Perry Rhodan 3273: Die Phantom-Armada -  Hubert Haensel

Perry Rhodan 3273: Die Phantom-Armada (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6273-1 (ISBN)
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Die Superintelligenz ist in Fragmente zerfallen, die sich in sogenannten Refugien verbergen. Manche dieser Rückzugsorte befinden sich in weit entfernten Galaxien. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits von dem Raumschiff TEZEMDIA entführt. Perry Rhodan folgt seiner Spur in ein fremdes Universum. Dort stellt sich ihm ein ernsthafter Gegner. Er schickt DIE PHANTOM-ARMADA ...

1.

 

Arm Hagelvront riss beide Hände aus dem aufglühenden Schaltknoten zurück. Er starrte auf die Funken sprühende Interimsklammer und wie das energetische Zusammenspiel des sekundären Tarnbereichs schwankte.

Jeglicher Gelbton wich aus seinem lederhäutigen Gesicht. Der Vergleich mit einer Mumie lag nahe, wäre da nicht die Feuchtigkeit gewesen, die in seinen übergroßen Kinderaugen schimmerte. Wann immer das Schiff Probleme hatte, ging es Arm Hagelvront nicht gut.

»Aller Perfektion zum Trotz ...« Der Zwergandroide stieß einen Laut hervor, der einem menschlichen Seufzen sehr ähnlich war. »Erklär mir einer, warum der Rückstau unbemerkt bleiben konnte. Offenbar wurde die Tiefenstruktur nur in einem peripheren Teilabschnitt geschädigt.«

Hagelvront fuhr sich mit der Zungenspitze über die rissigen, blutleeren Lippen.

»Wie viel Zeit bleibt für eine Neujustierung?«, fragte er, ohne den Blick von der Blasen werfenden Kristallschleife abzuwenden.

»Das wird aufwendig«, antwortete Moor Dimens, der Ultradimspürer in der achtköpfigen Montagetruppe. »Die Rückkopplung läuft bereits, obwohl sich die Klammer gelöst hat. Eines der letzten Gefechte, in die wir verwickelt waren, muss den Keim dafür gelegt haben.«

Dimens streckte die Arme aus, die Handflächen nach oben gedreht und die Finger gespreizt. Ein auf mehreren Ebenen verschachteltes, halbtransparentes Werkzeug materialisierte auf seinen Händen. »Ich blockiere die Energiezufuhr, damit wir reparieren können.«

»Nein!« Hagelvront schrie seine Ablehnung heraus. »Das Jetzt und Hier ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt! Der Transfer steht bevor. Oder? Berichtige mich, falls es nicht stimmt, DAN!«

»Die Transitplombe der TEZEMDIA wurde aktiviert«, antwortete das Bordgehirn der LEUCHTKRAFT. »Die Versetzung der Fernstsonde kann jederzeit erfolgen.«

»Umso wichtiger ist die umgehende Behebung des Schadens!«, beharrte Dimens.

»Das riskieren wir nicht!«, protestierte Hagelvront. »Ich leite den Trupp, also liegt die Entscheidung bei mir.«

»Sobald die TEZEMDIA in den Transfer gezogen wird, bleiben uns maximal fünfzehn Sekunden, ihr zu folgen«, verkündete DAN.

»Die Fernstsonde des Louwhanenforschungskongresses ist nicht das erste und keineswegs das letzte Raumschiff, das den Weg ins Gouttamsystem nimmt«, sagte einer in der Gruppe. »Wir können uns später in die Wegweisung einer anderen Einheit einschleusen.«

»Wann?«, blaffte Hagelvront empört. »Morgen? In etlichen Tagen? Bis dahin kann es zu spät sein.«

»Die dimensionalen Einflüsse während des Transfers werden die Tarnung im momentanen Zustand lahmlegen!«, warnte der Ultradimspürer. »Die Folgen für uns muss ich nicht ...«

Er verstummte, denn der Funkenregen der Interimsklammer sprühte heftiger. Ein intensiv blaues Licht flackerte durch die Wandlerhalle und fraß sich tief in die vage erkennbaren, verschachtelten Aggregate.

