auch das noch!«, fluchte er, legte das Sandwich widerwillig zur Seite und machte sich mit seiner Taschenlampe auf den Weg.

Nicht alle Bereiche der Anlage waren beleuchtet, obwohl durch sie enorme Mengen an Elektrizität flossen. Die Wolken des nächtlichen Himmels dämpften sogar das Licht des Vollmonds.

Da! Das Geräusch, da war es wieder!

Schulz bewegte sich schwerfällig in die Richtung, aus der der Laut gedrungen war. Plötzlich sah er einen Schatten vor sich. Er wollte etwas sagen. Bevor auch nur ein Wort seine Lippen verließ, traf ihn ein Schlag. Er sackte zusammen und blieb reglos liegen.

»Ich frage mich immer noch, ob es John Lynch mit der aktuellen Aufstellung schaffen wird, die 49ers weiter nach oben zu bringen«, bemerkte Phil, als wir uns am Morgen wie üblich mit dem Jaguar auf dem Weg zum New Yorker FBI Field Office befanden.

Mit solchen Kommentaren hatten bei uns schon oft Diskussionen über sein Footballteam, die San Francisco 49ers, begonnen.

»Vielleicht sollte er besser einen Quarterback vom Schlag eines Tom Brady verpflichten«, sagte ich. »Immerhin hat er die Tampa Bay Buccaneers, die Piraten, zum Super Bowl geführt.«

Phil nickte. »Ja, Brady ist eine lebende Legende.«

In dem Moment erhielten wir einen Anruf von Mr. High.

»Guten Morgen. Sind Sie auf dem Weg ins Büro?«, hörten wir seine Stimme über die Freisprecheinrichtung.

»So ist es, Sir«, antwortete ich. »Wir brauchen schätzungsweise noch eine Stunde.«

»Sie können gleich wieder kehrtmachen«, sagte unser Chef. »Es gab einen Toten, der Nachtwächter eines New Yorker Umspannwerks wurde getötet. Die genauen Umstände müssen ermittelt werden. Gehen Sie der Sache nach.«

»Inwiefern fällt die Sache in den Zuständigkeitsbereich des FBI? Sollte sich nicht das NYPD darum kümmern?«, wollte Phil wissen.

»Es ist nicht der erste Einbruch in eine Versorgungsanlage an der Ostküste in diesem Jahr«, erklärte Mr. High. »Es könnte mehr dahinterstecken. Gut, weitere Infos schicke ich Ihnen.«

Er beendete das Gespräch.

»Ein toter Nachtwächter«, bemerkte Phil. »Der arme Kerl. Wollte wahrscheinlich nur seine Schicht hinter sich bringen, und dann kommt jemand daher und tötet ihn.«

»Das Schicksal ist ein mieser Verräter«, erwiderte ich.

Wenige Augenblicke später erhielten wir von Mr. High die Adresse. Das Umspannwerk befand sich an der 132nd Street in der Bronx. Ich bog an der nächsten Kreuzung ab und gab Gas.

Wir fuhren über den FDR Drive und brachten die zehn Meilen bis zum Ziel in weniger als einer Stunde hinter uns. Bei besserer Verkehrslage wäre es schneller gegangen. Das Gelände, auf dem sich das Umspannwerk inklusive verschiedener Gebäude befand, grenzte an den East River. Rundherum befanden sich Zäune. Es war also unmöglich, zufällig auf das Gelände zu gelangen und auf den Nachtwächter zu treffen.

Das Umspannwerk selbst machte den kleineren Teil der Anlage aus, es gab ebenso ein Kraftwerk. Es war allerdings keines der großen Gebäude, die man bei der Bezeichnung erwarten würde.

Ich parkte den Jaguar direkt am Eingang, und wir stiegen aus. Auf den ersten Blick gab es keinen Hinweis auf einen Einbruch oder darauf, dass sich jemand gewaltsam Zugang zum Gelände verschafft hatte. Bei genauerer Inspektion machten wir jedoch einen Teil des Zauns aus, der durchschnitten worden war.

»Es gibt kein Hindernis, das man nicht überwinden kann«, bemerkte Phil. »Letztlich ist es nur eine Frage des Aufwands. Hier hat wohl eine größere Kneifzange oder ein kleiner Bolzenschneider gereicht.«

Ich nickte. »Sieht so aus, wobei es auf dem Gelände Kameras gibt. Die sollten den Eindringling oder die Eindringlinge erfasst haben. Lass uns die Kollegen vom NYPD suchen, die können uns sicher mehr sagen.«

Wir gingen zum Eingang des Geländes, an dem ein Officer des NYPD Wache hielt.

»Halt, stehen bleiben!«, sagte er und hob eine Hand. »Hier ist Zutritt verboten.«

Phil zeigte seine Dienstmarke vor. »FBI New York. Da drinnen liegt eine Leiche, die wir uns ansehen sollen.«

Der Cop musterte die Marke und nickte. »Okay, Sie können passieren.«

»Danke«, sagte Phil und steckte seine Marke wieder ein.

