Miss Lucys skandalöse Saison (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2654-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Miss Lucys skandalöse Saison -  Helen Dickson
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Kann das wirklich der Wille ihres Vaters sein? Angeblich soll die junge Erbin Lucy einen völlig Fremden heiraten. Verzweifelt wendet sie sich an Christopher Wilding, Viscount Rockley - er soll ihr den unerwünschten Verlobten vom Halse halten! Der verwegene Viscount zeigt überraschend großes Interesse an ihrem Schicksal und auch an ihr, wie seine sinnlichen Küsse beweisen. Doch bevor Lucy sich über ihre Gefühle für ihren noblen Retter klar werden kann, steht schon der nächste Skandal ins Haus ...



Helen Dickson lebt seit ihrer Geburt in South Yorkshire, England, und ist seit über 30 Jahren glücklich verheiratet. Ihre Krankenschwesterausbildung unterbrach sie, um eine Familie zu gründen. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes begann Helen Liebesromane zu schreiben und hatte auch sehr schnell ihren ersten Erfolg. Sie bevorzugt zwar persönlich sehr die Zeit des Bürgerkrieges in England doch um ihren Lesern viel Abwechslung zu bieten, wählt sie auch andere geschichtliche Epochen für ihre Roman. Um für ihre historischen Liebesromane zu recherchieren, verbringt die Autorin viele Stunden in der Bibliothek. So lässt sie mit viel Fantasie und historischer Genauigkeit wunderschöne historische Liebesromane entstehen.

2. KAPITEL


Während Christopher an Jacobs Seite vom Jahrmarkt davonritt, kehrten seine Gedanken immer wieder zu seiner erfreulichen Begegnung mit Lucy Walsh zurück. Er konnte kaum glauben, dass er ein so großes Vergnügen daran gehabt hatte, mit einer jungen Dame, die kaum die Schule verlassen hatte, Zeit zu verbringen und unter einem Baum Lebkuchen mit ihr zu verspeisen. Ihre Schönheit hatte sein Interesse erweckt, und er hatte sich sofort zu ihr hingezogen gefühlt. Bis vor zwei Tagen war er auf dem Meer gewesen, und es war eine ganze Weile vergangen, seit er eine schöne Frau zu Gesicht bekommen hatte.

Als sie zur Sonne hinaufgesehen hatte, war ihm aufgefallen, was für bemerkenswerte Augen sie hatte – braun mit goldenen Flecken, tief und durchsichtig wie Sonnenschein, der sich auf dem Wasser spiegelte, und umrahmt von unglaublich langen Wimpern. Wenn er zu lange in diese Augen geblickt hätte, das wusste er, dann wäre er verloren gewesen. Ihre Haut war makellos, und ihr Mund sah aus, als würde er gern lächeln.

In der kurzen Zeit, die sie zusammen waren, hatte er ihre Gesellschaft sehr genossen und ständig gegen den Wunsch angekämpft, sich vorzubeugen und sie auf diese einladenden Lippen zu küssen. In weniger als einem Jahr würde sie sich in eine unwiderstehliche Sirene verwandelt haben, eine wahre Versuchung für jeden Mann, verlockend und herausfordernd. Doch jetzt war sie noch eine kleine Unschuld, jung, mit einem engelgleichen Gesicht und unverdorbenem Charme, der ihn zum Lächeln brachte. Aber sie verfügte auch über eine Charakterstärke, die mit den Jahren noch reifen würde. Andererseits hätte ihr ein wenig mehr Damenhaftigkeit ganz gutgetan. Denn ihr volles dunkles Haar, ein wenig zerzaust, wies hier und da Blätter und Grashalme auf, wie er amüsiert festgestellt hatte.

Die weiße Bluse und der blaue Rock, die sie trug, betonten ihre schmale Taille und die Rundung ihrer jungen Brüste, und ihr Gesicht war entzückend, aber dennoch überraschte es ihn, wie heftig seine Reaktion auf sie gewesen war. Er war schließlich ein erfahrener Mann von Welt, allerdings auch ein ehrenhafter Mann, und er hoffte aufrichtig, dass man sie nicht dafür bestrafen würde, weil sie Zeit mit ihm verbracht hatte.

