Die Richterin und der Todesbote (eBook)

Ein Südfrankreich-Krimi | Cosy Crime meets spannenden Urlaubskrimi
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
320 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60647-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Richterin und der Todesbote -  Liliane Fontaine
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Nîmes im Frühling und ein packender Mordfall Es ist Frühling in Nîmes, und im Musée de la Romanité wird die Ausstellung »Welt der Kelten« vorbereitet. Als dort eine wertvolle Grabbeigabe aus einer Vitrine gestohlen wird, stirbt ein Wachmann bei der Verfolgung des Eindringlings. Mathilde de Boncourt und ihr Team übernehmen den Fall, doch schon kurze Zeit später tauchen weitere Leichen auf! Erst scheinen die Morde nichts mit dem Raub zu tun zu haben, doch tatsächlich sind sie Teil eines keltischen Rituals. Eines tödlichen Rituals, in dessen Zentrum sich die Richterin plötzlich selbst wiederfindet. Mathilde de Boncourt ermittelt: Band 1: Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard Band 2: Die Richterin und die tote Archäologin Band 3: Die Richterin und der Kreis der Toten Band 4: Die Richterin und das Ritual des Todes Band 5: Die Richterin und der Tanz des Todes Band 6: Die Richterin und das Erbe der Toten Band 7: Die Richterin und der Todesbote Alle Bände sind in sich abgeschlossene Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Liliane Fontaine ist der Geburtsname der Krimiautorin und Kunsthistorikerin Liliane Skalecki, die in Saarlouis nahe der französischen Grenze geboren wurde. Sie promovierte an der Universität des Saarlandes in den Fächern Kunstgeschichte und Klassische und Vorderasiatische Archäologie und wohnt heute mit ihrer Familie in Bremen. Die Autorin besitzt französische Wurzeln und lebt viele Wochen des Jahres in der Nähe von Nîmes, wo sie Kultur, Land und Leute und das Savoir-vivre Südfrankreichs genießt.

Liliane Fontaine ist der Geburtsname der Krimiautorin und Kunsthistorikerin Liliane Skalecki, die in Saarlouis nahe der französischen Grenze geboren wurde. Sie promovierte an der Universität des Saarlandes in den Fächern Kunstgeschichte und Klassische und Vorderasiatische Archäologie und wohnt heute mit ihrer Familie in Bremen. Die Autorin besitzt französische Wurzeln und lebt viele Wochen des Jahres in der Nähe von Nîmes, wo sie Kultur, Land und Leute und das Savoir-vivre Südfrankreichs genießt.

Prolog


Sie erwachte durch einen eigenartigen Geruch, der in ihre Nase drang. Nicht unangenehm, aber fremd. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie hob den Kopf, um nach der Uhr zu greifen, die immer auf ihrem Nachttisch lag. Doch ihre Hand tastete vergeblich. Vergeblich nach der Uhr, vergeblich nach überhaupt irgendetwas. Sie fiel einfach ins Leere. Die Hand wanderte zurück, glitt suchend neben den Körper.

Was war das? Dort, wo das Bettlaken sein sollte, fühlten ihre Finger etwas Pelziges. Ein Fell? In diesem Moment wurde ihr bewusst: Etwas stimmte ganz und gar nicht. Sie war nicht in ihrer Wohnung, nicht in ihrem Schlafzimmer, geschweige denn in ihrem Bett. Mühsam versuchte sie, ihre Gedanken zu ordnen. Woran konnte sie sich erinnern?

Sie sah sich vor dem Museum stehen. Wollte sie hinein? War sie eben herausgekommen? Es spielte keine Rolle. Und danach? Keine Erinnerung. Hatte sie einen Unfall gehabt? Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie. Ein Unfall! So musste es gewesen sein. Nichts Dramatisches, sonst wäre sie jetzt nicht bei Bewusstsein. Und jetzt lag sie geborgen und sicher in einem Krankenhaus. Daher auch der Geruch. Doch was hatte ein Fell in einem Krankenhausbett zu suchen? Sie war zu müde, um die Frage weiterzuverfolgen.

Mach die Augen auf, befahl sie sich. Warum war sie nicht schon vorher auf diese Idee gekommen? In ihrem Kopf ging es drunter und drüber. Reiß dich zusammen! Öffne die Augen. Schau dich um. Such die Klingel, um eine Schwester oder einen Arzt zu rufen. Sie werden dich aufklären. Darüber, was passiert ist, in welchem Zustand du dich befindest.

