Der Fall Gerti -  Lele Frank

Der Fall Gerti (eBook)

Ein ganz gemeines Märchen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
284 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-7886-7 (ISBN)
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Man soll es nicht für möglich halten, wie biegsam so eine alte Demokratie sein kann. Die Aufrechterhaltung eines guten Rufes - Diakonie und Kirche - steht, wenn man die Quote aller verlorenen Prozesse ins Feld der Realität führt, auf einem ziemlich dunklen Platz. Unsere Rechtsstaatlichkeit ist, vor den Toren der Judikative, von Geburt an eine Hure. "Der Fall Gerti" ist ein ganz gemeines Märchen nach wahren Begebenheiten. Kommen Sie mit, auf die Reise in eine surreal alltägliche Welt, und glauben Sie nicht alles was Sie denken.

Die Autorin Lele Frank, sie selbst bezeichnet sich als Schreibwerkerin, wurde 1957 in Bad Kreuznach geboren, war Bauingenieurin und hat über 35 Jahre in dieser Ellbogen-Branche gearbeitet. Ende 2013 gab sie Beruf und Firma aus persönlichen und gesundheitlichen - ausgebrannt - Gründen auf. Nach dem Ende einer dramatischen Beziehung entdeckte sie die Liebe und Leidenschaft Bücher zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch Tanz der Optimisten, Teilbiographie als Roman verfasst, welches eigentlich nur einen therapeutischen Zweck erfüllen sollte, hat sie sich ins Leben zurückgeschrieben. Nach 22 Jahren leben an der Ostsee zog sie, Ende 2020, zur anderen Seite, an die rauere Nordsee um. Lele Frank bezeichnet ihre jetzige Tätigkeit als "DAS LEBEN GENIEßEN."

Vorwort der Autorin


Zweiter Akt:


Das Buch… das neue Buch „Der Fall Gerti“,

…nur eine Abhandlung, ein Nacherzählwerk, bis oben hin voll gespickt mit Fakten Fakten Fakten Dokumenten, original Schriftsätzen, Mails und Beschlüssen über den skandalösen Fall der kleinen, schnellen Gerti, um mich verantwortungsbewusst, ausnahmslos und immer nur auf der rechtssicheren Seite zu bewegen, dies erschien mir, je öfter ich das erste Manuskript am Ende Korrektur las, eher langweilig für Leser, wenn man die Protagonisten nicht kennt. Langweilig und gefährlich für mich, die Autorin, wie der Anwalt belehrend schrieb, nachdem er ein Kapitel mit reihenweise Klarnamen gelesen hatte. Obwohl ich die sündteure Party bezahlt habe, unterliegen diverse Dokumente doch tatsächlich einem sogenannten Urheberrecht. Nicht zu fassen, was bei uns so alles, sogar per Gesetze gedeckelt, an Unrecht möglich ist. Du bezahlst die Zeche und darfst nichts davon trinken?

Aber der Fall Gerti muss ans Licht kommen, egal wie? Das wollen wir doch mal sehen. In meiner Vita fehlt eh noch ein staatlich finanzierter Kurzurlaub im Kittchen. Nicht nur für Gerti bin ich auf die Barrikaden gestiegen, nein: für alle alten Menschen, die nicht korrekt behandelt werden, will ich meinen beißenden Zynismus von der Leine lassen.

Ein Buch darüber zu schreiben, ist meine Art eine Abrechnung zu erstellen. Das dreckige Geschäft mit alten Menschen muss geklärt und aufgedeckt werden - wobei man sich, im Fall Gerti, wirklich fragen muss: wie kann man eine solche Person, wie diese eiskalte Medica Brigitte H. überhaupt auf die Menschheit loslassen?

Das gemeine Märchen sollte von Menschen gelesen werden, die ältere Angehörige haben und vor einem riesigen Berg Kapitulation und Resignation stehen. Wehrt euch, kann ich nur in die Welt hinausrufen; wehrt euch!

