Gefährliches Spiel (eBook)
384 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-5969-4 (ISBN)
Für seinen Job tut er alles. Bis er sie kennenlernt ...
Für die Bibliothekarin Charity Prewitt scheint ein Märchen wahr zu werden, als sie den attraktiven Millionär Nicholas kennenlernt. Nie zuvor hat sie für einen Mann solch tiefe Gefühle entwickelt. Doch Nick ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Als ehemaliger Delta Force-Operator und jetzt hochrangiger Undercover-Agent wird er alles tun, was seine Regierung von ihm verlangt - lügen, verführen, betrügen ... Wenn es sein muss, sogar töten - um der Mission willen. Und dieses Mal ist seine Mission Charity Prewitt. Doch schon bald muss er feststellen, dass die hübsche Bibliothekarin mehr für ihn ist als nur ein Job ...
Spannend und gefährlich sexy - die Dangerous-Royals-Reihe von Lisa Marie Rice.
Band 1: Gefährlicher Fremder
Band 2: Gefährliches Spiel
Band 3: Gefährliche Wahrheit
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
<p>Lisa Marie Rice istdas Pseudonym einer Liebesromanautorin, die seit 2004 erotische Thriller für eine wachsende Fangemeinde schreibt.</p> <p>Weitere Informationen unter: <a href="http://www.lisamariericebooks.com/">www.lisamariericebooks.com</a>. </p>
1
10 Tage zuvor
Atomkraftwerk Krasnoyarsk,
Russland
18. November
Der Pilot wartete wie vereinbart allein am Fuß der Rolltreppe. Der Flug war nicht angemeldet, das Flugzeug existierte offiziell gar nicht, und ein Kopilot war nicht vorgesehen. Je weniger Personen beteiligt waren, desto besser.
Sie befanden sich auf einer Startbahn am hinteren Ende eines Militärflughafens, der stillgelegt worden war, als die Sowjets die Macht verloren. Ein Pilot und ein Nuklearingenieur. Ihnen waren nur Vornamen genannt worden. Lyosha und Edik. Beide Namen waren falsch, aber das war egal.
Der Nuklearingenieur, dessen richtiger Name Arkady Sergeyevitch Andreyev war, wusste die eine Sache von dem Piloten, die wichtig war: Er war ein Sek, ein ehemaliger Insasse des russischen Gulags. Sie waren beide Mitglieder dieses sehr exklusiven Klubs – Männer, die die grausame Umarmung des russischen Bären überlebt hatten.
Die Männer gaben sich nicht die Hand. Aber als der Pilot die Hand ausstreckte, um Arkady mit der Sackkarre zu helfen und den schweren Behälter aus dem Lieferwagen auf eine Transportpalette umzuladen, sah Arkady, was er erwartet hatte: eine Stacheldrahttätowierung um das Handgelenk des Piloten.
Ehemalige Häftlinge trugen ihre Erfahrungen in der Hölle nicht nur in ihrer Seele, sondern auch auf ihrer Haut. Arkadys Körper war von Tätowierungen übersät, von den Sternen auf seinen Knien, die bedeuteten, dass er sich niemandem unterwerfen würde, bis hin zu den Kreuzen, die für seine Jahre im Gulag standen. Er trug sie mit Stolz.
Die einzige freie Stelle auf seiner Haut war ein großer, glänzender, vernarbter Fleck über seinem Herzen, wo er einst eine Tätowierung von Lenins markanten, spitzbärtigen tatarischen Gesichtszügen getragen hatte. Sowjetische Gefängniswärter waren ein abergläubischer Haufen und würden nie auf das heilige Bild Lenins schießen.
Am Tag, als das Lager fiel, hatte er aus der verlassenen Wärterbaracke einen Lötkolben gestohlen und sich den Leninkopf selbst weggebrannt. Er war so glücklich gewesen, seinen Körper von dem monströsen Bild zu befreien, dass er die Schmerzen nicht gespürt hatte.
Die beiden Männer, Arkady und der Pilot, nahmen schweigend die Tätowierungen des anderen zur Kenntnis. Mehr musste nicht gesagt werden. Sie waren Mitglieder der Bratva, der Bruderschaft. Das war alles, was sie wissen mussten.