Die Heftigkeit seines Verlangens kam völlig unerwartet und verblüffte ihn nicht wenig. Wie hatte er sich von einem Moment zum nächsten von einem Mann, der mit seinen Freunden einen Abend mit einem ausgelassenen Zechgelage in London verbringen wollte, in jemanden verwandelt, der sich so sehr zu einem unschuldigen achtzehnjährigen Mädchen hingezogen fühlte, dass er sie sogar sehr gern wiedersehen wollte? Sie hatte ihn die ganze Zeit aus großen Augen angestarrt, mit der Faszination eines unberührten Mädchens. Wahrscheinlich war es das erste Mal, dass sie mit einem reiferen Mann zusammengesessen hatte, und die ganze Situation war ihr aufregend gefährlich erschienen. Ihr war sicher nicht der Gedanke gekommen, dass sie ihr nicht gewachsen sein könnte.

Seit er erwachsen war, hatte er sich die meiste Zeit an Deck eines Schiffes aufgehalten, also hatte er den Durst nach sinnlicher Erfüllung in den Häfen stillen müssen, in denen sein Schiff anlegte – ob nun in der Karibik, in Amerika oder England. Dass er Junggeselle geblieben war, war seine eigene Entscheidung, weil er wusste, dass jede intime Beziehung zu einer Frau oder auch einer Geliebten zwangsläufig unter seiner häufigen Abwesenheit leiden würde.

In Amerika aufgewachsen, legte er Wert darauf, aus eigener Kraft ein Vermögen zu machen, und da er schon als junger Mann gelernt hatte, dass er kämpfen musste, wenn er überleben wollte, war er zu einem draufgängerischen Abenteurer und Freibeuter geworden. Doch als Enkel des Duke of Rockwood war er auch der Erbe des Titels und Rockwood Parks, des dazugehörigen Besitzes in Surrey. Sein Vater hatte sich mit seinem eigenen Vater zerstritten und auf sein Erbe verzichtet, als er vor fünfunddreißig Jahren beschlossen hatte, eine Amerikanerin von niedriger Geburt zu heiraten und in Amerika zu bleiben. Und prompt hatte der Duke seinen Sohn enterbt.

Mit den Jahren hatte er seine Entscheidung jedoch bedauert und versucht, sich mit ihm zu versöhnen. Sein Sohn allerdings hatte ihm nicht vergeben können. Als Christopher nach England gekommen war, um zur Universität zu gehen, war sein Großvater bereit gewesen, alles zu tun, um den Respekt seines Enkels zu gewinnen. Dass Christopher ihm entgegenkam und einwilligte, ihn auf Rockwood Park zu besuchen, musste ihm ein großer Trost gewesen sein.

Als Junge hatte Christopher ihm die Demütigung seiner Mutter übelgenommen, denn sie war eine sanfte, gutherzige Frau, die eine solche Behandlung nicht verdient hatte und ihr Leben gegeben hätte, wenn sie dadurch die Beziehung zwischen ihrem Mann und dessen Vater hätte wieder richten können. Christophers Vater war vor nur sechs Monaten gestorben und seine Mutter einige Monate vor ihm, und er hatte seinem Großvater von beider Tod berichtet.

Ob es nun Reue war oder der Wunsch, seinen Fehler wiedergutzumachen, wusste Christopher nicht, aber der Duke hatte begonnen, ihm regelmäßig zu schreiben und ihn zu bitten, ernsthaft darüber nachzudenken, sein Erbe doch noch anzutreten. Es lag an ihm, all das zu pflegen und zu schützen, was Generationen von Wildings aufgebaut hatten, um es dann an seine Nachfahren weiterzugeben. Christoper war der rechtmäßige Erbe von Rockwood Park, dem Familiensitz der Wildings, und der Duke wünschte sich nichts mehr, als dass er die Verantwortung dafür übernahm.

Christopher hatte gewusst, dass die Zeit kommen würde, da er ernsthaft darüber nachdenken müsste, sein Erbe anzunehmen und sich niederzulassen. Mit der Zeit hatte er seinen Großvater immer besser verstanden, und die Zeit, die er mit ihm auf Rockwood Park verbracht hatte, hatte sie einander nähergebracht, sodass er jetzt Respekt und Zuneigung für ihn empfand. Außerdem lag sein Schiff jetzt im Hafen, um verkauft zu werden, und seine geliebte Schwester, die nach einer unglücklichen Liebesaffäre versucht hatte, sich das Leben zu nehmen, hielt sich ebenfalls auf Rockwood Park auf. Christopher wusste, dass der rechte Zeitpunkt jetzt gekommen war.

