Perry Rhodan 3266:  Iluntasunas Hammer -  Leo Lukas

Perry Rhodan 3266: Iluntasunas Hammer (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6266-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Die Superintelligenz ist in Fragmente zerfallen, die sich in sogenannten Refugien verbergen. Manche dieser Rückzugsorte befinden sich in weit entfernten Galaxien. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum, er folgt dem Flug der geheimnisvollen Raumschiffe LEUCHTKRAFT und TEZEMDIA. Dabei trifft ihn ILUNTASUNAS HAMMER ...

Im Leben ohne Rang.

Im Tode ohne Titel.

Nicht irdische Güter sammelnd.

Nicht irdischen Ruhm sammelnd.

So sind die ganz Großen.

Der Heilige hat keinen Verdienst.

Der Weise hat keinen Namen.

Der Vollkommene hat kein Ich.

(Zhuangzi, ca. 4. Jh. v. AZ)

 

 

Prolog

Gravitätswalzer

77. Tag des Windspieljahres

 

Wir laufen direkt in eine Falle.

Sehenden Auges. Mit voller Absicht. Wir kennen unseren Feind und seinen Hang zu Hinterhalten.

Typisch für ihn ist auch, wo er sich eingenistet hat. Nämlich knapp an der Grenze zum Promenadenviertel – das wir nicht betreten dürfen, der Feind hingegen schon.

Soll heißen: Falls er trotz seiner gewiss umfangreichen, fiesen Vorbereitungen zu unterliegen droht, bietet sich ihm eine ideale Fluchtmöglichkeit. Und wir könnten ihn nicht einmal verfolgen.

Welche Perfidie, welche Verschlagenheit!

Uns graut davor. Wir lehnen das ab.

Jedoch sind wir gezwungen, die Handlungsweise anzupassen. Nennt es Notwehr oder ein Gebot der Fairness, egal. Wir haben gar keine Wahl.

Wenn wir das wenige, das uns geblieben ist, nicht auch noch einbüßen wollen, müssen wir mit ähnlichen Methoden zurückschlagen. Den Blender blenden. Den Schwindler beschwindeln. Den Trickser austricksen.

Also teilen wir uns. Etwa ein Zehntel schnüren wir ab. Das sollte genügen, um den Feind ein Weilchen zu irritieren.

Die Spaltung bringt erhebliche physische und psychische Qualen mit sich. Aber es muss sein.

Zu voller Größe aufgeblasen, die Funkstola umgeschnallt, schreitet das Segment weithin sichtbar am Hauptfahrdamm dem Kampfplatz zu. Indes schleichen wir außen herum durch finstere, feuchte Gassen und Gräben.

Mit etwas Glück wird der Bluff erst spät durchschaut und unser Handicap ausgeglichen. Vielleicht verwandelt es sich sogar in einen Vorteil.

 

*

 

Wohl nicht zufällig hat der Widersacher diesen Zeit- und Treffpunkt gewählt.

Am westlichen Horizont steht Iluntasunas Teilsilhouette und verdeckt die untergehende Sonne. Deshalb setzt bereits die Dämmerung ein. Trügerisches Zwielicht herrscht.

Ohnehin zählt dieser Bezirk der Megastadt Anntroch nicht zu den von uns bevorzugten. Er heißt Advokatenwinkel. Die Ausläufer erstrecken sich bis ins Mündungsdelta des Annt.

Weitverzweigte Kanäle voller Schlick, Schlamm und Schleim prägen das Ambiente. Aus Tümpeln und Halden ragen graugrüne Wohnpilze empor, vor Nässe triefend.

Kleinere Mobilheime kriechen im Zeitlupentempo dahin. Sie hinterlassen glitschige Schleifspuren aus Abfällen.

Wie gut, dass wir unsere Riechorgane selektiv abschalten können!

Der böige Wind wirbelt Unrat aller Art auf. Immer wieder bilden sich meterhohe Minitornados. Als wäre die Sicht nicht schlecht genug, wird auch der Nieselregen stärker.

