Perry Rhodan 3262: Im Kern des Gasplaneten (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6262-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3262: Im Kern des Gasplaneten -  Michelle Stern
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Atlan begleitet derweil ein anderes Fragment zurück in die Milchstraße. In der Heimatgalaxis der Menschheit agiert unterdessen der Irreführer, der eine Wiedererstehung von ES verhindern will - er hält sich auf IM KERN DES GASPLANETEN ..

1.

In den Schatten

 

Er hatte Settoia erschossen. Ram Wood wollte den Kopf schütteln, sich selbst laut einen Lügner nennen, doch er verbot sich jede verdächtige Regung. Er musste kalt wirken, unbeeindruckt wie eine Maschine. Wie Kolossos. Wie Monkey.

Nur wenn er Kmossen, den in den Schatten, von seiner Kaltblütigkeit überzeugte, würde Wood weiterleben. Wenn herauskäme, dass Settoia Taurim dank einer technischen Vorrichtung ihrer Modularen Einsatzrüstung noch lebte, wäre das sein Ende. Er musste selbst davon überzeugt sein, dass er Settoia hingerichtet hatte. Nur dann konnte er glaubwürdig vorspielen, diese Tat begangen zu haben. Nur dann bestand eine Chance für ihn.

Wood machte sich nichts vor. Er kannte seine Aussichten. Für Kmossen, der sich als Proto-Quintarch des Chaoporters FENERIK vorgestellt hatte, war Wood so wichtig wie ein weggeworfenes terranisches Origamifaltblatt zu Füßen eines altarkonidischen Imperators. Schon immer hatte er sensible Antennen dafür gehabt, wann er unerwünscht oder überflüssig war. Diese Situation jedoch bot eine ganz neue Dimension von Gefahr und damit verbundenem Horror.

Falls Wood versagte, war es das. Dann war er so tot wie Adorhee tan Thanor, die akonische Priorrätin, die Kmossen mithilfe seiner Handlanger aus dem Weg geschafft hatte.

Der Gedanke war so düster wie der große Raum, in den es Wood, Monkey und Kolossos nach dem Transmitterdurchgang verschlagen hatte. Der Boden war von einem marmorierten Anthrazit. Dort, wo vier Stabroboter Lordadmiral Monkey festhielten, war er eine Spur heller. Das konnte Zufall sein oder auf Monkeys großes Gewicht hinweisen, das der Gravodruck der Roboter verstärkte. Immerhin brachte der Oxtorner es auf über 750 Kilogramm. Dagegen war Wood ein echtes Leichtgewicht, das 14 Mal in Monkey hineingepasst hätte. Die Wände konnte Wood kaum sehen, so finster waren sie. Er blinzelte und starrte in die Schatten, um weitere Details zu erkennen.

Kleine und wuchtige Maschinen standen weit verteilt. Zwischen ihnen ragten vorgewölbte Paravents auf, deren Zweck unklar blieb. Schwarze Gravuren schmückten sie, möglicherweise Schriftzeichen. Wood sah sie nur ansatzweise in der Düsternis. Er schätzte, dass es sich bei diesem Raum um eine Art Empfangshalle handelte, und er war sicher, eine derartige Umgebung nie zuvor betreten oder gesehen zu haben. Das war weder ein terranisch-technisches Umfeld, noch ein akonisches oder überhaupt galaktisches.

Immerhin entstammte Kmossen einem fremden Sternenvolk. Der menschenähnliche und doch fremdartige Leib des Wesens, das anscheinend Teleskopknochen hatte, legte das nah. Noch vor wenigen Minuten war Kmossen gut zehn Zentimeter größer gewesen als zurzeit. Trotzdem hatte er nichts von seiner bedrohlichen und herrischen Ausstrahlung verloren. Im Gegenteil. Die aufrechte Art, mit der er im Raum stand, und der überhebliche Blick aus den breiten, goldenen Augen, machte deutlich, dass ihm alles in seinem Umkreis untertan war.