Lucy hatte sich nach ihrem Ausflug zum Jahrmarkt gerade gewaschen und umgezogen, als sie das Zimmer, das sie mit Emma teilte, verlassen und den attraktiven Captain wenigstens vorläufig vergessen musste, weil sie unerwartet erneut zu Miss Brody gerufen wurde. Sobald sie die fremde Dame steif auf dem grün und gold gestreiften Sofa sitzen sah, wusste sie, dass es ihre Stiefmutter sein musste. Sie erhob sich, als Lucy hereinkam, und heftete den Blick aus ihren haselnussbraunen Augen unverwandt auf sie.

„Du musst Lucy sein.“ Ihre Stimme war tief und ihre Sprechweise gelangweilt und träge – wie Honig, dachte Lucy unwillkürlich. Mit katzenartig geschmeidigen Bewegungen kam sie auf Lucy zu und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Danach trat sie leicht zurück und bedachte sie mit einem Lächeln, das ihre Lippen umgab, aber nicht ihre Augen erreichte. Womit sie die Grußworte und angebliche Zuneigung für ihre Stieftochter natürlich Lügen strafte. „Ich bin so froh, dich endlich kennenzulernen. Ich habe von deinem lieben Papa so viel von dir gehört, dass ich das Gefühl habe, dich bereits gut zu kennen.“

Lucy war völlig unvorbereitet auf diese attraktive Frau mit dem vollkommen geformten Körper und kam sich auf einmal ungelenk und altbacken vor. Sofias langes braunes Haar war zu einer raffinierten Frisur aufgesteckt worden und wurde von einem besonders eleganten Hut geschmückt, der zu ihrem safrangelben Kleid passte. Sie war hochgewachsen und schlank und besaß eine wahrhaft königliche Haltung. Ihre Lippen waren voll und rot, und obwohl einige Fältchen ihr Alter verrieten und ihre Wangen ein wenig von ihrem rosigen Schimmer eher der Schminke verdankten, konnte niemand leugnen, dass Sofia Walsh noch immer eine sehr attraktive Frau war und sehr viel jünger als Lucys alternder, kränkelnder Papa.

„Sie sind früher gekommen, als ich erwartet hatte“, sagte Lucy. „Ich rechnete erst in einigen Wochen mit Ihnen.“

„Ich weiß, meine Liebe, aber ich wollte endlich meine Stieftochter kennenlernen. Vor einigen Tag bin ich in London angekommen und sah nicht ein, warum ich noch länger warten sollte. Ich weiß, dass wir uns großartig verstehen werden. Miss Brody hat mir erzählt, wie du deine Zeit hier verbracht und was du gelernt hast, und sie lobt deine hervorragenden Leistungen. Ich wusste gar nicht, dass ich eine so kluge Stieftochter habe.“

„Lucy.“ Miss Brody erhob sich und kam auf sie zu. „Sie werden noch heute mit Mrs. Walsh abreisen. Ich weiß, dass Sie bereits einige Dinge gepackt haben, die wir Ihnen später nachschicken werden, Also denke ich, Sie gehen jetzt auf Ihr Zimmer und packen alles, was Sie schon heute mitnehmen möchten. Ich habe angewiesen, dass Mrs. Walsh eine Erfrischung gebracht wird, während Sie sich von Ihren Freundinnen verabschieden.“ 

„Ja … selbstverständlich. Entschuldigen Sie mich bitte.“

Sie verließ den Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Die Ankunft ihrer Stiefmutter hatte sie völlig überrumpelt. Ihr gingen so viele widersprüchliche Gedanken durch den Kopf, dass sie ganz verwirrt war. Vom ersten Moment, da sie Miss Brodys Büro betreten und die schöne Frau gesehen hatte, hatte sie ein Gefühl des Unbehagens erfasst. Sie überlegte, welche Sachen sie mitnehmen wollte, und packte sie in eine Reisetasche, während Emma auf ihrem Bett saß und nicht fassen konnte, dass sie sich schon trennen mussten. Sie wussten ja nicht einmal, wann sie sich...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2024
Reihe/Serie Historical
Übersetzer Eleni Nikolina
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2654-4 / 3751526544
ISBN-13 978-3-7515-2654-8 / 9783751526548
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