Über 50 Prozent der Kristallschleife strebten bereits der Fluktuation zu.

»Die TEZEMDIA geht in den Transfer!«, meldete DAN.

»Wir müssen ihr folgen – sofort!« Arm Hagelvront warf sich nach vorne. »Ich versuche die Kontaktüberbrückung. Das sollte uns ausreichend Potenzial verschaffen.«

Mit beiden Händen griff er in den Funkenregen und tastete nach der brodelnden Klammer.

Er schrie gellend auf, kaum dass er die Kristallschleife berührte, drückte jedoch mit aller Kraft zu. Der Funkenwirbel fraß sich an seinen Armen empor. Die Hände waren nicht mehr zu sehen, die Unterarme verloren an Konsistenz und der Schmerz tobte durch seine Oberarme, als würden sie zwischen den Dimensionsgrenzen zerrieben.

Mit schwindenden Sinnen registrierte Arm Hagelvront den kurzen Ruck, mit dem die Interimsklammer einrastete.

In wilder Verzweiflung spannte er die Muskeln weiter an.

Waren erst sieben oder schon acht Sekunden vergangen? Oder waren die 15 längst verstrichen? Seine temporale Orientierung kollabierte.

Hagelvront vermochte Zeit nicht länger abzuschätzen. Es war seine Aufgabe, die Tarnung der LEUCHTKRAFT zu bewahren, das allein war wichtig.

Eine leichte Drehung, die Polkerben des Kristalls und des Abnehmers in Deckung bringen ...

Da war der zweite, herbeigesehnte Widerstand.

Ein grelles, alles verbrennendes Licht umfloss Hagelvront. Er spürte, wie er in sich zusammensackte ....

... dann löschte Schwärze jede Wahrnehmung aus.

 

*

 

Eine beklemmende Atmosphäre hatte sich in DANS Kaverne breitgemacht. Absolute Stille herrschte.

Aus der Struktur der wuchtigen Säulen schimmerte lediglich da und dort ein vages Leuchten. Es reichte kaum aus, die geschwungenen Kapitelle erkennen zu lassen. Sie verloren sich in der Deckenkonstruktion wie in einem von Nebel und Regenwolken verhangenen Himmel.

Nirgendwo zeichnete sich auch nur der Hauch einer Bewegung ab.

Perry Rhodan ignorierte den Juckreiz an seinem Nasenflügel. Er versuchte mit allen Sinnen, die Veränderung zu erfassen. Es war ein eigenartig undefinierbarer Moment ...

Der Terraner hatte bis vor wenigen Minuten mit dem Bordrechner DAN, mit Soynte Abil und Vetris-Molaud über die Kommandobefugnis an Bord der LEUCHTKRAFT ...

... diskutiert? Geklärt? Besprochen?

Ist es so einfach?

Oder fachte jedes Wort den zwischen ihnen schwelenden Interessenkonflikt nur weiter an?

Seine Gedanken jagten einander. Zuversicht und Hoffnung kollidierten mit dem Wissen um die latent vorhandenen Bedrohungen.

Für Rhodan bestand kein Zweifel: Dieser kaum zu greifende, wie eingefroren erscheinende Moment war der Transfer ins abgeriegelte Gouttamsystem. Die TEZEMDIA und die LEUCHTKRAFT überwanden damit die 30 Lichtjahre zwischen der Transitwelt Kaunkird und der Heimat der Louwhanen.

Die Distanz an sich war unbedeutend.

Wichtig war allein das Fragment der Superintelligenz ES an Bord der TEZEMDIA. Die Louwhanen des Planeten Atarmoun warteten auf das »Mentalmaterial«. Angehörige dieses Volkes hatten es als unverzichtbar für ihre Stöcke bezeichnet.

Die Maghane Soynte Abil und Vetris-Molaud beanspruchten das Fragment ebenfalls für sich und ihre Pläne. Aber wichtiger als der Aufbau ihres neuen Imperiums in Andromeda – letztlich ein Wiedererstarken der Meister der Insel – war für Perry Rhodan das Schicksal der heimischen Galaxis und der Mächtigkeitsballung von ES insgesamt.

