Perry Rhodan 3263: Sternensand -  Michael Marcus Thurner

Perry Rhodan 3263: Sternensand (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6263-2 (ISBN)
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Die Superintelligenz ist in Fragmente zerfallen, die sich in sogenannten Refugien verbergen. Manche dieser Rückzugsorte befinden sich in weit entfernten Galaxien. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Atlan begleitet derweil ein anderes Fragment zurück in die Milchstraße. Und der Mausbiber Gucky sucht ein weiteres im STERNENSAND ...

2.

Vor jedem Abenteuer steht eine Besprechung

 

Langweilig.

Es war wohl die zwölfte Zusammenkunft während des vergangenen Monats. Suyemi Taeb hatte das Gefühl, als würde das Redebedürfnis der Gesprächsrunde exponentiell zunehmen, je weniger Zeit ihnen bis zum Abflug der THORA zur Verfügung stand.

Der 31. Oktober 2097 Neuer Galaktischer Zeitrechnung war der herbeigesehnte Stichtag. An diesem Tag würde eines der bekanntesten Schiffe der terranischen Flotte samt einigen Begleitraumern aufbrechen. Mit ihr an Bord. Weil Gucky es so wollte. Der Mausbiber, der ihr gegenübersaß und sich der Mohrrübenvöllerei hingab, während Cascard Holonder die Ziele der Expedition zusammenfasste.

Zum zwölften Mal.

»Das Ziel ist die Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte. Wir haben uns darauf geeinigt, sie WLM zu nennen. Ist das auch in eurem Sinn?«

Einige Leute nickten. Der Haluter im Raum, Bouner Haad, klopfte sich bestätigend mit einem der Handlungsarme auf die Brust. Auch wenn Haluter halslos waren, hatten sich viele von ihnen an das Gestenspiel und die Gepflogenheiten lemuroider Völker angepasst.

»Die Herrschaften Wolf, Lundmark und Melotte mögen mir nicht böse sein«, fuhr Holonder fort, »dass ich sie zusammenkürze. Aber wenn ich diese Namen noch einmal aussprechen muss, bekomme ich einen Knoten in der Zunge.«

Niemand lachte. Holonder hatte diesen seichten Witz bereits bei der letzten Zusammenkunft gemacht.

Taeb schätzte den Residenten sehr. Er war ein gewiefter Taktiker, verstand ungemein viel von Organisation, war empathisch und gab jedem seiner Gesprächspartner das Gefühl, ihm genau zuzuhören.

Außer, wenn er mit einem Holonderianum, mit einer Kritzelei, beschäftigt war und geistesabwesend wirkte.

»WLM spielte in galaktopolitischen Strategien stets eine untergeordnete Rolle«, sagte er. »Wir kennen die Grunddaten, es gab den einen oder anderen Besuch, auch die Hanse war präsent. Perry Rhodan hat selbst einmal kurz in WLM vorbeigeschaut. Du warst ebenfalls schon in der Gegend, nicht wahr, Gucky?«

»Ist mir nicht sonderlich in Erinnerung geblieben«, sagte Gucky und schmatzte.

»Dann ist es ja gut, dass ich sie mit den Grunddaten auffrischen kann.«

Jemand stöhnte gequält auf. Es dauerte einige Sekunden, bis Taeb merkte, dass sie selbst es gewesen war.

Holonder starrte sie konsterniert an, setzte aber rasch fort: »WLM liegt am Rand der Lokalen Gruppe. Es handelt sich um eine irreguläre Balkengalaxis vom Typ IB. Die Entfernung zur Milchstraße beträgt etwa drei Millionen Lichtjahre. Was bedeutet, dass die THORA und ihre Begleitschiffe mehr als sechs Monate unterwegs sein werden.«

»Was wiederum bedeutet, dass ich nach unserer Rückkehr endlich den Dienst quittieren kann«, warf Admiral Holger Bendisson ein, Kommandant der THORA. »Dann bin ich einhundertacht Jahre alt und vielleicht nicht mehr ganz in der Blüte meines Lebens.«