Zumindest lebte sie. Ganz kurz schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, sie könne träumen und sei im Traum aus dem Traum erwacht. Aber nein, nie hatte sie in einem solchen Zustand etwas gerochen. Sie musste also wach sein. Mühsam versuchte sie, ihre Augen zu öffnen.

Ihre Lider waren schwer. Warum war es ihr nicht möglich, sie auch nur einen Millimeter zu bewegen? In einem ersten Anflug von Sorge, sie hätte vielleicht doch schwere Verletzungen erlitten, glitten ihre Finger über ihr Gesicht, wanderten zu den Augen, ertasteten etwas Glattes, Kühles, griffen zu, hielten es reflexartig fest. Endlich konnte sie die Lider öffnen. Sie blinzelte ein paarmal, drehte den Kopf langsam hin und her. Mehr war nicht möglich, denn schon diese leichte Bewegung ließ sie aufstöhnen. Der Schmerz unter der Schädeldecke breitete sich aus, explodierte. Sie schloss die Augen, vor denen punktförmige Blitze zuckten.

Ob sie von einem Auto angefahren worden war? Lag sie mit übelsten Kopfverletzungen da? Doch müsste sie dann nicht so etwas wie einen Verband, Bandagen spüren? Noch immer umklammerten ihre Finger irgendetwas. Sie ballte die Hände zu Fäusten, stemmte sie auf das Bett und versuchte, sich langsam aufzurichten. Sie erwartete, dass ihr Körper Schmerzsignale aussendete. Doch nichts geschah.

Aus halb geöffneten Lidern fiel ihr Blick auf eine Wand, verweilte darauf. Die Erkenntnis, dass sie auf eine grobe Mauer, nein, es war eher eine buckelige Felsenwand, starrte, ließ sie schlucken. Das flackernde Licht von zwei Fackeln in Wandhaltern, die schräg an der Wand befestigt waren, erhellte ein wenig die direkte Umgebung. Fassungslos erkannte sie, dass sie mitnichten in einem Krankenhaus lag. Oder war sie doch in einem Albtraum gefangen, aus dem sie nicht mehr herausfand?

Kneifen, man kneift sich doch, wenn man glaubt zu träumen. Mechanisch öffnete sie eine Faust. Das, was sie festgehalten hatte, landete auf dem Boden, der, so hörte es sich an, aus Holz war. Dann die andere Faust. Sie betrachtete, was in der schweißnassen Hand verborgen war. Der Gegenstand war rund und glatt, es war eine Münze. Auf ihren Augen hatten Münzen gelegen. Sie wusste, was dies zu bedeuten hatte. Münzen waren der Lohn für den Fährmann, der seinen Gast ins Reich der Toten brachte. Langsam löste sich ihre geistige Erstarrung, der Schmerz, der ihren Schädel malträtierte, ließ ganz allmählich nach.

Ruhig, ganz ruhig. Alles auf Anfang. Sie saß auf einem schmalen Bett. Hatte zwei Münzen auf den geschlossenen Augen gehabt. Eine lag jetzt auf dem Boden, die andere ließ sie auf das Bett fallen. Erneut glitten ihre Hände über das Fell. An einer Felswand brannten zwei Fackeln, illuminierten schwach die Wand. Der Rest des Raumes, des Verlieses – dieses Wort kam ihr spontan in den Sinn – blieb nahezu im Dunkeln. Angestrengt versuchte sie, etwas zu erkennen, doch alles blieb diffus.

Sie schob die Beine aus dem Bett, stellte die Füße auf, erhob sich, schwankte leicht, blieb dann einigermaßen stabil stehen. Sie begann, sich von Kopf bis Fuß abzutasten. Zuerst der Kopf, in der Hoffnung, doch auf einen Verband zu stoßen, auf Mullbinden, irgendetwas, das ihr bestätigte, vielleicht doch in einem Krankenhaus gelandet zu sein. Unsinn. Ihre Haare waren zu einem Zopf geflochten, der seitlich über dem rechten Schlüsselbein lag. Das war nicht ihre gewohnte Frisur. Weiter über das Gesicht, den Hals. Halt, was war das? Erstaunlicherweise hatte sie es bis jetzt nicht gespürt, das, was nun leicht auf ihren Nacken drückte. Sie tastete danach, ein Ring, der locker um ihren Hals lag. Eine Erinnerung kehrte zurück. Weiter. Ihre Arme waren nackt. Ihr Körper bis zu den Waden von einem weich fallenden Gewand verhüllt und um den Bauch gegürtet. Die Füße steckten in leichten Lederschuhen. Nie hatte sie jemals solche Kleidung getragen. Der Nebel in ihrem Kopf wurde lichter, ihre Gedanken ordneten sich. Entschlossen ging sie auf die Fackeln zu, zog eine aus ihrer Halterung und erkundete den Felsenraum.