Seit ihrer Ankunft hatten sich die vier elfenbeinfarbenen Antennen auf Kmossens Kopf nicht bewegt, von denen je zwei rechts und zwei links des zu einem Wulst verdickten Schädelrands wuchsen. Dieser Schädel war für Wood ebenso beunruhigend wie die goldenen Iriden. Er war trichterförmig und schien jede Gegenwehr, jede Hoffnung auf Entkommen einzusaugen.

Wood ärgerte sich über diesen unsinnigen Gedanken. Er wusste, dass er sich in einer Ausnahmesituation befand und die Nerven behalten musste. Nie zuvor war er direkt mit den Hohen Mächten und ihren Dienern konfrontiert worden. Ein Wesen wie Kmossen war kosmischer und bedrohlicher als jeder Gegner, mit dem Wood es bisher zu tun bekommen hatte. Hinter ihm stand FENERIK und damit ein Chaotarch.

Oder besser: hatte gestanden, denn die Zugehörigkeit zum Chaoporter war neutralisiert worden.

Woods Hand legte sich auf das Multifunktionsgerät am Handgelenk. Er prüfte unauffällig die SERUN-Werte und -Analysen. Der Anzug arbeitete tadellos.

»Dies ist mein Schiff«, sagte Kmossen. Es lag Stolz in den Worten, als wäre das Thema Besitz wichtig für ihn. »Ich würde euch gerne seine Vorzüge zeigen, doch wir haben wenig Zeit. Jeden von euch erwartet eine Prüfung, der er sich allein stellen muss.«

Diese Ankündigung schien den Raum eine weitere Spur düsterer zu machen. Wenn Wood Kmossen richtig verstand, würde er ihn von Monkey trennen und damit isolieren. Ein logisches Vorgehen, doch das verschlechterte Woods ohnehin komplizierte Lage.

Kmossen wandte sich Monkey zu, der reglos im Fesselfeld zwischen den Stabrobotern gefangen war. »Leider habe ich derzeit ein kleines Problem.«

Wood nutzte Kmossens Ablenkung aus und suchte eine Position im Schatten eines nahen Paravents, in dem Kmossen ihn hoffentlich noch weniger beachten würde. Er tippte Befehle in das Multifunktionsgerät. Drei Mal musste er eine Sicherheitsabfrage über sich ergehen lassen. Was er vorhatte, war unüblich, aber nicht unmöglich. Er hatte einiges an technischer Ausstattung bei sich. Eine versiegelte Innentasche seines linken Ärmels öffnete sich, und er spürte, wie der schlafende Mikrosender freigegeben wurde.

»Welches Problem?«, fragte Monkey.

Woods ließ den Sender in seine Hand gleiten.

»Nun«, sagte Kmossen. Kurz lichtete sich die Dunkelheit ein wenig, und der Rumpf des Proto-Quintarchen war zu sehen. Ein System kleinerer und größerer, flach-wabenförmiger Platten oder Schuppen bedeckte den Körper, die wie Knochen wirkten. Trotz ihrer verschiedenen Größen fügten sie sich zu einem perfekten Mosaik. »Ich habe dir bereits gesagt, dass du eine Aufgabe hast, ehe wir das Khanonsystem verlassen. Mein Schiff steckt fest. Es bedarf deiner Hilfe, es zu lösen.«

Erst in diesem Moment bemerkte Wood, dass an einer der Wände fünf Gestalten standen. Sie trugen schwarze Schutzanzüge und verschmolzen mit den Schatten. Ihre dünnen, geradezu knochigen Körper wären Wood vielleicht unter anderen Umständen sympathisch gewesen, weil auch er dürr war. An diesem Ort jedoch, im Schatten Kmossens, lösten sie Furcht in ihm aus. Sie schienen aus der Finsternis selbst geboren. Obwohl sie klein waren und keines einen Meter vierzig überschritt, fühlte sich Wood von ihnen bedroht.