»Darüber sprechen wir zu gegebener Zeit, Holger. Du weißt, dass die Flotte auf einen altgedienten und kompetenten Soldaten nicht so einfach verzichten kann.« Holonder klopfte mit der flachen Hand auf den runden Tisch, die Gläser und Teller mit den Häppchen hoben sich ein wenig an und fielen klirrend zurück auf die Platte. »Weiter im Text: WLM liegt von uns aus gesehen im Sternbild Walfisch und fast senkrecht unterhalb der Milchstraßenhauptebene. Deshalb hat dieses Unternehmen den Codenamen Walfisch erhalten.« Holonder räusperte sich. »Im ausgedehnten Halo von WLM wimmelt es nur so von alten, lichtschwachen rötlichen Sternen, die Sonnen im Zentralbereich sind deutlich jünger.«

»Wir sollten das Datenmaterial nochmals sichten und die großen Positroniken Querverbindungen ziehen lassen«, sagte Aurelia Bina, die Chefin des Terranischen Liga-Dienstes und damit Taebs unmittelbare Vorgesetzte. »Mir ist das alles viel zu vage und undefiniert. Wir schicken Tausende Galaktiker auf eine Reise, über deren Ziel wir so gut wie nichts wissen.«

»Das haben Expeditionen ins Unbekannte nun mal so an sich, Aurelia. Du weißt selbst, dass die meisten Informationen aus der Zeit vor der Erhöhung der Hyperimpedanz stammen und damit Hunderte von Jahren alt sind. Was hätte es für einen Sinn, mit Wissen zu arbeiten, das längst nicht mehr relevant ist?«

»Dennoch«, sagte Bina kurz und knapp. Sie lehnte sich zurück und wirkte eingeschnappt.

Selbstverständlich konnte das nicht zutreffen, wie Taeb nur zu gut wusste. Aurelia Bina war eine Posmi und damit in gewisser Weise ein Roboter, der menschliche Gefühle imitierte und beschlossen hatte, sich als weiblich zu identifizieren.

Holonder fuhr fort: »Wir wissen seit Kurzem, dass WLM der Standort eines weiteren ES-Fragments ist. Also wird die THORA die Lage in der Zielgalaxis sondieren und gegebenenfalls einen Stützpunkt errichten. Danach soll das ES-Fragment gesucht werden. Expeditionskommandant ist Gucky.«

»Natürlich bin ich das.«

»Befehlshaber über die THORA ist Admiral Holger Bendisson. Bouner Haad und seine beiden halutischen Kollegen Kro Ganren sowie Madru Bem werden ebenfalls an der Reise teilnehmen. Ihnen wird ein eigener Bereich an Bord der THORA überlassen, der ihnen ausreichend Auslauf gewährleistet.«

»Wir danken Ihnen für Ihr Entgegenkommen«, grollte der Haluter mit der für sein Volk typisch gestelzten Redeweise. »Wir hoffen, bei dieser Expedition von Nutzen sein zu können.«

»Davon bin ich überzeugt.« Holonder blickte Taeb direkt an. »Womit wir bei einem ganz besonderen Gast sind, der mit auf die Reise gehen wird. Suyemi, wenn ich dich bitten darf ...«

Meine Güte, wie sie es verabscheute, in den Mittelpunkt gerückt zu werden!

»Nun ja«, sagte sie. »Wie ihr alle wisst, hat uns der Club der Lichtträger während der letzten Monate gehörig Sorgen bereitet. Die Krakenarme dieser ganz und gar nicht ehrenwerten Gesellschaft reichen bis in die höchsten Führungsspitzen auf Terrania und, ganz allgemein gesagt, in die der wichtigsten galaktischen Völker.«

Alle Teilnehmer der kleinen Konferenzrunde wussten über die Lichtträger Bescheid. Dennoch waren sie begierig darauf, Taebs Worte zu hören.