Trotz diverser bis zum Maximum hochgefahrener Sensoren fällt uns die Orientierung schwer. Wir laufen Gefahr, uns zu verirren.

Das wäre fatal. Verlieren wir zu viel Zeit, verlieren wir das Duell.

Weil die Mehrzahl der Behausungen langsam, aber unaufhörlich wandert, verschieben sich die Straßenzüge ebenfalls. Der ganze Bezirk verändert sich immerzu. Karten wären nie länger als ein paar Minuten gültig, daher sind sie sinnlos.

Nur der mittige, aus groben Steinblöcken gefügte Fahrdamm und die gemauerte Plattform, zu der er führt, behalten stets ihre Position. Bald wird unser Segment, das die Gesamtheit simuliert, den Ort der Konfrontation erreichen.

Eile ist geboten. Kommen wir zu spät und die Täuschung fliegt auf, ehe wir dem Feind in den Rücken fallen konnten, ist das Überraschungsmoment verspielt.

Wir hetzen durch Gärten und Gossen, Müll und Matsch. Zäher Dreck und giftiger Schaum spritzen in alle Richtungen.

Glücklicherweise begegnen uns kaum Passanten; die wenigen schubsen wir aus dem Weg. Vorsichtig, verhalten, geradezu sanft, damit sie nicht durch Protest- oder Schmerzgebrüll Aufmerksamkeit erregen.

In uns wächst die Aggression. Die Lust flammt auf, härter zuzuschlagen, zu betäuben, besser gleich zu töten ...

Mit Mühe bezähmen wir das Verlangen. Jähzorn, zügellose Wildheit und unbeherrschte Leidenschaft haben uns die gegenwärtige, missliche Lage eingebrockt. Ein weiterer derartiger Fehler könnte der letzte unserer Existenz sein und unser Schicksal besiegeln.

Das dürfen wir auf keinen Fall riskieren.

 

*

 

Gewisse oberschlaue Leute behaupten, so etwas wie eine Pechsträhne gäbe es nicht. Vielmehr wären die Opfer einer Verkettung widriger Ereignisse praktisch immer selbst daran schuld.

Wer solchen Unfug daherredet, sei herzlich eingeladen, mit uns zu tauschen. Dann wird er schnell merken, wie es sich anfühlt, wenn einem das Pech an den Hufen klebt.

Seit wir in dieses vermaledeite Sonnensystem eingeflogen waren, rissen die desaströsen Ereignisse nicht mehr ab. Ein Debakel folgte dem anderen. Stets stürzten wir nur noch tiefer ins Verderben.

Es begann damit, dass uns ohne jegliche Vorwarnung Iluntasunas Hammer traf. Wir wurden beinahe vollständig ausgelöscht.

Die drohende Totalvernichtung konnte abgewehrt werden. Aber unsere Rekonvaleszenz dauerte sehr lange, und die Bemühungen um Wiederherstellung fruchteten kaum. Jeden kleinen Teilerfolg machte eine Serie massiver Rückschläge wieder zunichte.

Wohl oder übel mussten wir uns damit abfinden, dass jeglicher Ausweg aus dem Schlamassel, jegliche Rückkehr versperrt war. Unsere redlichen Anstrengungen, uns in die bizarren Mechanismen dieses Systems zu integrieren, wurden nicht eben von rauschenden Triumphen gekrönt.

Was wir auch versuchten, unter dem Strich wurde es schlimmer für uns – demzufolge balancierten wir permanent hart an der Kante des Abgrunds. Nie waren wir weiter weg von der alten Heimat, zugleich nie weiter als einen Schritt vom endgültigen Untergang entfernt.

Das mag pathetisch klingen, wehleidig, mimosenhaft. Aber den zeige man uns, der in Jubel ausbricht, wenn er erfährt, dass sein Gegner im Kampf der allerletzten Chance ein seit Dutzenden von Duellen unbesiegter Champion ist!

 

*

 

Mit dem Mut der Verzweiflung und der Wut des Geprügelten huschen wir durch den Morast.