Das Bettgestell war aus Metall, die Beine endeten in Tierpfoten mit Krallen. Darauf ausgebreitet das Fell. An einer Wand eine Art Anrichte. Sie sah ein schlankes Gefäß aus einem hellen Material, verschlossen mit einem Stöpsel, den sie herauszog. Ein schwerer, aber nicht unangenehmer Duft entströmte. Parfum. Jedoch nicht der Geruch, der sie geweckt hatte. Das mussten die Fackeln gewesen sein, denn schon mischte sich der Duft aus dem Flacon mit dem leicht ranzigen Geruch des brennenden Talgs.

Neben dem Parfumfläschchen entdeckte sie ein Holzkästchen. Sie öffnete es. Perlen lagen darin und ein kleiner Spiegel. Ihr Blick fiel auf zwei Becher und eine hohe Kanne mit gebogenem Hals. Sie war leer. Eine Erinnerung sagte ihr, dass es sich um eine Weinkanne handelte. Neben dieser lagen zwei Trinkhörner mit goldfarbenen Beschlägen. Ihr Blick wanderte weiter. Ein Kamm aus Bein. Frauen benutzen Kämme.

Sie drehte sich um. Die den Fackeln gegenüberliegende Wand dominierte ein vierrädriger Wagen. Die Räder waren aus Holz, die Deichsel ragte in den Raum. Auf dem Gefährt stapelten sich Teller aus Metall, daneben stand ein großer Kessel, den ein umlaufendes Relief zierte. Sitzende Männer und eine Schlange waren dargestellt. Die Wand hinter dem Wagen war mit groben Brettern vertäfelt. Sie kniff die Augen zusammen, hielt die Fackel ein Stück höher. Es schien, als wären über den Brettern Klappen mit Metallringen angebracht, hinter denen sich etwas verbergen könnte. Die Klappen maßen geschätzt dreißig mal dreißig Zentimeter, es waren fünf an der Zahl.

Sie trat näher, hob eine nach oben an. Ein Schrei entfuhr ihr, und sie ließ sie wieder fallen. Mit zitternder Hand öffnete sie die nächste. Der Anblick war nicht mehr so erschreckend wie beim ersten Mal, trotzdem atmete sie zur Beruhigung tief ein und aus. Auch aus diesem Hohlraum starrte sie ein menschlicher Schädel aus riesigen Augenhöhlen an. Schweiß lief ihr über den Rücken, als sie nach und nach jedes der kleinen Verstecke inspizierte. Fünf Klappen, fünf Hohlräume, aber nur vier menschliche Schädel.

Langsam wich sie zurück, ließ sich auf das Bett sinken. Sie befand sich weder in einem Krankenhaus noch in einem Verlies, sie war in einer Totengruft aufgewacht. Sie hob die Fackel, beleuchtete erneut im Sitzen die Wände. Es musste doch eine Möglichkeit zur Flucht geben. Ob sie sie vorhin einfach nicht registriert hatte? Doch, da war sie. Eine schwere Holztür mit einem Ring in der Mitte, ein Schlüsselloch, aber keine Klinke. Sie sprang auf, zog und rüttelte, doch die Tür gab keinen Millimeter nach. Sie war gefangen, gefangen in einem Grab, einer Gruft.

Es zischte. Talg tropfte von der Fackel auf den Boden. Sie erlosch. Und bald würde auch die zweite Lichtquelle verglimmen. Noch konnte sie ihre Umgebung peu à peu...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2024
Reihe/Serie Ein Fall für Mathilde de Boncourt
Ein Fall für Mathilde de Boncourt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte COSY • frankreich-krimi • Kelten • Krimi für Urlaub • Krimireihe • Länderkrimi • Lavendelfelder • Museum • Nimes • Südfrankreich • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-492-60647-4 / 3492606474
ISBN-13 978-3-492-60647-9 / 9783492606479
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