»Wir wissen mittlerweile, dass Achill Maccao der nominelle Anführer dieses Clubs ist«, sagte Taeb. »Die Nachricht von der RAS TSCHUBAI und der Bericht Lordadmiral Monkeys haben uns darüber aufgeklärt. Euch allen muss bewusst sein, dass wir zwar einige Fakten auf dem Tisch liegen haben, uns aber auch ins Reich der Spekulation begeben müssen. – Es ist weiterhin bekannt, dass der faktische Anführer, der Irreführer Kmossen, einen Gestaltwandler als Mitarbeiter hat. Was aus unseren Informationen nicht eindeutig hervorgeht, ist, ob dieser Helfer vor längerer Zeit die Gestalt von Achill Maccao angenommen hat – oder ob er gar der Admiral ist. Das mag ein kleiner, aber nicht unbedeutender Unterschied sein.«

Bouner Haad hob einen Brustarm, wie ein Schüler, der brav aufzeigte. »Weiß man zumindest, welcher Spezies der Gestaltwandler angehört? Ein Koda Ariel zum Beispiel unterscheidet sich eklatant von einem Cyno.«

»Es tut mir leid. Darüber wissen wir nichts.« Taeb lieferte einige präzise Informationen zu Monkeys Bericht, gab Allgemeinplätze von sich und war froh, als keine weiteren Fragen zu Achill Maccao kamen.

»Nun wurde ich eingeladen, die Reise nach WLM mitzumachen. Wir rechnen damit, dass sich ein Vertrauensmann der Lichtträger an Bord der THORA befindet. – Und warum tun wir das?« Taeb sah sich in der kleinen Runde um und beantwortete sich die Frage selbst: »Weil die Lichtträger nun mal bestens informiert sind. Weil die Auswertungen unserer Positroniken eine fast hundertprozentige Wahrscheinlichkeit dafür berechnet haben. Weil Aurelia und ich davon überzeugt sind, dass zumindest ein Spion unserer Feinde diese Reise mitmacht. Schließlich geht es um ein ES-Fragment, und die Lichtträger wollen der Superintelligenz bekannterweise nichts Gutes.«

Taeb nickte in Richtung der TLD-Chefin. »Ich bin vermutlich die Person mit dem meisten Wissen über den Club der Lichtträger. Ich habe ihre Methoden kennengelernt, habe ihre Gefährlichkeit erlebt und ihren Fanatismus erfahren müssen.«

»Suyemi hat in den zurückliegenden Wochen mehrere kleine Zellen unserer Gegner gesprengt«, fuhr Bina an ihrer Stelle fort. »Sie hat deren Methoden gründlich erforscht, ist mit überaus gefährlichen Mitgliedern zusammengekracht und hat Informationen zusammengetragen, die bei der vollständigen Zerstörung der Organisation entscheidend sein können. Diese Informationen helfen dem Terranischen Liga-Dienst enorm weiter. Insofern ist es für mich sehr schmerzhaft, auf Suyemi verzichten zu müssen. Aber der Kampf gegen die Lichtträger wird nicht nur auf Terra ausgetragen. Deshalb habe ich Guckys Bitte entsprochen und Suyemi für ihre Reise in die WLM-Galaxis vom Dienst freigestellt. Sie wird als Sonderoffizierin geführt werden. Mit sehr weitreichenden Handlungsbefugnissen.«

»Danke für diese Informationen.« Holonder nickte und fuhr zögernd fort: »Ihr werdet euch dennoch fragen, warum wir schon wieder zusammensitzen. Eine ähnliche Besprechung hatten wir schließlich erst vor Kurzem.«

Taeb nickte eifriger als die anderen Teilnehmer der kleinen Runde.

Holonder schob eine Folie mit einer Skizze von sich, die vage an einen mit Schrauben gefüllten Apfelstrudel erinnerte. Eine weiteres Holonderianum, das keinerlei tiefere Bedeutung zu haben schien.

Illustration: Swen Papenbrock

»Das Solsystem hat gestern unangekündigten Besuch von außerhalb erhalten. Nähere...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6263-4 / 3845362634
ISBN-13 978-3-8453-6263-2 / 9783845362632
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