Der schwere Bleicontainer wurde in den Laderaum der Tupolew Tu-154 geladen, wo der Pilot ihn vorsichtig an der Wand festschnallte. In dem Behälter befand sich ein großer, ebenfalls mit Blei verkleideter und mit Cäsium 137 gefüllter Kanister, genug für eine sehr große, schmutzige Bombe. Genug, um die Innenstadt von London oder New York oder Paris oder Rom oder Berlin oder Washington, D. C. zu zerstören, um eine lebendige Stadt vom Angesicht der Erde zu tilgen und sie in eine Wüste aus verlassenen Betoncanyons zu verwandeln, die in den nächsten Zehntausenden von Jahren kein Mensch oder irgendeine andere Lebensform betreten konnte.
Der Pilot schloss die Tür zum Laderaum und kam in die kleine Kabine, von wo aus Arkady das Einladen des Behälters beobachtet hatte.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte der Pilot leise.
Arkady wusste genau, was er meinte. Er nahm es ihm nicht übel. Dies war ein gefährliches Geschäft.
Statt zu antworten, öffnete Arkady seinen Aktenkoffer und nahm einen kleinen Geigerzähler heraus. Er schaltete ihn ein, ging zur Ladeluke und bewegte ihn über dem Container hin und her. Sie hörten beide das beruhigende Geräusch eines sanften, leisen Tickens. Der Geigerzähler maß die Umgebungsstrahlung, die hier in der Nähe des Atomkraftwerks zwar leicht erhöht war, aber nicht mehr als das.
Der Pilot nickte zufrieden und begab sich ohne ein weiteres Wort ins Cockpit. Arkady ging die Stufen zur Startbahn hinunter. Es gab noch eine Sache, um die er sich kümmern musste: Er musste dem Wor Bescheid geben, dass die erste Phase der Operation ohne Probleme verlaufen war.
Wenn diese Reise insgesamt erfolgreich sein würde, würde es in Zukunft viele weitere geben. Sein Wor, ein schon jetzt wohlhabender und einflussreicher Mann, würde einer der mächtigsten Männer der Weltgeschichte werden.
Arkady holte das grüne Handy hervor. Er hatte drei, je eins für jede Etappe. Drei brandneue Handys für den einmaligen Gebrauch. Er wählte eine lange Nummer, die ihn mit einem einsam gelegenen Landhaus in Vermont im Norden der USA verband.
Das Handy benutzte keinerlei Verschlüsselung. Wenn es eine Sache gab, die garantiert die Aufmerksamkeit der NSA auf sich zog, Amerikas erschreckend effektiver Nationalen Sicherheitsbehörde, die für die Überwachung von elektronischer Kommunikation zuständig war, dann waren es verschlüsselte Telefongespräche in die USA. Also gab es keine Verschlüsselung und keinen Unsinn über Pakete, die auf dem Weg waren, oder Liefertermine.
Die endlose Reihe der NSA-Supercomputer, die sich unermüdlich und täglich weltweit durch Terabytes von Daten wühlte, war auf einige Schlüsselworte programmiert – Paket und Lieferung waren zwei davon – und hätte diese Ausdrücke sofort vermerkt.
Das Geld des Wors hatte die Dienste eines der unteren NSA-Angestellten erkauft und damit eine Liste der Wörter. Der Wor dachte an alles. Keine Pakete, keine Lieferungen. Ihr Code war das Wetter.
Das Gespräch wurde am anderen Ende der Leitung sofort angenommen. Auch dort war ein Handy für den einmaligen Gebrauch im Einsatz, das nach dem Telefonat sofort zerstört werden würde. Arkady kannte jede der einmalig zu benutzenden Handynummern des Wors auswendig, auch wenn sie alle zwölf Ziffern lang waren.
Eine lächerlich einfache Aufgabe. Kinderkram. In Kolyma hatten ihn Zahlen vor dem Wahnsinn gerettet. Er hatte sich Pi bis zur dreißigsten Stelle nach dem Komma und die ersten fünfhundert Primzahlen eingeprägt und im Kopf die Risikokalkulationsmethode perfektioniert, die der Wor bis heute benutzte.
Der Wor, ein literarisches Genie, hatte jedes Wort von Puschkins Pique Dame auswendig gelernt. Wassily Worontzoff, der mächtigste Mann der Welt. Der Mann, der in Kolyma sein Leben und, vielleicht noch wichtiger, seinen Verstand gerettet hatte. Sein Wor.