Wir folgten den Cops und Mitarbeitern der Crime Scene Unit und erreichten bald den Tatort. Dort sahen wir die Plane, unter der die Leiche lag. Sonst gab es keine Hinweise, dass ein Verbrechen stattgefunden hatte, keine Kampfspuren oder etwas in der Art.

»Was wollen Sie hier?«, fauchte uns ein Mann Mitte vierzig in Zivil an und kam mit schnellen Schritten auf uns zu. »Das ist mein Tatort!«

»Die Agents Decker und Cotton, FBI New York«, sagte ich und blieb ruhig. »Sie sind?«

»Der leitende Detective an diesem Tatort. Gerome Gershwin. Von mir aus können Sie sofort wieder verschwinden!«

»Wir haben den Auftrag, in dem Mordfall zu ermitteln«, erwiderte ich. »Unser Chef vermutet, dass mehr hinter dem Einbruch stecken könnte.«

»Das ist sicher auf Captain Strykers Mist gewachsen, nicht wahr? Er will nicht, dass ich auch nur einen vernünftigen Fall übernehme«, beschwerte sich der Detective.

»Keine Ahnung, ich glaube nicht, dass ich Captain Stryker kenne«, sagte ich.

Der Detective winkte ab. »Natürlich nicht. Er ruft Ihren Chef an, erfindet irgendeinen Grund, damit sich das FBI einmischt, und schon bin ich den Fall los.«

»Ich denke, das sollten Sie mit Ihrem Captain klären«, empfahl ich. »Davon abgesehen wäre es nett, wenn Sie uns erzählen würden, was sich hier zugetragen hat.«

Detective Gershwin seufzte und beruhigte sich ein wenig »Na gut, was soll's? Der arme Kerl dort unter der Plane ist Ted Schulz. Er war wohl gerade dabei, ein Sandwich zu essen, als er hierherkam und einen heftigen Schlag auf den Kopf kriegte. Die Tatwaffe haben wir nicht gefunden, wahrscheinlich ein schwerer Schraubenschlüssel oder etwas in der Art. Ich nehme an, die Täter haben sie mitgenommen.«

»Die Täter? Haben Sie sie auf Video?«

Der Detective schüttelte den Kopf. »Nein, Agent Cotton, leider nicht. Wir wissen noch nicht genau, wie, aber sie haben das Überwachungssystem ausgeschaltet, bevor sie durch den Zaun aufs Grundstück gelangt sind. Warum ich von zwei Tätern ausgehe? Sie haben Fußabdrücke hinterlassen. Die Kollegen von der Crime Scene Unit haben die Abdrücke fotografiert. Sehr wahrscheinlich trugen beide Stiefel, wie sie beim Militär üblich sind.«

»Interessant«, sagte ich. »Gibt es irgendwelche Zeugen?«

»Auf dem Gelände nicht, der Nachtwächter war allein hier«, kam die Antwort. »Sein Chef meinte, dass in dieser Einrichtung gewöhnlich nicht viel los ist. Ein paar Techniker und Ingenieure tauchen ab und zu auf, um etwas zu überprüfen oder zu reparieren. Der Kraftwerksbereich wird von einer entfernten Zentrale aus überwacht, Personal vor Ort wird daher, wenn überhaupt, nur selten gebraucht. Auch Einbrüche gab es seit Jahren nicht. Daher hatte der Nachtwächter einen relativ ruhigen Job.«

»Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, was die Täter hier wollten?«

»Bisher nicht«, antwortete der Detective. »Sie haben sich umgeschaut, keine Ahnung, vielleicht wollten sie nur das Areal auskundschaften. Da ist ihnen Schulz wohl in die Quere gekommen.«

»Sieht so aus«, stimmte ich ihm zu. »Oder gibt es Hinweise darauf, dass Schulz das Ziel war?«

»Dann hätten sie sich sicher nicht die Arbeit gemacht, die Kameras auszuschalten und den Zaun durchzuschneiden.«

»Könnte ein Ablenkungsmanöver gewesen sein«, bemerkte Phil.

»Könnte, klar, wer weiß?«, erwiderte der Detective. »Da müssten die Kerle aber ganz schön ausgebufft sein. Außerdem bräuchten sie ein Motiv. In die Richtung habe ich bisher nicht ermittelt, dafür war noch keine Zeit. Da Sie sich jetzt darum kümmern, muss ich das wohl auch nicht.«

»Was haben die Kollegen von der Crime Scene Unit zur Tatzeit gesagt?«, fragte ich.

»Zwischen zwei und drei Uhr morgens.«

Der Detective zeigte sich mit der Zeit immer kooperativer und gesprächiger, fast schon freundlich. Er führte Phil und mich auf dem Gelände herum und informierte uns über alles, was er wusste. So konnten wir uns in kürzester Zeit ein Bild machen.

Nachdem wir den Tatort gründlich in Augenschein genommen hatten, konzentrierten wir uns auf die Umgebung. In...

Erscheint lt. Verlag 27.1.2024
Reihe/Serie Jerry Cotton
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7517-6175-6 / 3751761756
ISBN-13 978-3-7517-6175-8 / 9783751761758
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