Und das dreckige Geschäft von allerhand Faulenzern (die ihre Prozessakten vor der Verhandlung auf dem Klo lesen), die an unseren Gerichten herumlungern, gewissenlose Anwälte und taubblinde Richter - Männern wie Frauen, ganz egal - dieser höchst auslegungsbefugten Branche, nämlich unserer recht- und unrechtsprechenden Judikative, es ausführlich zu erklären ist Sinn und Zweck des gemeinen Märchens. Jene (selbstverständlich nicht alle), die in unseren hochheiligen Gerichten ihr ungestörtes Unwesen treiben- diese Brut, die nicht selten zu bequem und zu sehr mit ihrem eigenen Live Balance beschäftigt sind, um ein paar weitere- ein paar wichtige und wissende Zeugen vorzuladen, welche der Sache - dem Fall Gerti - wirklich gedient hätten, wird`s mir nun, wo ich mich zum unverfänglichen Genre eines gemeinen Märchens entschlossen habe, ein großes Vergnügen werden ein wenig an derennach außen hin makellosem Lack zu kratzen. Es wird mir eine große Freude sein; die Messer sind geschärft.

Hier und jetzt, genau jetzt, wird nur einer von vielen- von unzählig vielen vertuschten Justiz-Skandälchen, in Form eines gemeinen Märchens für die interessierte Öffentlichkeit nacherzählt; von wegen fairer Prozess. Zweifelhafte Prozesse würde die Sache eher treffen. Zweifelhafte Prozesse müssen unbedingt an Tageslicht. Unbedingt. Vor allem dann, wenn ein Mensch dabei draufgegangen ist, dem alle Fürsorge zu Beginn eines Unglücks, regelrecht vorenthalten wurde. Möglichst viele Menschen dort draußen, mit älteren oder kranken Angehörigen zu Hause, in den Seniorenresidenzen bzw. Pflegeheimen, müssen erfahren, dass in Fällen wie diesem, dem Fall Gerti, ganze Krähenscharen dicht schützend beieinander fliegen.

Ein Gutachter ist ein Gutachter ist ein unantastbarer Gott- manchmal eine Göttin und am Ende auch nur ein, an ethischem Solipsismus leidender Mensch, immerzu höchst bedacht auf seinen eigenen Vorteil, gerne in Form von möglichst vielen bedruckten Scheinen.

In der alten- der nunmehr verworfenen Fassung des ersten Manuskriptes „Der Fall Gerti“, hätte ich nie, absolut nie und zu keiner Zeit meine Fassung- meine innere Contenance verlieren dürfen. Rechtssicherheit, ihr ahnt es schon, wäre das enge Korsett gewesen, in dessen vorgegebener Schnürung ich mich hätte - von der ersten bis zur letzten Seite - ohne persönliche Emotionen einzufädeln, vorschriftsmäßig, so wie das Gesetz des Urheberrechtes es regelt, bewegen müssen. Auf diesen, zunächst wohlklingenden Pfaden namens „Rechtssicherheit“, die sich am Ende auch nur in die lange Kette großen Unrechts hätte einfädeln müssen, hätte ich treu in der Spur bleiben müssen- hätte nicht abweichennicht vom Weg abkommen dürfen, um diesen Krähen keine leichte Angriffsfläche zu bieten. Rechtssicherheit von A bis Z von oben bis unten von links nach ganz scharf rechts und von außen aber nie von innen; ach leck mich doch am Arsch.

Und selbst hier hätte ein gewiefter Pravus-Anwalt gewiss eine antastbare Schwachstelle entdeckt, auf die er sich, mit weit aufgerissen geldgierigem Maul, allzu gerne draufgestürzt hätte, um mich im Namen des Gesetzes zu filetieren. Anwälte, wie dieser „Rumpel Stilz, aus der Kanzlei Linus mbB“, dieser für-Geld-tue-ich-alles-Anwalt, sie wachsen mit jedem Jahr unaufhaltsam nach, weil, von aller Moral befreit Denkende, die diesen eigentlich ehrenwerten Beruf auch gerne mal nach ihrem eigenen Gutdünken- ihrer eigenen Rechtauslegung ausüben möchten, die gibt es leider immer wieder; man schaue nur in die Ecke der Strafverteidigung, dem legalen Treffpunkt dieser Bande. Ab Hundertzwanzigtausend Euro wohlriechendem Jahreseinkommen verschwindet der Begriff „Moral“ nicht selten im Nebel.