»Slushayu.« Ich höre. Die tiefe Stimme des Wors mit seinem kultivierten Moskauer Akzent vermittelte Arkady auf grundlegende Art das Gefühl, dass in seiner Welt alles in Ordnung war.
»Guten Tag«, antwortete er und sah zu den dunklen Wolken hinauf, die über den Himmel jagten. Ein wilder sibirischer Wind blies sie vor sich her, und die Temperatur war unter dem Gefrierpunkt. Er hüllte sich enger in die Schaffelljacke, die ihm der Wor gekauft hatte. »Ich dachte, Sie würden sicher wissen wollen, dass das Wetter hier einfach wunderbar ist. Sonne. Sehr warm.«
»Hervorragend«, antwortete der Wor. »Viel Glück, mein Freund.«
Zufrieden, dass dieses enorm wichtige Projekt einen guten Anfang genommen hatte, entfernte Arkady die SIM-Karte seines Handys, warf sie in den Wald, wo sie mit dem leisen Flüstern raschelnder Blätter im dichten Unterholz verschwand, und zertrat die Plastikhülle des Handys unter seinem schweren Stiefel.
Arkady ging die Stufen wieder hinauf, setzte sich auf seinen Ledersitz, schnallte sich an und machte es sich auf dem Platz bequem. Dies war der erste Abschnitt einer sehr langen Reise.
In der Kabine war es ruhig, und sie war sehr komfortabel. Der Pilot hatte gut gewählt. Die Tu-154 würde von der Kiespiste des verlassenen Militärflugfelds abheben und über dem Rest des russischen Flugverkehrs fliegen können.
Sie befanden sich im südlichen Teil Sibiriens, der größten unbewohnten Landmasse der Erde. Sie würden ihr Ziel – ein abgelegenes Flugfeld nahe Odessa – mit nur einem Tankstopp in etwa zwölf Stunden erreichen. Dann ging es mit dem Bus weiter nach Budva in Montenegro. Von dort würde ein Schiff ihn und seine Ladung nach Kanada bringen. Das letzte Stück über die Grenze in die USA nach Vermont würde er mit einem Lastwagen zurücklegen.
Der Pilot kündigte leise an, dass sie in einer Minute starten würden. Genau sechzig Sekunden später rollte das schlanke Flugzeug los, hob ab und wandte sich gen Westen.
Parker’s Ridge, Vermont
18. November
Der Mann mit den zerstörten Händen und der zerstörten Seele verwendete einen Eingabestift, um den Ausknopf seines Handys zu drücken. Er konnte den Zeigefinger und den Daumen zwar noch benutzen, aber nur wie eine Pinzette. Der pflichtbewusste Gefängniswärter, der seine Hände damals mit einem Hammer bearbeitet hatte, hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Aber mit einem Eingabestift war er in der Lage, die Buchstaben oder Zahlen auf einer Tastatur oder einem Nummernfeld zu drücken. Er konnte saogar selbst essen. Er konnte sogar ein Glas Wodka hochheben.
Das reichte.
Wassily Worontzoff warf einen Blick aus dem Panoramafenster seines Arbeitszimmers und sah zu, wie der Wind an den blattlosen Ästen einer großen Eiche rüttelte. Auch wenn es erst früher Nachmittag war, war der Himmel fast schwarz. Die Wettervorhersage hatte für die Nacht Schnee und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt prophezeit. Die Stimme des Sprechers hatte dabei so ernst geklungen, als würde er eine unvermeidbare Katastrophe ankündigen.
Wassily hätte gelacht, wenn er noch fähig gewesen wäre zu lachen. Wie schwach die Amerikaner waren! Wie...
Erscheint lt. Verlag | 1.5.2024 |
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Reihe/Serie | Dangerous Royals | Dangerous Royals |
Übersetzer | Birte Lilienthal |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Dangerous Secrets |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Budva • Colorado • Douglas County • Frauenromane • Gefühl • Leidenschaft • Liebesleben • Liebesroman • Lovestory • Montenegro • Moskau • Nordamerika • Parker • Romane für Frauen • Romantic • Romantic Thrill • Romantik • romantisch • romantische Spannung • Schicksal • Schmerz • sinnlich • Spannung • undercover |
ISBN-10 | 3-7517-5969-7 / 3751759697 |
ISBN-13 | 978-3-7517-5969-4 / 9783751759694 |
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