Wenigstens wird der Schmutz, mit dem wir uns dabei bekleckern, augenblicklich vom Regenschauer abgewaschen. Selten ein Schaden, wo kein Nutzen, wie die Zwangsoptimisten sagen.

Im Grenzbereich zwischen dem Elendsquartier der Rechtsverdreher und dem deutlich nobleren Promenadenviertel reduzieren wir das Tempo. Höchste Vorsicht und Heimlichkeit sind nun geboten.

Unser Segment verzögert ebenfalls ein wenig, bleibt jedoch nicht stehen. Das hätte Verdacht erweckt. Von der entgegengesetzten Seite pirschen wir uns an, tief geduckt, so lautlos wie möglich.

Mitten auf dem Podium wartet der Feind in locker-lässiger Pose. Er hat weniger Extremitäten als wir, ist jedoch insgesamt gelenkiger und aufgerichtet fast doppelt so groß.

Die quaderförmige Box einige Meter hinter ihm enthält seine Waffen. Wir sind nahe genug dran, um die Fühler auszufahren und uns mit der Elektronik zu koppeln. Das ist der erste, vielleicht bereits alles entscheidende Moment.

Kurz leistet die Datenschranke der Kiste Widerstand. Dann bekommen wir Zugriff.

Kleingeister könnten einwenden, diese Handlung wäre nicht hundertprozentig regelkonform. Sondern streng genommen untersagt, bei engstirniger Betrachtung: strikt verboten.

Unserer Auffassung nach handelt es sich um reine Auslegungssache, quasi eine Frage der Perspektive. Schließlich bewegen der Feind und wir uns buchstäblich in einer Grauzone, nicht wahr?

Wie es aussieht, bleibt die Aktion unbemerkt. Die Überwachungsstola trägt ja der abgespaltene Teil. Wir umrunden das Podium, durch die Jauche mehr schwimmend als robbend.

Wenige Schritte, bevor unser Segment die drei Stufen hinaufsteigt, gleiten wir hinzu. Platzregen, Staubschleier und ein günstiger, für Ablenkung sorgender Blitz am schwarz verhangenen Firmament überdecken die Wiedervereinigung.

Der Kontrahent vollführt eine Geste der Begrüßung, die wir exakt erwidern. »Das Spiel kann beginnen«, sagen wir. »Möge der Bessere gewinnen!«

Insgeheim denken wir: Na, hoffentlich nicht.

 

*

 

Sein Name lautet Caejo Paii.

Er kam viel später nach Anntroch als wir. Dennoch fasste er wesentlich schneller und leichter Fuß, indem er sich schamlos den Zougaturen und ihren Günstlingen anbiederte.

Ein biegsames Rückgrat hatte der doppelzüngige Schmeichler sowieso von klein auf.

Anfänglich lebte Caejo beengt unter zahlreichen Artgenossen im Advokatenwinkel. Mittlerweile haben ihm seine Siege, insbesondere aber die geschmeidig formulierten, auf Estaliak und den anderen Monden gerne gehörten Lobhudeleien einen stattlichen Landsitz unweit des Fährhafens eingetragen. Nur wenige Gegenden sind begehrter.

Wir gäben uns schon mit einem Bruchteil der Bodenfläche zufrieden ...

Als Anwalt tritt Caejo Paii kaum noch in Erscheinung. Er gilt nicht zu Unrecht als Meister der Kampftanzkunst. Auf einzigartige Weise, heißt es, vermählt er elegante, nicht selten erotische Choreografien mit blitzschnellen, kaum zu parierenden Attacken.

Illustration: Swen Papenbrock

Sein unnachahmlicher, lasziv-provokativer Stil ist darauf angelegt, den Gegner zu verwirren, zu betören, nachgerade zu...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6266-9 / 3845362669
ISBN-13 978-3-8453-6266-3 / 9783845362663
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 2,4 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Thriller

von Marc Elsberg

eBook Download (2023)
Blanvalet (Verlag)
19,99
Das Licht von Coelum

von Runa Rugis

eBook Download (2023)
epubli (Verlag)
6,99