Gerade noch rechtzeitig, bevor ich auf den Knopf für die geplante „Veröffentlichung“ drückte, fiel mir der unfassbare und großartige Salman Rushdie ein. Er, Salman Rushdie, ist für mich der Beste der Besten, die Creme de la Creme aller Gegenwartsschriftsteller schlechthin. Es gelang ihm immer wieder seine Feinde, seine Widersacher oder irre gewordene, gefährliche Autokraten und Terroristen - man denke nur an Ruhollah Chomeini, der sogar den Auftrag erteilte Rushdie ermorden zu lassen -, in seine wunndervoll märchenhafte Geschichten, so zu integrieren, dass man, als halbwegs gebildeter Leser, zwar ganz genau weiß wer gemeint ist, aber nie ein tatsächlich existierender Klar-Name einer real existierenden- wenn auch manchmal schon in der Hölle schmorenden Personen, gefährlich offen in Erscheinung tritt.

„Das ist es“, dachte ich entzückt.

Genau das ist die Lösung:

„Ein Märchen!

Das ist die Lösung für den Fall Gerti. So werde ich es machen. Auf diese Weise kann ich meinen ganz persönlichen Senf dazugeben, ohne dass mich eine/r dieser abscheulichen Krähen verklagen kann. Hier kann ich meine Emotionen und meinen Zorn über Ignoranten und Unrechtsprecher (männlich und weiblich) mit ihren falschen Auslegungen und ihren unfassbar dreisten Lügen, eimerweise über sie auskippen, ohne dass diese Krähen-Bande mir ans Bein pissen kann. Diesen ganzen Dreck, und die allgegenwärtig unerträglich arrogante Überheblichkeit derer, im Wissen durch eine ganze Drumherum Krähenschar loyal und dicht geschlossen beschützt zu sein, ich darf sie nach Belieben mit Zynismus würzen, und meine Leser, obwohl die Geschichte von der schnellen Gerti an sich tief traurig ist, wenigstens hier und da zum Lachen bringen.

Genau so werde ich es machen: alles noch einmal neu schreiben und mächtig auf die Kacke hauen, weil Bücher, die eher an einen sachlichen Aufsatzeine trockene Nacherzählung erinnern, sowieso niemand liest der unterhalten werden will.

Im August 2023 ging es los: alles noch einmal neu und ganz von vorne, bewaffnet mit märchenhaften Worten, welche diese dicht fliegende Krähenschar bloßstellen soll, wenn man sich schon nicht in einem fairen Prozess gegen sie wehren kann. Es ist so traurig und erbärmlich, was mit und wegen Gerti geschehen ist, dass man es kaum in Worte fassen kann. Ich werde ebenso gnadenlos sein, wie diese moralisch flexiblen, unantastbaren Krähen, die ungestraft und ungehindert weiterhin das Recht dehnen. Hütet eure Alten und Kranken.

Ausschmücken wird man an der Erzählung nichts müssen; es war alles an Realität schon absurd, schwarz und düster genug.

Das Ziel ist: Es wäre schlimm, wenn sich niemand über dieses ganz gemeine Märchen aufregen würde. Unter diesen Umständen würde man mich glatt darum bringen, mich köstlich zu amüsierten. Ich hoffe doch wirklich sehr, möglichst viele Krähen, mit der neuen Fassung „Der Fall Gerti“, so richtig hübsch und nachhaltig zu verärgern.

Was habe ich schon groß zu befürchten, außer ein paar Tage Sonderurlaub, weil ich im Ernstfall bis zum äußersten gehen würde, und zwar laut, diesmal mit einem richtigen Journalisten im Gepäck, nicht mit einer Fake-Frau, wie jene vom...

Erscheint lt. Verlag 3.11.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-7583-7886-9 / 3758378869
ISBN-13 978-3-7583-7886-7 / 9783758378867
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