Rhodan lauschte in sich hinein. Sein Herz schlug nicht mehr, und der nächste Atemzug ließ auf sich warten ...

Hatte er je Ähnliches erlebt? Er entsann sich nicht.

Die Zeit schien stillzustehen. Sie war zum undefinierbaren, nicht enden wollenden Jetzt deformiert.

Irgendwann glomm vage Helligkeit in dem Dunst. Wie ein noch ferner Sonnenaufgang, der gegen die Düsternis der Nacht ankämpfte.

Wie oft hatte Rhodan vor seinem Bungalow am Goshunsee die ersten über den Horizont tastenden morgendlichen Sonnenstrahlen genossen und zugesehen, wie der kräftiger werdende Schein die obersten Etagen der höchsten Wohntürme Terranias vergoldete?

Terrania ... die Erde ... das Solsystem ... Das alles lag extrem fern in Raum und Zeit, in einem anderen Universum.

Rhodan gewann den Eindruck, dass der fahle Schimmer deutlicher wurde. Ein anwachsender Lichtfleck mit ausgefransten Rändern wie den Protuberanzen einer Sonne.

Ein spindelförmiger Schemen zog vor ihm durch den Dunst. Die Sterne der fremden Galaxis spiegelten sich in der Silhouette.

Das war die TEZEMDIA. Offenbar entfernte sich die LEUCHTKRAFT weiter von der Fernstsonde der Louwhanen. Das Bordgehirn brachte die Kosmokratenwalze nach dem Transfer auf größere Distanz.

DAN?, rief Rhodan in Gedanken.

Vergeblich. Die Zeit schien weiterhin stillzustehen.

Transferstasis!

Perry Rhodan fand keine treffendere Bezeichnung. Außerdem war es besser, wenn er sich nicht den Kopf über Dinge zerbrach, die er ohnehin nicht ändern konnte. Womöglich gab es diese Erscheinung, weil die LEUCHTKRAFT den Transfer ohne die nötige Transitplombe vornahm. Ono Wolkenfahrt hatte beiläufig zu verstehen gegeben, dass das Kosmokratenschiff über eigene Möglichkeiten verfüge.

Der Lichtfleck wurde deutlicher – ein von Protuberanzen umflossener, weißgelber Stern.

»Das kann nur Gouttam sein«, hörte Perry Rhodan jemand sagen. »Ein Stern der F-Klasse mit der 1,6-fachen Masse unserer Sonne.«

Die Feststellung kam von Antanas Lato. Der Hyperphysiker und Dimensiologe redete mit Soynte Abil und Vetris-Molaud.

Wir haben das Ziel erreicht!

In Rhodans Schläfen pochte das Blut. Sein erster tiefer Atemzug nach dem Transfer erschien ihm kratzig.

»DAN!«, verlangte er halblaut. »Ich brauche einen Überblick über das System!«

 

*

 

Perry Rhodan fand sich im freien Weltraum wieder. Er hatte den Helm seines SERUNS nicht geschlossen, aber das nahm er nur beiläufig wahr. Er machte zwei weitere Schritte, die ihn schwungvoll vorwärtstrieben, dann hielt er inne.

Die Sensoren in den Stiefelsohlen vermittelten ihm den Eindruck eines leicht rauen, unebenen Untergrunds.

Er stand auf einer grob zugehauenen Holzschwelle. Weitere folgten mit jeweils knapp einer halben Schrittlänge Abstand, und die letzten verloren sich Dutzende Metern weiter in der Schwärze. Sie bildeten eine Art Gleisbett, jedoch ohne Verbindung zueinander.

Rhodan sah genauer hin. Die Spurhalter waren aufgeschraubt, die Eisenschienen fehlten.

DAN, was soll das?

Kein Zweifel, er befand sich in einer Pararealität.

Der Steg...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6273-1 / 3845362731
ISBN-13 978-3-8453-6273-1 / 9783845362731
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