Ihre onyxfarbenen Augen schauten starr hinter den Helmvisieren hervor. Die schmalen, sechsfingrigen Hände lagen locker auf Geräten an den kantigen Hüften, die Strahler oder Waffen sein mochten. Die außen liegenden Daumen, die kürzer waren als die vier gleich langen Mittelfinger, schienen nur darauf zu warten, schießen zu dürfen.

Beiläufig legte Wood eine Hand an seinen Gürtel.

Eine der Gestalten hatte Wood den Kopf zugewandt. Das Wesen beobachtete, was er tat. Oder irrte er sich? Waren diese Augen womöglich nicht an die düsteren Verhältnisse angepasst? Selbst wenn der Fremde ihn überwachte, er würde nichts Verdächtiges sehen. Wood behielt seine Haltung bei.

Illustration: Swen Papenbrock

»Du scheinst viele Helfer zu brauchen«, sagte Monkey so unbeeindruckt, als hinge er nicht hilflos und aufgespannt wie ein Fell zum Gerben in einem Fesselfeld. Da er keine Augen hatte, war es schwer, seinen Gesichtsausdruck zu deuten.

Die beiden Implantate, die ihm die Sehorgane ersetzten, waren in der USO immer wieder ein Anlass zu Spekulationen. Man nannte sie Optikum. Wood wusste nichts über das Ausmaß ihrer technischen Möglichkeiten, nur, dass es hochwertige Geräte mit allerlei technischen Finessen waren.

»Betrachte es als Prüfung«, sagte Kmossen. »Es gibt einiges, über das ich mit dir reden möchte. Die Eröffnungen in Omex-7 waren nur der Anfang. Doch wir reden erst wieder, nachdem du dich bewährt hast.«

»Was soll ich tun?«, fragte Monkey.

»Das wirst du bald erfahren!« Zwei von Kmossens Antennen bewegten sich herrisch, und das knochige Wesen, das Wood gerade noch betrachtet hatte, trat vor.

»Das«, sagte Kmossen beiläufig, »ist einer meiner Kadetten. Sein Name ist Zaguna. Er gehört den Vrochonen an.«

Der Blick Kmossens fiel auf den schwarzen Anzug, den der Vrochone trug. Darauf prangte im Brustbereich ein schwach grün leuchtendes Symbol, das sich von denen auf den Brustteilen der anderen Vrochonen im Raum unterschied. Das fremdartige Zeichen bestand aus wenigen Strichen und Kurven. Zaguna senkte das Haupt mit dem spitzen Helm.

Kmossen stülpte den Mund unter der flachen Nase vor. »Sag uns, mein Kadett und Besitz, wie ist die Lage? Sprich so, dass unsere Gäste dich verstehen.«

Zaguna antwortete sofort auf Interkosmo, wobei seine Stimme eintönig und unterwürfig klang. »Es hat sich nicht viel getan, Herr. Die Position der WERKSTATT im Kern des Gasplaneten ist nach wie vor ungünstig.« Er hob den Arm. Auf dem Handrücken saß ein flaches, ovales Gerät, das in den Handschuh eingearbeitet war.

Ein Holobild baute sich darüber auf. Es zeigte das schematische Innere eines Gasplaneten, versehen mit akonischen Daten. Die Werte waren beunruhigend. In einem solchen Inferno sollte sich kein Schiff länger als nötig aufhalten.

»Im Kern?«, platzte es aus Wood heraus. »Ich dachte, dieses Schiff wäre in der oberen Gashülle.«

Kmossen wandte sich ihm zu, und das war ein unangenehmes Gefühl. »Ja«, sagte der Proto-Quintarch gedehnt, als würde er mit einem sehr langsam denkenden Wesen sprechen. »Meine WERKSTATT steckt im Kern von Hunjom.«

»Es ist sicher ein beeindruckendes Schiff«, sagte Wood rasch. »Von außergewöhnlicher Technik, und ...« Er riss sich zusammen. Man hatte ihm mehr als einmal gesagt, dass er zu viel redete. In diesem Fall war es überlebensfördernd, wenn er gleich auf den Punkt kam. »... und es...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6262-6 / 3845362626
ISBN-13 978-3-8453-6262-5 / 9783845362625
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